Zeitmanagement für Studenten: 7 Tipps für mehr Produktivität und weniger Stress im Studium

Tim Reichel

An der Uni lernst du kaum etwas über Zeitmanagement – aber keine Sorge: Du kannst selbst etwas daran ändern und ich werde dir dabei helfen...

Bild: Ryan McGuire / gratisography.com

Lass mich raten: Du hast zu wenig Zeit.

Willkommen im Club.

Wir alle haben wenig Zeit. Und nur, weil du gerade studierst, heißt das nicht, dass du deine Zeit sinnlos verplempern und dich auf die faule Haut legen kannst.

Studieren ist ein Full-Time-Job. Während der Vorlesungszeit hetzt du von einer Uni-Veranstaltung zur nächsten, kämpfst dich durch Skripte und Bücher. Nebenbei hast du vielleicht noch einen Studentenjob und musst dich um deine Wohnung kümmern.

Wenn du dann noch eine Studienarbeit schreiben musst oder andere Verpflichtungen hast, bleibt noch weniger freie Zeit übrig. Nach den Vorlesungen wird es nicht besser, denn jetzt kommen die Prüfungen. Das heißt für dich: Endlos lange Klausurvorbereitung, lernen bis an die Schmerzgrenze und jede Menge Prüfungsstress.

Dein Kalender ist voll. Voll bis obenhin. Gefühlt kommen mit einer erledigten Aufgabe 5 neue Punkte auf deiner To-Do-Liste dazu. Der Umgang mit Zeit wird immer wichtiger und zum Erfolgsfaktor Nummer 1.

Deshalb musst du deinen Fokus auf die wichtigen Dinge legen und produktiv studieren. Doch wie soll das gehen?

 

Zeitmanagement: 7 Tipps für mehr Produktivität und weniger Stress im Studium

An der Uni lernst du kaum etwas über Zeitmanagement und produktive Selbstorganisation – und das ist ein Riesenproblem! Aber keine Sorge: Du kannst selbst etwas daran ändern. Und ich werde dir dabei helfen.

Vor ein paar Monaten habe ich die Studienscheiss-Community gefragt, was die  größten Probleme beim Studieren seien. Die überwiegende Mehrheit antwortete: Zeitmanagement und Motivation.

Daraufhin habe ich recherchiert, über 30 Bücher zu diesen Themen gelesen und viele Best-Practice-Beispiele gesammelt. Die Ergebnisse habe ich mit meinen praktischen Erfahrungen als Fachstudienberater kombiniert und in meinem neuen Buch für dich zusammengefasst:

Dem Bachelor of Time.

Darin zeige ich dir in 7 Kapiteln, wie du dein Zeitmanagement von Grund auf verbessern kannst und dein Studium so organisierst, dass du weniger lernen musst und gleichzeitig bessere Noten bekommst. Die Essenz dieser 7 Kapitel bekommst du jetzt von mir geschenkt, damit du auch so eine grobe Vorstellung von produktivem Studieren hast. Konkrete Maßnahmen, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und passende Beispiele gibt es dann im Buch.

Legen wir los.

 

Tipp 1: Ziele festlegen

Viele Studenten denken, dass sie Ziele haben. In Wirklichkeit haben sie aber nur ein paar Träume und Wunschvorstellungen, die ihnen durch den Kopf schwirren. Klare Ziele für die Zukunft: Fehlanzeige.

Und genau das ist das Problem. Ohne Ziele nutzt auch das beste Zeitmanagement nichts. Denn wie willst du etwas erreichen, von dem du gar nicht genau weißt, was es überhaupt ist?

Richtig, gar nicht.

Keine Ziele zu setzen, ist eine der wirkungsvollsten Methoden, mit denen du dein ganzes Leben lang unproduktiv und erfolglos bleibst. Besser kannst du dich nicht selbst ausbremsen. Erst klare Ziele helfen dir dabei, herausragende Ergebnisse zu erreichen – und das nicht nur im Studium. Denn sobald du weißt, wo du hin möchtest, kannst du den genauen Weg dorthin festlegen und die richtigen Schritte unternehmen. Sonst nicht.

Du musst dir darüber klar werden, was du genau erreichen möchtest und deine Zielvorstellungen clever festlegen. Dadurch bekommst du Orientierung im hektischen Unialltag, schaffst sofort mehr Struktur in deinem Studium und konzentrierst dich endlich aufs Wesentliche.

 

Tipp 2: Prioritäten setzen

Nachdem du die Ziele für dein Studium festgelegt und dir einen Überblick verschafft hast, wirst du schnell feststellen: „Das ist ganz schön viel – wie soll ich das alles schaffen?!“

Antwort: Du kannst nicht alles schaffen. Wir haben nie genug Zeit, um alles zu erledigen, was wir erledigen müssten. Wir werden förmlich von Arbeit und neuen Aufgaben überschwemmt. Täglich kommen neue persönliche Ziele dazu und fordern ihren Platz in unserem Kalender ein. Damit dich diese Arbeitslawine nicht überrollt, musst du eine kluge Vorauswahl treffen. Du musst Prioritäten setzen; abwägen, welche der geplanten Aktivitäten zuerst kommt und was nach hinten verschoben wird.

Denn sonst ertrinkst du in den Möglichkeiten, denen du deine Zeit widmen kannst.

Während du dich noch damit abmühst, fertig zu werden, strömen bereits neue Aufgaben und Deadlines auf dich zu. Deshalb wirst du nie alles erledigen können, was du eigentlich tun müsstest. Du wirst nie fertig werden! Schlimmer noch: Bei einigen deiner Aufgaben im Studium wirst du immer im Rückstand sein.

Und deshalb musst du lernen, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Du musst deine Zeit für die großen Aufgaben einsetzen, die dich wirklich weiterbringen und damit aufhören, Stunde für Stunde mit belanglosem Kram zu verschwenden.

 

Tipp 3: Pläne schmieden

Sobald du dir über deine Prioritäten im Klaren bist, brauchst du einen Plan. Warum? Weil du mit einem Plan deinen Tagesablauf selbst bestimmst und endlich in die Gänge kommst!

Ohne Plan lebst und studierst du einfach vor dich hin. Du lässt dich treiben und schaust, welche Dinge im Laufe der Zeit auf dich zukommen. Das Problem dabei ist: Irgendwann verlierst du die Kontrolle.

Du rettest dich dann nur noch von Deadline zu Deadline und verpasst einen wichtigen Termin nach dem anderen. Ein Plan unterscheidet erfolgreiche von weniger erfolgreichen Studenten. Ein Plan macht den Unterschied zwischen Regelstudienzeit und Langzeitstudium. Ohne Plan bleibst du ständig nur im Mittelmaß, während du mit ein klein wenig Vorausdenken bequem einen 1er Schnitt anpeilen kannst.

Wenn du jeden Tag im Voraus planst, wirst du es viel leichter finden, anzufangen und immer weiterzumachen. Du schiebst dann weniger Dinge auf und arbeitest fokussiert an deinen Zielen. Je besser du deine Zeit einteilst und planst, desto größer ist dein Zeitgewinn beim Erledigen von Aufgaben. Mit nur 1 Minute Planung sparst du im Schnitt 10 Minuten deiner Arbeitszeit – und das jedes Mal!

 

Tipp 4: Endlich anfangen

Ziele: Check. Prioritäten: Check. Der Plan steht. Auf geht‘s!

Wenn das nur so einfach wäre. Doch etwas Neues anzufangen ist leichter gesagt als getan und stellt uns regelmäßig vor große Probleme. Motivationsprobleme um genau zu sein. Viele Studenten nehmen diese erste Hürde nicht und beginnen nie oder viel zu spät mit einer wichtigen Aufgabe.

Irgendwie fehlt der Antrieb. Und deswegen beginnst du nicht mit der Zusammenfassung, verschiebst das Lernen und zögerst deine Studienarbeit hinaus. Du hast zwar ein Ziel und weißt, was du erreichen möchtest; du hast dir auch überlegt, wie du es anpacken kannst, doch das Loslegen funktioniert nicht. Beim besten Willen nicht.

Aber keine Sorge: Du bist nicht allein.

Und: Du kannst etwas ändern! Doch um die eigene Prokrastination zu überwinden und endlich den Arsch hochzukriegen, brauchst du keine ausgeklügelte Geheimstrategie oder viel intellektuelles Blabla. Es reicht, wenn du dich selber ein bisschen austrickst, deine Trägheit überlistest und damit einen Anfang hinbekommst.

Denn wenn du erst mal in Schwung bist, wird alles einfacher. Das Anfangen ist der schwierigste Teil der ganzen Aktion. Egal, was du dir vornimmst. Hier und hier zeige ich dir zwei Ansätze, die dir beim Anfangen helfen können.

 

Tipp 5: Produktiv werden

Endlich bist du im Arbeitsmodus. Deine To-Do-Liste steht und du kämpfst dich von Aufgabe zu Aufgabe. Du musst dich zwar jedes Mal ein bisschen überwinden, aber du packst die Dinge jetzt an und zwingst dich zum Weitermachen.

Doch einfach nur beschäftigt sein reicht nicht. Viele Studenten sind beschäftigt: Sie sortieren fleißig ihre Unterlagen, fassen unglaublich viele Informationen zusammen und recherchieren, was das Zeug hält. Sie tun zwar etwas – aber am Ende bringt ihnen das nichts!

Sie sind beschäftigt, aber nicht produktiv.

Wenn du dich also fragst, warum du beim Studieren immer unter deinen Möglichkeiten bleibst und auch sonst nicht viel gebacken bekommst, dann liegt es vielleicht daran, dass du deine Zeit mit unnötigen Dingen füllst, die dich deinen Zielen nicht näher bringen.

Etwas Unwichtiges wird auch dadurch, dass man es sehr gut erledigt, nicht zu etwas Wichtigem.

Doch produktives Studieren kann man lernen. Wenn du effizient arbeitest und die wichtigsten Produktivitätstechniken regelmäßig in deinen Alltag integrierst, wirst du automatisch erfolgreicher im Studium – ohne eine zusätzliche Sekunde Zeit zu investieren.

 

Tipp 6: Gewohnheiten aufbauen

Zeitmanagement ist einfach und dauert nicht lange. Es funktioniert aber nur, wenn du es regelmäßig machst.

Ziele festlegen und Prioritäten setzen; Pläne schmieden, anfangen und produktiv werden: Das alles hat keinen nachhaltigen Wert, wenn du es nicht Tag für Tag wiederholst. Zeitmanagement muss bei dir zur Gewohnheit werden – es darf keine Ausnahme bleiben!

Über 95 Prozent deines Erfolgs im Studium hängen davon ab, welche Gewohnheiten du entwickelst. Einmal-Aktionen geben dir vielleicht einen kurzen Motivationsschub, aber der ist genauso schnell wieder weg, wie er gekommen ist. Wenn du es aber schaffst, verschiedene Planungs- und Produktivitätstechniken regelmäßig in deinen Alltag zu integrieren, wirst du langfristig erfolgreicher und glücklicher studieren als du es dir jemals vorstellen konntest.

Du wirst mehr schaffen und trotzdem weniger Stress haben. Stress kommt nämlich nicht von den Dingen, die du erledigt hast, sondern von dem, was du nicht erledigt hast. Deshalb musst du gerade am Anfang konsequent sein und dir positive Gewohnheiten antrainieren.

 

Tipp 7: Motiviert bleiben

Das beste Zeitmanagement wird niemals funktionieren, wenn du mit der falschen Einstellung an deine Ziele herangehst. Das heißt: Wenn du von Anfang an negativ eingestellt bist und nicht an dich glaubst, wirst du niemals erfolgreich durchstarten und deine Bestform erreichen.

Negatives Mindset = Negatives Ergebnis.

Deshalb solltest du versuchen, jeder Aufgabe und jeder Situation etwas Positives abzugewinnen. Denn deine Grundeinstellung hat einen maßgeblichen Anteil an deinem Erfolg oder Misserfolg.

Das mentale Bild, das du von dir selbst hast, wirkt sich ungeheuer stark auf dein Verhalten aus. Wenn du ständig daran denkst, dass du bereits ein zielorientierter und effizient arbeitender Mensch mit klaren Prioritäten bist, wirst du automatisch so handeln und am Ende zu solch einer Person werden.

Bei fast allen Herausforderungen, die auf uns zukommen, sind wir das größte Hindernis für uns selber. Weil wir nicht an uns glauben oder uns selbst manipulieren. Wenn wir diese Stolperfalle aber ausschalten können, indem wir uns direkt als Gewinner betrachten und deswegen zwangsläufig richtig handeln, sind wir fast schon am Ziel.

 

Fazit

Fassen wir kurz zusammen – diese 7 Schritte helfen dir dabei, dein Zeitmanagement in den Griff zu bekommen und im Studium richtig durchzustarten:

  • Ziele festlegen
  • Prioritäten setzen
  • Pläne schmieden
  • Endlich anfangen
  • Produktiv werden
  • Gewohnheiten aufbauen
  • Motiviert bleiben

Zeitmanagement ist keine Raketenwissenschaft oder nur etwas für überdisziplinierte Super-Streber; Zeitmanagement ist deine Fahrkarte in ein entspanntes und erfolgreiches Studium. Wenn du dir deine Zeit klug einteilst und ein kleines Bisschen planst, hast du sofort mehr Freizeit und bekommst endlich die Noten, die du verdienst. Und das alles durch ein paar kleine Tricks, die du ganz einfach in deinen Alltag integrieren kannst.

Ein paar Ansätze habe ich dir in diesem Artikel gezeigt. Wenn du mehr dazu lesen möchtest und wissen willst, was dich wirklich weiterbringt, sieh dir mein Buch, den Bachelor of Time an. Die ersten 34 Seiten gibt es als kostenlose Leseprobe geschenkt.

Hier entlang, bitte.

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

  • Das sind wirklich tolle Zeitmanagement-Tipps! Ein schöner Beitrag. Und ja: unser eigenes Zeitverhalten ist entscheidend. Nämlich unsere Gewohnheit, wie wir Zeit wahrnehmen und was wir mit ihr anfangen. Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben. Es ist vielmehr der Punkt, wie wir mit ihr umgehen,

    • Hey,

      das stimmt! War das nicht ein Zitat von Seneca oder so?

      Das Gute an der Sache ist doch: Wir haben es selbst in der Hand und können unseren Umgang mit der Zeit steuern – wenn wir wissen, wie es geht… 🙂

      Liebe Grüße
      Tim

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