Was du von Donald Trump übers Studieren lernen kannst – und was nicht

Tim Reichel

Besser studieren mit Donald Trump lernen: Ein paar Strategien des Präsidenten kannst du direkt auf dein Studium und dein Studentenleben übertragen.

Bild: Ryan McGuire / gratisography.com

Ich bin kein Trump-Fan – und wahrscheinlich werde ich es auch nicht.

Nachdem ich seine Kandidatur erst amüsant fand, hat mich die Wahl Trumps zum Präsidenten Amerikas – nun ja – erstaunt. Der ganze Vorgang sah für mich völlig unrealistisch und kurios aus. Ich dachte: „Wenn jemand wie Donald Trump es schafft, Präsident zu werden, dann kann wirklich jeder alles schaffen. Mal schauen, was er so macht.“

Doch mittlerweile bin ich nur noch genervt und frage mich fast jeden Tag, warum die Amerikaner diese Show zulassen.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Den überwiegenden Teil der republikanischen Politk lehne ich ab. Ich mag zum Beispiel Nachhaltigkeit und finde Protektionismus eher nicht so gut. Außerdem finde ich Trumps Rhetorik furchtbar und für seine Stellung völlig unangemessen. Und damit gehöre ich in Deutschland zur Mehrheit der Bevölkerung. In einer Forsa-Umfrage las ich vor Kurzem, dass 84 Prozent der Deutschen einen Präsidenten Donald Trump ablehnen. In Amerika sind es, stand heute (14.08.2017), rund 60 Prozent.

Dennoch – und das erkenne ich an – hat Trump es geschafft. Er führt das mächtigste politische Amt auf diesem Planeten aus und hält seine Stellung (trotz Krisen und schlechter Beliebtheitswerte). Deshalb habe ich mir überlegt, dass es wenig Sinn macht, weiterhin genervt zu sein und sich von negativen Stimmungen beeinflussen zu lassen.

Ich mache jetzt etwas anderes: Ich schaue mir an, was Trumpiboy gut macht. Ich versuche herauszufinden, warum er so erfolgreich ist und wie er es schafft, seine Ziele zu erreichen. Natürlich gelingt ihm nicht alles (das ist auch gut so!), aber seine Erfolgsquote im Leben scheint nicht allzu schlecht zu sein. Außerdem beobachte ich, in welchen Bereichen er so richtig Mist baut und  welche Charakterzüge mich am meisten aufregen – und genau das versuche ich in meinem Verhalten zu berücksichtigen.

Wenn du das auch versuchen willst, habe ich jetzt sechs Ansätze für dich.

 

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Diese 6 Dinge kannst du von Donald Trump übers Studieren lernen

Ob du ihn magst oder nicht: Von Trump kannst du einiges lernen – wie du erfolgreich wirst und wie du ungebremst gegen die Wand läufst. Hier sind sechs Dinge, die du für dein Studium anwenden kannst:

 

1. Lass dich nicht von einer Krise unterkriegen!

Es vergeht fast kein Tag, an dem Donald Trump nicht durch die Zeitungen und Nachrichtensender dieser Welt spukt. Nicht, weil er das Hungerproblem in Afrika gelöst oder eine Idee für den Nahost-Konflikt gefunden hat – sondern weil er Quatsch macht. Gefühlt schlittert Trump von Krise zu Krise. Im Moment stehen Nordkorea und der Terroranschlag von Charlotteville oben auf seiner Fettnäpfchenliste. Würde ich an dieser Stelle alle Krisen und Probleme der vergangenen Monate auflisten – ich wäre morgen noch nicht fertig.

Dabei geht es mir nicht darum zu zeigen, wie ungeschickt der Präsident vorgeht. Es geht vielmehr darum, zu zeigen, wie immun er gegen diese Krisensituationen zu sein scheint. Nichts kann Donald Trump etwas anhaben. Es ist fast egal, wie unpassend seine Äußerungen sind oder wie unüberlegt seine Entscheidungen ausfallen: Er schüttelt sich kurz, twittert und macht weiter. Dabei kehrt er nicht besonders häufig auf den richtigen Weg zurück, aber: Er macht weiter. Trump lässt sich nicht unterkriegen. Und das darfst du auch nicht tun.

Mach’s wie Trump:

Lass dich nicht von einer Krise in die Knie zwingen! Wenn etwas nicht nach Plan läuft oder du einen Fehler gemacht hast: Gib nicht auf, mach weiter!

Mach’s nicht wie Trump:

Lerne aus deinen Fehlern und mache nicht stumpf weiter, als sei nichts geschehen! Mach weiter, aber lerne aus der Vergangenheit!

 

2. Konzentriere dich auf deine Stärken!

Jeder hat Stärken – jeder hat Schwächen. Doch bei manchen Menschen wirken die eigenen Schwachstellen wie ein Brandzeichen. Sie konzentrieren sich so sehr darauf, was sie nicht so gut können, dass sie jedes Selbstvertrauen verlieren und voller Angst durchs Leben gehen. Das Traurige dabei ist: Je höher der Bildungsgrad, desto stärker sind diese Selbstzweifel ausgeprägt. Darum fallen auch besonders viele Studenten dadurch auf, dass sie sich selbst zu wenig zutrauen und konstant unter ihren Möglichkeiten bleiben. Damit meine ich nicht die fünf Angeberkommilitonen, die mit Papas Geld durch die Gegend werfen, sondern die anderen 95, die ruhig und still zu Hause am Schreibtisch sitzen und lernen.

Trump gehört zur ersten Gruppe. Trump ist jemand, der maßlos seine eigenen Stärken in den Vordergrund stellt und seine Schwachstellen rigoros ausblendet. Ihn kümmert es nicht, was er nicht gut kann. Er will sich selbst (und vor allem allen anderen) zeigen, worin er gut ist und was für ein toller Kerl er sein kann. Er konzentriert sich auf die Vorteile – nicht auf die Nachteile. Und das solltest du auch tun.

Mach’s wie Trump:

Sei optimistisch und konzentriere dich auf deine Stärken! Gehe neue Herausforderungen mit einer positiven Grundhaltung an und traue dir mehr zu! („Wenn jemand wie Donald Trump es schafft, Präsident zu werden, dann kann wirklich jeder alles schaffen…“)

Mach’s nicht wie Trump:

Blende deine Schwächen nicht komplett aus! Sei nicht ignorant oder überheblich, sondern versuche, konstruktiv an dir zu arbeiten! Entwickle dich weiter – aber aus einer positiven Einstellung heraus!

 

3. Trenne dich von Menschen, die dir schaden!

Weißt du noch, was Trump gemacht hat, als sein Kommunikationschef Scaramucci durch abfällige Äußerungen für einen öffentlichen und innerparteilichen Eklat gesorgt hat? Richtig, er hat ihn entlassen. Das gleiche Schicksal teilen sein Ex-Pressesprecher Spencer, Ex-Stabschef Priebus, Ex-FBI-Chef Comey und noch ein paar andere „treue“ Gefolgsleute, die ich aus Platzgründen ausspare.

Wenn ihm Menschen schaden (oder zumindest dann, wenn er das Gefühl hat), greift Trump durch. Das mag zwar teils willkürlich und berechnend sein, doch in der Sache kannst du dir etwas abschauen: Halte nicht an Menschen fest, die dich runterziehen! Viele Studenten lassen sich von Kommilitonen und (Lern-)Partnern ausnutzen. Sie realisieren erst viel zu spät, dass diese Menschen Gift für sie sind und ihnen jede Menge Energie absaugen. Wenn du merkst, dass dir Menschen aus deinem Umfeld nicht guttun, dann

Mach’s wie Trump:

Trenne dich von Menschen, die dir schaden! Halte nicht zu lange aus falsch verstandener Loyalität oder blinder Treue an giftigen Menschen fest! Löse dich, lasse los und suche dir ein Umfeld, in dem du wachsen kannst!

Mach’s nicht wie Trump:

Lasse deine Freunde nicht fallen, nur, weil sie keinen Nutzen für dich haben! Sei kein berechnender Machtmensch, der seine Beziehungen für sich spielen lässt!

 

4. Hänge nicht zu sehr an der Vergangenheit!

Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Captain „Was-interessiert-mich-mein-Geschwätz-von-gestern“. In der Hauptrolle: Donald J. Trump (gespielt von Alec Baldwin). Film ab. Obwohl Trump mit seiner republikanischen Partei für eine konservative Politik steht und sich öffentlich eher an traditionellen Werten orientiert, stimmt dieses Vergangenheitsbewusstsein nicht mit seiner eigenen Einstellung überein. Trump interessiert sich nicht besonders dafür, was er mal gesagt hat – zumindest dann nicht, wenn ihm eine andere Meinung in die Karten spielt. Er kümmert sich nicht um die Worte oder Niederlagen von gestern; er schaut nach vorne.

Viele Studenten hängen hingegen zu sehr an der Vergangenheit. Sie halten an veralteten Plänen fest und kleben an ihren eigenen Erwartungen und Versprechungen, obwohl sich die Rahmenbedingungen dazu schon längst geändert haben. Diese Studenten sind unflexibel. Sie bewegen sich nicht und blockieren sich damit selbst. Darauf angesprochen schieben sie Prinzipientreue hervor – was sie aber eigentlich meinen ist: Angst vor Veränderung. Sei du kein Angsthase.

Mach’s wie Trump:

Hänge nicht zu stark an der Vergangenheit und schaue konstruktiv in die Zukunft! Lasse dich nicht von alten Fehltritten oder falschen Versprechungen zurückhalten, sondern korrigiere deinen Kurs!

Mach’s nicht wie Trump:

Löse dich von der Vergangenheit, aber vergiss sie nicht! Wenn du mit deinen Entscheidungen unzufrieden bist: Stehe dazu und versuche sie transparent und ehrlich zu korrigieren!

 

5. Versuche nicht, es allen recht zu machen!

Wenn man Donald Trump irgendetwas nicht vorwerfen kann, dann dass er versucht, es allen recht zu machen. Es drängt sich eher der Eindruck auf, dass er das genaue Gegenteil versucht: möglichst viele Menschen vor den Kopf zu stoßen. Er ist kein Mensch, der nach einer einheitlichen Meinung sucht; er polarisiert. Fast immer etwas zu viel, aber dadurch hinterlässt er einen dominanten Eindruck. Und das hat ihm den Wahlsieg in den USA gesichert.

Trump ist kein Konformist: Er ist unangepasst und sticht damit aus der Masse heraus. Und in einer Welt, in der die Unterschiede immer geringer werden, ist es wichtig herauszustechen – allerdings an der richtigen Stelle und in angemessener Dosierung. Es ist wichtig, dass du Charakter zeigst und mit einer starken Persönlichkeit überzeugst. Das sichert dir ein großartiges Sozialleben, fördert tolle zwischenmenschliche Beziehungen und steht nebenbei hoch im Kurs bei Personalchefs.

Mach’s wie Trump:

Höre auf damit, es allen recht machen zu wollen! Übertriebener Konformismus bringt dich nicht weiter; er lässt dich in der grauen Masse verschwinden – zeige Charakter!

Mach’s nicht wie Trump:

Stoße niemals aus Spaß oder aus Kalkül deine Mitmenschen vor den Kopf! Es ist okay, wenn du unangepasst bist, aber wenn dein Polarisieren zum Selbstzweck wird, bist du nichts anderes als ein unglaubwürdiger Rüpel! Und niemand mag unglaubwürdige Rüpel.

 

6. Mach Urlaub!

Was macht Trump, wenn er nicht gerade auf dem Golfplatz ist? Er regiert die Vereinigten Staaten von Amerika. Ziemlicher Brüller – ich weiß. Aber an der Sache ist etwas Wahres dran: Donald Trump nimmt sich unglaublich viele Auszeiten. Entweder verbringt er die Wochenenden mit seiner Familie im Feriendomizil, spielt gemütlich Golf oder jettet zu alten Freunden. Amerikanische Zeitungen veröffentlichen regelmäßig neue Statistiken dazu, wie viele Tage der Präsident Urlaub macht – und was das alles kostet.

Doch neben dieser Urlaubsdebatte vergessen viele: Der Mann ist 71 Jahre alt und hat einen der stressigsten Berufe, den man sich überhaupt vorstellen kann. Wenn man in diesem Tagesgeschäft den Durchblick behalten will, braucht man vor allem eines: Ausreichend Erholung und einen klaren Kopf. Und viele Studenten vernachlässigen genau das. Sie lernen den ganzen Tag, hetzen von Vorlesung zu Vorlesung und verdienen sich nebenbei etwas Geld dazu. Sie powern sich über Wochen und Monate kontinuierlich aus – und treiben sich damit selbst bis zur kompletten Erschöpfung. Wenn du dich das nächste Mal vor die Wahl „Burnout oder Exmatrikulation“ stellst, habe ich einen Vorschlag für dich: Urlaub.

Mach’s wie Trump:

Nimm dir häufiger eine kleine Auszeit und gönne dir etwas Erholung! Dein Studium ist stressig und verlangt dir einiges ab; es bringt nichts, wenn du unentwegt arbeitest und dabei nicht vom Fleck kommst. Hin und wieder musst du Kraft tanken – vergiss das nicht!

Mach’s nicht wie Trump:

Es ist wichtig, dass du dir auch als Student regelmäßig Urlaub verordnest – aber achte darauf, dass deine Pausen keine Überhand nehmen und ausufern! Plane deinen Urlaub und gönne dir nur das, was du lerntechnisch und finanziell verkraften kannst!

 

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Fazit

Auch wenn du Trump als Politiker und Mensch nicht so toll findest, kannst du trotzdem einiges von ihm lernen. Ein paar Strategien kannst du dabei sogar direkt auf dein Studium und dein Studentenleben übertragen.

Wichtig ist nur, dass du eine gewisse Distanz aufbaust und Trumps Handlungen zunächst objektiv analysierst. Auf diese Weise lernst du am meisten und findest positive Ansätze, die du kopieren kannst und negative Aspekte, die du vermeiden solltest.

Aristoteles hat mal gesagt: „Kluge Leute lernen auch von ihren Feinden.“ Ich halte es ab jetzt genauso – und du solltest es auch tun. Trotzdem bin ich kein Trump-Fan – und wahrscheinlich werde ich es auch nicht.

Was ist mit dir?

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

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