Draußen lernen: 10 Tipps für mehr Produktivität und weniger Stress

Tim Reichel

Wenn du erfolgreich draußen lernen möchtest, brauchst du eine kluge Strategie. Damit du es dabei leichter hast, bekommst du jetzt 10 Tipps von mir.

Bild: Ryan McGuire / gratisography.com

Endlich schönes Wetter.

In der Sonne sitzen, T-Shirt tragen und Eis essen. Einfach den Sommer genießen – das wäre schön. Doch leider sieht dein Studium das etwas anders. Statt gemütlich auf der Wiese zu liegen und die Gedanken schweifen zu lassen, musst du zur Vorlesung und danach am Schreibtisch für deine nächste Prüfung büffeln.

Wenn du trotz prall gefülltem Lernplan die Sonne genießen möchtest, bleibt dir nur eine Möglichkeit: Draußen lernen.

Doch dieses Draußenlernen ist tückisch. Denn statt produktivem Arbeiten werden aus deinen Lernsessions unter freiem Himmel schnell reine Alibi-Aktionen, die dich nicht weiterbringen und deine Pläne für dieses Semester zunichtemachen.

Wenn du ernsthaft draußen lernen möchtest, brauchst du Disziplin und eine kluge Strategie. Versteh mich aber bitte nicht falsch: Du sollst nicht jede freie Minute mit Arbeit vollstopfen und selbst die wenige Freizeit, die dir bleibt, durchtakten und mit Lernen verbringen. Aber wenn du schon deinen Arbeitsplatz nach draußen verlegst – dann mach es wenigstens richtig!

 

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So kannst du produktiv und entspannt draußen lernen

Damit du es dabei leichter hast, bekommst du jetzt 10 Tipps von mir, wie du erfolgreicher draußen lernen kannst.

 

Tipp 1: Passende Aufgaben auswählen

Lernen ist vielschichtig und kann ganz unterschiedliche Aufgaben beinhalten: Lesen, zusammenfassen, recherchieren, auswendig lernen, nachdenken, rechnen und noch viel mehr.

Nicht alles davon kannst du mit nach draußen nehmen – einige Aufgaben musst du einfach am Schreibtisch lösen. Überlege dir deshalb, welche Aufgaben ohne große Hilfsmittel und bequem aus dem Liegestuhl durchgeführt werden können.

Wenn du eine Zusammenfassung von 8 verschiedenen Quellen schreiben musst oder eine empirische Fallstudie mit 4 Zwischenschritten rechnen möchtest, erledigst du diese Aufgaben besser in deinem Zimmer. Wenn du aber deine Zusammenfassung durchgehen, ein Buchkapitel lesen oder deine Karteikarten wiederholen möchtest, kannst du deine Lerneinheit ruhig nach draußen verlagern.

 

Tipp 2: Spiegelnde Displays bei elektronischen Geräten

Jeder, der schonmal versucht hat, mit einem Notebook in der Sonne zu arbeiten, weiß wie nervig ein spiegelnder Bildschirm sein kann. Man erkennt gar nichts. Auf vielen Smartphones und Tablets ist es nicht besser.

Das hilft:

  • Gerät mit mattem Bildschirm (Finish) verwenden
  •  Im Schatten arbeiten
  •  Bildschirm-Kontrast und Helligkeit erhöhen
  •  Laptophaube verwenden (sieht sehr blöd aus)

Selbst mit diesen Schritten ist das Arbeiten mit Display unter freiem Himmel nicht optimal und immer mit Einschränkungen verbunden. Überlege deshalb, ob du beim Draußenlernen nicht auf elektronische Geräte verzichten kannst.

 

Tipp 3: To-Do-Liste führen

Während du draußen lernst und deine Aufgaben durchgehst, fallen dir bestimmt zusätzliche Zwischenschritte und Fragen ein, die du momentan nicht bearbeiten kannst. Am Schreibtisch könntest du schnell googeln, in einem Buch nachschlagen oder deine Unterlagen ergänzen – draußen ist das leider nicht immer möglich.

Lege dir deshalb beim Draußenlernen eine grobe To-Do-Liste an, auf der du dir alles notierst. Später kannst du die Liste dann in Ruhe abarbeiten.

Sieh dir dazu die Getting-Things-Done-Methode an und vermeide dumme To-Do-Listen Fehler.

 

Tipp 4: Störquellen von Anfang an meiden

Wenn du draußen lernen möchtest, wird deine Konzentration auf eine harte Probe gestellt. Fast überall warten Störquellen, die dich ablenken und vom Lernen abhalten können.

Versuche deshalb, diese Störer von Anfang an zu meiden. Achte auf Rasenmäher, laute, dicht befahrene Straßen oder spielende Nachbarkinder, die dir schon nach kurzer Zeit auf die Nerven gehen könnten.

Investiere am Anfang lieber etwas mehr Zeit in die richtige Standortwahl, als später genervt und unmotiviert weiterziehen zu müssen.

 

Tipp 5: Musik hören

Ein gutes Mittel gegen Lärm und sonstige Ablenkungen ist Musik. Stell dir deswegen eine passende Playlist zusammen, die du dir zum Lernen mit nach draußen nehmen kannst.

Auf diese Weise schottest du dich ein bisschen von der Umwelt ab und kannst deine Aufgaben fokussierter angehen. Die Musik sollte dich nicht ablenken, sondern entspannen und motivieren.

Alternativ kannst du deine Zusammenfassungen und Lerninhalte auch auf Band sprechen und dir beim In-der-Sonne-Liegen anhören. Damit hast du so zu sagen deinen eigenen kleinen Podcast und kannst auf zusätzliche Unterlagen verzichten.

 

Tipp 6: Sonnenbrille nicht vergessen

Nimm dir zum Draußenlernen immer eine Sonnenbrille mit. Ohne Sonnenbrille wird das Lesen auf Dauer zu anstrengend und deine Augen werden müde. Außerdem bekommst du dann schneller Kopfschmerzen und verlierst die Konzentration.

Reflektierendes Papier und spiegelnde Bildschirme verstärken diese Effekte und machen eine getönte Brille unverzichtbar.

 

Tipp 7: Location-Wechsel

Beim Lernen erzielst du einen größeren Fortschritt, wenn du zwischendurch deinen Standort wechselst und an verschiedenen Locations arbeitest.

Durch die Änderung deiner Umgebung werden verschiedene Hirnregionen angeregt, wodurch sich die Lerninhalte besser und leichter einprägen.

Das heißt natürlich nicht, dass du alle 20 Minuten deine Sachen packen und woanders lernen sollst. Zerteile deine Lernsession in sinnvolle Einheiten und richte dich zwischendurch neu aus. Wenn du merkst, dass dir ein Location-Wechsel gut tun würde: Wechsel.

 

Tipp 8: Viel trinken

Trinken nicht vergessen! Wenn du draußen (in der Sonne) lernst, braucht dein Körper mehr Flüssigkeit als sonst, um leistungsfähig zu bleiben.

Nimm dir deshalb immer genug Wasser mit und achte darauf, dass du regelmäßig trinkst. Stell dir notfalls einen Timer, der dich automatisch erinnert.

 

Tipp 9: Mit Klarsichthüllen arbeiten

Wenn du in der prallen Sonne lernst und dich vielleicht auch noch mit Sonnencreme eingeschmiert hast, musst du aufpassen, dass keine Flecken auf deine Unterlagen oder Bücher kommen.

Dabei helfen dir Klarsichtfolien oder andere Schutzhüllen, die du um deine Lernmaterialien wickeln kannst. Auf diese Weise kannst du alles anfassen, ohne nervige Fingerabdrücke zu verteilen.

 

Tipp 10: Zeitmanagement

Nur weil du draußen bist, heißt das nicht, dass du unproduktiv lernen und deine Zeit verschwenden darfst.

Draußen lernen bedeutet nicht draußen relaxen. Teile dir deshalb deine Zeit genau ein und lege fest, wann du lernen und wann du entspannt in der Sonne liegen möchtest. Plane deine Lerneinheiten und unterscheide zwischen Arbeit und Freizeit. Dann brauchst du später auch kein schlechtes Gewissen zu haben.

Hier zeige ich dir, wie du dein Zeitmanagement Schritt für Schritt in den Griff bekommst.

 

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Fazit

Draußen lernen kann bei passendem Wetter eine schöne Abwechslung im stressigen Uni-Alltag sein und das Schöne mit dem Notwendigen verbinden. Wenn du dabei allerdings produktiv sein möchtest, musst du einige Spielregeln beachten und das Draußenlernen ernst nehmen.

Mal eben nebenbei etwas für die Uni tun funktioniert meistens nicht.

Deshalb habe ich dir in diesem Artikel 10 kurze Tipps gezeigt, die dir die Sache erleichtern und dich zum Draußen-Lernen-Profi machen. Eine letzte Anregung: Sei ehrlich zu dir selbst und werte deine Lernsessions im Nachhinein aus. Hast du draußen wirklich gelernt und etwas mitgenommen oder nur in der Sonne abgehangen und geträumt?

Es ist nichts dabei, wenn du das schöne Wetter genießen und dich ausruhen möchtest. Aber dann musst du dir das auch bewusst machen und darfst dir nicht einreden, dass du fleißig gewesen bist. Sonst belügst du dich selbst.

Nimm dir lieber an einem Nachmittag 2-3 Stunden frei, geh in den Park und setzt dich danach abends an den Schreibtisch, als 5 Stunden Pseudolernen durchzuziehen, die dich langfristig unglücklich machen.

Entweder draußen lernen oder draußen chillen. Beides geht nicht.

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

  • Hallo Tim,

    bei dem Wetter ist es schade, wenn man im Zimmer bleiben muss. Dann sieht man das schöne Wetter draußen und ist eigentlich eher missmutig, weil man drinnen ist und nicht das schöne Wetter genießen darf.

    Trotzdem sollte man produktiv lernen. Das gelingt mit deinen Tipps sicher!

    Liebe Grüße

    Richard

  • Hallo Tim,

    tolle Tipps für’s Lernen an der frischen Luft. Ich bin mittlerweile auch schon öfters auf den Balkon gezogen 😀

    Die To-Do Liste ist ein besonders guter Tipp. Tatsächlich nutze ich solche Listen nicht nur draußen sondern auch überall sonst. Ohne mein tägliches „Daily Journal“ wie es bei mir heißt, wäre ich bei all der Arbeit und dem Lernen wahrscheinlich verloren.

    Ich finds auch toll, dass du an so Kleinigkeiten wie die Sonnenbrille oder Klarsichthüllen denkst. Denn wenn man sowas vergisst, ist es schnell aus mit Lernspaß.

    Ein gelungener Artikel 🙂

    Liebe Grüße,

    Annette

    • Hi Annette,

      vielen Dank fürs Feedback! Noch vor Kurzem habe ich selbst fast alles falsch gemacht, wenn ich mir Arbeit mit nach draußen genommen habe. Das ist dann leider einfach verschwendete, weil 1) erholt man sich nicht richtig und 2) lernt man nicht richtig. Beides irgendwie blöd…

      Schön, dass dir die Tipps helfen! 🙂

      Liebe Grüße
      Tim

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