13 sichere Wege, wie du deine Prüfungsphase in den Sand setzt

Tim Reichel

Die Prüfungsphase ist der wichtigste Zeitraum im Semester: Wenn du hier versagst, kannst du das letzte halbe Jahr in die Tonne treten. Deshlab musst du...

Bild: William Recinos / unsplash.com

Studieren hört sich in der Theorie einfach an.

Du besuchst deine Vorlesungen, lässt dich von ambitionierten Dozenten in ihren Bann ziehen und saugst das Wissen fast magisch auf. Zwischendurch ein paar Studentenpartys, ein wenig Zeit in der Bibliothek und dann die Prüfungen am Ende des Semesters.

Alles kein Problem.

Soweit die Theorie – kommen wir zur Praxis: Jeder dritte Student in Deutschland bricht sein Studium ab. Warum? Weil Studieren nicht in der Theorie stattfindet. Ein Studium ist in Wirklichkeit nicht so einfach. Und erfolgreiches Studieren ist harte Arbeit. Große Fehler kannst du dir dabei nicht leisten – sonst gehst du unter.

Doch besonders in der Prüfungsphase begehen viele Studenten haarsträubende Fehler, die sie um den Erfolg bringen und ein ganzes Semester versauen können. Deswegen zeige ich dir jetzt 13 sichere Wege, wie du diese kritische Phase zielsicher in den Sand setzen kannst.

Nachahmen verboten!

 

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Wie du deine Prüfungsphase ruinierst

Hopp oder top: In der Prüfungsphase entscheidet sich, wie dein vergangenes Semesters einzuordnen ist. Laufen deine Prüfungen gut, kannst du optimistisch in die Zukunft schauen und deine erfolgreiche Unilaufbahn fortsetzen; laufen deine Prüfungen hingegen schlecht, musst du dich und deine Studienstrategie in Frage stellen.

Damit es gar nicht erst zu Letzterem kommt: Vermeide diese 13 Fehler!

 

1. Lass alles auf dich zukommen!

Viele Studenten schlittern regelrecht in ihre Prüfungsphase und werden jedes Semester aufs Neue von den ersten Klausuren überrascht. Ihr Planungshorizont reicht nicht weiter als der einer Eintagsfliege. Und genau deshalb scheitern diese Studenten besonders häufig.

Sie planen ihr Studium nicht und lassen alles auf sich zukommen. Sie nehmen sich keine fünf Minuten Zeit, um ihren Studienverlauf zu skizzieren und stolpern daher über ihre Deadlines. Mach du es anders – mach es besser und plane dein Studium.

Lesetipp: Machst du diesen fundamentalen Fehler in deinem Studium?

 

2. Rede dir ein, dass du noch genug Zeit hast!

Egal, wie dringend und wichtig deine aktuelle Aufgabe ist: Morgen hast du noch genug Zeit dazu. Direkt nachdem du exmatrikuliert wurdest. Hör auf damit, wichtige Dinge zu verschieben, obwohl du sie sofort erledigen könntest. Rede dir nicht ein, dass du später noch genug Zeit für dies oder jenes hast, denn auf diese Weise wirst du in einen ewigen Prokrastinationsstrudel gezogen.

Später ist der kleine Bruder von Niemals. Und Dinge, die du niemals erledigst, sorgen dafür, dass du niemals erfolgreich wirst. Bilde dir nicht ein, dass du beim Studieren genug Zeit hast. Du hast nie genug Zeit – also verschwende sie nicht.

Lesetipp: 7 Wege, wie Studenten ihre Zeit verschwenden, ohne es zu merken

 

3. Sei hektisch!

Prüfungsphase bedeutet für fast alle Studenten Hektik. Hektik und Stress. Doch diese Kombination killt deinen Erfolg. Hektik macht dich dauerhaft nervös, lässt dich schlecht schlafen und schwächt deine Konzentration. Topleistungen sind so nicht möglich.

Etwas Druck und Adrenalin fördern zwar deine Leistungsfähigkeit und sorgen dafür, dass du deine beste Performance abliefern kannst. Aber zu viel davon blockiert dich und ist alles andere als hilfreich.

Lesetipp: Die wichtigste Regel für eine erfolgreiche Prüfungsphase

 

4. Sei ständig unzufrieden!

Ohne Frage: Eine Prüfungsphase kann sich negativ auf deine Laune auswirken. Das verstehe ich. Doch ständiges Rumgejammere bringt dich nicht weiter. Wenn du jeden Tag während deines Prüfungszeitraums ein langes Gesicht ziehst, schwächst du dich selbst und vernichtest deine eigene Energie.

Etabliere stattdessen eine konstruktive Unzufriedenheit: Nimm deine Prüfungsphase an und versuche das beste aus der Situation zu machen. Du kannst die Rahmenbedingungen nicht ändern – aber du kannst deine Einstellung und deine Arbeitsweise anpassen. Gehe positiv auf deine Herausforderung zu und suche optimistisch nach Lösungen.

Lesetipp: Rumjammern erlaubt: Warum du dich mehr über dein Studium beschweren solltest

 

5. Vergiss deine Stärken!

Einer der wirkungsvollsten Wege, deine Prüfungsphase (und dein ganzes Studium) in den Sand zu setzen, besteht darin, dich selbst schlecht zu machen und klein zu reden. Traue dir grundsätzlich nichts zu und vergiss deine Stärken; du kannst nichts und das wird für immer so bleiben.

Viele Studenten verlieren in besonders stressigen Phasen ihr Selbstvertrauen. Sie vergessen, über welch tolle Fähigkeiten sie verfügen und lassen sich von diesem negativen Mindset entmutigen. Erinnere dich deshalb daran, was du bisher alles erreicht hast und welche Hürden du schon nehmen konntest. Oder wie ich neulich las: Du hast fünf Jahre lang an den Weihnachtsmann geglaubt. Dann wirst du wohl für fünf Minuten an dich selbst glauben können.

Lesetipp: 7 Wege, wie sich überforderte Studenten selbst motivieren können

 

6. Überschätze dich!

Selbstbewusstsein ist wichtig. Selbstüberschätzung bricht dir das Genick. Im Studium und im ganzen Leben. Natürlich musst du an dich glauben und deine Aufgaben voller Selbstvertrauen in Angriff nehmen, doch wenn du dabei überheblich bist und Fähigkeiten überbewertest, schadest du dir selbst.

Begehe niemals den Fehler und nimm eine Prüfung oder gar eine ganze Prüfungsphase auf die leichte Schulter. Unterschätze deine Herausforderungen im Studium nicht, sondern begegne jeder Situation mit dem nötigen Respekt und der erfoderlichen Professionalität.

Lesetipp: 9 Fehler beim Lernen, die dir in der Klausur das Genick brechen

 

7. Kümmere dich nicht um Formalitäten!

Studieren bedeutet Freiheit. Und Freiheit hat nichts mit Bürokratie und Formalitäten zu tun. Bis du deine erste Prüfungsanmeldung verpasst hast und deswegen ein Semester länger studieren musst. Denn dann ist deine Freiheit genauso viel Wert, wie ein Eimer Sand in der Wüste: nämlich gar nichts.

Studenten, die sich vor und während der Prüfungsphase nicht um die organisatorische Basis ihres Semesters kümmern, können noch so fleißig und intelligent sein. Dieser Vorteil nutzt ihnen nichts, wenn sie sich durch chaotisches Selbstmanagement selbst ein Bein stellen. Verlasse dich in diesem Punkt nie auf den Zufall, sondern kümmere dich (kurz und entschlossen) um deine Studienorganisation.

Lesetipp: Diese 7 Semestertermine musst du dir merken

 

8. Sei ein Perfektionist!

Immer 100 Prozent, mindestens. Wenn du nach diesem Motto in der Prüfungsphase vorgehst, wirst du es nicht weit bringen. Du wirst schon an deiner ersten Prüfung scheitern und danach an deinen lächerlich hohen Erwartungen zerbrechen.

Perfektionismus ist für Studenten gefährlich: Auf der einen Seite hast du den Anspruch, alles zu verstehen und deine bestmögliche Leistung abzurufen; auf der anderen Seite hast du nur begrenzt Zeit und nicht ausreichend Ressourcen, um den kompletten Stoff eines Semesters vollumfänglich abzuspeichern. Ein Dilemma par excellence. Daher folgender Vorschlag: Akzeptiere, dass du nicht alles perfekt lernen und verstehen kannst – habe aber gleichzeitig den Anspruch, dass diese unperfekte Leistung besser sein muss als die des Durchschnitts. Damit wirst du es weit bringen, ohne dich aufzureiben.

Lesetipp: Warum Perfektionismus im Studium wichtig ist und wie du nicht daran kaputt gehst

 

9. Lerne alles auswendig!

Verständnis? Wird überbewertet. Transferleistung? Ist etwas für Waldorfschüler. Du lernst den ganzen Kram einfach auswendig. Das dauert zwar ewig, ist sterbenslangweilig und hält nur bis zum Tag deiner Prüfung, aber damit bist du bisher immer gut gefahren.

Doch das ist jetzt vorbei. Und wenn es nicht bei deiner nächsten Prüfung soweit ist, dann bei der übernächsten. Auswendiglernen hat dich zwar durchs Abitur gebracht und dir bei manchen Grundlagenfächern im Studium gute Dienste geleistet, doch mit purer Reproduktion wirst du es an der Uni langfristig nicht schaffen. Gib dich nicht damit zufrieden, langweilige Daten und Fakten wie eine Maschine abzulegen. Vergiss Bulimielernen. Entwickle stattdessen ein tieferes Verständnis und festige dein Wissen mit lebendigen Beispielen. Damit verbesserst du nicht nur deine Noten, sondern förderst dein Langzeitgedächtnis und senkst das Risiko von Blackouts in Prüfungssituationen.

Lesetipp: 10 Lernstrategien im Studium, die du kennen musst

 

10. Verzichte auf Wiederholungen!

Gehörst du auch zu den Universalgenies, die sich einen Text nur ein einziges Mal ansehen müssen, um dann jedes Detail exakt wiedergeben zu können? Falls nicht, dürfen regelmäßige Wiederholungen in deiner Lernroutine nicht fehlen. Doch viele Studenten vernachlässigen genau das: Sie sehen sich ihre Lernunterlagen ein oder zwei Mal an und denken dann, sie seien perfekt auf die anstehende Prüfung vorbereitet. Sie überschätzen ihren Lernfortschritt und unterschätzen die Kraft der Wiederholungen.

Wenn du deine Prüfungsergebnisse langfristig verbessern möchtest, darfst du nicht davon ausgehen, dass du den gesamten Stoff nach dem ersten Lerndurchgang bereits verinnerlicht hast. Baue viele kleine Wiederholungen in deine Prüfungsvorbereitung ein und gib den zahlreichen Informationen die Chance, sich in deinem Kopf festzusetzen.

Lesetipp: So baust du dir die perfekte Eselsbrücke fürs Lernen

 

11. Vernachlässige deine Gesundheit!

Studieren ist anstrengend. Und Prüfungsphasen sind es besonders. Du stehst unter Druck, bekommst wenig Schlaf und musst deinen Tagesrhythmus an deinem Lernplan ausrichten. Viele Studenten vernachlässigen in diesem Zeitraum ihre Gesundheit, gönnen sich keine Pausen und verzichten auf Ausgleich. Sie beuten sich aus und denken, sie seien so erfolgreich. Doch das Gegenteil ist der Fall.

Achte darauf, dass du genügend Pausen machst und frisch bleibst, denn sonst sinkt deine Aufnahmefähigkeit und du läufst Gefahr auszubrennen. Studieren ist wie Sport: Erholung und Regeneration sind wichtige Schlüsselkomponenten und genauso wichtig wie regelmäßiges (Gehirn-) Training.

Lesetipp: 11 goldene Regeln, die du von Jogi Löw für deine nächste Klausurphase lernen kannst

 

12. Arbeite allein!

Weißt du, was viele Studenten gemeinsam haben, die eine Prüfung nach der anderen vermasseln? Sie arbeiten allein. Sie tauschen sich nicht mit ihren Kommilitonen aus, sie diskutieren keine Ergebnisse und sie vermeiden gemeinsame Lernsessions. Sie denken, sie kämen alleine zurecht – und deshalb bleiben sie konstant unter ihren Möglichkeiten.
Wenn du im Studium erfolgreich sein möchtest, brauchst du Unterstützung. Es ist nicht nötig, dass du dich isolierst und nur auf dich selbst schaust. Arbeite im Team – nur so wirst du dein volles Potenzial abrufen können. Achte aber darauf, dass du dich mit den richtigen Menschen umgibst.

Lesetipp: 7 Anzeichen, dass dein Lernpartner pures Gift für dich ist

 

13. Gehe vom schlimmsten Fall aus!

Vorsicht und eine gesunde Selbsteinschätzung sind wichtige Grundlagen für eine erfolgreiche Prüfungsphase – das weißt du bereits. Doch ständig tiefzustapeln und vom Worst-Case-Szenario auszugehen, bremst dich aus und zerstört deine Motivation. Natürlich ist es sinnvoll, wenn du einen Plan B für den Notfall in der Tasche hast, aber wenn dein düsteres Bild von der Zukunft deine Leistungsfähigkeit beeinträchtigt und deinen Alltag bestimmt, musst du gegensteuern.

Wechsle dazu gelegentlich die Perspektive: Male dir ein Best-Case-Szenario aus und stelle dir vor, was im günstigsten Fall passieren kann. Nicht, um dich auf diesem Gedanken auszuruhen, sondern um aus deinem mentalen Bild Kraft zu schöpfen und deine Aufgaben mit einer positiven Einstellung anzugehen.

Lesetipp: Mal den Teufel an die Wand: So überwindest du deine Prüfungsangst

 

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Fazit

Die Prüfungsphase ist der wichtigste Zeitraum im Semester: Wenn du hier versagst, kannst du das letzte halbe Jahr in die Tonne treten. Deshalb musst du klug vorgehen und dir einen soliden Plan überlegen. In der Theorie hört sich das einfach an, doch in der Praxis scheitern Jahr für Jahr tausende Studenten an dieser Hürde.

Nicht, weil sie zu dumm sind, sondern weil sie dumme Fehler machen.

Doch dir werden diese Fehler nicht (mehr) passieren. Du weißt jetzt, worauf es ankommt und welche Stolpersteine du vermeiden musst. Halte dich einfach an die 13 Wege von oben – und mache das genaue Gegenteil.

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

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