5 To-do-Listen-Fails, die deine Produktivität killen – und wie du sie vermeidest

Tim Reichel

Eine To-do-Liste ist ein nützliches Tool, mit dem du dir deinen Uni-Alltag stark erleichtern kannst. Diese 5 blöden Fehler solltest du vermeiden.

Bild: Ryan McGuire / gratisography.com

Die gute, alte To-do-Liste.

Jeder hat eine und kritzelt fast täglich in ihr herum. Dank ihr behalten wir den Überblick im stressigen Alltag. Wichtige Aufgaben werden wie selbstverständlich in „To-dos“ umgewandelt, bekommen einen Spiegelstrich und werden, nachdem wir sie erledigt haben, fröhlich abgehakt.

Das Problem ist nur: To-do-Liste ist nicht gleich To-do-Liste.

Auf dem Weg zu einer produktiven Selbstorganisation kannst du viele kleine Fehler begehen, die dir das Leben unnötig schwer machen. Das Erstellen einer To-do-Liste ist zwar kein Hexenwerk, aber ich kenne viele Studenten, die ihre Aufgabenplanung völlig falsch angehen und sich damit selbst ausbremsen.

Damit dir das nicht passiert, zeige ich dir jetzt worauf du achten musst.

 

Arschtritt-Buch: Leseprobe

Arschtritt-Buch (Selbstmotivation im Studium) von Tim Reichel erschienen im Studienscheiss Verlag

Nie wieder Motivationsprobleme im Studium: Tritt dir selbst in den Arsch und werde glücklich! Hol dir das Arschtritt-Buch: Die ersten 37 Seiten bekommst du geschenkt. Trage dich dazu einfach in die E-Mail-Liste ein:

Garantiert kein Spam. Du wirst Teil meines Newsletters und erhältst eine Leseprobe, nützliche Tipps für dein Studium sowie passende Buchempfehlungen. Abmeldung jederzeit möglich.

 

So pimpst du deine To-do-Liste

Eine To-do-Liste ist mehr als eine einfache Auflistung von Dingen, die dir durch den Kopf gehen. Eine To-do-Liste ist ein Organisationstool, das dir deine Arbeit erleichtern und dich durch den Tag führen soll.

Damit das funktioniert, musst du dich an ein paar Spielregeln halten. Denn sonst schaffst du keine Klarheit und Ordnung, sondern Verwirrung und zusätzlichen Stress.

Auf diese 5 To-do-Listen-Fails solltest du ab jetzt ein Auge haben:

 

Fail Nr. 1: Zu viel Kleinkram

Benutze deine To-do-Liste nicht als Sammelbecken für jeden Kleinkram.

Deine To-Liste hat den Zweck, deine wichtigsten Aufgaben aufzunehmen und zu ordnen, damit du sie schnell und effizient abarbeiten kannst.

Termine, Kontaktdaten, Dinge für den Wocheneinkauf oder Hintergrundinformationen zu deiner Lieblingsserie gehören nicht dazu und haben auf deiner To-Liste nichts zu suchen! Nur Aufgaben – Dinge, die zu tun sind – darfst du in deine Liste eintragen; sonst nichts.

Du solltest außerdem zwischen wichtigen und unwichtigen Dingen unterscheiden und bei jedem Punkt, überlegen, ob es wirklich notwendig ist, deine Liste zu erweitern. Denn ansonsten wird deine To-do-Liste zu voll und du verlierst die Übersicht.

Lösung: Lege dir neben einer To-do-Liste noch weitere Listen für Einkäufe, Termine und andere Kategorien an! Beschränke dich bei deiner To-do-Liste auf die wirklich wichtigen Aufgaben und lass den Kleinkram weg!

 

Fail Nr. 2: Ungenaue To-dos

Achte darauf, dass deine Aufgaben eindeutig und präzise formuliert sind.

Es gibt nichts Schlimmeres als eine Aufgabe auf einer To-do-Liste zu lesen und sich dann zu fragen: „Was sollte das nochmal heißen?“

Angenommen, du schaust auf deine Liste und liest den Punkt „Buch“. Was willst du damit anfangen? Welches Buch ist gemeint? Musst du das Buch lesen? Wenn ja, welche Seiten? Muss es vielleicht zurück zur Bib? Wenn ja, wann? Heute? Oder hast du es von einem Kommilitonen geliehen? Wolltest du vorher noch einige Kapitel einscannen? Man weiß es nicht –schade.

Besser wäre so etwas: „Buch ‚xxx‘ lesen (Seite 34-58), bis zum xx.xx.xxxx“. Oder: „Buch ‚xxx‘ zurück zur Bib, bis zum xx.xx.xxxx.

To-do-Listen sind deshalb so beliebt, weil wir uns die Aufgaben, die wir aufgeschrieben haben, nicht merken müssen. Die Liste erinnert uns. Blöd nur, wenn unsere Notizen zu ungenau sind und dadurch wertlos werden.

Lösung: Formuliere deine To-dos so präzise wie möglich! Jede relevante Information solltest du aufnehmen, damit du deine Denkkapazität nicht mit der Erinnerung an irgendwelche Details verschwendest.

 

Fail Nr. 3: Zu große Ziele

Deine Aufgaben und Ziele dürfen nicht so groß sein, dass sie dich abschrecken und blockieren.

Deine To-do-Liste ist kein übergeordnetes Strategiepapier mit deinen Zielen für die nächsten 5-Jahre. Sie ist die Zusammenstellung deiner aktuellen Aufgaben. Und deshalb gehören Punkte wie „Alte Klausuren durcharbeiten“, „Bachelorarbeit schreiben“ oder „Marathon laufen“ nicht zu den To-dos, die auf deiner Liste stehen sollten.

Nicht falsch verstehen: Übergeordnete, große Ziele sind super und du solltest sie auch aufschreiben (hier gibt’s mehr dazu) – aber auf deine To-do-Liste gehören sie nicht.

Wenn du deine Aufgaben zu groß wählst, baust du nur zusätzlichen Druck auf und blockierst dich damit selbst. Deine Aufgaben und müssen deshalb erreichbar und machbar sein. Denn nur so kommst du deinen großen Zielen Schritt für Schritt näher.

Lösung: Zerteile große Aufgaben in kleine, überschaubare Einheiten und arbeite diese nacheinander ab! Lege dir für deine langfristigen Ziele eine eigene Liste an!

 

Fail Nr. 4: Keine Prioritäten

Unterscheide zwischen wichtigen und unwichtigen Aufgaben und bring Struktur in deine To-do-Liste.

Nicht alle Aufgaben aus deiner Liste sind wichtig oder müssen dringend erledigt werden. Manches darfst du einfach nur nicht vergessen – die Erledigung kann aber tendenziell erst mal warten.

Die Hausarbeit mit der Deadline am Ende der Woche ist zum Beispiel wichtiger als die Vorbereitung der Klausur in 3 Wochen. Der Arzttermin wegen den Schmerzen in der Brust ist dringender als der Friseurtermin und die Besprechung mit dem Professor hat einen höheren Stellenwert als das Feierabendbier mit den Kommilitonen (manchmal jedenfalls).

Ohne Prioritäten verzettelst du dich und triffst falsche Entscheidungen. Auf deiner To-do-Liste solltest du deswegen vorbeugen und deine Aufgaben nach Wichtigkeit und Dringlichkeit bewerten.

Lösung: Weise deinen Aufgaben Prioritäten zu! Unterteile deine To-do-Liste in zwei Spalten: In die erste kommen die wichtigen und dringenden Aufgaben; der Rest wird in die andere Spalte eingetragen!“

 

Fail Nr. 5: Keine Deadline

Wenn du deine To-dos ohne feste Terminierung angehst, verschwendest du Zeit und arbeitest unproduktiv.

Beim Arbeiten folgen wir dem sogenannten Parkinson’schem Gesetz: „Eine Aufgabe dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.“ Das heißt: Je mehr Zeit wir für eine Aufgabe zur Verfügung haben, desto länger brauchen wir auch dafür.

Beispiel: Wenn du einen Monat lang Zeit für eine Klausurvorbereitung hast, wirst du die ersten dreieinhalb Wochen mit unproduktiven Zusammenfassungen und perfektionistischer Detailarbeit verschwenden. Am Ende, wenn die Deadline näher rückt, gibst du nochmal richtig Gas und schaffst das Meiste. Warum? Weil dich die Deadline dazu zwingt.

Weise deswegen jeder Aufgabe auf deiner To-do-Liste eine Frist zu und mache verbindliche Angaben.

Lösung: Lösung: Gib jeder Aufgabe auf deiner To-do-Liste eine feste Deadline und halte dich daran!

 

Bachelor of Time: Leseprobe

Bachelor of Time (Zeitmanagement im Studium) von Tim Reichel erschienen im Studienscheiss Verlag

Mit dem Bachelor of Time verbesserst du schnell und einfach dein Zeitmanagement im Studium. Und das Beste ist: Die ersten 34 Seiten bekommst du geschenkt! Trage dich dazu einfach in die E-Mail-Liste ein:

Garantiert kein Spam. Du wirst Teil meines Newsletters und erhältst eine Leseprobe, nützliche Tipps für dein Studium sowie passende Buchempfehlungen. Abmeldung jederzeit möglich.

 

Fazit

Eine To-do-Liste ist ein einfaches und nützliches Tool, welches dir deinen Uni-Alltag stark erleichtern kann. Fast jeder Student hat eine To-do-Liste – und macht dabei blöde Fehler.

Diese To-do-Listen-Fails solltest du vermeiden:

  • Zu viel Kleinkram
  • Ungenau To-dos
  • Zu große Ziele
  • Keine Prioritäten
  • Keine Deadline

Wenn du diese Fehlerquellen ab jetzt auf dem Schirm hast und weißt, wie du deine Liste richtig erstellst, wird dein Studentenleben nicht nur einfacher – du sparst Zeit und Nerven.

Und dann ist immer genug Platz in deinem Kalender für ein Feierabendbier. Prost!

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

  • Hey Tim,

    wie immer natürlich ein super Artikel

    Mein größtes Problem ist es immer, dass ich meine To-do´s nicht nach Wichtigkeit sortiere. Dadurch wirkt alles häufig unstrukturiert und ich weiß nicht womit ich anfangen soll.

    Dein Tipp mit den Spalten ist wirklich gut. Dadurch sieht man sofort was heute das wichtigste ist. Ich werde ihn direkt umsetzten. Vielen Danke!

    Liebe Grüße

    Richard

    • Hola Richard,

      danke sehr! 🙂

      Schön, dass dir die Tipps helfen – und noch besser, dass du direkt mit der Umsetzung anfängst. Erster Schritt: Check.

      Schreib mir mal, ob deine To-Do-Liste damit besser funktionieren. 🙂

      Schöne Grüße
      Tim

  • {"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

    Weitere Artikel für dich

    Die besten Hacks für dein Studium

    Hör auf zu raten, wie man richtig studiert und komm in meinen Newsletter. Ich zeige dir, wie du produktiv lernst, deine Zeit optimal nutzt und bessere Noten bekommst. Ohne Bullshit und Selbstausbeuterei.

    Hör auf zu raten, wie man richtig studiert und komm in meinen Newsletter. Ich zeige dir, wie du produktiv lernst, deine Zeit optimal nutzt und bessere Noten bekommst. Ohne Bullshit und Selbstausbeuterei.

    > 80.000 Abonnenten, kostenloser Newsletter, Abmeldung jederzeit möglich.

    >