Warum erfolgreiche Studenten häufig fluchen

Tim Reichel

Studenten, fluchen sind erfolgreicher als der Durchschnitt. Regelmäßiges Fluchen ist ein Zeichen erfolgreicher Menschen...

Bild: Ryan McGuire / gratisography.com

Alle erfolgreichen Studenten haben eine erstaunliche Gemeinsamkeit. Damit meine ich nicht, dass sie besonders begabt oder überdurchschnittlich diszipliniert sind. Es gibt eine Sache, die sie über alle Fach- und Notengrenzen hinaus verbindet: Sie fluchen.

Sie lassen ihren Emotionen für einen kurzen Augenblick freien Lauf und rasten aus. Entweder nur innerlich für sich selbst oder lautstark, sodass die Nachbarn zwei Straßen weiter zusammenzucken. Sie schimpfen, ärgern sich, sammeln sich danach wieder und legen dann mit neuem Fokus von vorne los. Das Fluchen befreit sie; es macht sie erfolgreich – und du kannst das auch.

Dabei spielt es keine Rolle, ob du mit deinem kleinen Zeh am Schrank hängen geblieben bist oder ein Glas heruntergeworfen hast. Egal, ob du durch deine letzte Prüfung gefallen bist oder eine Deadline für deine Studienarbeit vergessen hast: Fluchen hilft dir, dabei mit ungemütlichen Situationen umzugehen.

Fluchen macht vieles leichter. Und: Fluchen macht dich besser. Warum das so ist und wie du in deinem Alltag davon Gebrauch machen kannst, zeige ich dir in diesem Artikel.

 

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Fluchen macht erfolgreich

Fluchen wird häufig mit schlechten Manieren und mangelnder Selbstbeherrschung gleichgesetzt. Doch dieser Eindruck ist falsch – das haben zahlreiche wissenschaftliche Studien bestätigt.

Demnach sind Menschen, die fluchen

  • intelligenter,
  • sprachlich kompetenter,
  • kreativer,
  • weniger stressanfällig,
  • robuster,
  • emotional ausgeglichener,
  • leistungsfähiger.

Glaubst du nicht? Dann sehen wir uns das etwas genauer an.

 

Wer flucht, ist intelligenter

Menschen, die fluchen, haben einen höheren IQ. Zu diesem Ergebnis kam eine amerikanische Studie, bei der die Probanden zunächst ihr Repertoire an Flüchen unter Beweis stellen und anschließend an einem Intelligenztest teilnehmen sollten.

Die Forscher fanden heraus, dass diejenigen, die innerhalb von einer Minute die meisten Schimpfwörter nennen konnten, in Intelligenztests ebenfalls besser abschnitten. Je höher die Fluchdichte, desto besser schlossen sie im folgenden Test zur Sprachkompetenz ab, der von dem Forschungsteam entwickelt wurde und ein Maß für die gemittelte Intelligenz darstellte.

 

Wer flucht, hat eine bessere Sprachkompetenz

Aber es geht noch weiter: Bei der eben erwähnten Studie sollten Probanden zwischen 18 und 22 Jahren zunächst so viele Flüche nennen, wie ihnen in einem bestimmten Zeitraum mit einem bestimmten Anfangsbuchstaben einfielen. Anschließend wurde der Test mit Tieren und allgemeinen Begriffen wiederholt.

Dabei stellte sich heraus: Wer viele Flüche kannte, hatte einen besonders reichen Wortschatz und ein gutes Sprachgefühl. Durch das Fluchen verbessert sich demnach die sprachliche Kompetenz.

 

Wer flucht, ist kreativer

Gleiches gilt in Sachen „Kreativität“: Wer viele Flüche kennt und leidenschaftlich schimpft, ist auch in anderen Lebenslagen einfallsreicher und kann in Stresssituationen besser reagieren. Menschen, die fluchen, schulen sozusagen nebenbei ihre kreative Ader und können deshalb mehr Ideen entwickeln als der Bevölkerungsdurchschnitt.

Besonders interessant: Fluchen in der Gruppe kann die gesamte Stimmung positiv beeinflussen und die Produktivität erhöhen. Im Rahmen einer britischen Studie haben die Forscher herausgefunden, dass Fluchen das Gruppengefühl stärkt – vor allem am Arbeitsplatz.

 

Wer flucht, hat weniger Stress

Fluchen baut Druck ab. Und deswegen empfinden Menschen, die regelmäßig Flüche benutzen weniger Stress. Durch die kurzen, impulsiven Gefühlsausbrüche werden Anspannungen reduziert und mentale Blockaden aufgelöst.

Menschen, die hingegen ihre Ängste und Ärgernisse in sich hineinfressen verspüren eher Stress und leiden – statistisch gesehen – häufiger an Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen.

 

Wer flucht, ist robuster

Menschen, die bei Schmerzen oder in unangenehmen Lebenslagen fluchen, nutzen die durchs Fluchen freigesetzte Energie, um die Situation besser unter Kontrolle zu bekommen.

Für eine Studie der britischen Keele University aus 2009 sollten Teilnehmer ihre Hände in verschiedene Behälter stecken, die mit immer kälterem Wasser gefüllt waren – und zwar so lange, wie sie die eiskalten Temperaturen aushalten konnten. Die eine Hälfte der Teilnehmer durfte dabei fluchen, die andere nicht. Die Fluchenden hielten deutlich länger durch. Das Schimpfen machte den Schmerz erträglicher und lenkte davon ab.

 

Wer flucht verhält sich emotional ausgeglichener

Auch bei Traurigkeit, Wut oder anderen starken Gefühlen hilft das Fluchen. Das selbe psychologische Team fand heraus, dass Menschen, die laut schimpfen und dabei Ihre Emotionen gebündelt herauslassen, emotional ausgeglichener sind.

Auch bei emotionalen Schmerzen, Gefühlsschwankungen oder in psychischen Ausnahmesituationen sorgt eine kurzen Flucheinheit für Besserung. Dadurch, dass negative Gefühle nicht länger unterdrückt bleiben, kann emotionaler Druck abgebaut werden. Wichtig dabei: Nach dem Fluchen den Schalter umlegen und nicht in einer negativen Stimmung verbleiben. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du das schaffst.

 

Wer flucht, ist leistungsfähiger

In einer weiteren Studie wurde der Einfluss des Fluchens auf die körperliche Leistungsfähigkeit untersucht. Dazu wurden 29 Teilnehmer zu einer Sprinteinheit auf einem Ergometer eingeladen: einmal, nachdem sie vorher geflucht hatten, und einmal ohne „Vorbereitung“. In einem anderen Test wurde unter den gleichen Bedingungen der Händedruck von 52 Probanden gemessen.

Das Ergebnis: Die Versuchsteilnehmer waren jeweils schneller und griffen kraftvoller zu, nachdem sie vorher geflucht hatten. Eine fundierte Erklärung für diesen Zusammenhang fehlt leider noch – doch ähnliche Beobachtungen wurden in anderen, vergleichbaren Studien aufgenommen.

 

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Fazit

Regelmäßiges Fluchen ist ein Zeichen erfolgreicher Menschen. Menschen, die über einen überdurchschnittlich hohen Wortschatz und einen vorzeigbaren IQ verfügen. Menschen, die kreativ und emotional ausgeglichen sind. Menschen, die robust durchs Leben gehen, mit Stress zurechtkommen und leistungsfähig ihre Person stehen.

Und genau deshalb solltest du ebenfalls fluchen und dich nicht künstlich zurückhalten. Nutze die Vorteile des Fluchens für dich und mach dir klar, dass kurze, emotionale Stimmungsspitzen etwas Positives sind. Fluche regelmäßig, fluche kreativ und fluche mit Leidenschaft – aber verliere dich dabei nicht.

Fluche nur kurz und richte anschließend deinen Blick nach vorne. Nutze das Fluchen zum Krafttanken und gehe sofort danach in den Angriffsmodus über: Erst wird geschimpft, dann mit großer Energie deine nächste Aufgabe erledigt.

Und damit dir der Einstieg leichter fällt, habe ich eine kleine Aufgabe für dich: Schreibe mir deinen Lieblingsfluch in die Kommentare unter diesen Artikel. So machst du einen kleinen Anfang und verbesserst sofort deinen Erfolg im Studium.

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

  • Ich Fluche nicht nur ich prügle auf meinem Boxsack ein und schreie ihn an. Nicht nur Therapie für die seele sondern auch Kraft und Konditions Training, sehr Praktisch.

  • Ein interesanter Beitrag, eine passende Erleichterung!

    Verdammte kapitalistische Weltverschwörung! Zum Kuckuck noch mal, alle Priester & Politiker. (Das ist meine schlechte Übersetzung aus Slowenisch. In meiner eigenen Sprache sage ich nur: „Prekleti Indijanci!“ Aber mit INDIJANCI meine ich alle, die für Entstehen der Weltprobleme sorgen: Politiker, Priester, Kapitalisten, ….)

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