Rumjammern erlaubt: Warum du dich mehr über dein Studium beschweren solltest

von Tim Reichel

Ich habe zu viel zu tun, die Klausur war zu schwer... Typisches Rumgejammer von Studenten. Aber Jammern muss nicht schlecht sein - wenn man es richtig macht

„Die Vorlesung ist langweilig“, „Ich habe zu viel zu tun“, „Die Klausur war zu schwer“.

Typisches Rumgejammer von Studenten. Fast täglich beschweren wir uns – du, ich, deine Kommilitonen. Einfach jeder. Die einen jammern mehr, die anderen weniger. Mal über Kleinigkeiten, mal über Schwerwiegendes.

Doch Rumjammern kommt nicht gut an. Leute, die sich beschweren, werden schnell als Nörgler oder Pessimisten abgestempelt. „Stell dich nicht so an“ und „Beschwer dich nicht immer – das ist doch gar nicht so schlimm“ kommt oft als Gegenreaktion.

Ich mag auch keine Jammerlappen, die sich hängen lassen und alles schlecht reden. Trotzdem ist konstruktive Kritik hin und wieder nötig und ich finde auch, dass im Jammern ein großes Potenzial versteckt ist.

Wenn man es denn richtig macht. Aber der Reihe nach.

 

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Warum Rumjammern schlecht ist

Pures Rumjammern ist überhaupt nicht gut und blockiert dich. Durchs Jammern fokussierst du dich nämlich ausschließlich auf die negativen Seiten und schiebst dich selbst in eine passive Opferrolle, in der du wenig ausrichten kannst.

Kurz: Alles ist schlecht und du bist hilflos ausgeliefert – ein furchtbarer Zustand. Indem du jammerst, nimmst du dir selbst die Kraft und Energie und lässt zu, dass äußere Einflüsse über dein Leben bestimmen.

Doch Jammern hat auch eine gute Seite.

 

Warum Rumjammern gut ist

Jammern hat einen entscheidenden Vorteil: Probleme und Missstände werden direkt angesprochen und deutlich herausgestellt.

Vielleicht ein bisschen übertrieben, manchmal auch weinerlich, aber dafür offen und ehrlich: Wenn du jammerst, legst du den Finger auf die Wunde. Du machst klar, was dich bedrückt und an welchen Stellen es nicht so läuft, wie du es dir wünschst.

Und dieses Feedback kannst du nutzen.

 

Wie du richtig jammerst

Der Trick beim Jammern besteht darin, dass du dich nicht nur auf die negativen Seiten konzentrierst und dann in Selbstmitleid versinkst, sondern das Problem erkennst und dann direkt die Lösung in den Fokus stellst.

Die meisten Menschen beschränken sich darauf, sich zu beklagen und sehen nur das Schlechte. Wenn du aber einen Schritt weiter gehst und dich nach dem klassischen Jammern fragst „Wie kann ich das Problem lösen?“, „Wie kam es dazu?“ oder „Wie kann ich meine Situation verbessern?“ wandelst du die ganze negative Energie in einen positiven Impuls um und baust dir damit ein starkes optimistisches Mindset auf.

Du ziehst dich damit selbst aus der Opferrolle und wirst aktiv: Du lässt dich nicht länger rumschubsen, sondern übernimmst Verantwortung.

Sei kein Jammerlappen, sondern nenne deine Probleme beim Namen und pack sie dann an!

Dazu habe ich noch ein paar Beispiele vorbereitet.

 

So beschwerst du dich ab jetzt über dein Studium

Für die Zukunft schlage ich dir folgende Strategie vor: Ab sofort verwandelst du dein altes, wehleidiges Rumgejammer in eine progressive und optimistische Aufbruchsstimmung.

Dazu musst du nur einen kleinen Extraschritt machen:

  1. Jammern (Problem erkennen)
  2. Lösung überlegen und in den Fokus stellen

Ein paar Beispiele dazu:

 

1. Beispiel: „Ich habe zu viel zu tun.“

Problem: Großer Arbeitsaufwand, viele verschiedene Aufgaben.

Lösung: Du kannst nicht alles erledigen, also musst du Prioritäten setzen und dich auf das Wichtigste konzentrieren.

Neues Mindset: „Ich habe zu viel zu tun, also muss ich mich auf das Wesentliche konzentrieren und alles Unwichtige weglassen – aber das bekomme ich hin.“

 

2. Beispiel: „Die Klausur war zu schwer.“

Problem: Anspruchsvolle Prüfung, zu wenig (oder falsche) Vorbereitung, schwerer Studiengang.

Lösung: Die Aufgabenstellung in der Klausur kannst du nicht beeinflussen. Stattdessen kannst du aber Lehren aus deiner Vorbereitung ziehen und es in Zukunft besser machen.

Neues Mindset: „Die Klausur war zwar schwer, aber darauf habe ich keinen Einfluss. Das was ich beeinflussen kann, ist meine Prüfungsvorbereitung. Und diese werde ich beim nächsten Mal besser machen – und zwar so: …“

 

3. Beispiel: „Ich habe zu wenig Geld.“

Problem: Als Student verdient man nicht viel Geld, Finanzierungsprobleme.

Lösung: Du lernst dafür, wie du mit wenigen Mitteln über die Runden kommst, verbesserst dein Management und lernst Kleinigkeiten zu schätzen.

Neues Mindset: „Ich habe zwar wenig Geld, aber ich werde schon über die Runden kommen. Entweder finde ich noch ein paar kreative Einsparpotenziale oder neue Geldquellen.“

 

4. Beispiel: „Ich habe zu wenig Freizeit.“

Problem: Studieren ist anstrengend und zeitaufwändig. In stressigen Phasen bleibt deine Freizeit oft auf der Strecke.

Lösung: Mach dir klar, warum du studierst und dass du dich bewusst dafür entschieden hast. Wenn du dir deine Ziele vor Augen führst, fällt dir die Arbeit leichter und du bleibst motiviert.

Neues Mindset: „Ich habe im Moment wenig Freizeit, aber das wird sich auch wieder ändern. Ich weiß, warum ich studiere und nehme die Strapazen gerne in Kauf, weil…“

 

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Fazit

Jammern an sich bringt dich nicht weiter. Wenn du aber die richtigen Lehren aus deinem Gejammere ziehst, kannst du den Spieß umdrehen und aus deinen negativen Gedanken positive Ansätze formen.

Zuerst erkennst du dein Problem und suchst dann eine Lösung, die du am Ende in den Mittelpunkt stellst. Dadurch musst du deine Ängste nicht verdrängen, sondern nimmst die Probleme an und stellst dich ihnen selbstbewusst entgegen.

Wenn du dir dieses Vorgehen antrainierst, kannst du in Zukunft so viel jammern, wie du möchtest – und wirst dabei jedes Mal ein bisschen stärker.

 

Bild: © PathDoc / shutterstock.com
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Autor

Tim Reichel

Tim ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über acht Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher. Hier erfährst du mehr über Tim Reichel

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