Klausurphase: So kommst du clever durch den Prüfungszeitraum

Tim Reichel

Gestresst von der Klausurphase? In diesem Artikel zeige ich dir, wie du den Prüfungszeitraum clever überstehst. Diese 7 Tipps helfen dir in der Klausurphase.

Bild: iravgustin / shutterstock.com

Gestresst von der Klausurphase?

An den meisten Hochschulen in Deutschland beginnt bald die Prüfungsphase. Klausuren, Seminararbeiten, mündliche Prüfungen für rund 2,8 Millionen Studentinnen und Studenten. Das bedeutet Stress, Druck, vielleicht sogar Angst und sicherlich ein bisschen Nervosität.

Wenn ich auf meine Zeit als Studentin zurückblicke, denke ich an Lernen ohne Ende, von morgens früh bis abends spät. Manchmal nur noch, um das Gewissen zu beruhigen. Die Prüfungen habe ich zwar meistens bestanden, was natürlich das primäre Ziel war, aber besonders gesund bin ich nicht aus meinen Klausurphasen rausgegangen. Und wenn ich ehrlich bin: Hängen geblieben ist die Unmenge an Lernstoff auch nicht wirklich.

Aber so muss das nicht sein!

Mittlerweile weiß ich, dass ich das Lernen auch anders hätte angehen können. Ein bisschen weniger Druck, ein bisschen mehr Erholung, ein bisschen mehr Leben.

Deshalb zeige ich dir in diesem Artikel, wie du besser mit der Klausurphase zurechtkommst.

 

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So gehst du die Klausurphase richtig an

Versteh mich bitte nicht falsch!

Es ist für die meisten von uns nicht möglich, ohne aktiven Lernaufwand durchs Studium zu kommen. Das Gegenteil ist der Fall: Das Lernpensum im Studium ist enorm. Nur auf der faulen Haut zu liegen, bringt dich deswegen nicht weiter.

Die Klausurphase ist nun mal die stressreichste Zeit im Semester. Doch es gibt Mittel und Wege mit Stress und Druck umzugehen, zu reduzieren und so das Beste aus der Prüfungsphase herauszuholen.

Diese 7 Tipps für eine stressreduzierte und effektive Klausurphase helfen dir dabei.

 

1. Plane deine Prüfungsvorbereitung

Du hast bestimmt schon oft gehört, dass du früh mit dem Lernen beginnen sollst und dir auf jeden Fall einen Lernplan erstellen musst.

Und, machst du das auch?

Glaub mir, eine gute Planung ist wirklich wichtig und lohnt sich. Mich persönlich beruhigt es ungemein, wenn ich weiß, für wann ich mir was vorgenommen habe und dass ich im besten Fall auch noch einen Puffer für akut auftretende Probleme parat habe.

Wichtig ist, dass du realistisch und übersichtlich planst. Schau dir an, wann du welche Klausur schreibst und erstelle dir eine Übersicht. Dann sichte die Lernmaterialien, lege dir diese zurecht und überlege dir, wie viel Zeit du für die Vorbereitung der einzelnen Prüfungen benötigst.

Mache dir einen Stundenplan für die gesamte Klausurphase. Frage dich: Wann lerne ich was?

Eine realistische Lernplanung nimmt dir eine Menge Druck!

Und auch wenn du schon mitten in deinem Prüfungszeitraum bist, ist es nicht zu spät mit der Planung anzufangen. Plane einfach die noch anstehenden Klausuren!

Ganz wichtig ist, dass du dir immer einen kleinen „Lernpuffer“ lässt. Zu mir haben Dozenten und Professoren immer gesagt, dass man am letzten Tag vor der Prüfung nicht mehr lernen soll.

Vergiss es, das klappt nicht! Wenn du allerdings klug geplant hast, kannst du diesen letzten Tag zur Wiederholung nutzen und gleichzeitig ist es dein Puffertag, falls doch noch etwas fehlt.

 

2. Fester Zeitrahmen

Jeden Tag lernen ohne Ende? Das geht nicht!

Halte dich so gut es geht an deine Planung. Dein Tagesplan gibt dir eine Startzeit vor, er enthält Pausen und ganz wichtig: ein festes Ende.

Eine feste Start- und Endzeit bringen Struktur in deinen Lerntag!

Du kannst dich dabei zum Beispiel an der fest arbeitenden Bevölkerung orientieren.Dein Tag hat acht Arbeitsstunden. Stelle dir für morgens einen Wecker und steh dann auch verdammt nochmal auf, wenn er klingelt. Bis zur Mittagspause folgt nun eine Lernphase, ebenso wie nach der Mittagspause. Diese Phasen können unterbrochen werden durch kleinere Pausen, in denen du Luft schnappst oder dich kurz(!) mit etwas anderem beschäftigst.

Halte dich dabei an einen Rhythmus, der gut für dich ist!

Nicht jeder ist ein absoluter Frühaufsteher. Deswegen muss dein Wecker nicht um 7 Uhr klingeln. Allerdings hilft es auch nicht, den ganzen Tag im Bett zu gammeln und sich abends an den Schreibtisch zu begeben. Finde eine gute Lösung für dich und lege einen passenden Start- und Endpunkt fest!

 

3. Zusammen lernen

Lass dich doch mal von anderen mitziehen!

Mir hat das Lernen dann am meisten Spaß gemacht und am meisten gebracht, wenn ich mit einer Lerngruppe zusammengearbeitet habe. Mir wurde dann nicht so schnell langweilig und ich konnte mich besser konzentrieren.

In einer Lerngruppe kannst du Fragen stellen, wenn du etwas noch nicht verstanden hast. Die Chance ist hoch, dass jemand dabei ist, der die Antwort weiß oder dass ihr gemeinsam die Lösung findet.

Auch wenn du die Person bist, die die Antwort kennt und den anderen die Dinge erklärt, nützt dir das gemeinsame Lernen viel. Durch das Aussprechen von Sachverhalten bleiben diese besser hängen. Ein großer Vorteil besonders für mündliche Prüfungen!

Ähnlich verhält es sich, wenn ihr euch gegenseitig abfragt. Wenn es also in der Prüfung darum geht viel zu reproduzieren oder textuell aufzuarbeiten, könnt ihr euch zum Beispiel Karteikarten machen und euch gegenseitig abfragen.

Auch auf Prüfungen, in denen viel gerechnet wird, könnt ihr euch super gemeinsam vorbereiten: Nehmt euch alte Klausuren und Übungsaufgaben vor, setzt euch eine Zeit, rechnet und vergleicht danach. So profitierst du entweder davon, dass jemand anderes die richtige Lösung hat und dir erklären kann, wie er dahin gekommen ist oder du festigst dein Wissen, indem du den anderen den Lösungsweg erklärst. Vielleicht findet ihr auch gemeinsam den richtigen Lösungsansatz.

In einer Lerngruppe hast du weniger Langeweile und arbeitest effektiver!

Egal, wie du es machst: Sei kein Einzelkämpfer und suche dir eine Lerngruppe!

 

4. Pausen machen

Jeder Mensch braucht mal eine Pause!

Also schäme dich nicht, eine Lernpause einzulegen. Ob du die Gelegenheit nutzt bei einem Spaziergang um den Block Frischluft zu schnappen, die Einkäufe zu erledigen oder die Post wegzubringen, ist eigentlich egal.

Auch Sport ist immer eine gute Idee, besonders im Anschluss an einen stressigen Lerntag. Das bringt dich auf andere Gedanken, macht den Kopf frei und hält dich ganz nebenbei auch noch fit.

Pausen sind erlaubt und gut für dich!

Und für die Sportmuffel unter uns: Auch gammeln zwischendurch oder nach dem Lernen ist erlaubt. Entweder verbringst du deine Zeit ganz klassisch mit deinen Freunden beim Grillen oder klickst dich durch Facebook und YouTube. Vielleicht gibt es auch eine Serie, die du gerne sehen würdest. Am Ende eines jeden Lerntages schaust du dir dann zur Belohnung eine Folge an.

 

 5. Gehirnfutter

Wenn du in der Regel keinen großen Wert auf gutes und ausgewogenes Essen legst, wirst du in der Lernphase nicht zum Gourmetkoch werden. Das ist auch völlig in Ordnung so und ehrlich gesagt, hast du wahrscheinlich auch keine Zeit und keine Nerven, um sehr aufwendige Gerichte zu kochen.

Ich würde dir allerdings schon empfehlen, möglichst nicht jeden Tag Tiefkühlpizza oder Currywurst mit Pommes zu essen. Fachleute sagen nämlich, dass für Stresssituationen eher leichte und nährstoffreiche Mahlzeiten am besten geeignet sind. Was Ernährungsexperten genau empfehlen, kannst du zum Beispiel hier, hier oder hier nachlesen.

Dein Gehirn arbeitet besser, wenn es richtig gefüttert wird!

Achte einfach ein bisschen darauf, was du isst und lebe in der Klausurphase nicht all zu ungesund. Darunter leidet am Ende nicht nur deine Sommerfigur, sondern auch deine Leistungsfähigkeit.

 

6. Belohnung muss sein

A propos Essen: Gute Ernährung heißt natürlich nicht, dass du auf das Seelenfutter zwischendurch verzichten musst. Auch für die Zwischensnacks beim Lernen würden sich wahrscheinlich am besten Nüsse, Reiswaffeln und Co. eignen, aber manchmal müssen es einfach Gummibärchen oder Schokolade sein.

Greif ruhig zu und belohne dich damit!

Oder: Plane etwas Schönes für den Abend, treffe dich mit Freunden, gehe ins Kino oder verabrede dich zum Tanzen… Nimm dir etwas vor, worauf du dich freust.

Kleine Belohnungen zwischendurch tun dir gut!

Ich würde dir allerdings raten, es nicht zu übertreiben, sondern immer das Maß zu wählen, bei dem du am nächsten Tag wieder in der Lage bist, zur geplanten Zeit aufnahmefähig am Schreibtisch zu sitzen.

Versuche außerdem in der Klausurphase ab und zu an etwas zu denken, worauf du dich nach den Prüfungen freuen kannst. Vielleicht an eine Reise oder ein besonderes Event?

So hast du stets ein schönes Ziel vor Augen und hältst deine Motivation aufrecht.

 

7. Sei ehrlich zu dir selbst

Es gibt viele Situationen in der Lernphase, in denen du dich selbst betrügen kannst.

Mach das aber bitte nicht!

Realistisch planen heißt zum Beispiel auch, dass du dir nicht zu viele Klausuren auf einmal vornimmst. Im Bachelor-/Mastersystem neigen viele Studenten dazu, alle Klausuren so schnell wie möglich schreiben zu wollen.

Das ist eigentlich auch nicht verkehrt. Aber nur eigentlich. Denn zu viele Prüfungen können schnell zu Überforderung führen und ins Negative umschlagen: Deine Noten werden schlechter oder du fällst im schlimmsten Fall sogar durch.

Darum musst du immer ein geeignetes Maß finden.

Wenn du dich zwischendurch nicht mehr konzentrieren kannst, weil du zum Beispiel die gleiche Aufgabe seit einer Stunde anstarrst und gerade nicht weiterkommst, dann erledige doch lieber zuerst etwas anderes.

Schreibe zum Beispiel das bisher Gelernte zusammen, notiere Wissensabfragen auf Karteikarten, strukturiere deinen Lernstoff in einer MindMap… In solch einem Fall ist es besser, wenn du kurz vom Lernplan abweichst und dich danach mit neuer Energie an die Ursprungsaufgabe zurückwagst.

Nur wenn du ehrlich zu dir selbst bist, erreichst du dein Ziel!

Es geht aber auch anders: Du denkst, deine Wohnung sei gerade super dreckig und müsse unbedingt genau jetzt geputzt werden? Schließlich ist es fünf Wochen her, seitdem du sie das letzte Mal sauber gemacht hast… Sei ehrlich: Das kann jetzt auch noch warten bis die Klausur vorüber ist.

Dir fallen wahrscheinlich noch zig weitere Situationen ein, in denen du nicht ganz ehrlich zu dir selbst bist und dich manipulierst. Hör auf damit und konzentriere dich auf dein Ziel!

 

Deine Checkliste für die Klausurphase

Damit du deine Klausurphase ab jetzt richtig angehen kannst, habe ich für dich eine praktische Checkliste, mit meinen wichtigsten Tipps zusammengestellt. Versuche dich an die Punkte zu halten und überprüfe zwischendurch, ob du von deinem Plan abweichst.

  1. Eine realistische Lernplanung nimmt dir eine Menge Druck!
  2. Eine feste Start- und Endzeit bringen Struktur in deinen Lerntag!
  3. In einer Lerngruppe hast du weniger Langeweile und arbeitest effektiver!
  4. Pausen sind erlaubt und gut für dich!
  5. Dein Gehirn arbeitet besser, wenn es richtig gefüttert wird!
  6. Kleine Belohnungen zwischendurch tun dir gut!
  7. Nur wenn du ehrlich zu dir selbst bist, erreichst du dein Ziel!

Wenn du dich an dieser Checkliste orientierst und meine Tipps befolgst, kommst du clever durch die Klausurphase und meisterst deine Prüfungen.

 

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Fazit

Ja, die Klausurphase ist stressig.

Du stehst unter Druck, deine Nerven sind angespannt und dein Sozialleben leidet. Jammern hilft aber nicht – du musst da irgendwie durch. Wie du den Prüfungszeitraum clever überstehst, habe ich dir in diesem Artikel gezeigt.

Keine Frage: Nicht alle Tipps passen zu deiner persönlichen Situation, zu deinem Studiengang und deinen Prüfungen. Ich bin mir aber sicher, dass dir das ein oder andere weiterhelfen wird.

Insbesondere die Planung deiner Lernzeit, das täglich fest gesetzte Ende und die Pausen zwischendurch sowie die Lerngruppen und der Ausblick auf etwas Schönes nach dem Lernen können deine Klausurphase angenehmer und effizienter machen.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg für deine Prüfungsvorbereitung!

Aber jetzt bist du dran: Hast du noch weitere Tipps für eine erfolgreiche Klausurphase? Schreibe deinen besten Tipp unter diesen Beitrag in die Kommentare!

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

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