Wie du mit der First-Brick-Methode Schritt für Schritt deine Ziele im Studium erreichst

Tim Reichel

Die First-Brick-Methode hilft dir dabei, deine Arbeit zu strukturieren und endlich mit einer Aufgabe anzufangen. So erreichst du deine Ziele im Studium.

Bild: Jake Hills / unsplash.com

Einfach anfangen.

Mit dem Lernen, mit der Studienarbeit, mit dem Joggen.

Anfangen ist oft leichter gesagt als getan und stellt uns regelmäßig vor große Probleme. Motivationsprobleme um genau zu sein. Viele nehmen diese erste Hürde nicht und beginnen nie oder viel zu spät mit einer neuen Aufgabe.

Aber keine Sorge. Dir passiert das ab heute nicht mehr!

Denn in diesem Beitrag stelle ich dir die First-Brick-Methode vor und zeige dir, wie du ganz einfach und Schritt für Schritt neue Herausforderungen angehen und deine Ziele erreichen kannst.

Es ist nämlich egal, was du dir vornimmst: Das Anfangen ist meistens der schwierigste Teil der ganzen Aktion. Und das gilt nicht nur fürs Studium.

 

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Die First-Brick-Methode

Um die eigene Prokrastination zu überwinden und endlich den Arsch hochzukriegen, braucht es keine ausgeklügelte Geheimstrategie. Es genügt ein einfacher Trick.

Und genau das ist die First-Brick-Methode.

Die ganze Methode besteht daraus, eine Aufgabe in viele kleine Stücke zu zerteilen und dann einen ersten, absolut machbaren, kleinen, überschaubaren Schritt zu machen (Siegbert Scheuermann).

Auch beim Bau der 21.000 Kilometer langen Chinesischen Mauer vom 7. Jahrhundert vor Chr. bis zum 17. Jahrhundert nach Chr. fing alles mit einem ersten „brick in the wall“ (Stein in der Mauer) an.

Ist diese erste kleine Hürde erstmal geschafft – ist der erste Stein gesetzt – fallen dir die nächsten Schritte deutlich leichter und du kommst in Schwung.

Die Lust kommt nämlich beim Tun. Durch die Freude, sich überwunden zu haben. Dadurch steigt deine Motivation und du gehst optimistisch auf die nächste Hürde zu. Weil der Schritt so klein und einfach ist.

Und dann machst du den nächsten. Und noch einen. Und noch einen.

 

So wendest du die First-Brick-Methode richtig im Studium an

Wenn du die First-Brick-Methode im Studium anwenden möchtest, legst du dir zuerst ein Ziel fest und definierst dann eine entsprechende (zielgerichtete) Aufgabe. Danach zerteilst du diese Aufgabe in viele kleine, völlig einfache Schritte und arbeitest diese dann ganz locker ab.

Der psychologische Trick dabei ist, dass große und komplexe Aufgaben plötzlich gar nicht mehr so gewaltig wirken. Denn wenn du ein schwieriges Problem erstmal auseinander genommen und in kleine Teile aufgeteilt hast, siehst du, wie machbar das Ganze ist. Du wirst nicht mehr erdrückt und kannst klar und fokussiert loslegen. Immer mit dem Ziel vor Augen.

 

Anleitung für die First-Brick-Methode

Schritt 1:

Lege ein Ziel fest! (Was möchtest du erreichen?)

Schritt 2:

Bestimme eine Aufgabe! (Womit erreichst du dein Ziel?)

Schritt 3:

Zerlege die Aufgabe in kleine Einzelteile! (Wie setzt sich die Aufgabe zusammen?)

Schritt 4:

Bestimme den ersten Schritt! (Wie musst du anfangen?)

Schritt 5:

Mach den ersten Schritt!

Jetzt zeige ich dir noch, wie du die First-Brick-Methode in der Praxis anwenden kannst.

 

Beispiele für die First-Brick-Methode

Genug Theorie, schauen wir uns ein paar Beispiele an.

 

Beispiel 1: Skript lesen

Du möchtest dich auf deine nächste Vorlesung vorbereiten (Ziel) und beschließt deswegen das Vorlesungsmanuskript zu lesen (Aufgabe).

Jetzt zerteilst du deine Aufgabe, also das Skript, in viele kleine, lächerliche Teile. Zum Beispiel so: Das Skript besteht aus 5 Kapiteln, jedes Kapitel hat 15 Seiten und jede Seite hat 4-6 Absätze. An dieser Stelle würde ich jetzt stoppen, weil das Lesen eines Absatzes für mich ein kleiner, lächerlicher Schritt ist.

Und jetzt liest du den ersten Absatz. Und dann den zweiten Absatz. Und so weiter. Dein Mindset ist jetzt: Yay, ich lese nur einen Abschnitt und dann bin ich fertig. Und nicht: Oh scheiße, ich muss das ganze Skript lesen.

 

Beispiel 2: Klausuraufgaben wiederholen

Du möchtest dich für eine deiner nächsten Prüfungen vorbereiten (Ziel) und beschließt deswegen eine alte Klausur zu bearbeiten (Aufgabe).

Du zerteilst zuerst wieder deine Aufgabe, also die alte Klausur, in viele kleine, lächerliche Teile. Zum Beispiel so: Die Klausur hat 4 Aufgaben, jede Aufgabe hat 3 Teilaufgaben, die wiederum aus Einzelfragen bestehen. An dieser Stelle stoppen wir wieder, weil eine Einzelfrage ein kleiner, absolut machbarer Schritt ist.

Und jetzt fängst du einfach an und bearbeitest jede kleine Frage. Einfach hintereinander weg. Du wirst dich nach jedem kleinen Problem, das du bearbeitet hast freuen und stolz sein, dass du dich durchgebissen hast. Du hast nicht von Anfang an die ganze schwere Klausur vor der Brust, sondern „nur“ kleine Einzelfragen.

 

Beispiel 3: Vor der Uni joggen gehen

Du kannst die First-Brick-Methode natürlich auch auf andere Bereiche aus deinem Studentenleben übertragen und dir dadurch Schritt für Schritt neue gute Gewohnheiten beibringen.

Du möchtest zum Beispiel mehr Sport machen (Ziel) und willst deswegen vor der Uni Joggen gehen (Aufgabe).

Dann kannst du so vorgehen: Einfach nur mal um 6:15 Uhr aufstehen. Dann nur mal anziehen und in Laufklamotten vor die Haustür stellen. Einfach 50 Meter gehen. Dann 100 Meter laufen. Dann nochmal 100 Meter. Und so weiter.

 

Häufige Fehler

Bei der First-Brick-Methode ist es besonders wichtig, dass du dir Zeit für die Vorbereitung nimmst und wirklich kleine, einfache Schritte definierst. Wenn du am Anfang zu viel willst und deine Aufgaben zu groß wählst, funktioniert das System nicht.

Du darfst außerdem auch nicht zu perfektionistisch an die Sache herangehen und die einzelnen Schritte zu ausführlich behandeln. Abarbeiten und fertig.

Außerdem musst du dir darüber im Klaren sein, welche Ziele du verfolgst. Deine Aufgabe kann noch so gut zergliedert sein – es bringt dich nicht weiter, wenn du kein eindeutiges Ziel definiert hast! Wenn du dazu Tipps brauchst, dann lies diesen Artikel.

Wenn du diese Methode zum ersten Mal ausprobierst, darfst du dich nicht direkt unter Druck setzen und Wunder von dir erwarten. Es dauert seine Zeit, bis du eingespielt bist und eine gewisse Routine ufgebaut hast. Plane deswegen ausreichend Zeit ein und hetz dich nicht.

Wenn das Ziel und die einzelnen Schritte definiert sind, du aber trotzdem Startschwierigkeiten mit dem ersten Schritt hast, zeige ich dir hier einen kleinen Trick, mit dem du dir selbst in den Hintern treten und einfacher loslegen kannst.

 

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Fazit

Mit Hilfe der First-Brick-Methode kannst du deine Ziele im Studium konsequent verfolgen und deine Aufgaben Schritt für Schritt abarbeiten, ohne dabei die Übersicht und deine Motivation zu verlieren. Du zerteilst große Aufgaben und komplexe Probleme einfach in kleine Teilschritte und wirst dadurch nie mehr von der großen Arbeitslast erschlagen.

Und das Beste ist: Du kannst die Methode auf alle Bereiche in deinem Studium anwenden und dich somit kontinuierlich und nachhaltig weiterentwickeln. Ganz einfach. Schritt für Schritt.

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

  • Hallo Tim

    schöner einfacher under schnörkeloser Artikel! Im Grunde weiß man das ja alles, nur man setzt es nicht um. Eigentlich kurios, weil ich z. B. beim Sport 365 Tage in Jahr nichts anderes tue. Ich setze mir Ziele. Im Training und die großen, etwa ein Hauptwettkampf.

    Ich bin schon im letzten Mastersemester und werde glaube ich in dieser Klausuerenphase zum ersten Mal wirklich nach der von dir hier diskutierten Methode lernen!

    Manchmal reicht auch das Zurückbesinnen auf das Simpelste!

    Beste Grüße,
    Sören

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