SMART-Formel: Wie du mit klugen Studienzielen zu den Top 3 Prozent deines Studiengangs gehören kannst

Tim Reichel

Mit der SMART-Formel kannst du schnell und einfach Ziele für dein Studium definieren. Wie das SMART-Konzept funktioniert, welche Vorteile es bringt und wie du dabei vorgehen kannst, zeige ich dir in diesem Artikel.

Bild: Ryan McGuire / gratisography.com

Kennst du die legendäre Harvard-Studie?

Im Jahr 1979 wurde an der Harvard-Universität eine Studie über den Werdegang von Absolventen gestartet. Diese Untersuchung erfolgte über einen Zeitraum von zehn Jahren und sollte dokumentieren, wie sehr sich das Formulieren schriftlicher Ziele auf den persönlichen Erfolg auswirkt.

Dies waren die Ergebnisse:

  • 83 Prozent der Absolventen hatten keine konkreten Ziele für ihre Karriere definiert.
  • 14 Prozent der Absolventen hatten klare Ziele bestimmt, diese jedoch nicht schriftlich fixiert. Dieser Teil der Absolventen verdiente zehn Jahre nach dem Abschluss im Schnitt das Dreifache der Absolventen aus Gruppe 1.
  • 3 Prozent der Absolventen hatten klare Ziele für ihre Karriere definiert und diese zudem schriftlich festgehalten. Diese drei Prozent verdienten im Schnitt das Zehnfache der Absolventen aus Gruppe 1.

Was zeigen uns diese Ergebnisse?

Erst klare Ziele helfen dir dabei, herausragende Ergebnisse im Leben zu erreichen. Allein das Aufschreiben deiner persönlichen Zielsetzungen trägt dazu bei, dass du über dich hinauswächst und dein Leistungspotenzial vervielfachst. Und das gilt auch für dein Studium: Sobald du weißt, wo du hin möchtest, kannst du den genauen Weg dorthin festlegen und die richtigen Schritte unternehmen.

Aber wie formulierst du deine Ziele?

Ganz einfach: so klar wie möglich! Dazu gibt es einen schönen und einfachen Ansatz aus dem Projektmanagement: die SMART-Formel. Was sich hinter diesem Konzept verbirgt und wie du SMARTe Studienziele festlegen kannst, zeige ich dir in diesem Artikel.

 

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Wie funktioniert die SMART-Formel?

Die SMART-Formel hilft dir dabei, deine Zielsetzung zu formulieren und beschreibt fünf Eigenschaften, die deine persönlichen Ziele erfüllen müssen. Treffen alle fünf Bedingungen für deine Zielformulierung zu, sind die Erfolgsaussichten am höchsten. Das Akronym SMART steht dabei für:

S wie spezifisch

M wie messbar

A wie attraktiv

R wie realistisch

T wie terminiert

Deine Ziele sollten demnach spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein. Sehen wir uns die einzelnen Eigenschaften nun etwas genauer an.

 

SMART – spezifisch

Formuliere dein Ziel zunächst spezifisch, also so konkret wie möglich. Denn nur, wenn du dein Ziel eindeutig und präzise festlegst, kannst du unbeirrt darauf hinarbeiten. Dein Ziel darf keinen verschwommenen Wunsch darstellen, sondern muss der erste Schritt zur Umsetzung sein. Je konkreter du dich dabei festlegst, desto besser kannst du dir das Ergebnis vorstellen – und wirst es deswegen mit viel höherer Wahrscheinlichkeit erreichen.

Beispiel: Du möchtest eine Klausur bestehen.

Dein Ziel: „Ich werde die Klausur Mathematik I mit der Note 2,0 bestehen.“

 

SMART – messbar

Außerdem sollten deine Ziele messbar (quantifizierbar) sein. Andernfalls kannst du nicht überprüfen, ob du konsequent an deinen Zielen gearbeitet und diese am Ende erreicht hast. Im Studium bzw. Berufsleben ist dies in der Regel leichter umzusetzen als im Privatleben – versuche dennoch alles, um Vergleichswerte festzulegen, an denen du dich orientieren kannst. Ordne dabei jeder Zielsetzung mindestens eine Kennzahl zu, an der du deinen Erfolg messen kannst.

Beispiel: Du möchtest morgen für dein Studium lernen.

Dein Ziel: „Ich werde morgen von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr 40 Seiten aus dem Vorlesungsskript zusammenfassen und lernen.“

 

SMART – attraktiv

Weiterhin solltest du dein Ziel attraktiv und angemessen formulieren, damit du den Wunsch hast, das Ziel auch wirklich zu erreichen. Langweilige Ziele bringen dich hingegen nicht weiter und sorgen eher dafür, dass du in ein Motivationsloch fällst, anstatt entschlossen mit der Arbeit zu beginnen. Setze dir daher herausfordernde Ziele, die sich anspornen, deinen Fokus schärfen und zusätzliche Energie freisetzen.

Beispiel: Du möchtest an deiner Studienarbeit weiterschreiben.

Dein Ziel: „Ich werde zwei Stunden an meiner Studienarbeit schreiben und Kapitel 2 fertigstellen. Danach mache ich eine Pause.“

 

SMART – realistisch

Die Attraktivität deiner Ziele ist wichtig – ohne Frage. Vergiss dabei aber nicht: Sich Ziele zu setzen, ist kein Wunschkonzert. Natürlich ist es völlig in Ordnung, wenn du hoch hinaus möchtest; aber deine Ziele müssen dabei immer realistisch bleiben und den aktuellen Tatsachen gerecht werden. Wenn du deine Ziele so formulierst, dass du sie gar nicht erst erreichen kannst, ist das ganze Konzept sinnlos.

Beispiel: Du möchtest deine Prüfungsvorbereitung fortsetzen.

Dein Ziel: „Ich werde eine Stunde konzentriert lernen, dann eine Pause machen und danach wieder eine Stunde mit voller Konzentration lernen.“

 

SMART – terminiert

Die letzte wichtige Eigenschaft für deine Ziele besteht darin, dass diese terminiert sein müssen. Erst wenn deine Ziele an einen zeitlichen Rahmen gebunden sind, kannst du fokussiert mit der Umsetzung beginnen. Ohne diesen Fixpunkt hängen deine Ziele in der Luft und werden – je nach Motivationslage – immer weiter aufgeschoben. Eine Deadline hingegen verleiht deiner Zielformulierung Verbindlichkeit.

Beispiel: Du möchtest ein Buch lesen.

Dein Ziel: „Ich werden heute Abend von 20:00 bis 21:00 Uhr in meinem Buch lesen.“

An diesen Beispielen merkst du schon: Das SMART-Konzept führt dazu, dass du deine Ziele sehr genau formulieren musst. Das sieht auf den ersten Blick anstrengend aus – aber das ist es nicht. Richtig eingesetzt, bringt die SMART-Formel zudem zahlreiche Vorteile mit sich.

 

Vorteile der SMART-Formel

Das SMART-Konzept ändert die Sichtweise, mit der du deine Ziele festlegst. Es hilft dir dabei, kritische Größen exakt zu benennen und steigert damit die Wahrscheinlichkeit, mit der du deine Ziele erreichst. Diese sind die fünf größten Vorteile der SMART-Formel:

  • Du formulierst deine Ziele klar.
  • Du grenzt deine Ziele voneinander ab.
  • Du definierst maßgeschneiderte Ziele, die deinen individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten gerecht werden.
  • Du kannst die Formel auf fast alle Zielsetzungen anwenden.
  • Du entwickelst motivierende Ziele.

Außerdem ist das SMART-Konzept einfach und kann ohne Hilfsmittel eingesetzt werden. Damit dir die Anwendung sofort gelingt, habe ich jetzt noch fünf Anwendungstipps für dich.

 

Anwendungstipps zur SMART-Formel

Damit du bei der Zieldefinition keine blöden Anfängerfehler begehst und deine Ziele optimal umsetzen kannst, schauen wir uns jetzt noch ein paar gängige Methoden aus der Praxis an. Halte dich an diese allgemeinen Hinweise und deine Ziele werden messerscharf und durchschlagskräftig.

 

Tipp 1: Formuliere deine Ziele schriftlich!

Ein Ziel wird erst dann zu einem richtigen Ziel, wenn du es schriftlich fixierst. Gewöhne dir daher an, deine Ziele aufzuschreiben. Ganz klassisch auf Papier. Das mag zwar nur ein kleiner Schritt sein – aber er hat großen Einfluss auf deine Erfolgsaussichten.

 

Tipp 2: Teile deine Ziele auf!

Wenn du deine Ziele zu groß formulierst, kann das abschreckend und demotivierend sein. Dieses Problem kannst du beseitigen, indem du deine Ziele aufteilst und in kleine Zwischenziele herunterbrichst. Dabei wendest du die „Salami-Taktik“ an und zerteilst alle größeren Ziele in kleine Scheibchen bzw. Aktivitäten.

 

Tipp 3: Wäge die Eigenschaften gegeneinander ab!

Einige Eigenschaften der SMART-Formel stehen in Konkurrenz zu einander. Wenn du dein Ziel zum Beispiel attraktiv formulieren möchtest, aber gleichzeitig zu 100 Prozent realistisch bleiben willst, stehst du vor einem inneren Interessenkonflikt. Wäge deine Zielformulierung daher ab und gewichte die fünf Eigenschaften nach deinem persönlichen Geschmack.

 

Tipp 4: Formuliere deine Ziele positiv!

Positiv formulierte Ziele erhöhen automatisch deine Motivation für eine Aufgabe und sorgen dafür, dass du zielgerichtet auf dein Wunschergebnis hinarbeiten kannst. Deine Motivation kannst du weiter steigern, indem du dir dein Ziel genau vorstellst und ein starkes mentales Bild erzeugst. Je intensiver diese Vorstellung, diese Visualisierung, desto stärker fällt die Motivationssteigerung aus.

 

Tipp 5: Überprüfe deine Ziele regelmäßig!

Nur, wenn du deine Ziele regelmäßig überprüfst, kannst du sicher sein, dass du dich auf dem richtigen Weg befindest. Daher müssen deine Ziele von Zeit zu Zeit kontrolliert und angepasst werden. Nimm dir dazu mindestens einmal pro Woche Zeit und überprüfe, ob deine Fähigkeiten, Erwartungen und Rahmenbedingungen noch zu deinen Zielformulierungen passen.

 

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Fazit

Die SMART-Formel ist ein schönes Werkzeug, mit dem du deine Ziele fürs Studium schnell und einfach formulieren kannst. Die fünf Eigenschaften sorgen dafür, dass deine Ziele klar und verständlich werden, ohne dass du viel Zeit für die Planung aufwenden musst. Dadurch erhältst du nicht nur einen eindeutigen Handlungsplan, sondern auch einen spürbaren Motivationsschub.

Dieser Effekt wird verstärkt, indem du deine Ziele aufschreibst. Auf den ersten Blick sieht das zwar nur wie ein kleiner Schritt aus, aber dieser Punkt hat großen Einfluss auf dein Durchhaltevermögen und deine Erfolgsaussichten. Das hat die eingangs erwähnte Harvard-Studie deutlich gezeigt. Ein schriftlich fixiertes Ziel ist mehr als ein verschwommener Wunsch; es handelt sich um eine offizielle Vereinbarung mit dir selbst.

Die Wahrscheinlichkeit, dass du dich an diese Abmachung hältst, ist viel größer als bei einer spontanen Idee, die nur in deinem Kopf herumschwirrt. Also: Worauf wartest du noch? Schnapp dir etwas zu schreiben und formuliere jetzt sofort drei SMARTe Ziele für dein Studium. Deine Noten werden es dir danken

Übrigens: In meinem Buch – dem Bachelor of Time – habe ich der SMART-Formel ein ganzes Kapitel gewidmet. Dort findest du weitere Beispiele und zusätzliche Methoden, wie du deine Ziele im Studium geschickt setzen und garantiert erreichen kannst.

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Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

  • Finde ich endlich mal einen hilfreichen Artikel zu dem Thema! Super, vor allem wenn man wie ich ein Semester im Ausland verbracht hat und ohnehin das Gefühl hat, total hinterher zu hinken. Das Studienkolleg nimmt einem ja schon viel von der Planung ab, aber das Lernen und Aufholen hinterher nimmt einem leider niemand ab. Also Augen zu und durch!

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