Die Wassermelonen-Taktik: Zerstückle dein Studium und verliere nie wieder die Übersicht!

Tim Reichel

Damit du in deinem Studium die Übersicht behältst, solltest du dein großes Ziel in viele Teilziele gliedern. Diese Technik hilft dir dabei.

Bild: edceeee / unsplash.com

Wie isst man eine Wassermelone?

Richtig: Indem man sie in Stückchen schneidet und sich dann eines nach dem anderen vornimmt.

Würdest du versuchen, eine ganze Melone am Stück zu essen, gäbe das eine Riesensauerei. Du würdest sie entweder gar nicht erst in deinen Mund bekommen (weil Melonen viel zu groß sind) oder beim Essen die Kontrolle verlieren und dich verschlucken.

Außerdem würdest du nur sehr schlecht unter die Schale kommen und den schönen Inhalt dadurch gar nicht richtig genießen können. Und: Die Melone wäre eine Nummer zu groß für dich und würde am Ende nichts als Bauchschmerzen verursachen.

Darum zerteilt man eine Melone in kleine Stückchen.

Und aus denselben Gründen solltest du auch dein Studium zerstückeln und es dir scheibchenweise vornehmen. Warum das so ist,  was du dafür tun musst und wie du beim Studieren nie wieder die Übersicht verlierst, zeige ich dir in diesem Artikel.

 

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Warum dich das große Ganze lähmt

Dein Studium ist eines der größten Projekte deines Lebens. Es ist eine Mammut-Aufgabe und erfordert deine volle Energie. Dein Studium wird dir einige Opfer abverlangen und dich vor scheinbar unlösbare Herausforderungen stellen.

Zum Glück liegt die Betonung hierbei auf dem Wörtchen „scheinbar“.

Denn wenn du dein Studium etwas genauer unter die Lupe nimmst, ist es nichts anderes als eine Ansammlung vieler, kleiner, miteinander verknüpfter Aufgaben. Doch diese Fülle an Einzelschritten sieht auf den ersten Blick wie eine furchtbar große Hürde aus; ein Aufgabenberg, den du in deiner Vorstellung niemals erklimmen kannst.

Und genau diese Perspektive sorgt dafür, dass dich die Arbeitsbelastung beim Studieren lähmt. Du wirst förmlich erschlagen von deinen Vorlesungen, Prüfungen und Studienarbeiten und verlierst in diesem Gewirr an Verpflichtungen die Orientierung. Und dann die Kontrolle.

Doch das darfst du nicht zulassen.

 

Viele kleine Stückchen bedeuten viel Übersicht

Viele Studenten fühlen sich überfordert. Sie haben die gleichen Probleme wie du und finden sich in ihrem Studium nicht mehr zurecht. Sie haben die Übersicht verloren und nehmen die Zeit an der Uni nur noch als große Bedrohung, aber nicht mehr als Chance wahr.

Dabei ist die Lösung für dieses Problem so einfach. Sie lautet:

Zerstückle dein Studium!

Behandle dein Studium wie eine große, saftige Wassermelone und schneide es in kleine, angenehme Stückchen. Lasse dich nicht, von der bedrückenden Gesamtkonstruktion überrumpeln – akzeptiere sie, zerstückle sie und nimm sie dir dann Schritt für Schritt vor.

Diese Vorgehensweise hat zwei große Vorteile. Erstens: Viele kleine Stückchen sehen weniger bedrohlich aus als ein einziges Riesenstück; zweitens: Kleine Stückchen grenzen sich deutlich von einander ab und sorgen für eine überschaubare Struktur. Erzeugst du die einzelnen Stückchen dann noch nach einem klugen System, bekommst du das, was du schon lange vermisst hast: Eine klare Übersicht.

Und jetzt sehen wir uns an, wie das geht.

 

So zerstückelst du dein Studium

Das eigene Studium zu zerstückeln ist einfach. Jeder Idiot kann etwas Großes in kleine Teile zerbrechen – aber darum geht es hier nicht. Es geht vielmehr darum, dein Studium in sinnvolle Einheiten zu gliedern. Du musst klug zerstückeln. Denn sonst erzeugst du keine klare Struktur, sondern ein undurchschaubares Chaos. Und das erzeugt keine klare Übersicht und bringt dich letztendlich nicht weiter.

Am einfachsten gelingt dir das, wenn du in Ebenen denkst und dein Studium als großes Ganzes schrittweise herunterbrichst. Auf diese Weise behältst du die vorgegebene, logische Struktur bei, entwickelst aber eine andere Sicht auf dein Studentenleben und fokussierst dich eher auf einzelne, konkrete Aufgaben.

Dieser Perspektivwechsel führt dazu, dass du viel klarer erkennst, welche Ziele du verfolgen solltest und welche Verpflichtungen deine größte Aufmerksamkeit erfordern. Außerdem verhinderst du so, dass du dich übernimmst und dich um zu viele Stückchen deines Studiums auf einmal kümmerst.

Wie du dabei konkret vorgehen und dein Studium auf sinnvolle Weise einteilen kannst, sehen wir uns jetzt an. Insgesamt brauchst du nur vier Schritte für eine glasklare Übersicht:

 

Schritt 1: Semester

Du zerteilst dein Studium also in Ebenen. Um genau zu sein, bewegst du dich bei diesem Prozess immer von einer höheren Ebene auf eine tiefere Ebene und sorgst so für eine feine Struktur.

Bezogen auf dein komplettes Studium ist die nächste, feinere Ebene das Semester. Schritt 1 ist daher denkbar einfach: Zerteile dein Studium in die einzelnen Semester!

Das könnte dann so aussehen:

Studium

1. Semester

2. Semester

3. Semester

usw.

Danach geht es weiter mit der nächsten Ebene und Schritt 2.

 

Schritt 2: Module

Nachdem du dein Studium semesterweise, chronologisch aufgeteilt hast, wechselst du auf die inhaltliche Ebene und stellst die Module und Fächer zusammen, die du im jeweiligen Semester absolvieren möchtest.

Das könnte dann so aussehen:

Studium

1. Semester

Modul A

Modul B

Modul C

usw.

2. Semester

Modul D

Modul E

Modul F

usw.

usw.

Danach geht es weiter mit Schritt 3.

 

Schritt 3: Veranstaltungen

Sobald diese Meilensteine feststehen, brichst du die Struktur weiter auf und bestimmst die einzelnen Lehrveranstaltungen zu deinen Modulen.

Das könnte dann so aussehen:

Studium

1. Semester

Modul A

Vorlesung A

Übung A

Seminar A

Prüfung A

usw.

Modul B

Vorlesung B

Übung B

Seminar B

Prüfung B

usw.

Modul C

Vorlesung C

Übung C

Seminar C

Prüfung C

usw.

usw.

2. Semester

usw.

usw.

In Schritt 4 wird es dann noch etwas konkreter.

 

Schritt 4: Termine

Im Prinzip kannst du schon nach Schritt 3 aufhören – alle wichtigen Veranstaltungen stehen jetzt in deinem Plan und du kannst keinen wichtigen Bestandteil deines Studiums mehr übersehen.

Zur konkreten Tagesplanung gehört aber noch etwas mehr: Termine. Du zerstückelst deine Univeranstaltungen also weiter und weist jeder Einheit ihre konkreten Semestertermine zu. Insbesondere bei Pflichtveranstaltungen oder Prüfungen kann dieser Schritt wichtig und sinnvoll sein.

Konkret könnte das dann so aussehen:

Studium

1. Semester

Modul A

Vorlesung A

1. Termin

2. Termin

usw.

Übung A

1. Termin

2. Termin

usw.

Seminar A

1. Termin

2. Termin

usw.

Prüfung A

1. Termin

2. Termin

usw.

usw.

Modul B

Vorlesung B

1. Termin

2. Termin

usw.

Übung B

1. Termin

2. Termin

usw.

Seminar B

1. Termin

2. Termin

usw.

Prüfung B

1. Termin

2. Termin

usw.

usw.

Modul C

Vorlesung C

1. Termin

2. Termin

usw.

Übung C

1. Termin

2. Termin

usw.

Seminar C

1. Termin

2. Termin

usw.

Prüfung C

1. Termin

2. Termin

usw.

usw.

usw.

2. Semester

usw.

usw.

Und mit dieser Ebene ist deine vorläufige Strukturierung beendet.

 

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Fazit

Wenn du dein Studium auf diese Weise zerteilst, wirst du nie wieder die Übersicht über deine Aufgaben und Verpflichtungen verlieren. Diese Planung sieht auf den ersten Blick etwas konservativ und viel zu detailliert aus – aber der Eindruck täuscht.

Kleinschrittig? Ja. Umfangreich? Ja, auf jeden Fall. Aber hattest du schon jemals alle Aufgaben und Verpflichtungen deines Studiums in einer Liste im Blick? Und das vollständig? Falls nicht wird es höchste Zeit, dass du damit beginnst, dein Studium zu zerstückeln und dir Schritt für Schritt vor Augen zu führen, aus welchen Einzelbestandteilen deine Unikarriere besteht. Erst dann kannst du dich zielgerichtet daranmachen, jeden einzelnen Zwischenstopp erfolgreich anzugehen.

Viele Studenten machen genau das unterbewusst oder legen sich eine derartige Aufgliederung mental zurecht – doch damit verschwenden sie Ressourcen und Energie, denn: Sie müssen sich jedes Mal aufs Neue in die Struktur hineindenken oder vergessen wichtige Details, weil die schriftliche Skizzierung fehlt.

Mach du es besser. Wende die Wassermelonen-Taktik an und zerstückle dein Studium – auf dem Papier. Als Folge hast du dann nicht nur eine viel bessere Übersicht, sondern auch deutlich weniger Bauchweh.

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

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