Brauche ich eine Lerngruppe? So findest du es heraus!

Tim Reichel

Viele Studenten fragen sich: „Brauche ich eine Lerngruppe?“ In diesem Artikel werden die Vorteile und Nachteile einer Lerngruppe diskutiert. Außerdem lernst du die wichtigsten Faktoren kennen, die du bei deiner Entscheidung für oder gegen eine Lerngruppe berücksichtigen solltest.

Alleine oder zusammen lernen: "Brauche ich eine Lerngruppe?" In diesem Artikel lernst du die Vorteile und Nachteile einer Lerngruppe kennen und erfährst, wie du eine kleuge Entscheidung treffen kannst, die zu dir und deinem Studium passt.

Bild: Tengyart / unsplash.com

„Brauche ich eine Lerngruppe?“

Viele Studenten stellen sich diese strategische Frage vor jeder Prüfungsvorbereitung. Alleine lernen oder zusammen mit den Kommilitonen: Beide Wege können zu produktiven Lerneinheiten und guten Noten führen – allerdings kann man bei einer falschen Entscheidung auch wertvolles Potenzial liegenlassen und im schlimmsten Fall den Prüfungserfolg riskieren.

Was also tun?

Systematisch analysieren, sorgfältig abwägen und dann eine kluge Wahl treffen – je nach Situation. Wie dir das gelingt, erkläre ich in diesem Artikel. Dazu sehen wir uns an, welche Vorteile und Nachteile eine Lerngruppe mit sich bringen kann und nach welchen Kriterien du entscheiden solltest, ob du besser in Gesellschaft oder alleine lernen solltest.

 

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Was ist eine Lerngruppe?

Bevor wir gemeinsam überlegen, ob du eine Lerngruppe brauchst, müssen wir zunächst festlegen, was darunter zu verstehen ist. Nach meiner Definition ist eine Lerngruppe ein Zusammenschluss von zwei oder mehreren Personen, die ein übergeordnetes Lernziel verfolgen. Inhaltlich kann dieses Ziel – je nach Gruppenmitglied – durchaus unterschiedlich ausgeprägt sein. Die einen wollen Bestnoten, den anderen reicht ein „Bestanden“. Entscheidend ist nur, dass sich die Gruppe dem Zweck des gemeinsamen Lernens verschrieben hat.

Solch eine Gruppe ist keine Spaßveranstaltung, bei der einige Mitglieder lernen, andere ihre Zeit absitzen und wiederrum andere quatschen oder Blödsinn machen. Es geht darum, zusammenzuarbeiten und gemeinsam mehr zu erreichen als jeder für sich alleine. Dennoch sollte eine gute Lerngruppe über einen gewissen Grad an Heterogenität verfügen: Es ist förderlich für den Lernerfolg, wenn sich Menschen mit verschiedenen Stärken und Schwächen sowie unterschiedlichen Fähigkeiten und Erfahrungen zusammentun.

Sehen wir uns nun an, welche Vorteile eine Lerngruppe mit sich bringen kann.

 

Vorteile einer Lerngruppe

Das Lernen in der Gruppe kann eine positive Dynamik entfachen, die je nach Thema und Situation erheblichen Nutzen für alle Gruppenmitglieder schafft. Dies sind die 7 größten Vorteile einer Lerngruppe:

  • Die Mitglieder einer Lerngruppe können sich gegenseitig bei Fragen und Problemen rund um den Lernstoff helfen.
  • Die zu lernenden Inhalte können in einer Lerngruppe schneller aufbereitet und gründlicher zusammengetragen werden.
  • Indem sich die Mitglieder einer Lerngruppe den Lernstoff gegenseitig erklären, bleibt dieser besser im Gedächtnis haften und der Lernerfolg steigt.
  • In einer Lerngruppe kann eine produktivere Arbeitsatmosphäre herrschen, wenn sich die Gruppenmitglieder gegenseitig motivieren.
  • Eine Lerngruppe kann einen positiven Gruppendruck erzeugen, der höhere Disziplin, ein besseres Zeitmanagement und das Durchhaltevermögen fördert.
  • Als soziale Gefüge wirken Lerngruppen einer Vereinsamung während der Prüfungsvorbereitung entgegen.
  • Lerngruppen fördern soziale und kommunikative Fähigkeiten, die selten Bestandteil des Studiums sind.

Es gibt noch mehr Vorteile des gemeinschaftlichen Lernens – doch diese Punkte halte ich für besonders wichtig. Doch neben all diesen Vorzügen können Lerngruppen auch Nachteile mit sich bringen.

 

Nachteile einer Lerngruppe

Je nach Zusammensetzung, sozialem Gefüge und anderen Randbedingungen können sich Lerngruppen auch kontraproduktiv auf deinen Lernerfolg auswirken. In solchen Situationen solltest du lieber alleine lernen. Dies sind die 7 größten Nachteile einer Lerngruppe:

  • Mit den falschen Mitgliedern kann das Lernen in der Gruppe unproduktiv oder sogar zur reinen Zeitverschwendung werden.
  • Individuelle Lernbedürfnisse können in einer Lerngruppe zu kurz kommen, weil sich die Mitglieder eher am Gruppendurchschnitt orientieren.
  • Schwächere Studenten können sich beim Lernen in der Gruppe überfordert fühlen; stärkere Studenten haben möglicherweise mit Unterforderung zu kämpfen.
  • Durch gegenseitige Zustimmung können in einer Lerngruppe „blinde Flecken“ entstehen, die dafür sorgen, dass die falschen Inhalte gelernt oder potenzielle Prüfungsherausforderungen übersehen werden.
  • Innerhalb einer Lerngruppe kann es zu Konkurrenzkämpfen und einer unvorteilhaften Wettbewerbssituation kommen, die freiem Lernen im Weg steht.
  • Schlechte Beziehungen zwischen einzelnen Gruppenmitgliedern können die Lernatmosphäre vergiften und ein toxisches Lernklima zur Folge haben.
  • Lerngruppen können zusätzlichen Stress verursachen und unnötigen Druck ausüben, was die Motivation negativ beeinträchtigen kann.

Wie du siehst, gibt es unter Umständen auch gute Gründe, die gegen eine Lerngruppe sprechen. Nun ist es wichtig, abzuwägen und dabei deine persönliche Situation miteinzubeziehen. Genau das machen wir jetzt.

 

Brauche ich eine Lerngruppe? 7 Faktoren, die du berücksichtigen solltest…

Mithilfe einer Lerngruppe kannst du deine Prüfungsvorbereitung effizienter und angenehmer gestalten. Je nach Situation kann dich eine Gruppe aber auch ausbremsen und bewirken, dass du unter deinen Möglichkeiten bleibst. Aus diesem Grund solltest du bei jeder Prüfungsvorbereitung abwägen, ob ein gemeinschaftliches Lernen sinnvoll ist – oder eben nicht. Die folgenden 7 Faktoren helfen dir dabei, eine optimale Entscheidung zu treffen.

 

1. Faktor: Austausch

Pro: Je nach Prüfung kann es sinnvoll oder sogar notwendig sein, sich intensiv mit den Inhalten zu befassen. Besonders bei Prüfungen, in denen Verständnisfragen gestellt oder Transferleistungen gefordert werden, solltest du dich nicht aufs reine Auswendiglernen beschränken. Der Austausch mit deinen Kommilitonen ist hierbei besonders wichtig: Ihr könnt die zu lernenden Inhalte diskutieren und euch gegenseitig bei Fragen oder Problemen helfen. Durch die Perspektiven der unterschiedlichen Gruppenmitglieder könnt ihr den Stoff von allen Seiten beleuchten und ein tiefes Verständnis entwickeln. Außerdem bietet es sich an, gemeinsam zu überlegen, welche Inhalte in der Prüfung abgefragt werden könnten und dann im Team nach Lösungen zu suchen.

Kontra: Der Austausch innerhalb der Gruppe sollte lösungsorientiert sein. Das heißt: Solange eine Diskussion dazu beiträgt, einen Lernfortschritt zu erzielen ist sie hilfreich. Doch genau das ist nicht immer der Fall. Entweder, weil die Lerngruppe nicht gut organisiert ist und einige Gruppenmitglieder nicht mitziehen oder weil das Leistungsgefälle zu hoch ist. In diesen Fällen kann zwar auch ein Austausch stattfinden – allerdings handelt es sich dabei weniger um eine produktive Besprechung, sondern bestenfalls um eine nette Unterhaltung. Versteh mich nicht falsch: Nichts gegen nette Unterhaltungen, aber nicht in der Lerngruppe. Vor oder nach dem Lernen? Kein Problem! Aber nicht, wenn es darum geht, deine nächste Prüfung vorzubereiten.

 

2. Faktor: Arbeitsteilung

Pro: Bei komplexen Prüfungen, in denen viele Informationen relevant sein könnten oder vom Lehrstuhl Unmengen an Lernmaterial herausgegeben wird, kann die Einrichtung einer Lerngruppe sinnvoll sein. Warum? Weil die Mitglieder bestimmte Lernaktivitäten untereinander aufteilen können, sodass alle davon profitieren. In der Gruppe ist es leichter, die Inhalte zu sammeln, den Stoff zu sichten und diesen zu strukturieren. Außerdem kann parallel gearbeitet werden: So können einige Gruppenmitglieder Lösungen zu Übungsaufgaben vorbereiten, während andere mit dem Lehrstuhl kommunizieren oder alte Prüfungsfragen durchgehen. Im Anschluss werden die jeweiligen Ergebnisse dann in der Gruppe geteilt und diskutiert.

Kontra: Wenn die eben beschriebene Arbeitsteilung nicht gut organisiert wird, können wesentliche Ergebnisse der Prüfungsvorbereitung verloren gehen. Entweder, weil die Mitglieder der Lerngruppe schludrig arbeiten oder nicht transparent miteinander kommunizieren. Außerdem besteht die Gefahr, dass Inhalte, die nicht selbstständig erarbeitet werden, weniger erfolgreich im Gedächtnis verbleiben. Es wäre zum Beispiel denkbar, dass eines deiner Gruppenmitglieder von einer alten Klausuraufgabe berichtet, du die Information aufnimmst, aber nicht verinnerlichst, weil du sie nicht selbst erarbeitet hast. Arbeitsteilung kann die selbstständige Lernarbeit nicht ersetzen, sondern lediglich erleichtern.

 

3. Faktor: Kontrolle

Pro: Die Zusammenarbeit von Studenten innerhalb einer Lerngruppe hat einen unschlagbaren Vorteil: Die Gruppenmitglieder können sich gegenseitig kontrollieren. Ob es darum geht, sich gegenseitig den Lernstoff zu erklären, Karteikarten abzufragen oder Lernunterlagen gegenzuchecken – eine unabhängige Instanz, die den Lernfortschritt kritisch prüft, hat man beim eigenständigen Lernen nicht. Hierbei ist man auf sich allein gestellt und läuft Gefahr, blöde Fehler zu begehen und nach einiger Zeit „betriebsblind“ zu werden. In einer produktiven Lerngruppe passiert das deutlich seltener.

Kontra: Wird die gegenseitige Kontrolle von einigen Mitgliedern zu ernst genommen, kann das die Atmosphäre innerhalb einer Lerngruppe vergiften. Manche Gruppenmitglieder könnten sich dann immer mehr zurückziehen und irgendwann die Gruppe verlassen, weil sie den Druck, Fehler zu machen, nicht mehr aushalten möchten. Besonders dominante Persönlichkeiten, die zu Perfektionismus neigen, übertreiben es häufig und spielen sich regelrecht in der Lerngruppe auf. Produktive Lernarbeit ist dann kaum noch möglich.

 

4. Faktor: Zeit

Pro: Verläuft die Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe produktiv, kannst du schneller Fortschritte beim Lernen erzielen. Im besten Fall kommt ihr gemeinsam effizienter durch den Stoff, könnt schneller klausurrelevante Inhalte identifizieren und diese in Rekordzeit aufbereiten. Durch die gegenseitige Kontrolle spart ihr außerdem Zeit beim Auswendiglernen und findet in der Regel schneller Lösungen bei alten oder neuen Übungs- und Prüfungsaufgaben.

Kontra: Die Zusammenstellung und Organisation einer Lerngruppe kosten viel Zeit. Zeit, die dir in einer vollgepackten Prüfungsphase nicht immer zur Verfügung steht. Insbesondere, wenn dir nur wenige Tage Vorbereitungszeit für deine nächste Prüfung bleiben, kann allein die Einberufung und Verwaltung einer Lerngruppe zu zeitaufwändig sein. Bevor ihr festgelegt habt, wer sich um was kümmert und wer wen abfragt, sind schon die ersten kostbaren Stunden verstrichen. Die Rechnung mit der produktiveren Arbeitsweise geht in diesem Fall nicht auf, weil die Zeitinvestition am Anfang zu groß ist.

 

5. Faktor: Motivation

Pro: Arbeiten die Mitglieder einer Gruppe gerne und erfolgreich zusammen, erhöht das die Motivation jedes Einzelnen. In einer produktiven und freundschaftlichen Lernatmosphäre werden selbst Überstunden in der Uni-Bib oder Nachtschichten vor einer wichtigen Prüfung mit mehr Elan und Zuversicht durchgezogen als alleine am heimischen Schreibtisch. Regelmäßige Termine mit der Lerngruppe während der Vorlesungszeit führen außerdem dazu, dass du motivierter durch das Semester kommst, weil du dich auf die gemeinsamen Arbeitstreffen freust. Positiver Nebeneffekt: Die Wahrscheinlichkeit, dass du mit einer motivierenden Lerngruppe zu spät in die Prüfungsvorbereitung startest, geht gegen null.

Kontra: Pushen sich die einzelnen Mitglieder zu stark, kann die Motivation einer Lerngruppe in einen ungesunden Leistungsdruck umschlagen. Dies kann zu Konkurrenzkämpfen und einer unvorteilhaften Wettbewerbssituation führen, die ein entspanntes Lernen verhindert. Persönliche Spannungen oder schlechte Beziehungen zwischen einzelnen Gruppenmitgliedern können die Motivation ebenfalls negativ beeinträchtigen. Solche Konflikte beschädigen die Lernatmosphäre und lösen eher zusätzlichen Stress als dauerhafte Motivation aus.

 

6. Faktor: Dynamik

Pro: Treffen in einer Lerngruppe Studenten mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Kenntnissen aufeinander, kann daraus eine produktive Gruppendynamik entstehen, die allen Mitgliedern zugutekommt. Ist das Leistungsgefälle nicht zu groß, greift nämlich die sogenannte Plus-Minus-Gleich-Regel. Diese besagt: Der größte Lernfortschritt wird erzielt, wenn ein Lernender jemanden hat, der besser ist und von dem er lernen kann; jemanden, der schlechter ist und den er unterrichten kann; und jemanden, der gleich stark ist und mit dem er sich messen kann. Außerdem kann eine Lerngruppe einen positiven Gruppendruck erzeugen – das heißt, die Mitglieder spüren zwar eine gewisse Anstrengung, aber schöpfen daraus Motivation und Energie.

Kontra: Ist das Leistungsgefälle in der Lerngruppe zu groß, kommt es zu unproduktiven Ungleichgewichten. Diese Dysbalancen führen zum einen dazu, dass schwächere Studenten nicht mehr mithalten können und sich überfordert fühlen, und zum anderen dazu, dass bessere Studenten nicht vorankommen und sich unterfordert fühlen. Beides steht den persönlichen Lernzielen der jeweiligen Gruppenmitgliedern entgegen und führt fast zwangsläufig zu Konflikten innerhalb der Gruppe.

 

7. Faktor: Spaß

Pro: Das gemeinsame Lernen mit deinen Kommilitonen soll nicht nur zielführend sein – es kann und darf auch Spaß machen. In diesem Artikel habe ich mich bisher (aufgrund des Themas) eher auf die professionelle Lernarbeit beschränkt, aber insgesamt vertrete ich die Meinung, dass ein erfolgreiches Studium auch immer Spaß machen muss. Ohne Freude geht es nicht, zumindest nicht dauerhaft. Wenn also die Konstellation der Mitglieder passt, ihr einigermaßen zusammenarbeiten könnt und du die Chance hast, Zeit mit Menschen zu verbringen, die dir guttun, dann spricht nichts gegen die Gründung einer Lerngruppe. Zudem ist der soziale Faktor einer solchen Gemeinschaft eine wohltuende Abwechslung in einer sonst durchgetakteten Prüfungsphase.

Kontra: Halt, ich muss nochmal auf die Spaßbremse treten: Die Mitglieder deiner Lerngruppe können die liebsten und witzigsten Menschen der Welt sein. Und selbst, wenn eure Treffen regelmäßig in Bars mit endlosen Gesprächen über Gott und die Welt enden – all das mag schön sein, aber es bringt dir nichts. Jedenfalls nichts für deine nächste Prüfung. Verwechsle deine Freundinnen und Freunde nicht mit deiner Lerngruppe. Du kannst beides haben, durchaus auch mit denselben Personen, aber vermische es nicht. In deiner Lerngruppe bist du ein professioneller Student und lernst so konzentriert es geht; danach oder davor kannst du entspannen, quatschen und blödeln. Behalte den Unterschied im Auge und sorge dafür, dass deine Lerngruppe ihren Zweck erfüllt.

 

Wann du eher eine Lerngruppe brauchst

Eine Lerngruppe bietet sich eher dann an, wenn noch ausreichend Zeit bis zu deiner nächsten Prüfung zur Verfügung steht. Das Einrichten und Organisieren einer solchen Gruppe solltest du nicht unterschätzen und außerdem musst du dich erst mit deinen Kommilitonen „einspielen“, bevor ihr produktiv zusammenarbeiten könnt. Bei einer aufwändigen Prüfungsvorbereitung kommen die Vorteile einer Lerngruppe sehr deutlich zum Vorschein, insbesondere die Faktoren Austausch, Arbeitsteilung und Kontrolle.

Wenn du Probleme damit hast, dich zum Lernen zu motivieren und häufig zu spät mit deiner Prüfungsvorbereitung beginnst, kann eine Lerngruppe für Abhilfe sorgen. Der Gruppendruck wird dich motivieren und eine positive Dynamik in deinen Alltag bringen. Solltest du eher dazu neigen, dich im Prüfungszeitraum zurückzuziehen und soziale Kontakte zu meiden, kann eine Lerngemeinschaft etwas Abwechslung in dein Leben bringen. Achte nur darauf, dass das Lernen im Fokus steht – nicht das Kontakteknüpfen.

 

Wann du eher KEINE Lerngruppe brauchst

Wenn nur noch wenige Tage bis zu deiner nächsten Prüfung verbleiben, solltest du keiner neuen Lerngruppe beitreten. Besonders die ersten Treffen einer solchen Gruppe laufen meist unproduktiv ab und kosten dich mehr Zeit als du später durch die genannten Vorteile beim Lernen herausholen kannst. Sollte deine Prüfungsvorbereitung hauptsächlich daraus bestehen, Inhalte auswendig zu lernen und zu reproduzieren, kannst du ebenfalls auf eine Gruppe verzichten. Prüfungen mit hohem Verständnisanteil sind eher etwas für Lerngemeinschaften.

Kannst du dich ohne Probleme selbstständig zum Lernen motivieren? Sehr gut, dann kannst du es eventuell auch auf eigene Faust versuchen. Die Motivationskraft einer Lerngruppe ist nur dann besonders vorteilhaft, wenn es dir grundsätzlich an Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen mangelt. Je nachdem wie die Faktoren Austausch und Dynamik in einer Gruppe ausgeprägt sind, wird es bei Diskussionen zwischen den Mitgliedern zwangsläufig zu Meinungsverschiedenheiten und kleinen Konflikten kommen. Wenn du solche Konfrontationen nicht gut aushalten kannst und im Anschluss stundenlang grübeln musst, solltest du besser alleine lernen.

 

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Fazit

Ob du eine Lerngruppe brauchst, hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Es gibt zahlreiche Vor- und Nachteile, aber leider keine eindeutige Antwort auf diese Frage. Zumindest nicht, wenn man deine individuelle Situation berücksichtigen möchte. Zum Glück kann man sich der Sache systematisch nähern.

Die 7 Faktoren von oben können dir dabei helfen, eine kluge Entscheidung zutreffen, die zu dir und deinen Bedürfnissen passt. Hier sind sie nochmal in der Übersicht:

  • Austausch
  • Arbeitsteilung
  • Kontrolle
  • Zeit
  • Motivation
  • Dynamik
  • Spaß

Die Entscheidung für oder gegen eine Lerngruppe ist keine exakte Wissenschaft. Es ist mehr ein Abwägen der Stärken und Schwächen einer solchen Lerngemeinschaft bezogen auf die vorzubereitende Prüfung und die eigenen Fähigkeiten. Mit der Zeit wirst du ein Gefühl dafür bekommen, ob du eine Lerngruppe brauchst oder nicht. Bis dahin kannst du einfach ausprobieren und experimentieren, womit du am besten zurechtkommst.

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

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