Über 500 Vorlesungsfolien und 200 Seiten Lehrbuch – plus Übungsaufgaben. Dazu noch ein handliches Skript mit weiteren 300 Seiten und diverse Fachartikel oder Paper, die als Hintergrundinformationen bereitgestellt wurden.
„Was davon ist prüfungsrelevant, lieber Dozent?“
„Alles.“
Vielen Dank für diese entgegenkommende Eingrenzung. Danke für gar nichts.
Viele Studenten verzweifeln während ihrer Prüfungsvorbereitung an den Mengen des Stoffs, den sie in kurzer Zeit lernen müssen. Welche Inhalte davon relevant für die kommende Prüfung sind, bleibt häufig unklar. Manche Dozenten grenzen den Stoff grob ein, andere geben keinerlei Hinweise.
In der Regel liegt es an den Studenten – also an dir – die Unterlagen richtig auszuwerten und Schwerpunkte zu setzen. Am besten noch die richtigen, denn sonst leidet dein Prüfungsergebnis. Damit du es dabei einfacher hast, zeige ich dir in diesem Artikel, wie du die Inhalte für deine Prüfungen sinnvoll eingrenzen kannst.
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Stoff eingrenzen: Wie kann ich den Prüfungsstoff sinnvoll eingrenzen?
Um die richtigen Schwerpunkte für deine Prüfungsvorbereitung zu setzen, musst du alle Lernmaterialen sichten und filtern. Nicht alle Inhalte sind gleich wichtig und es liegt an dir zu entscheiden, welche Themen es in deinen Lernplan schaffen.
Mit diese Ansätzen kannst du den Stoff eingrenzen:
- Am Big Picture des Prüfers orientieren
- Alte Klausuren bearbeiten
- Muster erkennen
- Frühere Semester befragen
- Dozenten direkt fragen
- Hinweise beachten
- Daumenregeln prüfen
Diese Punkte sehen wir uns nun etwas genauer an.
7 Tipps, wie du prüfungsrelevante Inhalte aufspüren und den Stoff eingrenzen kannst
Jede Prüfung, jeder Dozent, jedes Studienfach und jede Hochschule ist anders. Deswegen gibt es keine zu 100 Prozent sicheren Ratschläge, die dir die Themen deiner anstehenden Prüfung auf dem Silbertablett servieren. Aber es gibt Strategien, die häufig funktionieren und schon vielen Studenten geholfen haben.
Diese sieben Tipps können auch dir helfen und zeigen dir, den Stoff eingrenzen kannst:
Tipp 1: Am Big Picture des Prüfers orientieren
Jeder Dozent und jeder Prüfer hat eine ganz bestimmte Wahrnehmung von seiner Vorlesungsreihe. Eine übergeordnete Idee, ein Grundverständnis, in welchem alle Themenblöcke zusammenkommen und damit Teil eines großen Ganzen werden. Dieses Konstrukt nennt man Big Picture. Wenn du dieses „Bild“ verstanden hast, hast du die Vorlesung verstanden. Du verstehst, wie die einzelnen Themen aufgebaut sind und erkennst, worauf dein Prüfer hinaus will. Du weißt, was ihm wichtig ist – und eben das wird er wahrscheinlich in der Prüfung abfragen.
Tipp 2: Alte Klausuren bearbeiten
Alte Klausuren und Prüfungsaufgaben sind eine großartige Basis für deine Prüfungsvorbereitung. Erstens, kannst du auf diese Weise die Themen und den Stoff eingrenzen, zweitens machst du dich mit den Aufgabenarten und deren Bearbeitungsweise vertraut, drittens kannst du die Unterlagen zur Prüfungsvorbereitung unter Realbedingungen nutzen. Alte Klausuren oder Gedächtnisprotokolle vermitteln dir einen Eindruck von dem, was dich in der Prüfung erwartet. Kommen darin gewisse Themen nie oder nur selten vor, kannst du sie eher vernachlässigen. Gleichzeitig siehst du, welche Aufgaben besonders häufig abgefragt werden und kannst an diesen Stellen Schwerpunkte beim Lernen setzen.
Tipp 3: Muster erkennen
Die meisten Prüfungen eines Dozenten laufen auf ähnliche Art und Weise ab. Aufgabentypen, Struktur und Punkte-Gewichtung unterscheiden sich häufig nur geringfügig. Wenn du diese Muster einmal erkannt hast (oder Informationen dazu finden konntest), wirst du den Prüfungsstoff viel besser einschätzen und relevante Themen auswählen können. Sammle daher Informationen über deinen Prüfer: Sprich mit anderen Studenten, recherchiere online und sieh dir Prüfungen in anderen Fächern an, die ebenfalls von deinem Dozenten stammen.
Tipp 4: Ältere Studenten befragen
Wenn es dir selbst nicht gelingt, Informationen aus dem Vorlesungsstoff herauszulesen, keine alten Klausuren zur Verfügung stehen und deine Recherche ins Leere verläuft, kannst du den Kontakt zu älteren Studenten suchen, die die entsprechende Prüfung bereits absolviert (und im besten Fall auch bestanden) haben. Bitte deine älteren Kommilitonen um Hilfe, gib ihnen ein Mittagessen aus oder bestich sie mit Bier. Frage sie nach ihren Erfahrungen und finde heraus, welche Themen aus ihrer Sicht geprüft wurden. Fertige auf dieser Basis ein Gedächtnisprotokoll an und verifiziere deine Informationen, indem du im besten Fall mehrere ehemalige Prüflinge befragst.
Tipp 5: Dozenten direkt fragen
Manchmal ist die Lösung für ein Problem so einfach, dass wir sie erst an fünfter Stelle in Betracht ziehen: Wenn du wissen möchtest, welche Themen für deine Prüfung relevant sind, dann frage deinen Prüfer. So banal es klingen mag, aber nur deine Prüfer (oder deren Assistenten) wissen, was in der Prüfung vorkommen wird. Sie sind deine einzigen Primärquellen – und deshalb solltest du zumindest versuchen, durch direktes Fragen an ein paar Informationen zu gelangen, damit du den Stoff eingrenzen kannst. Du hast dabei nichts zu verlieren, außer dass dich dein Prüfer für naiv hält. Wenn es gut läuft, bekommst du allerdings wertvolle Tipps für deine Vorbereitung. Apropos Tipp: Frage nicht allgemein „Was kommt in der Prüfung dran?“. Sei Spezifisch: „Ist das Thema X besonders relevant oder sollte ich mich eher auf Thema Y konzentrieren?“
Tipp 6: Hinweise beachten
Falls du mit direkten Fragen nicht erfolgreich bist und dein Prüfer abblockt, solltest du seine beiläufigen Äußerungen zur Prüfung trotzdem aufmerksam beobachten. Häufig geben Dozenten während der Vorlesung unterschwellige Hinweise auf die Prüfung wie „Dieser Teil ist besonders wichtig.“ oder „Das ist ein klassisches Beispiel für…“. Manchmal fassen sie kleinere Themenblöcke gesondert zusammen, bringen ein zusätzliches Beispiel oder streuen eine zweite und dritte Wiederholung ein. All das sind Anzeichen für eine erhöhte Prüfungsrelevanz. Einige Lehrstühle bieten zudem eine Klausurvorbesprechung in Form einer Fragestunde oder einer zusätzlichen Übungseinheit an. Die Inhalte, die während dieser Veranstaltung erklärt werden, solltest du besonders intensiv lernen.
Tipp 7: Daumenregeln prüfen
Neben den sechs Strategien von oben gibt es zahlreiche Daumenregeln, mit deren Hilfe du deinen Lernstoff bewerten und priorisieren kannst. Inhalte aus Einleitungskapiteln, Gastvorträge und einfache Fallstudien eignen sich demnach weniger für Prüfungsfragen. Aktuelle Forschungsthemen deines Dozenten, Themen, die aktuell in der Öffentlichkeit diskutiert werden und Themen mit Anwendungsbezug sind hingegen als eher prüfungsrelevant einzustufen. Falls dein Dozent im aktuellen Semester neue Kapitel in die Vorlesungsreihe eingebaut hat, solltest du dir diese Inhalte besonders gut ansehen.
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Fazit
Egal, wie viel Zeit dir für die Prüfungsvorbereitung zur Verfügung steht: Du wirst nie genug Zeit haben, um alles lernen zu können. Dazu gibt es zu viele Details, Hintergrundinformationen und Anwendungsfälle. Du wirst immer eine Eingrenzung des Prüfungsstoffs vornehmen müssen. Du musst entscheiden, welche Inhalte du intensiv lernst, welche Themen du überfliegst und was am Ende auf der Strecke bleibt.
Ja, das fühlt sich unangenehm an. Aber du hast keine andere Chance.
Wenn du blind drauf los lernst und alles als gleich wichtig betrachtest, wirst du dich verzetteln. Du musst Schwerpunkte setzen und deine Prüfungsvorbereitung gewichten. Dafür gibt es kein Wundermittel – aber es gibt Strategien und Tricks, die dir dabei helfen. Wichtig: Wenn du deinen Stoff das nächste Mal eingrenzt, dann schreibe dir auf, wie du dabei vorgegangen bist. Mach dir Notizen und halte deine Vorgehensweise schriftlich fest, damit du in Zukunft daraus lernen kannst. Vielleicht findest du ja dein eigenes Wundermittel.