Wie du einen Lernplan für deine nächste Prüfung erstellst — eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für eine entspannte Prüfungsphase

Wie du einen Lernplan für deine nächste Prüfung erstellst — eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für eine entspannte Prüfungsphase

von Tim Reichel

von Tim Reichel

Ein Lernplan ist das Gerüst einer erfolgreichen Prüfungsvorbereitung. Hier findest du Anleitungen, Tipps und kostenlose Vorlagen zum Download für Lernpläne.

Bild: Natalie Fox / unsplash.com

„Einen Lern­plan brau­che ich nicht!“

Mei­ne Damen und Her­ren, darf ich vor­stel­len: ein Dumm­kopf.

Vie­le Stu­den­ten stür­zen sich Semes­ter für Semes­ter ohne Plan und Stra­te­gie in ihre Prü­fungs­vor­be­rei­tung. Ein paar Wochen – manch­mal auch nur weni­ge Tage – vor der eigent­li­chen Prü­fung begin­nen sie mit dem Ler­nen. Panisch schnap­pen sie sich dann alle Unter­la­gen, die sie fin­den kön­nen, schrei­ben halb­ga­re Zusam­men­fas­sun­gen und ver­su­chen zu ret­ten, was zu ret­ten ist.

Obwohl sie dabei nur einen win­zi­gen Bruch­teil der Inhal­te wirk­lich ver­ste­hen und sich fast aus­schließ­lich auf das dürf­ti­ge Aus­wen­dig­ler­nen von ober­fläch­li­chen Fak­ten kon­zen­trie­ren, wun­dern sie sich, war­um sie bei der Prü­fung durch­fal­len oder mit einer schlech­ten Note abschlie­ßen.

Du kannst dein Stu­di­um noch so ernst neh­men – die trau­ri­ge Wahr­heit ist: Ohne Lern­plan ist die­ser Miss­erfolg vor­pro­gram­miert. Wenn du kopf­los stu­dierst und jede Prü­fung ohne Plan auf dich zukom­men lässt, wirst du an der Uni nie­mals das errei­chen, was du dir vor­ge­nom­men hast und immer unter dei­nen Mög­lich­kei­ten blei­ben.

Du wirst nie­mals ein tie­fes Ver­ständ­nis dei­ner Stu­di­en­in­hal­te erwer­ben und garan­tiert kei­ne Best­no­ten ein­fah­ren. Du wirst statt­des­sen dei­ne Zeit ver­schwen­den, gestresst von Lern­ma­ra­thon zu Lern­ma­ra­thon het­zen und dabei dei­ne Freu­de am Stu­die­ren ver­lie­ren.

Willst du das?

Gut, dann zei­ge ich dir jetzt, wie du einen Lern­plan erstel­len und damit dein vol­les Poten­zi­al im Stu­di­um abru­fen kannst.

 

Vor­la­gen für dei­nen Lern­plan

Erstel­le in weni­gen Minu­ten einen indi­vi­du­el­len Lernplan, der dei­nen eige­nen Bedürf­nis­sen ent­spricht. Die­se prak­ti­schen Vor­la­gen hel­fen dir dabei:

Garan­tiert kein Spam. Du wirst Teil mei­nes News­let­ters und erhältst gra­tis Vor­la­gen, nütz­li­che Tipps für dein Stu­di­um sowie pas­sen­de Buch­emp­feh­lun­gen. Abmel­dung jeder­zeit mög­lich.

 

Was ist ein Lernplan?

Ein Lern­plan ist das Gerüst dei­ner Prü­fungs­vor­be­rei­tung und bil­det in einer struk­tu­rier­ten und chro­no­lo­gi­schen Form dei­ne zukünf­ti­gen Lern­ein­hei­ten ab. Hört sich abs­trakt an, ist es aber gar nicht.

Egal, ob du für eine Mathe­klau­sur, einen Sprach­test, dein Jur­a­ex­amen oder eine medi­zi­ni­sche Grund­la­gen­prü­fung ler­nen müsst: Mit einem Lern­plan legst du den Weg und die ein­zel­nen Schrit­te dei­ner Vor­be­rei­tung fest. Es spielt kei­ne Rol­le, um wel­che Prü­fung es sich dabei han­delt, denn ein Lern­plan ist ein fle­xi­bles Mul­ti­funk­ti­ons­werk­zeug, das du ganz nach dei­nen indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­sen gestal­ten und anpas­sen kannst.

Ein Lern­plan ist kei­ne fes­te Scha­blo­ne, nach der du dich zu 100 Pro­zent rich­ten musst; ein Lern­plan ist ein Weg­wei­ser. Ein roter Faden, der dir dabei hilft, kon­zen­triert zu blei­ben und der ver­hin­dert, dass du dich beim Ler­nen ver­zet­telst und die fal­schen Schwer­punk­te setzt.

Schau­en wir uns die­se Punk­te etwas genau­er an.

 

Warum du einen Lernplan brauchst

Lern­plä­ne sind stra­te­gi­sche Werk­zeu­ge für dich und kri­tisch für dei­nen Erfolg an der Uni. Sie hel­fen dir nicht nur dabei, dei­ne Stu­di­en­in­hal­te schnel­ler zu ler­nen, son­dern ver­bes­sern die Qua­li­tät dei­ner Lern­ergeb­nis­se – und das spür­bar.

Wenn du mit genü­gend zeit­li­chem Vor­lauf fest­legst, wel­che The­men du wann bear­bei­ten und ler­nen wirst, hast du dein Arbeits­pen­sum stets im Blick, behältst die Über­sicht und gerätst nicht in Zeit­not. Damit ver­mei­dest du Stress und kannst dich ent­spannt auf dei­ne kom­men­de Prü­fung vor­be­rei­ten.

Und das alles, ohne eine zusätz­li­che Minu­te Zeit zu inves­tie­ren, denn: Den zeit­li­chen Auf­wand, der für die Erstel­lung dei­ner Lern­plä­ne nötig ist, sparst du dop­pelt und drei­fach wie­der ein, weil du mit einem Plan ziel­stre­bi­ger und effi­zi­en­ter ler­nen kannst.

Immer noch nicht über­zeugt? Na gut. Dann schau­en wir uns die Vor­tei­le mal genau­er an.

 

Vorteile eines Lernplans

Ein Lern­plan ändert dei­ne Arbeits­wei­se von Grund auf – und zwar zum Posi­ti­ven. Er nimmt den Druck von dir, in kür­zes­ter Zeit reagie­ren zu müs­sen und erzeugt statt­des­sen eine lang­fris­ti­ge Sicht­wei­se, die sich auf ein opti­ma­les Prü­fungs­er­geb­nis kon­zen­triert.

Das hier sind die zehn wich­tigs­ten Vor­tei­le:

  • Du hast schon früh im Semes­ter dei­ne Prü­fun­gen im Blick.
  • Du behältst die Über­sicht über wich­ti­ge The­men.
  • Du lernst effi­zi­en­ter und fokus­sier­ter.
  • Du hast genug Zeit zum Ler­nen.
  • Du erkennst Pro­ble­me früh­zei­tig.
  • Du gerätst nicht mehr in Ter­min­druck.
  • Du ver­mei­dest Stress.
  • Du hast nie wie­der mit Schlaf­man­gel kurz vor der Prü­fung zu tun.
  • Du kannst ein­fa­cher für meh­re­re Prü­fun­gen par­al­lel ler­nen.
  • Du erzielst deut­lich bes­se­re Note

Wenn du genau weißt, was am Ende dei­nes Semes­ters auf dich zukommt und wie du die­ser Her­aus­for­de­rung begeg­nen kannst, gibt dir das eine gewis­se Gelas­sen­heit. Gleich­zei­tig lernst du ent­schlos­se­ner als zuvor, weil dein Ziel (= die Prü­fung) prä­sent ist und in dei­nem Fokus steht.

Falls du also nicht weni­ge Tage vor dei­ner nächs­ten Prü­fung, wie ein Irrer durch die Gegend lau­fen und Näch­te lang durch­ler­nen möch­test, um eine schlech­te 3 zu ret­ten, soll­test du dir JETZT einen Lern­plan erstel­len.

Aber wie sieht so ein Lern­plan denn eigent­lich aus?

 

Die wichtigsten Elemente eines Lernplans

Kei­ne Sor­ge: Ein Lern­plan ist kein Hexen­werk; das Gan­ze funk­tio­niert sehr ein­fach. Du wählst eine Prü­fung aus, ana­ly­sierst alle rele­van­ten The­men, trägst das pas­sen­de Lern­ma­te­ri­al zusam­men und legst fest, wann du wel­che Inhal­te ler­nen wirst. Dazu planst du Pau­sen, Wie­der­ho­lun­gen und Puf­fer­zei­ten ein.

Fer­tig.

Mehr ist es im Prin­zip nicht, doch vie­le Stu­den­ten schei­tern an ihrer eige­nen Lern­pla­nung, weil sie ein­fa­che Grund­la­gen und wich­ti­ge Details falsch ver­ste­hen oder gar miss­ach­ten. Damit dir genau das nicht pas­siert, musst du die wich­tigs­ten Ele­men­te eines Lern­plans ken­nen. Die­se sind:

  • Prü­fung
  • Ziel
  • The­men­blö­cke
  • Lern­ma­te­ria­li­en
  • Lern­ak­ti­vi­tä­ten
  • Dau­er
  • Mei­len­stei­ne

Anhand die­ser Ele­men­te kannst du dei­ne Lern­ein­hei­ten über das gan­ze Semes­ter defi­nie­ren und pla­nen. Die­se Pos­ten bil­den dann, zeit­lich sor­tiert und mit Dead­lines ver­se­hen, dei­nen Lern­plan.

Und jetzt zei­ge ich dir, wie du dabei Schritt für Schritt vor­ge­hen und dei­nen indi­vi­du­el­len Lern­plan erstel­len kannst.

 

Wie du einen Lernplan erstellst

Im Fol­gen­den zei­ge ich dir eine ein­fa­che Schritt-für-Schritt-Anlei­tung, mit deren Hil­fe du einen eige­nen Lern­plan ent­wi­ckeln kannst. Ins­ge­samt brauchst du nur zehn klei­ne Etap­pen abzu­lau­fen – und schon bist du am Ziel.

Das Gan­ze wer­de ich an geeig­ne­ten Stel­len mit Bei­spie­len aus mei­ner täg­li­chen Arbeit als Fach­stu­di­en­be­ra­ter ver­an­schau­li­chen. Außer­dem stel­le ich dir am Ende der Anlei­tung ein paar prak­ti­sche (kos­ten­lo­se) Vor­la­gen zur Ver­fü­gung, damit du direkt mit dei­nem Lern­plan begin­nen kannst.

Los geht’s:

 

Schritt 1: Prüfung auswählen

Als ers­tes legst du fest, wor­auf dein Lern­plan abzie­len soll bzw. wel­che Prü­fungs­vor­be­rei­tung du genau pla­nen möch­test. Bestim­me daher, ob du einen Lern­plan für Klau­sur A oder münd­li­che Prü­fung B anle­gen möch­test. Je nach Modul, Dozent oder Prü­fungs­form unter­schei­den sich die stra­te­gi­sche Pla­nung und Aus­rich­tung erheb­lich von­ein­an­der, sodass an die­ser Stel­le eine kla­re Abgren­zung statt­fin­den muss.

Ich emp­feh­le daher für jede Prü­fung einen eige­nen Lern­plan anzu­le­gen. Dabei kön­nen sich Inhal­te und Struk­tur durch­aus ähneln oder teil­wei­se iden­tisch sein. Auf­bau, Fre­quenz und Ziel­set­zung kön­nen aber sehr unter­schied­lich aus­fal­len. Dazu spä­ter mehr.

 

Schritt 2: Überblick verschaffen

Bevor es nun ans Ein­ge­mach­te geht, soll­test du dir einen gro­ben Über­blick über dei­ne Situa­ti­on und die anste­hen­de Prü­fungs­vor­be­rei­tung ver­schaf­fen. Beant­wor­te dazu die fol­gen­den Fra­gen und schät­ze damit dei­ne Lage genau­er ein:

  • Wann fin­det die Prü­fung statt?
  • Wie viel Zeit bleibt noch?
  • Was wur­de bereits erle­digt?
  • Was muss noch getan wer­den?
  • Wel­che Infor­ma­tio­nen kön­nen über die Prü­fungs­si­tua­ti­on ein­ge­holt wer­den?
  • Wel­che zeit­li­chen Über­schnei­dun­gen mit ande­ren Pro­jek­ten lie­gen vor?

Ver­su­che, ein Gefühl für dei­ne Situa­ti­on zu bekom­men und samm­le dazu alle nöti­gen Infor­ma­tio­nen. Sobald du dei­ne Aus­gangs­la­ge im Blick hast und bes­ser bewer­ten kannst, gehst du wei­ter zum nächs­ten Schritt.

 

Schritt 3: Ziel festlegen

Egal, was du im Leben anpa­cken möch­test: Du soll­test dabei immer ein kla­res Ziel vor Augen haben! Im Stu­di­um – und ins­be­son­de­re beim Ler­nen – ist es nicht anders. Daher ist es wich­tig, dass du dir zu Beginn dei­ner Lern­pe­ri­ode klar machst, was du über­haupt errei­chen möch­test.

Beant­wor­te dazu die fol­gen­den Fra­gen:

  • Wel­chen Zweck soll mein Lern­plan erfül­len?
  • Wie möch­te ich mich beim Ler­nen füh­len?
  • Wie möch­te ich mich NICHT füh­len?
  • Wel­che Feh­ler habe ich in der Ver­gan­gen­heit gemacht?
  • Wie soll die Zeit wäh­rend mei­ner Prü­fungs­vor­be­rei­tung aus­se­hen?
  • Wie soll die spä­te­re Prü­fung ver­lau­fen?
  • Wel­che Note möch­te ich in der Prü­fung errei­chen?
  • Wie vie­le Punk­te möch­te ich in der Prü­fung sam­meln?
  • Was ist mir wich­ti­ger: nach­hal­ti­ges Ver­ständ­nis oder kurz­fris­ti­ge Leis­tungs­er­brin­gung?

Nur, wenn du dir Zie­le setzt und eine kla­re Rich­tung vor­gibst, wirst du erfolg­reich sein. Wenn du mehr dazu erfah­ren möch­test, dann lies die­se drei Arti­kel von mir:

 

Schritt 4: Material sammeln, sichten und strukturieren

Sobald dei­ne Zie­le klar sind, machst du dich an die Arbeit: Du sam­melst alle Unter­la­gen zusam­men, die bis­her zu dei­ner Prü­fung auf­ge­taucht oder ange­fal­len sind. Falls du dich noch früh im Semes­ter befin­dest, trägst du das zusam­men, was du bereits hast und merkst dir die Quel­len, die du regel­mä­ßig abru­fen musst, damit dein Lern­stoff aktu­ell bleibt.

Ziel dabei ist es, eine genaue Vor­stel­lung der Struk­tur der prü­fungs­re­le­van­ten Inhal­te zu bekom­men, um die­se dann auf­be­rei­ten und anschlie­ßend bedarfs­ge­recht ler­nen zu kön­nen. Beson­ders hilf­reich dabei sind Inhalts­ver­zeich­nis­se, Vor­le­sungs­über­sich­ten, Lite­ra­tur­lis­ten und Samm­lun­gen alter Prü­fungs­auf­ga­ben.

Samm­le die­ses Mate­ri­al und sich­te es. Über­flie­ge es und schaf­fe dir einen soli­den Ein­druck von dem, was für die spä­te­re Prü­fung wich­tig sein könn­te. Anschlie­ßend sor­tierst du die­se Unter­la­gen und struk­tu­rierst die Lern­in­hal­te so, dass sie einem logi­schen Auf­bau fol­gen.

 

Schritt 5: Themenblöcke bestimmen

Nach­dem der kom­plet­te Prü­fungs­stoff (oder zumin­dest des­sen Struk­tur) vor dir liegt, ana­ly­sierst du die­se Inhal­te und defi­nierst The­men­blö­cke. Dabei kannst du inhalt­li­che Tei­le dei­ner Vor­le­sung, Kapi­tel aus Lehr­bü­chern, Übungs­auf­ga­ben oder Semi­nar­un­ter­la­gen zu „The­men“ zusam­men­fas­sen.

Die Idee dahin­ter ist fol­gen­de: Durch die Bün­de­lung der ver­schie­de­nen Lehr­in­hal­te zu The­men­blö­cken ver­ein­fachst du dir die spä­te­re Lern­ar­beit. Du berei­test dei­ne zukünf­ti­gen Lern­ein­hei­ten sozu­sa­gen vor, indem du the­ma­tisch pas­sen­de Infor­ma­tio­nen zusam­men­fügst und ent­spre­chend ord­nest. Prak­tisch kannst du dazu eine ein­fa­che Lis­te anle­gen und dein Ori­gi­nal-Lern­ma­te­ri­al mar­kie­ren.

Das kann zum Bei­spiel so aus­se­hen:

The­men­block A

  • Vor­le­sung Nr. 1
  • Vor­le­sung Nr. 2
  • Vor­le­sung Nr. 3 (ers­ter Teil)
  • Übungs­auf­ga­ben Nr. 1–9
  • Kapi­tel 1–2 aus dem Lehr­buch
  • Foli­en Nr. 1–62
  • Alte Prü­fungs­auf­ga­be Nr. 1 aus WS 2022/2023
  • usw.

The­men­block B

  • Vor­le­sung Nr. 3 (zwei­ter Teil)
  • Vor­le­sung Nr. 4
  • Übungs­auf­ga­ben Nr. 10–14
  • Kapi­tel 3 aus dem Lehr­buch
  • Foli­en Nr. 63–97
  • usw.

Die Bestim­mung von The­men­blö­cken ist eine Hilfs­tech­nik, die die Struk­tur dei­ner Prü­fungs­vor­be­rei­tung ver­ein­facht. Das Den­ken in Blö­cken erleich­tert dir die Zuord­nung der ein­zel­nen The­men und dient als Ori­en­tie­rungs­hil­fe.

Du musst dich dabei nicht auf drei, vier oder fünf The­men­blö­cke fest­le­gen: Wenn es nötig ist und kei­ne wei­te­re Zusam­men­fas­sung mög­lich ist, kann dei­ne Lis­te spä­ter auch aus 20, 30 oder 100 Blö­cken bestehen. Wich­tig ist nur, dass du dei­ne The­men kennst, denn die­sen wer­den im nächs­ten Schritt kon­kre­ten Maß­nah­men zuge­ord­net.

 

Schritt 6: Aktivitäten festlegen

Nun kom­men wir zum eigent­li­chen Zen­trum dei­nes Lern­plans. Im sechs­ten Schritt legst du alle Lern­ak­ti­vi­tä­ten fest, die du durch­füh­ren musst, um die gesam­mel­ten Inhal­te prü­fungs­si­cher in dei­nem Köpf­chen abspei­chern zu kön­nen. Eine Sache vor­ab: „Ler­nen“ ist nicht gleich „Ler­nen“.

Ler­nen kann eine gan­ze Men­ge bedeu­ten, wie zum Bei­spiel:

  • Lesen
  • Zusam­men­fas­sen
  • Bear­bei­ten
  • Wie­der­ho­len
  • Aus­wen­dig ler­nen
  • Auf Ver­ständ­nis ler­nen
  • Recher­chie­ren
  • Ana­ly­sie­ren
  • Feh­ler suchen
  • usw.

All die­se Akti­vi­tä­ten wer­den häu­fig unter dem Begriff „ler­nen“ zusam­men­ge­fasst. Doch mit die­ser Unge­nau­ig­keit kommst du bei dei­ner Lern­pla­nung nicht wei­ter. Es gibt einen rie­si­gen Unter­schied zwi­schen „Kapi­tel 2 lesen“, „Kapi­tel 2 zusam­men­fas­sen“ und „Kapi­tel 2 aus­wen­dig ler­nen“.

Und die­sen Unter­schied musst du dir bei der Fest­le­gung dei­ner Lern­ak­ti­vi­tä­ten jeder­zeit bewusst machen. Ansons­ten schätzt du den zeit­li­chen Auf­wand dei­ner Lern­ein­hei­ten völ­lig falsch ein, ver­gisst wich­ti­ge Zwi­schen­schrit­te und zer­störst alle bis­he­ri­gen Bemü­hun­gen.

Bestim­me daher zunächst alle Lern­ak­ti­vi­tä­ten, die für dich und dei­ne aktu­el­le Prü­fung in Fra­ge kom­men. Dazu kannst du dich an der Lis­te von oben ori­en­tie­ren und die­se für dei­ne Zwe­cke anpas­sen. Danach weist du jedem Pos­ten dei­ner The­men­blö­cke alle rele­van­ten Akti­vi­tä­ten zu. Als Ergeb­nis erhältst du eine detail­lier­te To-do-Lis­te, die einem fer­ti­gen Lern­plan schon sehr nahe kommt.

Für The­men­block A aus dem obi­gen Bei­spiel könn­te das zum Bei­spiel so aus­se­hen:

Vor­le­sung Nr. 1

  • Mit­schrift lesen
  • Mit­schrift zusam­men­fas­sen
  • Mit­schrift mit Zusam­men­fas­sung abglei­chen
  • Mit­schrift ler­nen

Vor­le­sung Nr. 2

  • Mit­schrift lesen
  • Mit­schrift zusam­men­fas­sen
  • Mit­schrift mit Zusam­men­fas­sung abglei­chen
  • Mit­schrift ler­nen

Vor­le­sung Nr.  3 (ers­ter Teil)

  • Mit­schrift lesen
  • Mit­schrift zusam­men­fas­sen
  • Mit­schrift mit Zusam­men­fas­sung abglei­chen
  • Mit­schrift ler­nen

Übungs­auf­ga­ben Nr. 1–9

  • Übungs­auf­ga­be Nr. 1 bear­bei­ten
  • Übungs­auf­ga­be Nr. 1 mit Mit­schrift oder Lern­grup­pe ver­glei­chen
  • Übungs­auf­ga­be Nr. 2 bear­bei­ten
  • Übungs­auf­ga­be Nr. 2 mit Mit­schrift oder Lern­grup­pe ver­glei­chen
  • usw.

Kapi­tel 1 aus dem Lehr­buch

  • Kapi­tel 1 lesen
  • Kapi­tel 1 zusam­men­fas­sen
  • Kapi­tel 1 ler­nen

Kapi­tel 2 aus dem Lehr­buch

  • Kapi­tel 2 lesen
  • Kapi­tel 2 zusam­men­fas­sen
  • Kapi­tel 2 ler­nen

Foli­en Nr. 1–62

  • Foli­en lesen
  • Foli­en mar­kie­ren
  • Foli­en zusam­men­fas­sen
  • Foli­en mit Zusam­men­fas­sung abglei­chen
  • Foli­en ler­nen

Alte Prü­fungs­auf­ga­be Nr. 1 aus WS 2022/2023

  • Auf­ga­be bear­bei­ten
  • Ergeb­nis mit Kom­mi­li­to­nen dis­ku­tie­ren und ver­glei­chen
  • Ergeb­nis mit Mus­ter­lö­sung abglei­chen
  • Dozent um Hil­fe bit­ten

Über­prü­fe genau, ob du wirk­lich an alle Lern­ak­ti­vi­tä­ten gedacht und kei­ne Schrit­te ver­ges­sen hast. Sei an die­ser Stel­le lie­ber zu gründ­lich als zu spar­sam und nimm jede noch so klei­ne Akti­vi­tät in dei­ne Über­sichts­lis­te auf. Das Bei­spiel von oben ist im Ver­gleich eher grob gehal­ten.

 

Schritt 7: Zeitlichen Aufwand abschätzen

Wenn alle The­men­blö­cke fest­ste­hen und jede rele­van­te Akti­vi­tät zuge­ord­net wur­de, wech­selst du in die zeit­li­che Pla­nungs­ebe­ne. Schät­ze dazu für jede dei­ner Lern­ak­ti­vi­tä­ten den unge­fäh­ren zeit­li­chen Auf­wand ein und bestim­me im bes­ten Fall eine Dead­line.

Für vie­le Akti­vi­tä­ten lässt sich die Dau­er nur grob raten; bei ande­ren wirst du aus eige­nen Erfah­run­gen schöp­fen kön­nen. Manch­mal kann es des­we­gen hilf­reich sein, Mit­stu­den­ten oder älte­re Kom­mi­li­to­nen um eine Ein­schät­zung zu bit­ten. Dozen­ten über- oder unter­trei­ben hin­ge­gen sehr häu­fig, wenn sich Stu­den­ten in die­ser Hin­sicht einen „Geheim­tipp“ abho­len möch­ten.

Mei­ne Emp­feh­lung: Schät­ze den zeit­li­chen Auf­wand eher kon­ser­va­tiv und pla­ne im Zwei­fel lie­ber zu viel Zeit ein. Ach­te dar­auf, dass dei­ne Anga­ben rea­lis­tisch sind. Nie­mand kann ein 300-Sei­ten-Lehr­buch an einem Tag zusam­men­fas­sen – zumin­dest nicht in guter Qua­li­tät. Für unser Bei­spiel könn­te eine zeit­li­che Abschät­zung so aus­se­hen:

Vor­le­sung Nr. 1

  • Mit­schrift lesen (10 Minu­ten)
  • Mit­schrift zusam­men­fas­sen (20 Minu­ten)
  • Mit­schrift mit Zusam­men­fas­sung abglei­chen (10 Minu­ten)
  • Mit­schrift ler­nen (60 Minu­ten)

Vor­le­sung Nr. 2

  • Mit­schrift lesen (10 Minu­ten)
  • Mit­schrift zusam­men­fas­sen (20 Minu­ten)
  • Mit­schrift mit Zusam­men­fas­sung abglei­chen (10 Minu­ten)
  • Mit­schrift ler­nen (60 Minu­ten)

Vor­le­sung Nr. 3 (ers­ter Teil)

  • Mit­schrift lesen (10 Minu­ten)
  • Mit­schrift zusam­men­fas­sen (20 Minu­ten)
  • Mit­schrift mit Zusam­men­fas­sung abglei­chen (10 Minu­ten)
  • Mit­schrift ler­nen (60 Minu­ten)

Übungs­auf­ga­ben Nr. 1–9

  • Übungs­auf­ga­be Nr. 1 bear­bei­ten (30 Minu­ten)
  • Übungs­auf­ga­be Nr. 1 mit Mit­schrift oder Lern­grup­pe ver­glei­chen (15 Minu­ten)
  • Übungs­auf­ga­be Nr. 2 bear­bei­ten (30 Minu­ten)
  • Übungs­auf­ga­be Nr. 2 mit Mit­schrift oder Lern­grup­pe ver­glei­chen (15 Minu­ten)
  • usw.

Kapi­tel 1 aus dem Lehr­buch

  • Kapi­tel 1 lesen (30 Minu­ten)
  • Kapi­tel 1 zusam­men­fas­sen (60 Minu­ten)
  • Kapi­tel 1 ler­nen (180 Minu­ten)

Kapi­tel 2 aus dem Lehr­buch

  • Kapi­tel 2 lesen (30 Minu­ten)
  • Kapi­tel 2 zusam­men­fas­sen (60 Minu­ten)
  • Kapi­tel 2 ler­nen (180 Minu­ten)

Foli­en Nr. 1–62

  • Foli­en lesen (60 Minu­ten)
  • Foli­en mar­kie­ren (0 Minu­ten, zusam­men mit lesen)
  • Foli­en zusam­men­fas­sen (90 Minu­ten)
  • Foli­en mit Zusam­men­fas­sung abglei­chen (10 Minu­ten)
  • Foli­en ler­nen (120 Minu­ten)

Alte Prü­fungs­auf­ga­be Nr. 1 aus WS 2022/2023

  • Auf­ga­be bear­bei­ten (30 Minu­ten)
  • Ergeb­nis mit Kom­mi­li­to­nen dis­ku­tie­ren und ver­glei­chen (30 Minu­ten)
  • Ergeb­nis mit Mus­ter­lö­sung abglei­chen (10 Minu­ten)
  • Dozent um Hil­fe bit­ten (5 Minu­ten)

Sobald du die Dau­er der ein­zel­nen Lern­in­ter­val­le bestimmt hast, wirst du fest­stel­len: Der zeit­li­che Gesamt­auf­wand wird ganz schön groß. Rich­tig groß sogar. Doch davon darfst du dich nicht abschre­cken las­sen. Wich­tig ist nur, dass du ein Gefühl dafür bekommst, wie auf­wän­dig dei­ne Lern­ses­si­ons sein kön­nen und in wel­chem Ver­hält­nis die Schrit­te zuein­an­der ste­hen.

 

Schritt 8: Meilensteine bestimmen

Damit dein Lern­plan ver­bind­lich wird und sei­ne vol­le Moti­va­ti­ons­wir­kung ent­facht, defi­nierst du im nächs­ten Schritt Zwi­schen­zie­le – soge­nann­te Mei­len­stei­ne. Lege dazu Zie­le für geeig­ne­te Akti­vi­tä­ten fest, damit du wäh­rend dei­ner Prü­fungs­vor­be­rei­tung dei­nen Lern­fort­schritt kon­trol­lie­ren kannst.

Mei­len­stei­ne eige­nen sich nicht für jede Akti­vi­tät und soll­ten daher spar­sam ein­ge­setzt wer­den. Sinn­vol­le Mei­len­stei­ne wären zum Bei­spiel:

  • Zusam­men­fas­sung fer­tig
  • The­men­block A fer­tig
  • Alle Vor­le­sungs­fo­li­en gele­sen
  • Lehr­buch gele­sen
  • Alte Prü­fungs­auf­ga­ben wie­der­holt
  • usw.

Mei­len­stei­ne geben dir Feed­back; sie sind sozu­sa­gen ein Früh­warn­sys­tem. Daher soll­ten sie in direk­tem Bezug zu dei­nen Lern­be­mü­hun­gen ste­hen und rele­vant für dei­nen spä­te­ren Prü­fungs­er­folg sein. Im Opti­mal­fall ord­nest du jedem Mei­len­stein noch eine ver­bind­li­che Dead­line zu, damit du dei­nen zeit­li­chen Lern­ver­lauf im Auge behältst.

Wie das aus­se­hen kann, zei­ge ich dir jetzt.

 

Schritt 9: Ablaufplan erstellen

The­men­blö­cke, Akti­vi­tä­ten, Dau­er und Mei­len­stei­ne: Die wich­tigs­ten Ein­zel­ele­men­te dei­nes Lern­plans sind fer­tig. Die Struk­tur steht. Nun ver­ei­nen wir dei­ne Lis­ten und Auf­zäh­lun­gen in einer zusam­men­fas­sen­den Dar­stel­lung und schaf­fen damit einen über­sicht­li­chen und chro­no­lo­gi­schen Lern­plan.

Als Grund­la­ge emp­feh­le ich dazu die Ver­wen­dung eines Gantt-Charts. Die­ses Instru­ment wird häu­fig im Pro­jekt­ma­nage­ment ein­ge­setzt und lie­fert die bes­ten Ergeb­nis­se für eine fle­xi­ble und ziel­ge­rich­te­te Lern­pla­nung. Dabei han­delt es sich um ein zwei­di­men­sio­na­les Bal­ken­dia­gramm, das die zeit­li­che Abfol­ge von Akti­vi­tä­ten gra­fisch in Form von Bal­ken auf einer Zeit­ach­se dar­stellt.

So könn­te ein Gantt-Chart für das Bei­spiel von oben aus­se­hen:

Lernplan Gantt-Chart 1

Wenn du die Gra­fik anklickst, kannst du sie als Bild anzei­gen las­sen, ver­grö­ßern oder abspei­chern.

In dem Gantt-Chart wer­den die The­men­blö­cke, Lern­ak­ti­vi­tä­ten und Mei­len­stei­ne in die ers­te Spal­te einer Tabel­le ein­ge­tra­gen. Es kommt dabei auf den gewünsch­ten Detail­lie­rungs­grad an, ob ledig­lich Ober­the­men auf­ge­nom­men wer­den oder jede Ein­zel­ak­ti­vi­tät Erwäh­nung fin­det.

In der ers­ten Zei­le der Tabel­le wird die Zeit­ach­se dar­ge­stellt. Typi­sche Ein­hei­ten für die zeit­li­che Erfas­sung sind bei­spiels­wei­se ein Tag, eine Woche oder ein Monat. Jedem The­ma bzw. jeder ein­zel­nen Akti­vi­tät wird dann ein waa­ge­rech­ter Bal­ken zuge­wie­sen, des­sen Län­ge, die zeit­li­che Dau­er visua­li­siert. Mei­len­stei­ne wer­den beson­ders gekenn­zeich­net und einem ver­bind­li­chen Stich­tag zuge­wie­sen.

In unse­rem Bei­spiel sind ins­ge­samt fünf The­men­blö­cke (The­ma A bis E) ein­ge­tra­gen. Zusätz­lich wur­de anfangs eine Vor­be­rei­tungs­zeit („Mate­ri­al sam­meln und sor­tie­ren“ und „The­men­blö­cke bestim­men“) von zwei Tagen mit ein­be­zo­gen und sowie eine gesam­te Wie­der­ho­lung zum Schluss berück­sich­tigt. Ins­ge­samt wur­den sie­ben Mei­len­stei­ne defi­niert und eine kumu­lier­te Lern­dau­er von 28 Tagen (vier Wochen) bestimmt.

Doch bevor du anfängst zu bas­teln: Ich habe eini­ge prak­ti­sche Excel-Vor­la­gen für dich erstellt, die du dir hier kos­ten­los her­un­ter­la­den kannst:

 

Vor­la­gen für dei­nen Lern­plan

Erstel­le in weni­gen Minu­ten einen indi­vi­du­el­len Lernplan, der dei­nen eige­nen Bedürf­nis­sen ent­spricht. Die­se prak­ti­schen Vor­la­gen hel­fen dir dabei:

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Drei Din­ge noch. Ers­tens: Wenn du mit der chro­no­lo­gi­schen Anord­nung beginnst, kannst du ent­we­der vom aktu­el­len Zeit­punkt aus vor­wärts pla­nen oder rück­wärts betrach­tet vom Prü­fungs­ter­min aus­ge­hen. Bei­de Wege sind in Ord­nung und lie­fern zuver­läs­si­ge Ergeb­nis­se.

Zwei­tens: In dem Bei­spiel habe ich die Dau­er für alle Akti­vi­tä­ten inner­halb eines The­men­blocks auf Tages­ba­sis geschätzt. Das mag auf den ers­ten Blick groß­zü­gig erschei­nen – rea­lis­tisch gese­hen, wirst du aller­dings häu­fig noch ande­re Din­ge zu tun haben und dich nicht aus­schließ­lich aufs Ler­nen für eine ein­zi­ge Prü­fung kon­zen­trie­ren kön­nen.

Drit­tens: In dem Bei­spiel habe ich jeden Tag der vier Wochen in die Pla­nung mit ein­be­zo­gen. Es steht dir natür­lich frei, gewis­se Tage nicht zu berück­sich­ti­gen (Wochen­en­de oder Tage, an denen du schon beschäf­tigt bist). Wich­tig ist nur, dass du die­se Tage sicht­bar blo­ckierst, damit du nicht fälsch­li­cher­wei­se davon aus­gehst, zusätz­li­che Zeit zum Ler­nen zu haben.

Damit steht die ers­te Ver­si­on dei­nes Lern­plans. Jetzt küm­mern wir uns noch um Details.

 

Schritt 10: Feintuning

Sobald du alle The­men­blö­cke inklu­si­ve aller Ein­zel­ak­ti­vi­tä­ten geplant hast, prüfst du jeden Pos­ten dei­nes Gantt-Charts: Sind wirk­lich alle The­men abge­bil­det? Sind die Zei­ten rea­lis­tisch geschätzt? Passt der Auf­bau zu dei­nen Erwar­tun­gen? Nach die­ser Voll­stän­dig­keits­kon­trol­le steht der Fein­schliff dei­ner Lern­pla­nung an.

Dazu defi­nierst du als ers­tes Puf­fer­zei­ten. Puf­fer­zei­ten sind zusätz­li­che Zeit­fens­ter, die du ein­zel­nen The­men bzw. Akti­vi­tä­ten zuord­nest, um uner­war­te­ten Mehr­auf­wand aus­glei­chen zu kön­nen. Puf­fer­zei­ten sor­gen dafür, dass dein Lern­plan wider­stands­fä­hig bleibt – auch wenn es mal nicht nach Plan lau­fen soll­te. Schrei­be den fest­ge­leg­ten Zeit­puf­fer in Klam­mern neben die geschätz­te Dau­er und pas­se die Län­ge der Bal­ken ent­spre­chend an.

Danach nimmst du eine ganz beson­de­re Abschluss­ak­ti­vi­tät in denen Lern­plan auf: den Här­te­test. Unter­zie­he dich, nach Durch­füh­rung aller Lern­ein­hei­ten, einer Gene­ral­pro­be für dei­ne anste­hen­de Prü­fung. Tes­te dein Wis­sen unter simu­lier­ten Prü­fungs­be­din­gun­gen und beant­wor­te anspruchs­vol­le Fra­gen auf Zeit, ohne Hilfs­mit­tel – und unter Druck.

Grei­fe dabei – wenn du die Mög­lich­keit hast – auf alte, bis­her unbe­kann­te Prü­fungs­auf­ga­ben zurück. Bes­ser kannst du dich nicht auf dei­ne Abschluss­prü­fung vor­be­rei­ten. Pla­ne min­des­tens einen Här­te­test ein, schät­ze auch hier­für die ent­spre­chen­de Dau­er und defi­nie­re wie­der eine Puf­fer­zeit.

Ein ange­pass­ter Lern­plan – auf­bau­end auf dem Bei­spiel von oben – könn­te dann so aus­se­hen:

Lernplan Gantt-Chart 2

In unse­rem Gantt-Chart wur­de für jeden The­men­block eine Puf­fer­zeit von einem Tag fest­ge­legt. Zudem wur­de jedem The­ma eine Wie­der­ho­lung­ein­heit mit der Dau­er von zwei Tagen (zuzüg­lich einem Tag Puf­fer) zuge­ord­net. Ins­ge­samt sind drei Här­te­tests vor­ge­se­hen (1 bis 3). Für jede Wie­der­ho­lungs­ein­heit sowie für jeden Här­te­test wur­de ein Mei­len­stein zur Erfolgs­kon­trol­le fest­ge­legt (M1 – M7).

Als Ergän­zung zu die­sen Ele­men­ten habe ich eine Extra­puf­fer­zeit von drei Tagen am Ende des Plans berück­sich­tigt, um mög­li­che Abwei­chun­gen auf­fan­gen zu kön­nen. Je nach Sicher­heits­be­dürf­nis kann die­se Puf­fer­zo­ne auch grö­ßer aus­ge­legt oder ent­spre­chend redu­ziert wer­den.

Der ange­pass­te Lern­plan ist mit 44 Tagen deut­lich umfang­rei­cher als die ers­te Ver­si­on (28 Tage), beinhal­tet dafür aber zusätz­li­che Sicher­heits- und Kon­troll­me­cha­nis­men, die sich posi­tiv auf dei­nen Lern­fort­schritt und das spä­te­re Prü­fungs­er­geb­nis aus­wir­ken kön­nen.

Abschlie­ßend sehen wir uns jetzt noch an, wie du von die­ser lang­fris­ti­gen Pla­nung zurück in dei­ne täg­li­che Lern­ar­beit kommst —  ohne dabei den Über­blick zu ver­lie­ren.

 

Lange Pläne, kurze Pläne

Mit­hil­fe der vor­ge­stell­ten 10-Schrit­te-Anlei­tung kannst du schnell und ein­fach ein­zel­ne Über­sichts­plä­ne für dei­ne Prü­fungs­vor­be­rei­tung erstel­len. Damit du jedoch den gesam­ten Über­blick behältst und mög­li­che Über­schnei­dung früh­zei­tig erkennst, soll­test du zusätz­lich einen glo­ba­len Semes­ter­plan anfer­ti­gen.

Dazu kannst du die glei­chen Prin­zi­pi­en nut­zen und die Vor­la­ge von oben ver­wen­den. Prak­tisch bedeu­tet das: Tra­ge alle Prü­fun­gen und deren Vor­be­rei­tung aus dei­nem Semes­ter in einen ein­zi­gen Gantt-Chart ein! Sei dabei nicht zu detail­liert, son­dern beschrän­ke dich auf Ober­the­men und die zeit­li­che Dimen­si­on.

Eben­so soll­test du in die ande­re Rich­tung pla­nen und dei­ne Über­sichts­plä­ne auf Wochen- und Tages­ebe­ne auf­schlüs­seln. Auf die­se Wei­se wer­den aus dei­nen abs­trak­ten Bal­ken­dia­gram­men kon­kre­te Akti­ons­plä­ne, mit denen du dei­nen Tages­ab­lauf fest­le­gen und die ein­zel­nen Lern­ak­ti­vi­tä­ten (sie­he oben) berück­sich­ti­gen kannst.

Dein Wochen­plan könn­te zum Bei­spiel so aus­se­hen:

Lernplan Wochenplan

In die­ser Wochen­über­sicht wur­den ins­ge­samt 40 Lern­ak­ti­vi­tä­ten ein­ge­plant. Das Pla­nungs­ras­ter habe ich auf Stun­den­ba­sis ange­legt. Zudem wur­den regel­mä­ßi­ge Pau­sen, varia­ble Anfangs- und End­zei­ten sowie freie bzw. redu­zier­te Tage am Wochen­en­de berück­sich­tigt.

Auch hier­zu habe ich eine Vor­la­ge für dich in ver­schie­de­nen Aus­füh­run­gen erstellt. Hier kannst du sie zusam­men mit den Gantt-Chart-Vor­la­gen kos­ten­los her­un­ter­la­den:

 

Vor­la­gen für dei­nen Lern­plan

Erstel­le in weni­gen Minu­ten einen indi­vi­du­el­len Lernplan, der dei­nen eige­nen Bedürf­nis­sen ent­spricht. Die­se prak­ti­schen Vor­la­gen hel­fen dir dabei:

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Fazit

Ein Lern­plan ist wich­tig für dei­nen Erfolg im Stu­di­um und ein Garant für gute Noten. Lern­plä­ne sind dei­ne Ver­si­che­rung gegen Stress, Zeit­not und Über­for­de­rung – sie hel­fen dir dabei, dein Semes­ter stra­te­gisch anzu­ge­hen und sor­gen dafür, dass du wäh­rend dei­ner Prü­fungs­vor­be­rei­tung den Über­blick behältst.

In die­sem Arti­kel hast du die Vor­zü­ge eines Lern­plans ken­nen gelernt und weißt jetzt außer­dem, wie du dir einen eige­nen Lern­plan erstel­len kannst. Dazu brauchst du dich nur an zehn ein­fa­che Schrit­te zu hal­ten, die du im Hand­um­dre­hen umset­zen kannst.

Für die prak­ti­sche Umset­zung habe ich dir kos­ten­lo­se Vor­la­gen und Bei­spie­le zur Ver­fü­gung gestellt, die du ohne gro­ßen Auf­wand an dei­ne indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­se anpas­sen kannst.

Hör auf damit, ohne Plan und Stra­te­gie zu stu­die­ren – damit scha­dest du dir nur selbst. War­te kei­nen Tag län­ger und erstel­le dir noch heu­te einen Lern­plan. Du hast alles, was du dafür brauchst.

Dein Stu­di­um und dein per­sön­li­ches Glück wer­den es dir dan­ken.

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher. Hier erfährst du mehr über Tim Reichel.

  • Tol­ler Arti­kel! Hat mich moti­viert es nächs­tes mal gleich am Anfang zu machen. Mein Pro­blem ist nur, dass in mei­nem Stu­di­um die Kla­sur­the­men nicht wirk­lich defi­niert sind und es schwer ist sich einen Über­blick zu ver­schaf­fen. Es gibt viel zu ler­nen und es heißt alles kommt dran. Bloß die gan­ze Mas­se vor sich zu haben ohne Struk­tu­rie­rung ist sehr über­wäl­ti­gend und demo­ti­vie­rend.

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