Wie du mit der Schubladen-Technik deine Lernstrategie aufmöbelst

Wie du mit der Schubladen-Technik deine Lernstrategie aufmöbelst

von Tim Reichel

von Tim Reichel

Die Schubladen-Technik ändert die Art und Weise, wie du mit deinem Lernstoff umgehst. Die Methode ist zwar unromantisch, aber dafür hocheffizient.

Bild: jan1982 / shutterstock.com

Du kommst nicht vor­an.

Der Stoff will ein­fach nicht in dei­nem Kopf blei­ben. Jede Ein­tags­flie­ge hat ein bes­se­res Gedächt­nis als du. Du lernst und lernst und lernst – doch am Ende ist nichts hän­gen geblie­ben.

Und weißt du, wor­an das liegt?

Du lernst zu kom­pli­ziert.

Anstatt dich fokus­siert durch dei­ne Unter­la­gen zu arbei­ten, zele­brierst du dei­ne Lern­ses­si­on. Du willst die gro­ße, edle Lösung und dei­nen Stoff per­fekt von A bis Z ver­ste­hen. Du willst alles in einem Rutsch auf­neh­men und in makel­lo­ser Detail­ver­ses­sen­heit durch­ex­er­zie­ren.

Doch mit die­ser Stra­te­gie machst du dir selbst das Leben schwer.

War­um? Weil die The­men zu kom­plex und intrans­pa­rent sind. Du kannst viel ein­fa­cher und erfolg­rei­cher stu­die­ren, wenn du dei­ne Lern­in­hal­te auf­brichst, sie in ihre Ein­zel­tei­le zer­legst und die­se dann kopf­ge­recht ord­nest. Danach wird das Ler­nen zum Kin­der­spiel.

Und genau das schaffst du mit der Schub­la­den-Tech­nik.

 

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Was ist die Schubladen-Technik?

Die Schub­la­den-Tech­nik ist eine Mög­lich­keit, mit der du dei­ne Lern­un­ter­la­gen orga­ni­sie­ren und struk­tu­rie­ren kannst. Dabei teilst du gro­ße The­men­kom­ple­xe in ihre ein­zel­nen Bestand­tei­le auf und ord­nest die­se in ver­schie­de­ne Kate­go­rien (Schub­la­den) ein. Danach lernst du Schub­la­de für Schub­la­de und bekommst so den klau­sur­re­le­van­ten Stoff schnel­ler in den Griff.

Du kannst zum Bei­spiel in einer Schub­la­de alle Defi­ni­tio­nen sam­meln, die in der Vor­le­sung behan­delt wur­den und in einer ande­ren alle wich­ti­gen Gra­fi­ken aus dem Skript zusam­men­stel­len. Die­se bei­den Schub­la­den beinhal­ten dann zwar inhalt­lich unter­schied­li­che Tei­le des Stoffs, aber sind dafür auf der sach­li­chen Ebe­ne sehr ähn­lich und las­sen sich des­halb bes­ser ler­nen.

Du machst also das, was du im rich­ti­gen Leben nicht tun soll­test:

Den­ke in Schub­la­den und fes­ten Kate­go­rien!

Die­ses Schub­la­den­den­ken sorgt dafür, dass dich die Kom­ple­xi­tät dei­ner Lern­in­hal­te nicht mehr dar­an hin­dert, die wesent­li­chen Infor­ma­tio­nen schnell und nach­hal­tig auf­zu­neh­men und abzu­spei­chern. Die Schub­la­den sor­gen dafür, dass du in klei­nen Etap­pen lernst und dich so schritt­wei­se durch den gan­zen Stoff arbei­test.

Immer noch nicht über­zeugt? Okay.

Schau­en wir uns die Vor­tei­le mal genau­er an.

 

Welche Vorteile hat die Schubladen-Technik?

Die Schub­la­den-Tech­nik ändert die Art und Wei­se, wie du dei­nen Lern­stoff siehst und wie du mit ihm umgehst. Die Metho­de ist zwar unro­man­tisch, aber dafür effi­zi­ent und ziel­ori­en­tiert.

Hier sind die fünf wich­tigs­ten Vor­tei­le:

  • Du kannst die Inhal­te inner­halb einer Schub­la­de schnell auf­neh­men, weil die Infor­ma­tio­nen häpp­chen­wei­se vor­lie­gen und nicht kom­pli­ziert ver­knüpft sind.
  • Du wirst von gro­ßen The­men­blö­cken nicht mehr ver­wirrt, weil du ihre Ein­zel­be­stand­tei­le her­aus­pflückst und direkt in pas­sen­de Schub­la­den steckst.
  • Du bekommst eine ganz­heit­li­che Über­sicht über dei­ne Lern­un­ter­la­gen, weil du die Kate­go­rien dei­ner Schub­la­den von Beginn an pla­nen und kon­trol­lie­ren musst.
  • Du ziehst auto­ma­tisch Ver­knüp­fun­gen zwi­schen den Ein­zel­the­men aus einer Schub­la­de, weil dein Gehirn nach Gemein­sam­kei­ten sucht.
  • Du ent­wi­ckelst ein tie­fe­res Ver­ständ­nis für die Inhal­te, weil dir die Schub­la­den-Tech­nik als Ergän­zung zu her­kömm­li­chen Lern­me­tho­den neue Per­spek­ti­ven auf­zeigt.

Mit der Schub­la­den-Tech­nik struk­tu­rierst du dein übli­ches Lern­ver­hal­ten um und ent­schei­dest selbst, in wel­cher Rei­hen­fol­ge du vor­gehst. Wich­tig ist nur, dass du dei­ne Schub­la­den kon­se­quent aus­wählst und dei­ne Metho­de bei­be­hältst.

 

Wie funktioniert die Schubladen-Technik?

Bei der Schub­la­den-Tech­nik teilst du dei­nen Stoff auf und sor­tierst ihn danach in vor­de­fi­nier­te Schub­la­den ein. Im Anschluss dar­an lernst du die ein­zel­nen Schub­la­den.

Dabei kannst du dich an den fol­gen­den Fünf-Schrit­te-Plan hal­ten:

  • Schritt 1: Sieh dei­ne kom­plet­ten Lern­un­ter­la­gen durch und ver­schaf­fe dir einen guten Über­blick!
  • Schritt 2: Lege Schub­la­den (Kate­go­rien) fest, in die du dei­nen Stoff auf­tei­len kannst!
  • Schritt 3: Arbei­te dei­ne Lern­un­ter­la­gen ein wei­te­res Mal durch und fül­le dei­ne Schub­la­den! Wei­se allen wich­ti­gen Inhal­ten eine Schub­la­de zu!
  • Schritt 4: Stel­le die Inhal­te dei­ner Schub­la­den zusam­men und struk­tu­rie­re dei­ne Lern­un­ter­la­gen neu!
  • Schritt 5: Ler­ne dei­ne Schub­la­den!

Ein­fach oder?

Falls dir beim Ler­nen wei­te­re Schub­la­den ein­fal­len oder du eine grö­be­re Auf­tei­lung bes­ser fin­dest, kannst du wie­der bei Schritt 2 star­ten und dei­ne Kate­go­rien anpas­sen.

Genug Theo­rie. Schau­en wir uns ein kon­kre­tes Bei­spiel dazu an.

 

So kannst du die Schubladen-Technik einsetzen

Nach­dem du dei­ne Lern­un­ter­la­gen über­flo­gen und nun alle wich­ti­gen Inhal­te im Blick hast (Schritt 1), legst du sechs wie­der­keh­ren­de Kate­go­rien fest, in die du dei­nen Stoff ein­ord­nen kannst.

Das sind dei­ne sechs Schub­la­den (Schritt 2):

  • Defi­ni­tio­nen
  • Kenn­zah­len
  • For­meln und Her­lei­tun­gen
  • Model­le und Pro­zes­se
  • Gra­fi­ken und Dia­gram­me
  • Bei­spie­le aus der Vor­le­sung

Damit du eine bes­se­re Vor­stel­lung davon bekommst, was du in die­se Schub­la­den hin­ein­pa­cken kannst, habe ich ein paar Ideen für dich:

 

Schublade 1: Definitionen

Alle Defi­ni­tio­nen aus den Vor­le­sungs­fo­li­en, dem Skript und den rele­van­ten Kapi­teln aus dem Lehr­buch. Außer­dem: Unkla­re Defi­ni­tio­nen, die zwar nicht vom Dozen­ten genannt wur­den, aber für die Klau­sur­vor­be­rei­tung wich­tig sind…

 

Schublade 2: Kennzahlen

Wich­ti­ge Kenn­zah­len für Ver­glei­che, Pro­zes­se oder Zusam­men­hän­ge aus dem his­to­ri­schen Kon­text. Jah­res­zah­len, fes­te natur­wis­sen­schaft­li­che Kenn­grö­ßen, Stoff­da­ten oder Geset­zes­ver­wei­se…

 

Schublade 3: Formeln und Herleitungen

For­meln und Her­lei­tun­gen…

 

Schublade 4: Modelle und Prozesse

Wich­ti­ge Model­le oder Model­lie­rungs­an­sät­ze, die in der Vor­le­sung bespro­chen wur­den. Alle Pro­zes­se oder Abläu­fe, die fürs Ver­ständ­nis wich­tig sind…

 

Schublade 5: Grafiken und Diagramme

Abbil­dun­gen, Skiz­zen, Zeich­nun­gen und Dia­gram­me. Außer­dem: Mind­maps und eige­ne Prin­zip­skiz­zen…

 

Schublade 6: Beispiele aus der Vorlesung

Bei­spie­le, die in der Vor­le­sung beson­ders bespro­chen oder nur dort vor­ge­stellt wur­den. The­men­ge­bie­te, die der Dozent beson­ders betont hat…

Mit die­sen Schub­la­den im Hin­ter­kopf durch­suchst du nun ein wei­te­res Mal dei­ne Lern­un­ter­la­gen und mar­kierst alle Stel­len in einer spe­zi­el­len Far­be, die in eine der sechs Schub­la­den pas­sen. Alter­na­tiv kannst du dei­ne Unter­la­gen auch kopie­ren und ganz neu ord­nen — aber ein Farb­sche­ma reicht fürs Ers­te. Wich­tig ist, dass du dei­ne Schub­la­den füllst und kon­se­quent an dei­ner Sor­tie­rung fest­hältst.

Sobald dei­ne Schub­la­den gefüllt sind, musst du die­se nur noch in eine Rei­hen­fol­ge brin­gen und schon steht dei­ne ganz per­sön­li­che Zuord­nung (Schritt 4). Danach lernst du dei­ne Schub­la­den (Schritt 5).

 

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Fazit

Wenn dich dei­ne bis­he­ri­ge Lern­stra­te­gie nicht wei­ter bringt und du das Gefühl hast, von gro­ßen The­men blo­ckiert zu wer­den, kannst du dir dein Leben selbst ein­fa­cher machen.

Ände­re dei­ne Sicht­wei­se und den­ke beim Ler­nen in Schub­la­den. Brin­ge eine neue Struk­tur in dei­ne Unter­la­gen und füh­re über­ge­ord­ne­te Kate­go­rien ein, an denen du dich ori­en­tie­ren kannst.

Mit der Schub­la­den-Tech­nik bringst du neu­en Schwung in dei­ne Lern­ses­si­ons und brichst ein­ge­fah­re­ne Mus­ter auf. Hör auf damit, dein Stu­di­um kom­pli­zier­ter zu machen als es ist – tei­le dei­ne gro­ßen Auf­ga­ben auf und den­ke in Schub­la­den.

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher. Hier erfährst du mehr über Tim Reichel.

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