Warum du eine Vision für dein Studium brauchst und wie du sie findest

Warum du eine Vision für dein Studium brauchst und wie du sie findest

von Tim Reichel

von Tim Reichel

Eine Vision ist ein übergeordnetes Ziel für dein Studium. Sie ist eine motivierende Vorstellung und drückt aus, wo du in Zukunft stehen möchtest.

Bild: Viktor Hanacek / picjumbo.com

Vie­le Stu­den­ten ver­schwen­den Zeit und Ener­gie beim Stu­die­ren. Sie quä­len sich durch Vor­le­sun­gen, die sie nicht inter­es­sie­ren, schie­ben alles bis zur letz­ten Minu­te auf und erle­di­gen nur das Nötigs­te für ihr Stu­di­um, um am Ende mit einer halb­wegs pas­sa­blen Note abzu­schlie­ßen.

Die­se Stu­den­ten haben alle etwas gemein­sam – ihnen fehlt etwas: Eine Visi­on.

Eine Visi­on ist ein über­ge­ord­ne­tes Ziel für dein Stu­di­um. Sie ist eine moti­vie­ren­de Vor­stel­lung, die dich an die Hand nimmt und dich durch schwie­ri­ge Zei­ten führt. Dei­ne Visi­on drückt aus, wo du in Zukunft ste­hen möch­test; sie gibt die Rich­tung vor und sie zeigt dir, was du tun musst, um glück­lich zu wer­den.

Ohne Visi­on bist du ori­en­tie­rungs­los und wirst nie dein vol­les Poten­zi­al abru­fen kön­nen. Und das ist trau­rig. Des­we­gen zei­ge ich dir jetzt, war­um du dir unbe­dingt eine Visi­on zule­gen soll­test und wie du ganz ein­fach die pas­sen­de für dich fin­dest.

Aber zuerst gehen wir in die Wüs­te.

 

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Die Karawane zieht weiter

Der Begriff “Visi­on” ist etwas abs­trakt und hört sich schwer nach BWL-Bla­bla an. Zum Glück gibt es Bei­spie­le, wie die­ses von Goer­ke und Hin­ter­hu­ber¹:

ie Visi­on ist mit dem Polar­stern ver­gleich­bar. Die suchen­de Kara­wa­ne in der Wüs­te, deren Land­schafts­bild sich in den Sand­stür­men dau­ernd ändert, rich­tet ihre Rei­se an den Leit­bil­dern des Ster­nen­him­mels aus. Die Ster­ne sind nicht das Ziel der Rei­se: Sie sind aber eine sicht­ba­re Ori­en­tie­rung für den Weg in die Oase, egal aus wel­cher Rich­tung die Kara­wa­ne die­se anstrebt und mit wel­cher Rei­se­aus­stat­tung sie unter­wegs ist.

Auch beim Stu­die­ren brauchst du eine Visi­on, der du wie dem Polar­stern fol­gen kannst. Der Stern ist nicht das Ziel, gibt jedoch die Rich­tung an, in die du dein Den­ken, Han­deln und Füh­len len­ken kannst.

 

Warum du eine Vision für dein Studium brauchst

Dei­ne Visi­on ist also ein Leit­bild für dein Stu­di­um. Sie steht über kon­kre­ten Zie­len wie „mit einem 1er-Schnitt abschlie­ßen“, „in Regel­stu­di­en­zeit stu­die­ren“ oder „ein Aus­lands­se­mes­ter machen“.

Durch die­se über­ge­ord­ne­te Posi­ti­on, gibt sie dir Halt und unter­stützt dich dabei, dei­ne Zie­le zu errei­chen. Das sind die 3 wich­tigs­ten Vor­tei­le einer Visi­on:

 

1. Du kennst deine Prioritäten

Bei der Men­ge an Auf­ga­ben und Her­aus­for­de­run­gen im Stu­di­um ist die Wahl der rich­ti­gen Schwer­punk­te gar nicht so ein­fach. Dei­ne Visi­on hilft dir dabei, kla­re Prio­ri­tä­ten zu set­zen und Wich­ti­ges von Unwich­ti­gem zu unter­schei­den.

Durch ein über­ge­ord­ne­tes Leit­bild kannst du dei­ne Zie­le mit einer gewis­sen Distanz wahr­neh­men und objek­ti­ver bewer­ten als es sonst der Fall wäre. Es fällt dir dann leich­ter, wich­ti­ge Auf­ga­ben in den Fokus zu neh­men und Zeit­fres­ser von dei­ner To-Do-Lis­te zu strei­chen.

 

2. Du verschwendest weniger Zeit

Jeder von uns ver­schwen­det Zeit. Meis­tens, weil wir unnö­ti­ge Din­ge tun, die uns nicht wei­ter­brin­gen und dafür wich­ti­ge Din­ge auf­schie­ben, die eigent­lich schon längst erle­digt sein soll­ten.

Die­se Zeit­ver­schwen­dung wird durch dei­ne Visi­on sicht­bar. Sie erin­nert dich dar­an, auf was du dich kon­zen­trie­ren soll­test und was dich wirk­lich wei­ter­bringt. Damit schützt dich dei­ne Visi­on vor über­flüs­si­gem Klein­kram, der dir Ener­gie und Zeit raubt.

 

3. Du bleibst motiviert

Dein Stu­di­um ist manch­mal hart. In jedem Semes­ter gibt es ner­vi­ge Pha­sen, in denen du dich fragst, war­um du das Gan­ze über­haupt auf dich nimmst. In die­sen Momen­ten ist dei­ne Visi­on Gold wert und gibt dir neue Kraft.

Durch dei­ne Visi­on bleibst du moti­viert und behältst eine posi­ti­ve Grund­ein­stel­lung, weil du das „gro­ße Ziel“ fest im Blick hast. Dei­ne Visi­on gibt dir Zuver­sicht und erin­nert dich dar­an, war­um du ange­fan­gen hast und wie viel du schon geschafft hast. Sie ist wie Jür­gen Klopp, der dich von der Sei­ten­li­nie aus anfeu­ert und nach vor­ne peitscht – ohne dich dabei unnö­tig unter Druck zu set­zen.

 

Wie du eine Vision für dein Studium findest

Um dei­ne per­fek­te Visi­on zu fin­den, musst du dir Gedan­ken über dei­ne Wer­te und grund­le­gen­den Ein­stel­lun­gen machen. Fol­gen­de Fra­gen hel­fen dir dabei:

 

1. Wo stehe ich?

Der Aus­gangs­punkt für dein über­ge­ord­ne­tes Ziel ist dei­ne aktu­el­le Situa­ti­on. Wo stehst du gera­de im Stu­di­um? Was hast du bis­her erreicht? Wobei hat­test du Pro­ble­me? Ver­su­che dei­ne Lage, so gut es geht zu beschrei­ben. Sei dabei ehr­lich zu dir selbst und skiz­zie­re dei­nen Stand­punkt.

Bei­spiel:

Ich bin im 3. Semes­ter. Schwie­rig­kei­ten hat­te ich bei Modul X, aber ich habe mich durch­ge­bis­sen. Am meis­ten Spaß gemacht, hat mir Modul Y. Außer­dem mag ich Fall­stu­di­en und Grup­pen­ar­bei­ten. Wäh­rend des Semes­ters bin ich eher faul und kurz vor den Prü­fun­gen ler­ne ich wie ver­rückt, damit ich alles schaf­fe. Manch­mal habe ich Moti­va­ti­ons­pro­ble­me und kann mich nicht auf­raf­fen.

 

2. Was möchte ich erreichen?

Über­le­ge dir, was du mit dei­nem Stu­di­um errei­chen möch­test. Wel­ches über­ge­ord­ne­te Ziel steht über dei­ner Abschluss­no­te am Ende? Wie möch­test du dich nach dei­nem Stu­di­um füh­len? Wel­che Leh­ren willst du mit­neh­men und wozu soll dein Stu­di­um gut sein?

Bei­spiel:

Nach mei­nem Stu­di­um möch­te ich Experte/Expertin auf dem Gebiet X sein und mich per­fekt in die­ser The­ma­tik aus­ken­nen. Ich möch­te etwas gefun­den haben, was mich fas­zi­niert und begeis­tert. Außer­dem möch­te ich wis­sen, wie man sich selbst orga­ni­siert und sich eigen­stän­dig neue Sachen bei­bringt. Ich möch­te selbst­stän­dig und unab­hän­gig sein.

 

3. Wann möchte ich das erreichen?

Damit dei­ne Visi­on nicht zu sehr in der Luft hängt, soll­test du dein Leit­bild zeit­lich fest­le­gen. Zu wel­chem Zeit­punkt möch­test du dein Ziel erreicht haben? Gibt es wich­ti­ge Mei­len­stei­ne auf dei­nem Weg? Wel­che Dead­lines sind für dich wich­tig und war­um?

Bei­spiel:

Mit Mit­te 20 möch­te ich mein Stu­di­um abge­schlos­sen haben. Regel­stu­di­en­zeit ist für mich nicht das Wich­tigs­te, wenn ich dafür ein glück­li­ches und erfolg­rei­ches Stu­di­um haben kann. Trotz­dem ach­te ich dar­auf, nicht unnö­tig viel Zeit zu ver­schwen­den.

 

4. Wie möchte ich das erreichen?

Ent­schei­de dich für einen gene­rel­len Weg, der dich zum Ziel führt. Wel­che Schrit­te musst du absol­vie­ren um dein Ziel zu errei­chen? Was machst du, wenn es mal nicht nach Plan läuft? Wel­che Teil­zie­le sind am wich­tigs­ten und wel­che haben eine gerin­ge­re Prio­ri­tät?

Bei­spiel:

Um mein Ziel zu errei­chen, muss ich mei­ne Zeit bes­ser orga­ni­sie­ren und darf mich nicht so viel ablen­ken las­sen. Ich möch­te aber auch nicht zu ver­bis­sen mei­nen Zie­len hin­ter­her­ja­gen. Schwie­rig­kei­ten wer­fen mich nicht aus der Bahn den mein Umfeld, Fami­lie und Freun­de wer­den mir Halt geben. Vor jedem Semes­ter mache ich mir einen gro­ben Plan, der so aus­se­hen könn­te: …

 

5. Warum möchte ich das erreichen?

Wer­de dir dar­über klar, war­um du das tust, was du tust und packe die­ses Bild in dein Leit­mo­tiv. War­um stu­dierst du? Was bringt dir dein Abschluss? War­um lohnt es sich für dich, auch in har­ten Zei­ten wei­ter­zu­ma­chen?

Bei­spiel:

Ich möch­te mich im Stu­di­um selbst ver­wirk­lich und mich über mei­ne Gren­zen hin­aus ver­bes­sern. Das wird nicht immer leicht sein, aber ich neh­me das ger­ne in Kauf, weil es eine Inves­ti­ti­on in mich selbst ist. Nach dem Stu­di­um möch­te ich einen Beruf fin­den, der mich glück­lich und zufrie­den macht. Und ich bin fest davon über­zeugt, dass mein Stu­di­um mir dabei hel­fen wird – egal, wie es letzt­end­lich aus­geht und für was ich mich ent­schei­de. Wenn ich mich durch­kämp­fe, kann ich nicht ver­lie­ren.

 

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Fazit

Eine Visi­on sorgt nicht nur dafür, dass du ziel­stre­big und pro­duk­tiv stu­die­ren kannst – sie hilft dir dabei, ein Stu­di­um zu fin­den, das dich glück­lich und zufrie­den macht.

In guten Zei­ten zeigt dir dei­ne Visi­on, in wel­che Rich­tung, du dich bewe­gen soll­test; in schlech­ten Zei­ten gibt sie dir Kraft und hält dei­ne Moti­va­ti­on auf einem hohen Niveau. Dei­ne Visi­on ist kein greif­ba­res Ziel – sie ist dein Ori­en­tie­rungs­punkt im Uni­dschun­gel, der dich dar­an erin­nert, wo dei­ne Rei­se hin­ge­hen soll. Und das macht sie mäch­tig und wich­tig für dich.

Wenn du dir noch kei­ne Visi­on für dich und dein Stu­di­um über­legt hast, ist heu­te der bes­te Zeit­punkt, um das nach­zu­ho­len und dein per­sön­li­ches Leit­bild auf­zu­schrei­ben. Die 5 Fra­gen von oben hel­fen dir dabei.

Ich ver­spre­che dir: Du wirst es nicht bereu­en und noch lan­ge davon pro­fi­tie­ren. Und zwar weit über dein Stu­di­um hin­aus.

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher. Hier erfährst du mehr über Tim Reichel.

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