Wie du mit Erfolgsspiralen dauerhafte Motivation zum Lernen aufbauen kannst

Tim Reichel

Erfolgsspiralen können dir dabei helfen, produktive Gewohnheiten zu entwickeln und sorgen für eine dauerhafte Motivation beim Lernen.

Bild: Hello I'm Nik / unsplash.com

Den meisten Studentinnen und Studenten fällt es schwer, mit dem Lernen anzufangen, weil sie ihre Herausforderungen mit einer negativen Erwartungshaltung angehen. Sie denken sich: „Ui, das ist aber viel!“ oder „Der Stoff sieht kompliziert aus – das verstehe ich sowieso nicht!“ Noch bevor sie mit ihrer eigentlichen Aufgabe beginnen, stellen sie ihren Erfolg infrage. Und darunter leidet ihre Motivationen – mit dem Ergebnis, dass sie gar nicht oder erst viel zu spät mit dem Lernen beginnen.

Das Konzept der Erfolgsspiralen setzt genau bei dieser Problematik an. Erfolgsspiralen helfen dir dabei, schnell mit einer wichtigen Aufgabe zu beginnen und diese regelmäßig in deinem Leben zu etablieren. Mithilfe von Erfolgsspiralen reduzierst du den Anfangswiderstand und baust starke Lerngewohnheiten auf. Dabei spielt es keine Rolle, ob du eine Aufgabensammlung durcharbeiten, das halbe Skript auswendig lernen oder eine Studienarbeit schreiben musst.

Wie Erfolgsspiralen funktionieren und wie du sie beim Lernen einsetzen kannst, zeige ich dir in diesem Artikel.

 

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Was sind Erfolgsspiralen?

Erfolgsspiralen beschreiben eine motivierende Arbeitstechnik in Intervallen. Sie entstehen durch das kontinuierliche Erledigen von Aufgaben, die nur wenig Anstrengung erfordern und die du auf jeden Fall schaffen kannst. Dadurch springst du von Erfolg zu Erfolg. Im Laufe der Zeit steigerst du langsam den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben, damit du dich stetig weiterentwickeln kannst.

Ein Beispiel dazu: Angenommen, du möchtest regelmäßiger lesen und das Lesen zu deiner täglichen Gewohnheit machen. Eine Erfolgsspirale könnte dann so aussehen: Du liest eine Woche lang jeden Tag eine Seite in einem Buch. Ab der zweiten Woche liest du zwei Seiten pro Tag. Und so weiter. Du steigerst dich von Erfolg zu Erfolg und nutzt diese Aufwärtsspirale, um stetig an deinen Fähigkeiten zu arbeiten. Mit jedem kleinen Erfolg steigen dein Selbstvertrauen und deine Motivation, weiter an dem Ziel zu arbeiten.

Noch nicht überzeugt? Na gut. Dann schauen wir uns die Vorteile von Erfolgsspiralen mal genauer an.

 

Welche Vorteile haben Erfolgsspiralen?

Erfolgsspiralen ändern die Art und Weise, wie du große Herausforderungen angehst. Anstatt vor einer riesigen Aufgabe zu erstarren, definierst du zuerst kleine Teilaufgaben und erledigst diese in regelmäßigen Abständen. Auf diese Weise entwickelst du motivierende Gewohnheiten und kannst dir selbst die kompliziertesten Kenntnisse und anspruchsvollsten Fähigkeiten aneignen.

Das hier sind die sieben wichtigsten Vorteile:

  • Du kannst Erfolgsspiralen bei fast allen Vorhaben einsetzen.
  • Erfolgsspiralen können jederzeit gestartet werden.
  • Der Anfang von Erfolgsspiralen erfordert wenig Überwindungskraft.
  • Die Umsetzung von Erfolgsspiralen nimmt wenig Zeit in Anspruch.
  • Erfolgsspiralen steigern deine Motivation und erhöhen dein Selbstvertrauen.
  • Du kannst mehrere Erfolgsspiralen parallel ausführen.
  • Es ist einfach, Erfolgsspiralen am Laufen zu halten.

So. Und jetzt zeige ich dir, wie du diese Technik in deinem Lernalltag anwenden kannst.

 

Wie funktionieren Erfolgsspiralen?

Erfolgsspiralen sind deswegen so vielversprechend, weil dich die winzigen Teilaufgaben nicht abschrecken – mehr noch: Dadurch, dass du schon vorher weißt, dass du deine anstehende Aufgabe auf jeden Fall schaffen wirst, wird deine Motivation in die Höhe katapultiert. Deine innere Einstellung wechselt von „Das ist aber viel, das schaffe ich eh nicht“ zu „So eine kleine Sache? Natürlich schaffe ich das – her damit!“

Wenn du mit deiner ersten Erfolgsspirale beginnst, ist es wichtig, dass du die Technik sauber ausführst. Viele Neulinge starten chaotisch und legen zu wenig Wert auf eine kleinschrittige Struktur. Aus diesem Grund habe ich einen Fünf-Punkte-Plan für dich erstellt. Halte dich einfach an die folgenden Schritte:

 

Schritt 1: Formuliere ein Ziel!

Welche Lerngewohnheiten möchtest du verbessern? Was möchtest du am Ende erreicht haben?

Schritt 2: Lege einen Rhythmus fest!

Wie oft möchtest du die Erfolgsspirale einsetzen? Zu welchen Zeiten möchtest du an deinen Zielen arbeiten?

Schritt 3: Bestimme eine winzige Anfangshandlung!

Mit welcher Mini-Aktion könntest du beginnen? Welche Handlung kannst du sehr leicht ausführen?

Schritt 4: Werde aktiv!

Starte sofort eine Erfolgsspirale, indem du die Anfangshandlung ausführst!

Schritt 5: Steigere minimal die Intensität!

Wie kannst du dein Pensum schrittweise erhöhen? Wie sieht die nächste Stufe in deiner Erfolgsspirale aus?

 

Ein entscheidender Punkt bei der Anwendung von Erfolgsspiralen ist das Tracking deines Fortschritts. Dazu kannst du zum Beispiel ein Erfolgstagebuch führen oder eine andere Art der Aufzeichnung wählen. Wichtig ist aber, dass du jeden Schritt deiner Entwicklung schriftlich festhältst. Jetzt zeige ich dir noch, wie du Erfolgsspiralen beim Lernen anwenden kannst.

 

Mit Erfolgsspiralen die Motivation zum Lernen steigern

Genug Theorie, schauen wir uns ein paar Beispiele an.

 

Beispiel 1: Auswendig lernen

Für deine nächste Prüfung musst du ca. 100 Definitionen auswendig lernen (Ziel). Deswegen beschließt du, jeden Tag an dieser Aufgabe zu arbeiten (Rhythmus). Als Anfangshandlung legst du das Auswendiglernen einer einzigen Definition fest.

Erfolgsspirale: Du lernst eine Woche lang jeden Tag eine einzige Definition. Ab der zweiten Woche steigerst du die Intensität und lernst zwei Definitionen pro Tag. Ab der dritten Woche steigerst du dich ein weiteres Mal und versuchst, drei Definitionen pro Tag zu lernen. Und so weiter.

Beispiel 2: Vorlesung wiederholen

Um dich schon während des Semesters mit dem Vorlesungsstoff zu beschäftigen, beschließt du, regelmäßig Teile der Vorlesung zu wiederholen (Ziel). Deswegen legst du fest, dass du jeden Tag die Vorlesungsskripte und Folien lesen, zusammenfassen oder lernen wirst (Rhythmus). Als Anfangshandlung legst du einen Zeitraum von einer Minute fest.

Erfolgsspirale: Du setzt dich eine Woche lang jeden Tag für die Dauer von einer Minute mit deiner Vorlesung auseinander. Ab der zweiten Woche steigerst du die Intensität und investierst fünf Minuten. Ab der dritten Woche erhöhst du die Dauer auf zehn Minuten. Und so weiter.

Beispiel 3: Studienarbeit schreiben

Du möchtest deine nächste Studienarbeit nicht auf den letzten Drücker fertigstellen – darum nimmst du dir vor, die schriftliche Ausarbeitung regelmäßig voranzutreiben (Ziel). Dazu beschließt du, jeden Tag an deiner Studienarbeit zu schreiben (Rhythmus). Als Anfangshandlung wählst du das Verfassen von mindestens einem Satz.

Erfolgsspirale: Du schreibst eine Woche lang jeden Tag mindestens einen Satz deiner Studienarbeit. Ab der zweiten Woche steigerst du die Intensität und schreibst zwei Sätze. Ab der dritten Woche nimmst du dir drei Sätze pro Tag vor. Und so weiter.

 

Positive Verstärkung

Die kleinen Aktionen wirken auf den ersten Blick mickrig und wenig zielführend. Ein Satz pro Tag? Was soll das schon bringen? Eine ganze Menge. Wenn du die Erfolgsspirale weiterdrehst, wird es nämlich nicht bei den wenigen Sätzen bleiben. Lass uns mal rechnen:

  • 1. Woche: 1 Satz pro Tag pro Woche = 7 Sätze
  • 2. Woche: 2 Sätze pro Tag pro Woche = 14 Sätze
  • 3. Woche: 3 Sätze pro Tag pro Woche = 21 Sätze
  • 4. Woche: 4 Sätze pro Tag pro Woche = 28 Sätze.

Wenn du diese Zahlen summierst, hast du nach ca. einem Monat 70 Sätze geschrieben. Nach zwei Monaten bist du (bei gleicher Steigerungsrate) schon bei 252 Sätzen. Je nachdem, wie lang deine Studienarbeit sein muss, bist du dann schon fertig – oder hast zumindest einen beträchtlichen Anteil fertiggestellt. Und dass mit einem sehr geringen täglichen Aufwand, dessen Erledigung dich zudem noch glücklich macht und motiviert.

Solch eine Rechnung geht auf.

 

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Fazit

Mithilfe von Erfolgsspiralen kannst du deine großen Ziele schrittweise erreichen, ohne dass du viel Motivation aufbringen musst. Große Herausforderungen werden aufgebrochen und in kleine, machbare Einheiten aufgeteilt. Deren Erledigung integrierst du als festes Ritual in deinen Alltag und sammelst bei jeder Durchführung neuen Antrieb. Die regelmäßigen Erfolge werden dir gut tun und dich Schritt für Schritt nach vorne bringen.

Wenn dich diese Technik anspricht, dann sieh dir unbedingt noch meine Artikel zu Non-Zero Days und der Kettenregel an. Diese Strategien funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip und lassen sich bestens mit dem Konzept der Erfolgsspiralen kombinieren. Und falls dir trotzdem hin und wieder die Lust zum Lernen fehlt, dann habe ich hier noch einen Geheimtipp für dich.

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

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