Wie du mit Non-Zero Days die Handbremse beim Studieren löst und richtig durchstartest

Tim Reichel

Non-Zero Days sind Tage, an denen du nicht nichts für dein Studium gemacht hast. Sie helfen dir, erfolgreiche Gewohnheiten aufzubauen und geben dir Kraft

Bild: Florian Klauer / unsplash.com

Hast du heute schon an deinen Zielen gearbeitet und dafür gesorgt, dass du deinem großen Traum ein kleines Stückchen näher gekommen bist?

Ja, nein, vielleicht?

Bei vielen deiner Kommilitonen besteht das Studium aus einzelnen Hauruck-Aktionen: Am Anfang des Semesters sind sie super motiviert und gehen zu jeder Vorlesung. Dann nimmt die Zielstrebigkeit ab und das Studieren verläuft sich ein wenig. Am Ende – kurz vor den Prüfungen – gibt es dann nochmal einen Schlussspurt, damit jedes Modul so gut es geht bestanden wird.

Das Problem dabei: Daraus wird nichts!

Dein Studium ist kein Sprint. Dein Studium ist ein Marathon. Und einen erfolgreichen Marathon schüttelt man nicht einfach so aus dem Ärmel.

Einen Marathon gewinnt man so: Mit vielen kleinen, kontinuierlichen Schritten. Kleine Aktionen, die zusammen eine mächtige Wirkung entfalten und besser funktionieren als jeder Zwischensprint.

Und deswegen übernehme ich heute die Rolle deines Konditionstrainers. Damit du beim Studieren auch wirklich am Ball bleibst und dir mittendrin nicht einfach die Puste ausgeht, stelle ich dir in diesem Artikel ein schönes Konzept vor: Non-Zero Days.

 

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Was ist ein Non-Zero Day?

Ein Non-Zero Day ist ein Tag, an dem du nicht nichts machst; ein Tag, an dem du wenigstens ein klitzekleines bisschen für dein Ziel arbeitest.

Es muss nicht viel sein, aber mehr als nichts – mehr als Null.

Non-Zero Days sind ein relativ neues Konzept aus der Produktivitätsforschung: Dadurch, dass du Non-Zero Days in deinen Alltag integrierst, ist es einfacher für dich erfolgreiche Gewohnheiten aufzubauen und ein kraftvolles Momentum aufrecht zu erhalten.

Tage, an denen du nur faul vor dich hinvegetierst, gehören damit der Vergangenheit an. Gleichzeitig musst du dich aber nicht zu einer unmenschlichen Studiermaschine entwickeln, denn kleine Aktionen reichen ja schon aus, um deine Non-Zero-Mission am Laufen zu halten.

Noch nicht überzeugt? Okay.

Dann schauen wir uns die Vorteile mal genauer an.

 

Was sind die Vorteile von Non-Zero Days?

Non-Zero Days geben deiner Einstellung und Arbeitsweise beim Studieren den entscheidenden Kick.

Hier sind die 7 wichtigsten Vorteile:

  • Du behältst deine Ziele jeden Tag im Auge und machst dir bewusst, warum du studierst. Dadurch bleibt deine Motivation auf einem konstant hohen Niveau.
  • Du machst es dir selbst einfacher, deine Ziele zu erreichen, weil du jeden Tag mindestens ein kleines bisschen für deinen Erfolg arbeitest. Tage, an denen du gar nichts machst, gibt es nicht mehr.
  • Du vermeidest Stress am Ende des Semesters, weil du dich schon vorher Stück für Stück mit dem Lernstoff beschäftigt hast.
  • Du wechselst deinen Modus von passiv auf aktiv und lässt dich weniger hängen oder wartest ab, weil du jeden Tag etwas tun musst.
  • Du baust positive Gewohnheiten auf, weil du kontinuierlich Handlungen ausführst, die dich deinem Ziel näher bringen – auch wenn diese Handlungen sehr sehr klein sind.
  • Du lässt dich nicht mehr so leicht von großen Mammut-Aufgaben ausbremsen, weil du kleine Schritte unternimmst, um Großes zu erreichen.
  • Du unterscheidest dich von 99 % deiner Kommilitonen, weil diese nicht jeden Tag für ihre Ziele und Träume arbeiten – du aber schon.

Mit Non-Zero Days machst du dir selbst das Leben leichter und kannst eine Dynamik entwickeln, von der viele träumen würden.

Und das geht ganz einfach.

 

Warum lassen sich Non-Zero Days einfach umsetzen?

Jeden Tag fokussiert arbeiten? Ich höre dich schon denken: „Wie soll das denn gehen? Ich will doch auch mal Pause machen und Freizeit haben… Du kannst mich mal!“

Nicht so schnell, Freundchen! Non-Zero Days sind nämlich überhaupt nicht so anstrengend, wie es zunächst aussieht. Ganz im Gegenteil: Non-Zero Days sind perfekt für Menschen, die hohe Ziele UND Bock auf Freizeit haben.

Warum? Weil du mit kleinen Mini-Aktionen perfekt durchkommst. Du musst unterm Strich nicht viel mehr arbeiten, bekommst aber gigantisch mehr Ertrag.

Die Erfolgsformel lautet:

Nur ein kleines bisschen arbeiten – dafür aber jeden Tag.

Mit dieser Formel wirst du deine Arbeitsweise im Studium revolutionieren. Wenn du nur jeden Tag ein paar Minuten deiner Zeit investierst, wirst du um ein Vielfaches erfolgreicher, glücklicher und stressfreier sein, als du es jemals zuvor warst.

Und jetzt zeige ich dir, wie das konkret geht.

 

Wie du Non-Zero Days in dein Studium integrierst

Non-Zero Days lassen sich ganz einfach umsetzen.

Diese 3 Schritte helfen dir dabei:

  1. Lege ein Ziel fest!
  2. Bestimme eine Aufgabe, die dir dabei hilft, dein Ziel zu erreichen!
  3. Wähle eine feste Zeitspanne aus, um an dieser Aufgabe zu arbeiten!

Ziel festlegen, Aufgabe bestimmen, Zeitspanne wählen und go!

Zum Schluss habe ich noch 7 Best-Practice-Beispiele für dich, die in deinen Unialltag passen und dir den Start erleichtern.

 

Beispiel: Lesen

Ziel: Ich möchte pro Woche/Monat ein Buch lesen.

Aufgabe: Ich lese jeden Tag mindestens ein Kapitel.

Zeitspanne: 30 -45 Minuten pro Tag.

 

Beispiel: Für die Klausur lernen

Ziel: Ich möchte die Klausur X mindestens mit der Note 1.7 bestehen.

Aufgabe: Ich wiederhole täglich den Vorlesungsstoff und arbeite alte Klausuraufgaben durch.

Zeitspanne: 15 bis 30 Minuten pro Tag.

 

Beispiel: Eine Sprache lernen

Ziel: Ich möchte fließend Spanisch sprechen.

Aufgabe: Ich lerne pro Tag 10 Vokabeln und schaue Serien auf spanisch.

Zeitspanne: 30 bis 60 Minuten pro Tag.

 

Beispiel: Eine Software lernen

Ziel: Ich möchte perfekt mit der Software Y umgehen können.

Aufgabe: Ich absolviere täglich neue Tutorials und arbeite mich durch das Handbuch.

Zeitspanne: 10 bis 20 Minuten pro Tag.

 

Beispiel: Fit werden

Ziel: Ich möchte eine Strandfigur haben.

Aufgabe: Ich werde täglich Sport machen.

Zeitspanne:20 bis 60 Minuten pro Tag.

 

Beispiel: Netzwerken

Ziel: Ich möchte ein riesiges Netzwerk aufbauen.

Aufgabe: Ich spreche täglich 3 neue Leute an und suche über XING oder LinkedIn interessante Kontakte.

Zeitspanne: 10 bis 30 Minuten pro Tag.

 

Beispiel: Experte auf einem Gebiet werden

Ziel: Ich möchte mich auf den Gebiet Z so gut es geht auskennen.

Aufgabe: Ich lese jeden Tag aktuelle Artikel und bilde mich aktiv weiter.

Zeitspanne: 30 bis 60 Minuten pro Tag.

 

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Fazit

Mit Non-Zero Days gewinnst du den Studier-Marathon und kommst zudem noch entspannter ins Ziel. Alles was du dazu brauchst, ist ein bisschen Planung und Durchhaltevermögen.

Erfolgreiches und entspanntes Studieren schließen sich nicht gegenseitig aus – wenn du es richtig angehst. Wenn du Non-Zero Days in deinen Alltag integrierst, kannst du zielstrebig arbeiten, ohne ein Streber zu sein; du hast Freizeit, ohne deine Pflichten zu vernachlässigen; und du kannst Gas geben, ohne dich ins Burnout zu manövrieren.

Arbeite einfach nur ein kleines Bisschen – dafür aber jeden Tag.

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

  • Cooler Artikel ^^ Einige der Best-Practice-Beispiele werde ich jetzt versuchen in meinen Alltag zu integrieren ^^!!! Diese Methode ist aber eher was für die Vorlesungszeit und nicht Klausurphase oder?! Trotzdem super Beitrag wieder.

    • Hey Marie,

      dankeschön. 🙂

      In der Klausurphase ist der Alltag natürlich viel stressiger, weil das Lernen intensiver wird und die Prüfungen immer näher rücken. Dann gilt es eher, kluge Prioritäten zu setzen und fokussiert für EINE Klausur zu lernen, anstatt sich auf zu viele Baustellen gleichzeitig zu konzentrieren.

      Schöne Grüße
      Tim

  • Hey Tim,

    Dein Artikel gefällt mir wirklich sehr gut und die anfängliche Beschreibung spiegelt mich wieder.

    Nächstes Semester werde ich definitiv versuchen das umzusetzen.

    Mir stellt sich jedoch eine Frage: wenn ich in jedem Fach eine mindestens eine 1,7 schaffen möchte, dann müsste ich ja für jedes Fach täglich diesen Aufwand betreiben. Das wäre bei 6 Fächern rein theoretisch ja auch machbar, aber dann wirken die 30 – 60 Minuten eben auf einmal viel mehr und abschreckender.

    Hättest du vielleicht noch einen Tipp?

    Liebe Grüße,
    Jacky

    • Hi Jacky,

      danke für deine Nachricht und schön, dass dir der Artikel gefällt. 🙂

      Wenn du die Non-Zero-Day-Methode anwenden möchtest, musst du jeden Tag ein kleines Bisschen für dein Studium tun. Bezogen auf deine Situation hieße das, dass du jeden Tag für deine 6 Fächer lernen müsstest. Wenn du aber die Veranstaltungen, die du täglich eh schon hast, abziehst, werden aus den 6 Einheiten eher 4 oder 3 „Non-Zero-Pakete“. Wenn du dafür jeden Tag 30 Minuten investierst, kommt über das ganze Semester ein Riesenworkload zusammen. 🙂

      Oder: Mach nur 10 Minuten pro Fach und und widme dich zusätzlich an einem festen Wochenentag einem Fach intensiver zu. Damit legst du dann einen deutlicheren Schwerpunkt.

      Hilft dir das weiter? 🙂

      Schöne Grüße
      Tim

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