Zu spät mit dem Lernen angefangen? Mit diesen 7 Maßnahmen rettest du, was zu retten ist

Tim Reichel

Wenn du diese Tipps beherzigst, kannst du deine Prüfung noch retten – und das, obwohl du dieses Mal zu spät mit dem Lernen angefangen hast.

Bild: Kimberly Farmer / unsplash.com

Studieren könnte so einfach sein. Vor dem Semester hast du dir einen groben Plan zurechtgelegt, bist dann zu den meisten Vorlesungen gegangen und hast immer fleißig mitgeschrieben. Dabei hattest du stets deine Prüfungen im Blick und hast rechtzeitig (schon während der Vorlesungszeit) mit dem Lernen angefangen. Die Prüfungsphase kann kommen. Du bist perfekt vorbereitet, ausgeschlafen und entspannt.

Schön wär’s.

Die Realität sieht für 99 Prozent der Studenten leider anders aus. Fast niemand startet rechtzeitig mit der Prüfungsvorbereitung. Die Gründe dafür sind vielfältig: Zeitmangel, fehlende Motivation, falsche Einschätzung des Lernaufwands, Naivität und so weiter.

Egal, was letztendlich dazu geführt hat, dass du spät dran bist und mit dem Lernen in Verzug geraten bist, es liegt an dir, dich aus dieser Lage herauszumanövrieren. Die schlechte Nachricht dabei ist: Es wird etwas stressig und erfordert Disziplin. Aber die gute Nachricht lautet: Es ist nicht unmöglich, ein gutes Prüfunsgergebnis zu erzielen, obwohl du wenig Zeit zum Lernen hast.

Und: Du musst dich dieser Aufgabe nicht alleine stellen. Ich helfe dir.

 

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Spät mit dem Lernen dran? Das kannst du jetzt tun!

Nur, weil du deine Prüfungsvorbereitung zu spät begonnen hast, bedeutet das nicht, dass du deine Prüfungsphase abschreiben kannst. Vielleicht startest du nicht mit optimalen Voraussetzungen und hättest dir die Sache selbst einfacher machen können – aber diese Überlegungen bringen dir jetzt nichts mehr und untergraben im schlimmsten Fall sogar deine restliche Motivation.

Darum: Ärgere dich nicht, nimm die Lage so an, wie sie ist und versuche, das Beste aus deiner Situation zu machen. Denn wenn du deine verbleibende Zeit klug nutzt und die richtige Vorgehensweise wählst, ist für deine Prüfung möglicherweise mehr drin als reine Schadensbegrenzung.

Halte dich an diese sieben Tipps:

 

1. Analysiere deine Situation!

Bevor du unter Zeitdruck Hals über Kopf mit dem Lernen beginnst, solltest du einen Moment innehalten und deine Situation analysieren. Wenn du im ersten Schritt (obwohl du spät dran bist) deine Ausgangslage bestimmst, wirst du ein viel klareres Bild davon haben, was genau zu tun ist. Du kannst deine Energie viel besser einsetzen und bündeln, wenn du deinen Startpunkt kennst und festgelegt hast, wo du genau hinmöchtest.

Verschaffe dir dazu zunächst einen Überblick: Welche Prüfung liegt vor? Wann ist der Termin? Wie viel Zeit bleibt noch? Wie tickt der Prüfer? Welche anderen Verpflichtungen hast du in diesem Zeitraum? Welche Erwartungen hast du an die Prüfung? Wie sind deine Ziele? Müssen einige deiner Kommilitonen die gleiche Prüfung absolvieren? Kannst du dich mit ihnen zusammenschließen? Versuche, deine Situation so gut es geht zu erfassen. Dieser Aufwand zahlt sich aus.

Lesetipp: Die 10 Grundprinzipien einer erfolgreichen Prüfungsvorbereitung, die die meisten Studenten ignorieren

 

2. Konzentriere dich auf das Wesentliche!

Egal, wie viel Zeit dir für deine Prüfungsvorbereitung zur Verfügung steht: Du kannst niemals alles lernen, was es zu deinem Fach zu lernen gibt. Dafür gibt es einfach zu viele Informationen und komplexe Zusammenhänge, die du niemals komplett verstehen und lernen kannst. Du musst also Schwerpunkte setzen und einige (Rand-)Themen bei deiner Vorbereitung weglassen.

Frage dich: Welche Inhalte sind für die Prüfung relevant? Welche Themen sind besonders wichtig? Welche Themen entscheiden darüber, ob du bestehst oder nicht? Welchen Stoff kannst du vernachlässigen? Waren einige deiner Kommilitonen fleißiger als du? Frage sie nach ihrer Einschätzung und bitte sie um Hilfe. Gibt es alte Prüfungsaufgaben oder Hinweise, die für die Prüfung nützlich sein könnten? Besteht die Möglichkeit, an Unterlagen von älteren Studenten zu kommen, die die Prüfung bereits absolviert haben? Versuche, den Prüfungsstoff eng einzugrenzen und konzentriere dich auf diese wesentlichen Inhalte.

Lesetipp: Stoff eingrenzen: So findest du heraus, welche Inhalte prüfungsrelevant sind

 

3. Stelle einen Lernplan auf!

Viele Studenten meinen, dass sie beim Lernen keine Zeit dazu haben, ihr Vorgehen zu planen und starten deswegen ohne eine schriftliche Planung mit ihrer Prüfungsvorbereitung. Genau diese Studenten scheitern überproportional häufig und schließen sämtliche Prüfungen mit deutlich schlechteren Noten ab als ihre Kommilitonen, die sich für 20 Minuten Gedanken machen und ihre Lernaktivitäten in einem Plan festhalten.

Es spielt keine Rolle, wie spät du dran bist und wie wenig Zeit dir noch bis zur Prüfung bleibt: Plane diese Zeit! Wenn du dich ziel- und planlos auf deine Lernunterlagen stürzt, wirst du dich verzetteln und deine wertvolle Zeit verschwenden. Du wirst die Übersicht verlieren, wichtige Vorbereitungsschritte vergessen oder dich an Kleinkram aufreiben. Wie du einen einfachen Lernplan aufstellen kannst, zeige ich dir im folgenden Lesetipp.

Lesetipp: Wie du einen Lernplan für deine nächste Prüfung erstellst – eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für eine entspannte Prüfungsphase

 

4. Passe deinen Tagesrhythmus an!

Wenn Menschen unter Zeitdruck geraten, ist die häufigste Reaktion: schneller und länger arbeiten. Doch genau dieses Vorgehen ist beim Lernen schädlich und kann deine Konzentration vernichten. Du musst nicht schneller lernen – du musst besser lernen. Und dazu reicht es oft schon, wenn du deinen Tagesrhythmus an deine neuen Bedürfnisse anpasst. Blockiere dazu feste Lernzeiten in deinem Kalender und versuche andere Verpflichtungen in dieser Zeit zu verschieben.

Stelle das Lernen für einen kurzen Moment (bis zur Prüfung) in den Mittelpunkt deines Lebens, kümmere dich aber nicht ununterbrochen darum. Lerne konzentriert und fokussiert zu den Tageszeiten, an denen du am leistungsfähigsten bist, mache regelmäßig Pausen und lerne in Etappen. Drei oder vier kurze 30-Minuten-Lerneinheiten getrennt von kleinen Erholungspausen bringen mehr als ein Fünf-Stunden-Lernmarathon.

Lesetipp: Wie du mit der Pomodoro-Technik an einem einzigen Tag mehr schaffst, als sonst in einer ganzen Woche

 

5. Lerne fokussiert!

Wenn du deine kommende Prüfung in den Sand setzen möchtest, solltest du eine Sache auf jeden Fall tun: Versuche, dich um alles gleichzeitig zu kümmern. Fehlender Fokus ist der größte Fehler, den du bei deiner Prüfungsvorbereitung machen kannst. Wenn du versuchst, mehrere Themen gleichzeitig zu bearbeiten und ständig von einem Kapitel zum nächsten springst oder zwischendurch eine Übungsaufgabe zur Hälfte löst, zerstörst du deine komplette Lernstruktur.

Das hat zwei entscheidende Nachteile: Erstens bleiben die gelernten Inhalte nicht in deinem Gedächtnis haften (du lernst umsonst) und zweitens kommst du nicht vom Fleck und verlierst damit deine Motivation. Verzichte deswegen beim Lernen auf Multitasking – besonders dann, wenn du spät dran bist. Schalte einen Gang zurück und lerne den Prüfungsstoff nacheinander. Kapitel für Kapitel. Stück für Stück.

Lesetipp: Das verblüffend einfache Geheimnis hochproduktiver Studenten

 

6. Bleibe gesund und leistungsfähig!

Während der Prüfungsvorbereitung konzentrieren sich die meisten Studenten ausschließlich auf das Lernen und die bevorstehende Prüfung. Doch leider vergessen sie dabei ihr größtes Kapitel: sich selbst. Sie schlafen zu wenig, essen und trinken nicht richtig oder verzichten auf Ausgleich zur Lernarbeit am Schreibtisch. Das Tragische ist: Obwohl diese Studenten versuchen, Zeit zu sparen, schaden sie sich mit diesem Vorgehen am Ende selbst.

Warum? Weil sie etwas mehr Zeit gegen ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit eintauschen. Dazu kommt nun die Preisfrage: Welches sind die ausschlaggebenden Elemente für eine erfolgreiche Prüfung? Richtig, ein gesunder und Leistungsfähiger Zustand des Prüflings. Achte deswegen auch in stressigen Prüfungsphasen darauf, dass du körperlich fit bleibst (auch wenn du spät mit dem Lernen dran bist). Ruhe dich zwischendurch aus. Esse gut. Trinke gut. Schlafe ausreichend. Nur so kannst du die wenige Zeit, die dir zum Lernen bliebt, optimal nutzen und deine Prüfung bestmöglich bewältigen.

Lesetipp: 10 wissenschaftliche Methoden, mit denen du trotz Prüfungsstress besser schlafen kannst

 

7. Behalte eine positive Einstellung!

Neben deinem physischen Zustand darfst du deine mentale Gesundheit während der Prüfungsphase nicht vernachlässigen. Ich meine damit nicht, dass du dir deinen Stress nicht anmerken lassen und ständig grinsend durch die Gegend laufen sollst. Es geht um etwas anderes: deine Einstellung. Versuche, trotz Prüfungsstress eine positive Einstellung zu deinem Studium zu entwickeln. Nimm deine Herausforderungen und die anspruchsvollen Prüfungen weiterhin wahr – aber rede dir die Lage nicht schlecht.

Bleibe positiv und stelle die schönen Seiten deines Studentenlebens in den Fokus. Frage dich: Warum lohnt es sich, jetzt durchzuhalten? Was spricht dafür, dass ich es (obwohl ich spät mit dem Lernen dran bin) schaffe? Welche anderen schwierigen Situationen habe ich bereits bewältigt? Was erwartet mich, wenn ich meine Prüfungen hinter mir habe? Behalte auch in anstrengenden Phasen eine positive Grundeinstellung und bleibe motiviert. Auf dieser Basis kannst du alles schaffen.

Lesetipp: 7 Wege, wie sich überforderte Studenten selbst motivieren können

 

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Fazit

Zu kurze Prüfungsvorbereitungen sind stressig und alles andere als optimal. Trotzdem hast du alle Chancen auf ein gutes Prüfungsergebnis – wenn du deine Zeit klug nutzt und dich an eine passende Strategie hältst.

Analysiere dazu zunächst deine Situation und konzentrier dich beim Lernen auf das Wesentliche. Erstelle einen Lernplan und passe deinen Tagesrhythmus an. Lerne fokussiert, achte auf deine Gesundheit und behalte ein positives Mindset.

Wenn du diese Tipps beherzigst, kannst du deine Prüfung noch retten – und das, obwohl du dieses Mal zu spät mit dem Lernen angefangen hast.

Für außergewöhnliche Leistungen musst du nicht härter studieren. Nur klüger. Wenn du wissen willst, wie du das schaffst und damit du beim nächsten Mal nicht wieder in Verzug gerätst, empfehle ich dir dieses Buch:

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Viel Erfolg bei deinen Prüfungen!

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

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