7 Opfer, die jeder Student bringen muss und wieso das völlig okay ist

Tim Reichel

Wenn du erfolgreich und zufrieden studieren möchtest, musst dein Studium ernst nehmen und Opfer bringen. Nur dann kannst du deine Erfolgsaussichten...

Bild: Kate Zaidova / unsplash.com

Weißt du noch damals? Kurz nach dem Abitur, als du dich an der Uni eingeschrieben hast und voller Hoffnungen und Wünsche in dein Studium gestartet bist? Du warst topmotiviert und fest entschlossen, ein wahnsinnig guter Student zu werden.

Doch die Ernüchterung kam schnell. Hohe Erwartungen und eine unglaublich anstrengende Anfangsphase zerstörten deine Hochschulromantik schneller als du „Klausurphase“ sagen konntest. Schon nach dem ersten Semester wusstest du: Geschenkt gibt es hier nichts. Gar nichts.

Vielen Studenten ergeht es so. Sie beginnen ein Studium mit ihren ganz eigenen Vorstellungen und gehen davon aus, dass die Sache schon laufen wird. Aber das wird sie nicht. Wenn du erfolgreich und zufrieden studieren möchtest, musst du – besonders am Anfang – einen ganzen Batzen Zeit und Energie in deinen neuen Lebensabschnitt investieren. Du musst dein Studium ernst nehmen und Opfer bringen.

Und damit meine ich nicht, dass du eine jungfräuliche Ziege in den nächsten Vulkan werfen sollst. Ich spreche von persönlichen Opfern, die auf deine täglichen Gewohnheiten abzielen und mit denen du deine Erfolgsaussichten an der Uni positiv beeinflussen kannst.

Welche das sind, sehen wir uns jetzt an:

 

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Diese 7 Opfer muss jeder Student für sein Studium bringen

Dein Studentenleben hat viele schöne Seiten: Du studierst das, was dir gefällt, du hast eine relativ freie Zeiteinteilung und du bist niemandem Rechenschaft schuldig. Doch neben diesen positiven Aspekten, nimmt dein Studium einige Zeit in Anspruch – wenn du es ernst meinst.

Falls du zu den Studenten gehörst, die das Beste aus ihrem Studium machen wollen und bereit sind, hart dafür zu arbeiten und über sich hinauszuwachsen, dann wirst du zwangsläufig Opfer bringen müssen.

Diese sieben gehören garantiert dazu:

 

1. Zeit

Ein erfolgreiches Studium, das mehr bedeuten soll als ein paar Prüfungen irgendwie zu bestehen, schaffst du nicht nebenbei. Für ein Studium, das dich bereichert und zu deiner persönlichen Entwicklung beiträgt, musst du Zeit investieren. Und diese Zeit wird an anderen Stellen in deinem Leben fehlen.

Mach dir klar, dass dein Studium dein Beruf ist. Es ist kein Hobby, dem du dich nur dann widmen kannst, wenn dir danach ist. Wenn du schon studieren möchtest, dann richtig. Denn sonst ist jede Minute davon Zeitverschwendung – und die kann sich kein Mensch leisten.

 

2. Schlaf

Ausreichend Schlaf ist wichtig. Doch es wird Phasen in deinem Studium geben, in denen du genau darauf verzichten musst. Anstatt dich morgens nochmal umzudrehen, wirst du aufstehen müssen, um rechtzeitig zum Seminar oder in die wichtige Vorlesung zu kommen; anstatt abends pünktlich ins Bett zu huschen, wirst du am Schreibtisch bleiben, um noch für die nächste Prüfung zu lernen oder deine Studienarbeit fertigzuschreiben.

Auf Dauer wirst du einen Weg finden, wie du deinen Schlafrhythmus anpassen und zwischendurch auch längere Erholungspausen einlegen kannst. Aber kurzfristig wirst du dir die ein oder andere kurze Nacht um die Ohren schlagen und Opfer bringen müssen. Denn sonst verschläfst du dein Studium.

 

3. Hobbies

Hast du zeitintensive Hobbies, die du regelmäßig ausübst oder die große Abschnitte deines Tages ausfüllen? Dann stelle dich darauf ein, dass diese Hobbies nicht mehr ohne Abstriche Platz in deinem Terminkalender haben werden, wenn du ein vollwertiges Studium antrittst.

Natürlich brauchst du ein gewisses Maß an Ausgleich und Ablenkung – und du wirst dafür auch ohne Weiteres Zeit finden. Allerdings kann es dir passieren, dass du deine private Freizeit temporär für dein Studium opfern musst, wenn es darauf ankommt. Dein Training, der Bummel in der Stadt oder der Konzertbesuch müssen dann einfach warten, wenn es darum geht, die schwierigste Klausur des Semesters vorzubereiten. Nutze deine Hobbies in diesen Phasen eher als Belohnung für deine Erfolge im Studium. So bekommst du beides unter einen Hut.

 

4. Familie und Freunde

Die schmerzhaftesten Opfer, die du als Student bringen musst, betreffen die Menschen in deinem engsten Umkreis. Versteh mich nicht falsch: Wenn du beim Studieren unter großen Druck stehst und stressige Zeiten durchmachst, sollst du dich nicht isolieren und komplett zurückziehen. Du musst nur lernen, Prioritäten zu setzen und dich dann zu fokussieren, wenn es darauf ankommt.

Das bedeutet: Wenn du abends noch ein Seminar vorbereiten musst, kannst du nicht mit deinen Freunden feiern gehen. Wenn du in der Klausurphase am Wochenende durchlernen musst, kannst du nicht deine Eltern besuchen. Und wenn du morgen deine Studienarbeit abgeben musst, kannst du später nicht noch deinen Partner besuchen. Du kannst das alles nachholen – aber für den Moment ist es sinnvoller für dich und deine langfristige Zufriedenheit dein Studium vorzuziehen. Nur für einen kurzen Moment. Und: Wenn du es offen und direkt ansprichst, werden deine Lieben Verständnis dafür haben und es dir nicht krumm nehmen.

 

5. Urlaub

Pausen und Erholung sind im Studium genauso wichtig wie produktive Lernphasen: Ohne Regeneration stagniert deine Leistungsfähigkeit und du schadest dir langfristig selbst. Doch ausgiebige Urlaube sind während deiner Studienzeit nicht immer drin. Nicht nur finanziell (außer du hast einen guten Nebenverdienst oder reiche Sponsoren), denn: Je nach deinen fixen Semesterterminen passt ein mehrwöchiger Urlaub nicht in deinen Studienverlaufsplan und fällt deinen Studienzielen zum Opfer.

Während der Vorlesungszeit drohen Kollisionen mit deinen Univeranstaltungen und nach den Vorlesungen stehen bei vielen Studenten Prüfungen, Praktika oder Hausarbeiten an. Doch selbst wenn für deinen Traumurlaub keine Zeit bleibt und du den Reisetripp nach Südeuropa verschieben musst, solltest du dir trotzdem kurze Erholungspausen zwischen deinen Verpflichtungen gönnen. Wenigstens für ein paar Tage nach deinen Prüfungen.

 

6. Geld

Lass uns über Kohle reden: Wenn du dich für ein Studium entscheidest, entscheidest du dich gegen einen Beruf, in dem du Geld verdienen würdest. Natürlich kannst du auch neben deinem Studium arbeiten, aber dein Gehalt wird niemals an das heranreichen, was du mit einer vollen Stelle bekommen würdest.

Das bedeutet für dich: Als Student musst du etwas sparsamer leben. Du wirst dir nicht alle materiellen Wünsche erfüllen können und nicht jedem Bedürfnis sofort nachgehen können. Du wirst dir nicht in jeder Situation alles leisten können (zumindest nicht von deinem selbst verdienten Geld) – und du musst schauen, wie du über die Runden kommst. Doch wenn du dazu bereit bist, dieses Opfer zu bringen und durch deinen Verzicht in deine Ausbildung investierst, wirst du die finanziellen Einbußen später locker aufholen.

 

7. Ausgleich

Viele Studenten streben nach einem konstanten Ausgleich im Leben und versuchen, alles und jeden in eine Balance zu bringen. Doch das wird niemals funktionieren. Wenn du dich weiterentwickeln möchtest, erfolgreich sein willst und dabei Spaß haben magst, musst du ins Extreme gehen. Du musst deinen Ausgleich opfern und dich für einen kurzen Moment nur mit einer Sache beschäftigen. Alles andere wird solange links liegen gelassen.

Beim Studieren ist es zeitweise so, wie in einer neuen Beziehung: Für den Moment muss sich bei dir alles um eine Sache drehen: Deine aktuelle wichtigste Aufgabe (bzw. dein neuer Partner). Alles andere darf bei dir keine – oder nur wenig – Beachtung finden. Sobald du die heiße Phase überstanden hast, kannst du wieder gegensteuern und für etwas Ausgleich in deinem Leben sorgen. Für den Moment gibst du diese Balance aber auf – dir zuliebe.

 

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Fazit

Bei all den Opfern, die du für ein ausgefülltes und erfolgreiches Studium bringen musst, darfst du eine wichtige Sache nicht vergessen: Studieren ist toll.

Ja, es ist anstrengend. Und ja, du wirst auf die Zähne beißen und dich durchkämpfen müssen; aber wenn du dein Studium richtig angehst und dir darüber klar bist, dass du Energie und Zeit investieren musst, um am Ende glücklich zu sein, hast du die größte Hürde bereits übersprungen: die Hürde in deinem Kopf.

Dein Studium ist eine Investition. Eine Investition in dich selbst. Und wie das bei Investitionen so ist, musst du am Anfang einiges in dein Projekt hineinstecken. Doch wenn du dazu bereit bist, wird sich dieser Deal für dich lohnen.

Es wird anstrengend, aber es wird sich langfristig für dich auszahlen. In Glück, Zufriedenheit und Erfolg. Und das ist jedes Opfer wert.

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

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