13 schlechte Eigenschaften, mit denen du garantiert im Studium auf die Schnauze fällst

Tim Reichel

Dein Erfolg im Studium hängt von deinen Charaktereigenschaften ab. Diese negativen Eigenschaften solltest du kennen, um Fehler zu vermeiden.

Bild: Ryan McGuire / gratisography.com

Studieren ist ein Prozess. In meinen mittlerweile acht Jahren als Studienberater habe ich noch keinen Studenten kennengelernt, der ab dem ersten Semester alles richtig gemacht hat. Mich eingeschlossen.

Die meisten Studienanfänger beginnen ihre akademische Ausbildung ohne einen wirklichen Plan. Sie wissen, dass sie studieren wollen – und das war es dann auch. So tasten sie sich vorsichtig von Vorlesung zu Vorlesung, wursteln sich durch die erste Prüfungsphase und versuchen, ab dem nächsten Semester alles besser zu machen. Sie lernen auf die harte Tour, wie ein Studium funktioniert.

Aber sie entwickeln sich immerhin.

Doch es gibt einige Studenten, für die das nicht gilt. Sie stellen sich mit brutaler Zuverlässigkeit immer wieder selbst ein Bein. Sie stolpern über ihre eigenen Gewohnheiten und fallen so letztendlich im Studium auf die Schnauze. Sie scheitern an sich selbst. Damit dir das nicht passiert, habe ich eine Checkliste mit 13 schlechten Eigenschaften zusammengestellt, die du dir dringend ansehen solltest.

 

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Diese schlechten Eigenschaften lassen dich im Studium scheitern

Die folgende Liste hilft dir dabei, dein Handeln zu reflektieren und negative Verhaltensmuster zu erkennen. Diese schlechten Eigenschaften schaden dir und lassen dich (nicht nur) im Studium scheitern:

 

1. Leichtsinnig

Eine Vorlesung ausfallen lassen, zu spät mit dem Lernen beginnen oder die Klausuranmeldung hinauszögern: Viele Studenten nehmen ihre Pflichten nicht ernst und betrachten ihr Studium als eine Art Freizeitbeschäftigung. Kleine Erinnerung: Das ist es nicht. Dein Studium ist ein Beruf – und ein anspruchsvoller noch dazu. Wenn du das Studieren auf die leichte Schulter nimmst, nimmt es dich früher oder später Hops. Eher früher.

 

2. Unreflektiert

Sobald in deinem Studium Schwierigkeiten auftauchen, hast du genau zwei Möglichkeiten: Entweder du gibst anderen die Schuld und jammerst rum oder du analysierst die Situation ehrlich und arbeitest an dir selbst. Selbstkritik heißt das Zauberwort. Doch für einige Nachwuchsakademiker klingt das wie schwarze Magie. Leg deine Unreflektiertheit lieber beiseite, sonst verfolgt sie dich wie ein böser Fluch.

 

3. Arrogant

Kennst du sie auch? Kommilitonen, die die Klügsten, Fleißigsten und Allerbesten sind? Ich habe hunderte solcher Studenten getroffen. Meistens in frühen Semestern – denn weiter kommen sie häufig nicht. Sie sind so arrogant, dass sie in ihrer Entwicklung stehen bleiben. Meist helfen nur schlechte Noten und nicht bestandene Prüfungen, um diese Überflieger auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Eine gute Arroganzversicherung sind hingegen ehrliche Freunde. Such dir welche und behalte sie für immer.

 

4. Faul

Grundsätzlich habe ich nichts gegen faule Menschen – ganz im Gegenteil: Ich bewundere sie. Warum? Das habe ich in diesem Artikel beschrieben. Doch du solltest Faulheit nicht mit Unproduktivität verwechseln. Faule Menschen lernen und arbeiten häufig sehr effizient; sie gleichen ihre negativen Eigenschaften mit positiven aus. Das müssen sie auch, denn durch ihr hohes Freizeitbedürfnis leiden sie an chronischer Zeitknappheit. Ob das nachahmenswert ist, musst du selbst entscheiden. Kleiner Tipp: eher Nein.

 

5. Perfektionistisch

Perfektionismus kann dazu führen, dass du Jahrgangsbester wirst und deine Doktorarbeit mit summa cum laude abschließt; er kann aber auch dafür sorgen, dass du dein Studium mit einer ausgewachsenen Depression hinschmeißt und nie wieder glücklich wirst. Eine Eigenschaft, deren Folgen gegensätzlicher nicht sein könnten. Ich empfehle daher einen selektiven Perfektionismus. Hier kannst du meine Gedanken dazu lesen.

 

6. Ungeduldig

Ich schreibe es immer wieder: Ein Studium ist kein Sprint – ein Studium ist ein Marathon. Und um einen Marathon erfolgreich bewältigen zu können, brauchst du vor allem eines: Geduld. Beim Studieren musst du viel Energie aufwenden, ohne nennenswerte Ergebnisse zu sehen. Du wirst stundenlang an deinem Schreibtisch sitzen und auf dein großes Ziel hinarbeiten: deinen Abschluss. Wenn du dabei ungeduldig bist, wird dieser Prozess zu einer noch größeren Qual, als er es ohnehin schon ist.

 

7. Unpünktlich

Kennst du den Bibelspruch „die Letzten werden die Ersten sein“? Im Studium gilt er nicht. Hier sind die Letzten wirklich die Letzten. Und ich empfehle dir, nicht in dieser Gruppe zu sein. Wenn du beim Studieren wichtige Fristen verpasst, kennt deine Hochschule nur wenig Nächstenliebe: Prüfungsanmeldung vergessen? Macht nichts, dann schreibst du halt nächstes Jahr mit. Zu spät zur Klausur erschienen? Kein Problem, hier ist deine 5.0. Was lernen wir daraus? Sei pünktlich, sonst schaufelst du dir dein eigenes Kreuz.

 

8. Orientierungslos

Wenn man einem Huhn den Kopf abschlägt, läuft es manchmal noch mehrere Meter durch die Gegend. Zwar unkoordiniert, aber es läuft. An dieses Bild muss ich häufig denken, wenn ich sehe, wie die Freigeister unter den Studenten ihr Studium angehen. Anstatt wenigstens einen klitzekleinen Blick in die Prüfungsordnung zu werfen, studieren sie orientierungslos vor sich hin. Sie machen einfach. Und dabei machen sie vieles falsch. Was ich sagen möchte: Sei kein kopfloses Huhn und verschaff dir einen Überblick über dein Studium.

 

9. Abgelenkt

Insbesondere beim Lernen zu Hause tun sich viele Studenten schwer. Ihnen fehlt die Disziplin, um sich konzentriert mit ihrem Lernstoff auseinanderzusetzen. Anstatt zu lesen, schauen sie YouTube-Videos; anstelle von Karteikarten halten sie ihr Smartphone in der Hand. Wenn du dich beim Studieren jedoch ständig ablenken lässt, kannst du nachhaltigen Erfolg vergessen. Ruf dir ins Gedächtnis, warum du die ganzen Strapazen auf dich nimmst und konzentriere dich auf deine positiven Eigenschaften. Falle nicht auf kurzfristige Belohnungen herein, kämpfe dich zu den langfristigen vor. Es lohnt sich.

 

10. Unfokussiert

Die Vorlesungsfolien wiederholen, die Übungsaufgabe bearbeiten, das Kapitel der Studienarbeit zu Ende schreiben und und und. Deine To-do-Liste ist voll, ich weiß. Aber wenn du versuchst, alles gleichzeitig zu erledigen, wirst du am Ende keine Aufgabe in guter Qualität abschließen. Fokussiere dich stattdessen: Erst Aufgabe A, dann Aufgabe B und so weiter. Mach es so, wie diese hochproduktiven Studenten.

 

11. Egoistisch

Wie fast alle Herausforderungen im Leben funktioniert auch das Studieren besser, wenn du es im Team mit deinen Kommilitonen angehst. Zusammen könnt ihr mehr erreichen als jeder für sich allein. Natürlich müsst ihr einzeln die Prüfungen bestehen – doch den Weg dorthin, das Lernen, könnt ihr gemeinsam bestreiten. Bist du hingegen egoistisch und denkst beim Studieren nur an dich, werden dich deine Kommilitonen meiden. Ja, auch als Einzelkämpfer kannst du es schaffen. Aber erstens ist es schwieriger und zweitens macht es weniger Spaß.

 

12. Neidisch

„Um Neid ist keiner zu beneiden.“, das wusste schon Willi Busch. Denn Neid ist nicht nur eine negative, sondern auch eine der dümmsten Eigenschaften, die du dir aneignen kannst. Auf der einen Seite macht sie den neidischen Menschen unglücklich (weil er etwas haben möchte, was andere besitzen), auf der anderen Seite bekommt der beneidete Mensch nichts davon mit. Neid schadet damit nur einer Person: dir selbst. Sei daher nicht neidisch auf Kommilitonen, Tutoren oder andere Menschen. Vergleiche dich nicht mit ihnen. Nimm deine Neidgefühle kurz wahr, analysiere sie und mach dir klar, wie überflüssig sie sind. Die Gedanken zum nächsten Punkt helfen dir dabei.

 

13. Undankbar

„Dankbarkeit“ ist mittlerweile zum Modewort verkommen. Ich mag es trotzdem und ich sage dir auch, warum: weil Dankbarkeit mich entspannt. Sie stoppt dieses krankhafte Ich-bin-nicht-gut-genug-Gefühl. Und dazu reichen schon winzige Dinge: Es ist egal, ob du dankbar für dein zu Hause, deine Familie oder deinen Kugelschreiber bist. Sobald du bewusste Dankbarkeit praktizierst, freut sich dein Gehirn und es gibt stimmungsaufhellende Hormone als Belohnung. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Undankbarkeit verursacht das Gegenteil. Rufe dir deshalb regelmäßig Kleinigkeiten ins Gedächtnis, für die du dankbar sein kannst.

 

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Fazit

Kein Grund zur Panik: Wir alle haben negative Eigenschaften und werden gelegentlich von ungünstigen Verhaltensmustern bestimmt. Das ist ganz normal und nicht weiter schlimm. Wichtig ist nur, dass diese destruktiven Angewohnheiten nicht die Überhand in deinem Leben gewinnen.

Aus diesem Grund solltest du regelmäßig prüfen, ob du dich mit bestimmten Verhaltensmustern selbst sabotierst. Dazu ist eine gesunde Portion Selbstkritik nötig. Nur so kannst du deine negativen Eigenschaften erkennen und überwinden.

Ich betone: eine gesunde Portion. Zweifle ruhig ein wenig an dir – aber verzweifle nicht. Sei kritisch, aber nicht überkritisch. Bleib fair und optimistisch. Du kannst jede negative Eigenschaft ändern. Heute ist der beste Tag, um damit anzufangen.

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

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