Konzentriert lernen mit ADHS: 12 Tipps für mehr Erfolg beim Lernen

Konzentriert lernen mit ADHS: 12 Tipps für mehr Erfolg beim Lernen

von Sara Dörwald

von Sara Dörwald

Lernen mit ADHS stellt viele Schüler und Studenten vor große Schwierigkeiten. In diesem Artikel lernst du, wie du mit ADHS konzentriert lernen kannst...

Bild: Pixabay / unsplash.com

Eine typi­sche Situa­ti­on beim Ler­nen mit ADHS:

Du hast dei­ne Unter­la­gen vor dir lie­gen und willst los­le­gen.

Aber wo waren jetzt die­se Papie­re von Lin­gu­is­tik 1 noch­mal?

Ach so, da hin­ter dem Ord­ner von Kul­tur­wis­sen­schaf­ten.

War­um ist der eigent­lich blau?

Zu Kul­tur­wis­sen­schaf­ten passt doch rot viel bes­ser.

Rot ist die Far­be der Köni­ge und Ade­li­gen.

Apro­pos Ade­li­ge, Ade­le woll­te doch noch anru­fen.

Ob das Han­dy viel­leicht auf laut­los gestellt ist?

Der Anruf war wich­tig.

Wo ist eigent­lich das Han­dy?

Ach ja, in der Küche.

Ui, die müss­te auch mal wie­der auf­ge­räumt wer­den, den Kuchen von der Par­ty ges­tern kannst du ja schon mal auf­es­sen, eine Sache weni­ger zum Auf­räu­men.

Ach so, du woll­test ja ler­nen.

Also, ab ins Zim­mer und Tür zu.

Waren die Autos drau­ßen auf der Stra­ße immer schon so laut?

Der Mit­be­woh­ner hat neben­an beim Bad put­zen laut die Musik lau­fen.

Noi­se-Can­cel­ling-Kopf­hö­rer auf, Blick auf die Kar­tei­kar­ten.

Hm, irgend­wie blinkt es da rechts von dir.

Ach so, die Autos spie­geln das Son­nen­licht, direkt in dein Auge.

 

Kon­zen­triert ler­nen mit ADHS

Mit die­sem Buch bekommst du dei­ne ADHS in den Griff und wirst end­lich erfolg­reich ler­nen kön­nen. Aber das Bes­te ist: Über 60 Sei­ten bekommst du geschenkt! Tra­ge dich dazu ein­fach in die E‑Mail-Lis­te ein:

Garan­tiert kein Spam. Du wirst Teil mei­nes News­let­ters und erhältst eine Lese­pro­be, nütz­li­che Tipps für mehr Kon­zen­tra­ti­on sowie Buch­emp­feh­lun­gen. Abmel­dung jeder­zeit mög­lich.

 

Warum das Lernen mit ADHS so schwierig ist

So wird das nichts mit Ler­nen und Kon­zen­tra­ti­on. Die Ablen­kun­gen lau­ern über­all, du kannst dich über­haupt nicht fokus­sie­ren. Du gibst frus­triert auf.

Ich ken­ne die­se Situa­ti­on sehr gut, denn sie ist mir so oder so ähn­lich immer wie­der pas­siert. Dar­um möch­te ich dir ein paar Tipps geben, die mir gehol­fen haben, der­ar­ti­ge Kon­zen­tra­ti­ons­schwie­rig­kei­ten zu über­win­den.

Den Begriff ADHS ken­nen die meis­ten. Das Auf­mers­kam­keits-Defi­zit-Hyper­ak­ti­vi­täts-Syn­drom. Hin­ter die­sem mons­trö­sen Kom­po­si­tum steckt eigent­lich ein sehr simp­les, den­noch gro­ßes Pro­blem: Die Auf­merk­sam­keit ist geteilt und von Zeit zu Zeit gar nicht vor­han­den.

Ohne den Zusatz “Hyper­ak­ti­vi­tät” nennt sich das dann ADS – hier ist noch mehr Tag­träu­me­rei und ver­meint­li­ches “leer vor sich hin star­ren” dabei und nicht nur Zap­pe­lei. Die­se Zap­pe­lei, die dem Syn­drom frü­her den Namen Zap­pel­phil­ipp­syn­drom gab, äußert sich bei mir bei­spiels­wei­se nicht nur durch wip­pen­de Bei­ne, her­um­rut­schen auf dem Stuhl oder stän­di­gen Bewe­gungs­drang, son­dern auch durch inne­re Unru­he. Die Gedan­ken rasen von A nach Z und neh­men dabei alle Buch­sta­ben in unge­ord­ne­ter Rei­hen­fol­ge mit, wie eine Flip­per­ku­gel.

Jedes biss­chen Ablen­kung, sei es ein Geräusch, ein opti­scher Ein­druck, ein Gedan­ke, ein Geruch – alles ist inter­es­san­ter als die Auf­ga­be, die gerad vor mir liegt. Und wenn ich mich noch so sehr kon­zen­trie­ren und fokus­sie­ren möch­te – irgend­wann ist die Frus­tra­ti­ons­schwel­le erreicht und ich gebe auf. Nur ist das längst nicht mehr so häu­fig wie frü­her der Fall.

 

12 Tipps, wie du mit ADHS konzentriert lernen kannst

Damit du mit all die­sen Schwie­rig­kei­ten kon­zen­triert ler­nen kannst, habe ich mei­ne bes­ten Tipps für dich auf­ge­schrie­ben. Die­se Stra­te­gien haben mir ein­zeln oder auch in Kom­bi­na­ti­on immer wie­der dabei gehol­fen, mei­ne geteil­te oder nicht vor­han­de­ne Kon­zen­tra­ti­on zu fin­den und zu bün­deln. Und dann ist kon­zen­trier­tes Ler­nen mit ADHS gar nicht mehr so schwie­rig.

Also legen wir los!

 

Tipp 1: Plane deine Lerneinheiten!

Wenn du mit ADHS ler­nen möch­test, ist es wich­tig, dass du dei­ne Lern­ein­hei­ten planst. Und zwar im Gro­ßen und im Klei­nen. Pla­nung ist des­we­gen so wich­tig, weil du ansons­ten kei­ne Über­sicht über dei­ne Akti­vi­tä­ten und Auf­ga­ben hast. Ohne die­sen über­grei­fen­den Fahr­plan ist es dir unmög­lich, die Lern­ein­hei­ten auf die Mona­te, Wochen und Tage her­un­ter zu bre­chen. Damit dir die Pla­nung gelingt, kom­men hier ein paar Anhalts­punk­te.

Für wel­che Prü­fung ist der Plan? Was ist dein Ziel – möch­test du Wis­sen auf­bau­en, wie­der­ho­len, ver­tie­fen? Wel­che The­men­ge­bie­te möch­test du abar­bei­ten? Und wie? Wel­ches Mate­ri­al brauchst du dafür? Wie möch­test du dich beloh­nen, wenn du ein Teil­ziel erreicht hast?

Ohne Lern­plan kannst du zwar ler­nen – ist aber nicht emp­feh­lens­wert. Denn dann sieht es so aus wie in der Ein­lei­tung: Mate­ria­li­en lie­gen nicht da, wo du sie brauchst, wich­ti­ge Kapi­tel in den Büchern sind nicht mit Zet­teln mar­kiert, Foli­en sind nicht aus­ge­druckt, Exzerp­te nicht raus­ge­legt. Berei­te dein Ler­nen vor, suche dir Zei­ten raus, in denen du unge­stört arbei­ten kannst. Erstel­le The­men­blö­cke und Teil­zie­le. Eine detail­lier­te Anlei­tung für das Erstel­len eines guten und ziel­ge­rich­te­ten Lern­pla­nes bekommst du hier.

 

Tipp 2: Bring deinen Kreislauf in Schwung!

ADHS macht hib­be­lig – teils „nur“ inner­lich, teils äußer­lich, immer wie­der bei­des. Bei mir ist es bei­des. Die Gedan­ken rasen umher und neben­bei wol­len die Bei­ne drin­gend bewegt wer­den.

Also mache ich vor und auch wäh­rend der Lern­ses­si­ons Sport. Oder bewe­ge mich zumin­dest. Lie­ge­stüt­zen (Hän­de auf der Fens­ter­bank reicht völ­lig), Knie­beu­gen, ein paar Ham­pel­män­ner zwi­schen­durch. Deh­nen, Luft­bo­xen, Sit-Ups. Oder bei gutem Wet­ter ein Spa­zier­gang. Die Haupt­sa­che ist, dass der Kreis­lauf in Schwung kommt, dass die Herz­ra­te steigt und mehr Sau­er­stoff in dein Gehirn kommt – dann bist du auch bereit für eine aus­ge­dehn­te Lern­ses­si­on.

Du kannst dir auch eine Chall­enge dar­aus bau­en, die über meh­re­re Lern­wo­chen hin­weg­geht: Wie vie­le Lie­ge­stüt­zen oder ande­re Übun­gen schaffst du in fünf bis zehn Minu­ten Lern­pau­se? Wie weit kannst du das stei­gern? Der Lie­ge­stüt­ze­welt­re­kord für eine Stun­de liegt bei 3.877 – das sind in 5 Minu­ten 323. Have fun.

 

Tipp 3: Halte deine Hände beschäftigt!

In dei­nem Zim­mer hast du unter Umstän­den das Pri­vi­leg, beim Ler­nen gehen oder mit den Bei­nen wip­pen zu kön­nen. Das ist in der Uni­bi­blio­thek oder dem Café nicht gege­ben. Der Sinn hin­ter der Wip­pe­lei und Fin­ger­übun­gen ist fol­gen­der: Wenn die Fin­ger beschäf­tigt sind, ist der Kampf-oder-Flucht-Reflex aus­ge­schal­tet.

Nimm dir ein Fid­get-Tool – Cube oder Spin­ner, da gibt es eine Men­ge unter­schied­li­cher, Knet­gum­mi oder einen Hand­mus­kel­trai­ner oder ganz ein­fach einen Stift, den du durch die Fin­ger glei­ten lässt (pen-spin­ning). Oder mach ein paar Gitar­ren- oder Kla­vier­fin­ger­übun­gen. Kne­te die Fin­ger und Hän­de. Auch hier kann es ein wenig dau­ern, bis du her­aus­ge­fun­den hast, was für dich das rich­ti­ge ist – für mich sind es meist Fin­ger­übun­gen oder pen-spin­ning.

 

Tipp 4: Tanke die richtigen Nährstoffe!

For­scher haben hier und hier her­aus­ge­fun­den (und ich kann es sub­jek­tiv bestä­ti­gen), dass zu viel Zucker­kon­sum – gera­de von ein­fa­chen Zuckern – sich sehr nach­tei­lig auf die Kon­zen­tra­ti­on und Gedächt­nis­leis­tung aus­wirkt. Der Blut­zu­cker­spie­gel schießt in die Höhe, bringt ein kurz­zei­ti­ges Hoch und danach stürzt die Leis­tung ab und ein kräf­ti­ges Tief folgt.

Iss kom­ple­xe Koh­len­hy­dra­te, also Hafer­flo­cken und Obst (in Maßen), Pro­te­ine und trink genug! Unser Gehirn besteht zu 85 bis 90% aus Was­ser und bereits gerin­ger Flüs­sig­keits­man­gel führt zu einem Leis­tungs­ab­fall. Wie viel Flüs­sig­keit pro Tag gesund ist, vari­iert von Quel­le zu Quel­le, aber die meis­ten Ergeb­nis­se bewe­gen sich zwi­schen 1,5 bis 2,5 Litern. Dazu zäh­len übri­gens auch unge­süß­te Tees und Säf­te, aber kei­ne Ener­gy­drinks oder Cola und Co.

 

Tipp 5: Kau Kaugummi!

Es scheint auf den Men­schen anzu­kom­men, aber für mich gilt es alle­mal: Kau­gum­mi kau­en hilft mir, mich zu kon­zen­trie­ren. Wie das kommt?

  • Kau­gum­mi kau­en ver­hin­dert, dass du wäh­rend der Arbeit oder des Ler­nens ein­döst.
  • Kau­gum­mi kau­en kann den Cor­ti­sol­spie­gel sen­ken. Cor­ti­sol ist ein Stress­hor­mon – das ist in Maßen sehr sinn­voll für uns, gera­de in Prü­fungs­si­tua­tio­nen. Beim ein­fa­chen Ler­nen, Vor- und Nach­be­rei­ten ist es aller­dings leis­tungs­sen­kend.
  • Kau­gum­mi kau­en kann die Zufrie­den­heit und Ent­span­nung stei­gern.
  • Kau­gum­mi kau­en kann die Durch­blu­tung des Gehirns stei­gern. Dies führt dazu, dass das Gehirn bes­ser mit Nähr­stof­fen und Sau­er­stoff ver­sorgt wird und dass Schad­stof­fe bes­ser abtrans­por­tiert wer­den kön­nen.
  • Kau­gum­mi kau­en bewegt die Kau­mus­keln. Prak­tisch betrach­tet heißt das: Ich esse. Wenn ich esse, gibt es um mich her­um kei­ne Gefahr, auf die ich jetzt ach­ten müss­te. Das bedeu­tet, dass das ADHS-Gehirn aus sei­nem per­ma­nen­ten Alarm­zu­stand geholt wird und sich ent­span­nen kann. Nicht jeder Reiz wird sofort auf­ge­nom­men und zu ver­ar­bei­ten ver­sucht. (Mehr Infos)

Ach­te dar­auf, nicht zu viel Kau­gum­mi zu kau­en. Aspartam und wei­te­re Zusatz­stof­fe, die Kau­gum­mi zu dem machen, was es ist, kön­nen sich im Über­maß nega­tiv auf unse­re Kör­per­che­mie aus­wir­ken. Und bei zu viel Kau­gum­mi kau­en muss die Toi­let­te unter Umstän­den doch recht häu­fig auf­ge­sucht wer­den.

Tipp: Such dir ein Kau­gum­mi ohne Aspart­am­zu­satz und den­noch zucker­frei. Zum Bei­spiel das hier oder das hier (Affi­lia­te-Links).

 

Tipp 6: Mach Pausen!

Selbst die­je­ni­gen unter uns, die kei­ne aty­pi­sche Neu­ro­lo­gie haben, kön­nen sich nicht unbe­grenzt kon­zen­trie­ren. Pro­fes­sor Mar­ty Lob­dell schreibt in sei­nem Buch Stu­dy less, stu­dy smart (Affi­lia­te-Link), dass ein Zeit­raum von 25 Minu­ten ide­al ist, um lang­fris­tig kon­zen­triert zu blei­ben. Und – wie cool ist das – 25 Minu­ten sind ganz rein zufäl­lig die Dau­er einer Pomo­do­ro-Ein­heit. In die­sem Arti­kel fin­dest du mehr dazu.

Und jetzt kommt das rie­sen­gro­ße ABER:

Wir ADHS-ler haben ein Pri­vi­leg, das auch ande­re betrifft, uns aber in beson­de­rem Maße: Flow. Wenn wir uns ein­mal ver­tieft haben in ein The­ma oder eine Auf­ga­be, die uns inter­es­siert, dann sind wir auch drin. Das ist eine gro­ße Res­sour­ce! Die­sen Arti­kel schrei­be ich bei­spiels­wei­se in einem run­ter, inklu­si­ve kur­zer Recher­che und Umän­de­run­gen. Und so ein Arti­kel schreibt sich nicht mal eben in einer Stun­de.

Das kannst du für dich nut­zen! Flow bedeu­tet, dass dein Gehirn in einem per­fek­ten Zustand zwi­schen Anspannung/Überforderung und Lan­ge­wei­le ist. Es ist genug gefor­dert, um nicht abzu­schwei­fen und ent­spannt genug, um nicht frus­triert zu wer­den. Um im Flow-Zustand zu blei­ben, darfst du aller­dings nicht unter­bro­chen wer­den. Sorg also dafür, dass du Ruhe hast!

 

Tipp 7: Bring Abwechslung in deinen Lernplan!

Die­ser Tipp geht mit den Pau­sen ein­her, aber auch mit dei­ner all­ge­mei­nen Lern­pla­nung. Wirf nicht meh­re­re Lern­ge­bie­te durch­ein­an­der. Fran­zö­sisch und Spa­nisch oder Eng­lisch und Nie­der­län­disch hin­ter­ein­an­der weg zu ler­nen, ergibt nur Sinn, wenn du die Spra­chen mit­ein­an­der ver­glei­chen musst – ansons­ten herrscht Cha­os im Kopf. Das glei­che gilt für ver­schie­de­ne Natur­wis­sen­schaf­ten etc.

Zu ähn­li­che The­men­ge­bie­te soll­test du im bes­ten Fall an getrenn­ten Tagen ler­nen. Misch die Lern­for­men. Eine Run­de Kar­tei­kar­ten ler­nen, dann die ABC-Lis­te und anschlie­ßend viel­leicht eine Zusam­men­fas­sung der letz­ten Vor­le­sung oder der ers­ten Semes­ter­hälf­te schrei­ben.

Arbei­te dei­nen in Tipp 1 ent­wor­fe­nen Plan in Etap­pen ab und nicht auf ein­mal. Der Mount Ever­est wird in 8.848 ein­zel­nen Höhen­me­tern erstie­gen und nicht in Kilo­me­ter­etap­pen. Eben­so erfolgt Ler­nen Step by Step.

 

Tipp 8: Verwende verschiedene Lerntechniken!

Ein­tö­nig­keit ist Gift für die Kon­zen­tra­ti­on und das gilt auch für Lern­me­tho­den. Nicht für jeden Ler­ner sind Kar­tei­kar­ten das ulti­ma­ti­ve Lern­mit­tel und man­che kön­nen mit Stich­wor­ten und Mind­Maps nichts anfan­gen. Für man­che von uns sind Lis­ten das Non-Plus-Ultra, ande­re schla­fen dar­über ein.

Lernst du übers Sehen, Hören oder Han­deln? Für jeden Lern­ty­pen gibt es eige­ne Lern­me­tho­den, die auch mit­ein­an­der kom­bi­niert wer­den kön­nen. Ich ver­wen­de ver­schie­de­ne Tech­ni­ken, bei­spiels­wei­se Mind­Maps, Zusam­men­fas­sun­gen ver­schie­de­ner Art (Wiki­pe­dia, Bücher, Foli­en, selbst geschrie­be­ne) oder Kar­tei­kar­ten. Auch Über­sich­ten und Gra­fi­ken, Skiz­zen, mein Gedächt­nis­pa­last, Speed­Re­a­ding und lau­tes Vor­sa­gen gehö­ren zu mei­nen Metho­den.

Zu ein­zel­nen Tech­ni­ken wird im Blog in nähe­rer Zukunft noch eini­ges erschei­nen, aber für den Anfang sei­en dir die ver­link­ten Arti­kel wärms­tens emp­foh­len. Spe­zi­ell die Loci-Metho­de ist erler­nens­wert, denn mit ihr kannst du spä­ter den Gedächt­nis­pa­last auf­bau­en – wenn du einen auf­bau­en möch­test.

Es kann gut sein, dass du lan­ge brauchst, um her­aus­zu­fin­den, wel­che Lern­tech­nik dir liegt. Gib nicht auf. Wenn du nicht gut ler­nen kannst, hast du die rich­ti­ge Tech­nik oder den rich­ti­gen Mix für dich noch nicht gefun­den.

 

Tipp 9: Schotte dich ab!

Die­ser und der fol­gen­de Tipp sind noch mehr von dei­nen Vor­lie­ben abhän­gig als die meis­ten davor. Man­che kön­nen sehr gut ler­nen, wenn es still ist, ande­re brau­chen ein gewis­ses Geräusch­le­vel. Bei mir ist es tages­form- und situa­ti­ons­ab­hän­gig.

Manch­mal braucht es abso­lu­te Stil­le. Dann habe ich ent­we­der Glück und drau­ßen fah­ren kei­ne Autos und kein Mit­be­woh­ner ist da – oder ich habe Kopf­hö­rer auf. Hier­zu bie­ten sich soge­nann­te Noi­se-Can­cel­ling-Hörer (Affi­lia­te-Link) an. Viel­leicht kannst du sie dir mal von jeman­dem aus­lei­hen und aus­pro­bie­ren, ob sie dir wei­ter­hel­fen.

Es kann aber auch sein, dass Stil­le das letz­te ist, was dir wei­ter­hilft. Dann ist der fol­gen­de Tipp gut für dich geeig­net.

 

Tipp 10: Gib dir was auf die Ohren!

Wenn ich hib­be­lig und ner­vös bin und mei­ne Gedan­ken rasen, dann höre ich eine Kon­zen­tra­ti­ons-Play­list im Musik­strea­ming­dienst mei­ner Wahl. Da sind vor allem Stü­cke mit Beats und ohne Gesang dabei – LoFi-Beats bei­spiels­wei­se, Tech­no, Tech-House, Alpha-Wave-Music… An ande­ren Tagen höre ich Umge­bungs­ge­räu­sche aus der Box, bei­spiels­wei­se ein knis­tern­des Kamin­feu­er und im Hin­ter­grund das Rau­schen des Win­des und das Umblät­tern eines Buches. Dafür eig­net sich die Sei­te ambient-mixer.com sehr gut (hei­ßer Tipp: Gryffin­dor Com­mon Room).

Hier musst du für dich selbst raus­fin­den, was du wann brauchst. Viel­leicht benö­tigst du auch gar kei­ne Kopf­hö­rer und künst­li­che Kulis­se, son­dern das Café um die Ecke oder die Stadt­bi­blio­thek. Expe­ri­men­tie­re!

 

Tipp 11: Sei kein Einzelkämpfer!

Oft scheint es im Stu­di­um und an der Uni wie in einem Hai­fisch­be­cken zu sein. Jeder ist sich selbst der nächs­te, wer das Buch zuerst aus­leiht, hat den Vor­teil und wer gut ler­nen kann, ist ohne­hin vor­ne weg.

Aller­dings haben mei­ne Lieb­lings­kom­mi­li­to­nin­nen und ich die Erfah­rung gemacht, dass es sich im Ver­bund bes­ser kämp­fen, lau­fen und sie­gen lässt. Wenn das Buch aus­ge­lie­hen ist, bit­te um Fotos der rele­van­ten Kapi­tel. In Zei­ten von Scan-Apps, Whats­App und Clouds ist das eine Sache von Minu­ten.

Nut­ze Her­den­in­tel­li­genz. Manch­mal ver­der­ben vie­le Köche den Brei und manch­mal ist eine Lern­grup­pe aus Exper­ten in ver­schie­de­nen Gebie­ten das Bes­te, was pas­sie­ren kann. Um dir ein Bei­spiel zu geben: Letz­tes Semes­ter gab es bei uns eine Per­for­manz­prü­fung, wir muss­ten eine Fall­kon­fe­renz dar­stel­len. Jede von uns hat­te bereits in einem sozia­len Bereich gear­bei­tet und wir waren damit fünf Exper­tin­nen – und haben eine 1,3 bekom­men, weil jede von uns die ande­ren sehr gut infor­mie­ren und ein­wei­sen konn­te und am Schluss jede alles ver­stan­den hat­te.

Und auch Lern­part­ner­schaf­ten und Accoun­ta­bi­li­ty-Bud­dies sind Gold wert. Sag dei­nem Lern­part­ner oder dei­ner Lern­part­ne­rin, dass du bis heu­te Abend zwei Kapi­tel gele­sen und Zusam­men­fas­sun­gen geschrie­ben hast und lass dich ner­ven und kon­trol­lie­ren – und tu es anders­rum eben­so. Die­se gegen­sei­ti­gen Ver­pflich­tun­gen hal­ten bei­de Par­tei­en ver­ant­wort­lich und bau­en enor­mes Momen­tum auf!

Ein letz­ter Tipp zu die­sem Bereich: Nut­ze die Plus-Minus-Gleich-Regel!

 

Tipp 12: Lass dich nicht zurückwerfen!

Kon­zen­triert zu ler­nen, ist eine Her­aus­for­de­rung. Mit ADHS kon­zen­triert zu ler­nen, noch viel mehr. Es wird Tage, viel­leicht sogar Wochen geben, an denen du nicht annä­hernd schaffst, was du schaf­fen woll­test. An denen du ein Kapi­tel statt fünf gele­sen oder gera­de mal zehn Foli­en ange­guckt hast – und davon nichts ver­stan­den.

Um es mit den Wor­ten von Bat­mans But­ler Alfred zu sagen: „War­um fal­len wir, Mas­ter Way­ne? Damit wir ler­nen, wie­der auf­zu­ste­hen.“

Wenn du zurück­ge­wor­fen wirst, mut­los am Boden liegst und kei­nen Bock mehr hast, dann rapp­le dich auf und geh Schritt für Schritt aufs Ziel zu. Glücks­keks­spruch gefäl­lig? Selbst der kleins­te Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung führt zum Ziel.

Eine gute Tech­nik, um dei­nem Ziel auf die­se Wei­se näher zu kom­men, sind die Non-Zero-Days.

 

Kon­zen­triert ler­nen mit ADHS

Mit die­sem Buch bekommst du dei­ne ADHS in den Griff und wirst end­lich erfolg­reich ler­nen kön­nen. Aber das Bes­te ist: Über 60 Sei­ten bekommst du geschenkt! Tra­ge dich dazu ein­fach in die E‑Mail-Lis­te ein:

Garan­tiert kein Spam. Du wirst Teil mei­nes News­let­ters und erhältst eine Lese­pro­be, nütz­li­che Tipps für mehr Kon­zen­tra­ti­on sowie Buch­emp­feh­lun­gen. Abmel­dung jeder­zeit mög­lich.

 

Fazit

Du hast jetzt 12 Tipps ken­nen­ge­lernt, die dir dabei hel­fen wer­den, kon­zen­triert zu ler­nen und dei­ne Zie­le zu errei­chen. Fas­sen wir sie noch mal auf einen Blick zusam­men.

  • Pla­ne dei­ne Lern­ein­hei­ten!
  • Bring dei­nen Kreis­lauf in Schwung!
  • Hal­te dei­ne Hän­de beschäf­tigt!
  • Tan­ke die rich­ti­gen Nähr­stof­fe!
  • Kau Kau­gum­mi!
  • Mach Pau­sen!
  • Bring Abwechs­lung in dei­nen Lern­plan!
  • Ver­wen­de ver­schie­de­ne Lern­tech­ni­ken!
  • Schot­te dich ab!
  • Gib dir was auf die Ohren!
  • Sei kein Ein­zel­kämp­fer!
  • Lass dich nicht zurück­wer­fen!

Hal­ten wir fest: Ler­nen mit ADHS ist nicht ein­fach. Aber mit den rich­ti­gen Tech­ni­ken und Metho­den kannst du viel mehr schaf­fen, als du jetzt denkst! Du kannst dein ADHS zu einer Res­sour­ce machen: Krea­ti­vi­tät, Flow, Begeis­te­rung… all das spielt zu dei­nen Guns­ten mit.

Es wird viel­leicht eine gewis­se Zeit brau­chen, bis du weißt, was funk­tio­niert und was nicht. Du wirst Frus­tra­ti­ons­to­le­ranz auf­bau­en müs­sen. Ohne expe­ri­men­tie­ren, schei­tern und wie­der auf­ste­hen geht es nicht – ich wünsch­te, es wäre anders.

Aber wenn du dran­bleibst, immer wie­der star­test und drauf pfeifst, was ande­re sagen, wie es denn rich­tig zu machen sei, dann kannst und wirst du es schaf­fen, dei­ne eige­ne, indi­vi­du­el­le Lern­hand­schrift zu fin­den und die­ses Semes­ter zum bes­ten dei­nes Stu­di­ums zu machen. Du wirst in jeder Hin­sicht dazu ler­nen, Erfol­ge mit ins nächs­te Semes­ter neh­men, dei­ne Tech­ni­ken ver­fei­nern. Und wenn du das geschafft hast, dann gib sie wei­ter!

Ich hof­fe, dass dir die­se Tipps gehol­fen haben und freue mich über dei­ne Rück­mel­dung dazu! Viel­leicht hast du ja auch noch ganz ande­re Tipps und Tricks, wie du dei­ne Lern­ses­si­ons meis­terst und über das Semes­ter hin­weg dran bleibst – ich freue mich, dar­über mehr zu erfah­ren!

Wenn du noch wei­te­re Tipps und Tricks erfah­ren möch­test, mit denen du kon­zen­triert und moti­viert ler­nen kannst, dann emp­feh­le ich dir mein Buch, Kon­zen­triert ler­nen mit ADHS. Dar­in zei­ge ich dir, wie du Schritt für Schritt dei­ne Kon­zen­tra­ti­on ver­bes­sern und im Stu­di­um rich­tig durch­star­ten kannst.

Falls du direkt los­le­gen möch­test, kannst du dir unter dem fol­gen­den Link eine kos­ten­lo­se XXL-Lese­pro­be her­un­ter­la­den:

Kon­zen­triert ler­nen mit ADHS (Lese­pro­be)

Sara Dörwald


Sara ist Autorin und hat Soziale Arbeit in Dortmund studiert. Trotz oder gerade wegen ihrer ADHS-Diagnose kennt sie sich hervorragend mit Organisation und Zeitmanagement im Studium aus.

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

Weitere Artikel für dich

Die besten Hacks für dein Studium

Hör auf zu raten, wie man richtig studiert und komm in meinen Newsletter. Ich zeige dir, wie du produktiv lernst, deine Zeit optimal nutzt und bessere Noten bekommst. Ohne Bullshit und Selbstausbeuterei.

Hör auf zu raten, wie man richtig studiert und komm in meinen Newsletter. Ich zeige dir, wie du produktiv lernst, deine Zeit optimal nutzt und bessere Noten bekommst. Ohne Bullshit und Selbstausbeuterei.

> 80.000 Abonnenten, kostenloser Newsletter, Abmeldung jederzeit möglich.

>