Wie du Ablenkungen beim Lernen ausschaltest und nie wieder deine Konzentration verlierst

Tim Reichel

Du setzt dich an den Schreibtisch. Du holst deine Lernunterlagen raus. Volle Konzentration jetzt. Uuund: Sie ist weg. Die Ablenkungen und Störeinflüsse...

Bild: Ryan McGuire / gratisography.com

Du bist fest entschlossen. Du setzt dich an den Schreibtisch. Du holst deine Lernunterlagen raus.

Volle Konzentration jetzt.

Uuund: Sie ist weg.

So schnell kann das gehen. Und so schnell geht es auch – nicht nur manchmal, sondern eher in der Regel. Viele Studenten lassen sich beim Lernen ablenken. Die Fokussierung auf den Lernstoff reicht nur für wenige Minuten – wenn überhaupt. Die Ablenkungen und Störeinflüsse von außen (und innen) sind einfach zu groß.

Falls du auch Schwierigkeiten damit hast, dich für einen längeren Zeitraum konzentriert mit einer Sache zu beschäftigen, ohne dabei ständig abzuschweifen und den Faden zu verlieren, hast du beim Studieren schlechte Karten.

Was du dann brauchst, ist ein Joker. Oder direkt mehrere.

 

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Deine sieben Joker gegen Ablenkung

Niemand ist vor Ablenkungen sicher. Doch einige Studenten gehen beim Lernen deutlich klüger vor und sind deshalb weniger zerstreut als der Rest.

Damit du deine Konzentration in Zukunft länger aufrecht erhalten kannst und fokussierter durch deine Lernsessions kommst, habe ich sieben einfache Tipps für dich, die du heute noch umsetzen kannst.

Volle Konzentration voraus!

 

1. Schriftliche (Teil-)Ziele

Die größten Ablenkungen sind hausgemacht: Du weißt nicht, was du willst und arbeitest deshalb orientierungslos vor dich hin. Doch ohne klare Ziele bist du leichte Beute für jede Art von Ablenkung. Denn wenn du ohne Fokus mit dem Lernen beginnst, wirkt alles interessanter als der langweilige Stoff, von dem du gar nicht so genau weißt, was du mit ihm anfangen sollst.

Dein erster Joker gegen deine Konzentrationsschwäche ist daher das Setzen von Zielen oder Teilzielen – und das bevor du überhaupt erst richtig loslegst. Sobald du weißt, was du erreichen möchtest und es verbindlich aufgeschrieben hast, kannst du dich danach richten und genau auf diesen Punkt zusteuern.

To-do: Schreibe vor jeder Lernsession dein übergeordnetes Ziel auf ein Blatt Papier oder ein Post-it! Definiere genau, was du in den nächsten Minuten erreichen möchtest und mache dein Ziel greifbar!

 

2. 30-Sekunden-Lernplan

Die nächste große Schwäche, die die Lerneinheiten vieler Studenten ruiniert, ist fehlende Struktur. Lernen ohne Plan ist unproduktiv und sorgt dafür, dass du niemals deine Ziele erreichst. Denn wenn du beim Lernen spontan entscheidest, was du als nächstes tun wirst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du von spontanen Einfällen abgelenkt wirst.

Damit genau das nicht passiert, reicht es schon, wenn du einen Mini-Lernplan aufstellst und in aller Kürze festlegst, wie deine nächste Runde am Schreibtisch ussehen soll. Das Ganze dauert keine 30 Sekunden, spart dir aber Stunden voller Ablenkung und Prokrastination. Wenn du es ausführlicher magst, denn sieh dir diesen Artikel von mir an.

To-do: Erstelle vor jeder Lerneinheit einen kurzen Lernplan, der dir Struktur und Halt gibt! Lege dazu die Lerndauer, die wichtigsten Inhalte und dein übergeordnetes Ziel (s.o.) fest!

 

3. Kein Chaos am Arbeitsplatz

Dein Umfeld hat großen Einfluss auf deinen Erfolg und kann dazu beitragen, dass du entweder immun gegen Ablenkungen oder völlig anfällig für die kleinen Biester wirst. Sorge dafür, dass dein Schreibtisch (oder wo auch immer du lernst) aufgeräumt ist und nur noch deine aktuell wichtigste Aufgabe vor dir liegt. Besorge dir dann alle Informationen, Bücher und Arbeitsmaterialien, die du brauchst, um die Aufgabe abzuschließen.

Auch wenn nur ein echtes Genie das Chaos durchblickt: Um ein Genie zu werden, brauchst du erst mal klare Gedanken – und die entstehen eben nicht auf einem zugemüllten Arbeitsplatz, sondern in einer ordentlichen Umgebung.

To-do: Räume deinen Arbeitsplatz auf und beseitige das Chaos, bevor du mit dem Lernen anfängst!

 

4. Inhaltliche Vorbereitung

Wenn du beim Lernen noch großartig recherchieren oder Nachforschungen anstellen musst, öffnest du Ablenkungen Tor und Tür. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit deiner Aufgabe, bevor du überhaupt mit der Bearbeitung anfängst, sorgt hingegen dafür, dass du viel schneller einen Zugang findest und sofort in die Vollen gehen kannst. Du musst dich dann nicht mehr einarbeiten, sondern weißt direkt, worum es geht und worauf du achten musst.

Dazu gehört, dass du im Vorfeld ein wenig recherchierst, Material sammelst und dir einen Überblick über das Thema verschaffst. Bringe dir einfach ein solides, kleines Grundwissen bei, damit du nicht bei null anfangen musst und die wichtigsten Begriffe kennst.

To-do: Verschaffe dir vor dem Lernen einen groben Überblick über die Inhalte!

 

5. Digitale Abschottung

WhatsApp, Facebook und Co. sind in der Rangliste der größten Produktivitätskiller für Studenten ganz vorne dabei. Das Internet hält unendlich viele Ablenkungen für dich bereit und wartet nur darauf, dass du deine Lernsession unterbrichst, um die neusten Neuigkeiten zu checken oder deine Freunde zu stalken.

Der einfachste und effektivste Weg diese Online-Störquellen zu meiden, ist eine kurze, aber konsequente digitale Abschottung. Erteile dir selbst ein Smartphone oder Browser-Verbot für die Dauer deiner Lerneinheit oder nutze Apps, die deine Online-Dienste für eine kurze Zeitspanne blockieren; damit diese nicht dich blockieren.

To-do: Setze dich selbst auf eine digitale Diät und meide Online-Anwendungen während du lernst!

 

6. Selbstbestimmte Zwangspausen

Wenn du über einen langen Zeitraum ohne Pause durcharbeitest, nimmt deine Konzentration überproportional ab und du fällst in ein hartnäckiges Leistungstief. Viel effizienter und gesünder ist es hingegen, wenn du in kurzen Etappen arbeitest und zwischendurch kleine Erholungspausen einlegst. Auf diese Weise bleibst du länger fit und kannst viele produktive Einheiten aneinanderreihen – immer getrennt durch kleine Pausen, die dich mental frisch halten.

Du verordnest dir sozusagen eigene, kleine Zwangspausen, die deine Lerneinheiten voneinander trennen, aber unterm Strich dafür sorgen, dass du frisch bleibst. Der Clou dabei: In diesen kurzen Pausen sind Ablenkungen völlig okay!

To-do: Lege beim Lernen regelmäßige, kleine Pausen ein! Lenke dich in diesen kurzen Pausen bewusst ab und erhole dich für die nächste Lernrunde!

 

7. Ideenliste

Beim Lernen kommen dir manchmal tolle Einfälle oder Ideen, denen du eigentlich sofort nachgehen möchtest. Doch genau dieses Verhalten würde dazu führen, dass du vom Thema abschweifst und unproduktiv wirst.

Führe deshalb eine Ideenliste, auf der du alle Geistesblitze und die spontanen Gedanken, denen du nachgehen möchtest, sammelst. Notiere deine Ideen in wenigen Stichpunkten – aber gehe ihnen nicht direkt nach. Schreib sie auf und kümmere dich später darum.

To-do: Führe eine Ideenliste und lagere Einfälle oder störende Gedanken auf diese Liste aus!

 

8. Bonus: Mentales Doping

Einen habe ich noch: Der letzte große Joker gegen Ablenkungen ist ein positives Mindset. Deine innere Einstellung hat großen Einfluss darauf, wie du deine Aufgaben angehen und abschließen wirst. Wenn du dich positiv einstimmst und mit einem optimistischen Mindset an die Arbeit gehst, kannst du mehr erreichen und wirst dich außerdem noch besser dabei fühlen, während du es erreichst.

Außerdem bist du dann so fokussiert, dass dir Störungen und Ablenkungsmanöver kaum noch etwas anhaben können. Ein paar Beispiele:

  • Denke an deine Ziele
  • Stell dir vor, wie stolz du am Ende auf dich sein wirst
  • Nimm dir fest vor, erst dann aufzuhören, wenn du fertig bist
  • Konzentriere dich auf deine Stärken und rede dir nicht ein, dass du irgendwas nicht kannst
  • Sprich dir Mut zu und denke an die Dinge, die du schon geschafft hast
  • Finde Gründe, warum deine Aufgabe Spaß macht und warum es sich für dich lohnt, dranzubleiben

Sobald du es schaffst, den Schalter in deinem Kopf umzulegen, ist der Rest nur noch Formsache. Mit der richtigen Einstellung und einer entschlossenen Herangehensweise wird deine Arbeit garantiert zum Erfolg.

To-do: Lege dir ein positives und entschlossenes Mindset zu!

 

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Fazit

Ablenkungen lauern überall und sind allzeitbereit, dir das Lernen zur Hölle zu machen. Doch du bist ihnen nicht schutzlos ausgeliefert; du kannst etwas tun.

Zuerst musst du ein Bewusstsein fürs Abgelenktwerden schaffen und dir klar machen, an welchen Stellen du besonders angreifbar bist. Danach beugst du strategisch an diesen Stellen vor und verhinderst damit Ablenkungen, bevor sie überhaupt entstehen können.

Wie das gehen kann, habe ich dir an diesen 7+1 Beispielen gezeigt.

Jetzt bist du dran!

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

  • Für alle normalen Studenten ganz nette Tipps…
    Ich bin Fernstudentin mit 3 Kindern. Die haben keinen Schalter, wenn Mama lernen will. Da hilft nur Powern, sobald man 5 Minuten Ruhe hat. Da kommt dann schnell die nächste Ablenkung. Der Vorteil ist aber, wenn man die Übungen im heimischen Trubel schafft, klappt es auch in der Klausur, wo man dann Ruhe hat 😉

    • Hallo Henrik,

      vielen Dank für deinen Kommentar. ?

      30 Minuten lernen und 5 Minuten Pause machen ist schon eigentlich ein ganz guter Richtwert. Wie lange du am stück lernen kannst und wie viel Pause du benötigst, ist aber auch recht individuell und hängt von dir und dem Stoff ab. Wenn du dich gut fühlst und gerade so rictig drin, also im Flow, bist, kannst du auch etwas länger lernen. Dafür machst du nach einer längeren Lerneinheit eine längere Pause.

      Liebe Grüße
      Tim

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