Verhalten starrst du auf den Monitor.
Deine Studienarbeit ist fertig – doch irgendetwas fehlt. Der Text ist ganz okay, aber der Gesamteindruck stimmt noch nicht. Inhaltlich ist an deiner Arbeit nichts auszusetzen. Die Rechtschreibung ist in Ordnung und das Format sitzt auch.
Leider bist du trotzdem nicht zufrieden, denn der letzte Schliff fehlt; das Tüpfelchen auf dem i. Deine Sätze sind zwar informativ und fachlich korrekt gestaltet – stilistisch ist aber noch Luft nach oben.
Doch was sollst du jetzt tun? Die komplette Arbeit umschreiben? Auf gar keinen Fall. An der Struktur schrauben und deine Studienarbeit ein weiteres Mal vollständig redigieren? Auch keine Option. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen? Keine Zeit und zu teuer.
Ich hätte da einen Vorschlag: Adjektive.
Nie wieder Schreibblockade: Leseprobe
Mit diesem Buch schreibt sich deine Studienarbeit fast von selbst! Insgesamt zeige ich dir 120 geniale Schreibtipps für Studienarbeiten und wissenschaftliche Texte. Aber das Beste ist: 56 Seiten davon schenke ich dir – trage dich einfach in diese E-Mail-Liste ein:
Garantiert kein Spam. Du wirst Teil meines Newsletters und erhältst eine Leseprobe, nützliche Tipps für dein Studium sowie passende Buchempfehlungen. Abmeldung jederzeit möglich.
Wie deine Texte schlauer und hochwertiger aussehen
Wissenschaftliches Schreiben hat weniger mit Kunst als mit solidem Handwerkszeug und sprachlichen Standardbausteinen zu tun. Diese Behauptung erlaube ich mir nach fünf Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der RWTH Aachen und nach der Gründung eines eigenen Fachbuchverlags.
Trotzdem müssen deine wissenschaftlichen Texte (egal ob Hausarbeit, Bachelorarbeit, Projektarbeit, Masterarbeit oder Doktorarbeit) nicht langweilig sein. Ja, dir stehen weniger rhetorische Stilmittel zur Verfügung, aber: mit einem einfachen Trick kannst du die Sätze aufwerten und für einen gehaltvolleren Eindruck sorgen – ohne deine Studienarbeit künstlich in die Länge zu ziehen.
Mein Tipp: Verwende spezifische Adjektive.
Viele Studenten (aber auch unzählige „professionelle“ Autoren) setzen Adjektive inflationär ein. Jeder Satz trieft vor kleinen, unbedeutenden Füllwörtern, die alles sind – nur nicht hilfreich. Doch genau diesen Missstand kannst du dir zunutze machen, indem du wohl ausgewählte Adjektive in deine Studienarbeit einbaust.
Beispiele? Kommen jetzt. Und zwar reichlich.
Diese 121 Adjektive aus der Bildungssprache werten jede Studienarbeit auf
Vergangene Woche stieß ich auf eine interessante Infografik von conterest.de, in der 121 bildungssprachliche Adjektive (samt „Übersetzung“) aufgelistet wurden. Nachdem ich die Auflistung genauer studiert hatte, stellte ich fest: Viele dieser Adjektive würden in einer Studienarbeit hervorragende Dienste leisten.
Natürlich muss jedes einzelne Adjektiv in den entsprechenden situativen Kontext passen, doch eine Vielzahl der Vorschläge macht – unabhängig vom Studienfach – einen ansprechenden ersten Eindruck.
Daher mein Vorschlag: Sieh dir die folgende Liste an und gehe sie Wort für Wort durch. Einige Adjektive werden garantiert nicht für deine Zwecke in Frage kommen; andere können jedoch wertvolle Optionen für deine sprachlichen Anforderungen darstellen. Möglicherweise inspirieren dich die Ausführungen auch und geben dir Impulse für neue, andere Umschreibungen, die dir sonst nicht einfallen würden.
Los geht’s:
Die Liste der Adjektive zum Rauskopieren
Falls du einige der Adjektive in einer eigenen Liste sammeln, ein weiteres Mal online nachschlagen oder direkt in deinen Text einsetzen möchtest, habe ich mir die Mühe gemacht und die Liste von oben für dich abgetippt (ich habe selten etwas getan, was so wenig Spaß gemacht hat).
Kopiere einfach deine Lieblingsadjektive heraus und setze sie bequem dort ein, wo du sie gebrauchen kannst:
- adäquat: angemessen, entsprechend
- affektiert:gekünstelt, geziert
- agil: beweglich, wendig
- akribisch :höchst sorgfältig, äußerst gründlich
- antagonistisch: gegensätzlich, widerstreitend
- apathisch: teilnahmslos, abgestumpft, gleichgültig
- arbiträr: beliebig, willkürlich
- argusäugig: scharf beobachtend, wachsam
- arkan: geheim, nicht zugänglich
- arriviert: angesehen, etabliert
- artifiziell: künstlich, gekünstelt
- banal: nichts Besonderes, alltäglich, gewöhnlich
- bigott: frömmelnd, scheinheilig
- brachial: handgreiflich, mit roher Körperkraft
- designiert: für etwas (Aufgabe, Amt) vorgesehen
- desolat: trostlos, traurig, miserabel
- diabolisch: teuflisch
- diametral: entgegengesetzt, gegensätzlich
- differenziert: fein abgestuft, nuanciert
- diffizil: schwierig, kompliziert
- diffus: unklar, ungeordnet, verschwommen
- disparat: ungleichartig, nicht zueinanderpassend
- disponibel: sofort verfügbar, frei
- distinguiert: betont vornehm
- divergent: entgegengesetzt, auseinanderstrebend
- dolorös: schmerzhaft
- durabel: dauerhaft, haltbar, stabil
- effektiv: wirksam
- effizient: viel Leistung in Relation zum Aufwand zu erbringen
- elaboriert: differenziert ausgebildet, hoch entwickelt
- elanvoll: mit Schwung und Begeisterung
- eloquent: redegewandt, wortreich
- eminent: sehr, außerordentlich, äußerst
- explizit: ausdrücklich, deutlich
- formidabel: beeindruckend, großartig
- frappant: verblüffend, überraschend, frappierend
- fulminant: ausgezeichnet, toll, großartig
- generös: großzügig
- gravierend: schwerwiegend
- ikonisch: bildhaft, anschaulich
- illuster: berühmt, namhaft, Bewunderung hervorrufend
- illustrativ: veranschaulichend, erläuternd
- impertinent: ungehörig, frech, unverschämt
- inadäquat: unangemessen, unpassend
- inakkurat: unsorgfältig, ungenau
- infernalisch: höllisch, teuflisch, unerträglich
- informell: lässig, locker, leger
- ingeniös: erfinderisch, schöpferisch
- initial: anfänglich, beginnend
- insistent: beharrlich, hartnäckig
- insolent: anmaßend, unverschämt, frech
- irrelevant: unerheblich, ohne Bedeutung
- kausal: ursächlich
- klandestin: geheim, heimlich
- kongenial: einem Genie ebenbürtig
- konsistent: stabil, beständig
- konsterniert: bestürzt, fassungslos
- kontinuierlich: ununterbrochen
- konträr: entgegengesetzt, gegensätzlich
- kurios: merkwürdig, skurril
- lapidar: kurz und knapp, pointiert
- larmoyant: weinerlich
- legitim: gesetzlich anerkannt, rechtmäßig
- loyal: vertragstreu, redlich,
- lukrativ: einträglich, gewinnbringend
- luziferisch: teuflisch, bösartig
- maliziös: boshaft
- marginal: geringfügig, unwichtig
- martialisch: kriegerisch
- medioker: mittelmäßig
- mokant: spöttisch
- morbid: kränklich, angekränkelt, brüchig
- nebulös: verschwommen, unklar
- neuralgisch: besonders empfindlich, anfällig für Störungen
- obligatorisch: bindend, vorgeschrieben, verbindlich
- obsolet: überflüssig, nicht mehr üblich
- obstinat: starrsinnig, unbelehrbar
- opportun: gelegen kommend, von Vorteil
- opulent: üppig, verschwenderisch
- ostentativ: betont, provozierend, zur Schau stellend
- pekuniär: geldlich, finanziell
- penibel: kleinlich
- perfide: verschlagen, hinterhältig, gemein
- perniziös: unheilvoll, verderblich, bösartig
- pittoresk: malerisch
- pointiert: gezielt, scharf zugespitzt
- prädestiniert: in hohem Maße geeignet
- prägnant: etwas in knapper Form genau treffend
- präsent: anwesend, gegenwärtig
- prätentiös: Eindruck machen wollend, sich wichtig machen
- prekär: schwierig, heikel, misslich
- preziös: gekünstelt, unnatürlich (auch: pretiös)
- prononciert: eindeutig, entschieden, betont
- prosaisch: nüchtern, sachlich, trocken
- redundant: mehrfach vorhanden, wiederholt
- relevant: bedeutsam, wichtig
- renitent: widersetzlich, bockig
- renommiert: angesehen, geschätzt
- respektabel: Respekt verdienend, achtbar
- restriktiv: einschränkend, beschränkend
- rudimentär: unvollständig, nur noch in Ansätzen vorhanden
- sakrosankt: unantastbar
- satanisch: böse, boshaft, teuflisch
- saturiert: satt
- servil: kriecherisch, untertänig
- sibyllinisch: rätselhaft, orakelhaft
- skurril: seltsam, befremdlich
- stringent: logisch, schlüssig, überzeugend
- sublim: erhaben, verfeinert
- subsidiär: behelfsmäßig
- subtil: mit Feingefühl, mit Sorgfalt
- superb: ausgezeichnet, vorzüglich
- tolerabel: annehmbar, erträglich
- tradiert: überliefert, traditionell
- trist: trostlos, freudlos
- triumphant: triumphierend, siegreich, erfolgreich
- trivial: durchschnittlich, alltäglich, gewöhnlich
- unprätentiös: bescheiden
- vakant: im Augenblick frei, nicht besetzt, offen
- vehement: heftig, ungestüm
- versiert: Bescheid wissend, geschickt
Nie wieder Schreibblockade: Leseprobe
Mit diesem Buch schreibt sich deine Studienarbeit fast von selbst! Insgesamt zeige ich dir 120 geniale Schreibtipps für Studienarbeiten und wissenschaftliche Texte. Aber das Beste ist: 56 Seiten davon schenke ich dir – trage dich einfach in diese E-Mail-Liste ein:
Garantiert kein Spam. Du wirst Teil meines Newsletters und erhältst eine Leseprobe, nützliche Tipps für dein Studium sowie passende Buchempfehlungen. Abmeldung jederzeit möglich.
Fazit
Die richtige Wahl von Adjektiven erfordert viel Fingerspitzengefühl und ein hochkarätiges Hintergrundwissen zum jeweiligen Fachthema. Ein falsches Wort kann dich entweder wie einen Trottel oder einen Blender dastehen lassen.
Wähle deine Worte daher mit Bedacht.
Verwende nur Adjektive, deren Bedeutung du wirklich kennst und bevorzuge diejenigen, die üblicherweise im jeweiligen wissenschaftlichen Kontext eingesetzt werden. Die Liste von oben kann dich dabei unterstützen und dir wertvolle Anregungen liefern. Um eine gründliche, eigenständige Prüfung kommst du allerdings nicht herum.
Überlade deine Texte außerdem nicht mit Adjektiven. Setze sie sparsam ein und achte darauf, dass sie perfekt passen. Diese sprachliche Präzision in Kombination mit dem gezielten Einsatz raffinierter Beschreibungen lässt deine Studienarbeit in neuem Glanz erstrahlen und verleiht jedem deiner Texte den letzten Schliff.