121 schlaue Adjektive, mit denen du deiner Studienarbeit den letzten Schliff verleihst

Tim Reichel

Die richtigen Adjektive können deine Studienarbeit aufwerten und deine Texte im Studium stark verbessern. In diesem Artikel zeige ich dir 121 Adjektive...

Bild: Manki Kim / unsplash.com

Verhalten starrst du auf den Monitor.

Deine Studienarbeit ist fertig – doch irgendetwas fehlt. Der Text ist ganz okay, aber der Gesamteindruck stimmt noch nicht. Inhaltlich ist an deiner Arbeit nichts auszusetzen. Die Rechtschreibung ist in Ordnung und das Format sitzt auch.

Leider bist du trotzdem nicht zufrieden, denn der letzte Schliff fehlt; das Tüpfelchen auf dem i. Deine Sätze sind zwar informativ und fachlich korrekt gestaltet – stilistisch ist aber noch Luft nach oben.

Doch was sollst du jetzt tun? Die komplette Arbeit umschreiben? Auf gar keinen Fall. An der Struktur schrauben und deine Studienarbeit ein weiteres Mal vollständig redigieren? Auch keine Option. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen? Keine Zeit und zu teuer.

Ich hätte da einen Vorschlag: Adjektive.

 

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Wie deine Texte schlauer und hochwertiger aussehen

Wissenschaftliches Schreiben hat weniger mit Kunst als mit solidem Handwerkszeug und sprachlichen Standardbausteinen zu tun. Diese Behauptung erlaube ich mir nach fünf Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der RWTH Aachen und nach der Gründung eines eigenen Fachbuchverlags.

Trotzdem müssen deine wissenschaftlichen Texte (egal ob Hausarbeit, Bachelorarbeit, Projektarbeit, Masterarbeit oder Doktorarbeit) nicht langweilig sein. Ja, dir stehen weniger rhetorische Stilmittel zur Verfügung, aber: mit einem einfachen Trick kannst du die Sätze aufwerten und für einen gehaltvolleren Eindruck sorgen – ohne deine Studienarbeit künstlich in die Länge zu ziehen.

Mein Tipp: Verwende spezifische Adjektive.

Viele Studenten (aber auch unzählige „professionelle“ Autoren) setzen Adjektive inflationär ein. Jeder Satz trieft vor kleinen, unbedeutenden Füllwörtern, die alles sind – nur nicht hilfreich. Doch genau diesen Missstand kannst du dir zunutze machen, indem du wohl ausgewählte Adjektive in deine Studienarbeit einbaust.

Beispiele? Kommen jetzt. Und zwar reichlich.

 

Diese 121 Adjektive aus der Bildungssprache werten jede Studienarbeit auf

Vergangene Woche stieß ich auf eine interessante Infografik von conterest.de, in der 121 bildungssprachliche Adjektive (samt „Übersetzung“) aufgelistet wurden. Nachdem ich die Auflistung genauer studiert hatte, stellte ich fest: Viele dieser Adjektive würden in einer Studienarbeit hervorragende Dienste leisten.

Natürlich muss jedes einzelne Adjektiv in den entsprechenden situativen Kontext passen, doch eine Vielzahl der Vorschläge macht – unabhängig vom Studienfach – einen ansprechenden ersten Eindruck.

Daher mein Vorschlag: Sieh dir die folgende Liste an und gehe sie Wort für Wort durch. Einige Adjektive werden garantiert nicht für deine Zwecke in Frage kommen; andere können jedoch wertvolle Optionen für deine sprachlichen Anforderungen darstellen. Möglicherweise inspirieren dich die Ausführungen auch und geben dir Impulse für neue, andere Umschreibungen, die dir sonst nicht einfallen würden.

Los geht’s:

Wörter Bildungssprache

 

Die Liste der Adjektive zum Rauskopieren

Falls du einige der Adjektive in einer eigenen Liste sammeln, ein weiteres Mal online nachschlagen oder direkt in deinen Text einsetzen möchtest, habe ich mir die Mühe gemacht und die Liste von oben für dich abgetippt (ich habe selten etwas getan, was so wenig Spaß gemacht hat).

Kopiere einfach deine Lieblingsadjektive heraus und setze sie bequem dort ein, wo du sie gebrauchen kannst:

  1. ad­äquat: angemessen, entsprechend
  2. af­fek­tiert:gekünstelt, geziert
  3. agil: beweglich, wendig
  4. akribisch :höchst sorgfältig, äußerst gründlich
  5. antagonistisch: gegensätzlich, widerstreitend
  6. apathisch: teilnahmslos, abgestumpft, gleichgültig
  7. ar­bi­t­rär: beliebig, willkürlich
  8. ar­gus­äu­gig: scharf beobachtend, wachsam
  9. arkan: geheim, nicht zugänglich
  10. arriviert: angesehen, etabliert
  11. ar­ti­fi­zi­ell: künstlich, gekünstelt
  12. banal: nichts Besonderes, alltäglich, gewöhnlich
  13. bi­gott: frömmelnd, scheinheilig
  14. brachial: handgreiflich, mit roher Körperkraft
  15. de­si­g­niert: für etwas (Aufgabe, Amt) vorgesehen
  16. desolat: trostlos, traurig, miserabel
  17. diabolisch: teuflisch
  18. diametral: entgegengesetzt, gegensätzlich
  19. differenziert: fein abgestuft, nuanciert
  20. dif­fi­zil: schwierig, kompliziert
  21. diffus: unklar, ungeordnet, verschwommen
  22. disparat: ungleichartig, nicht zueinanderpassend
  23. disponibel: sofort verfügbar, frei
  24. di­s­tin­guiert: betont vornehm
  25. divergent: entgegengesetzt, auseinanderstrebend
  26. do­lo­rös: schmerzhaft
  27. durabel: dauerhaft, haltbar, stabil
  28. effektiv: wirksam
  29. ef­fi­zi­ent: viel Leistung in Relation zum Aufwand zu erbringen
  30. elaboriert: differenziert ausgebildet, hoch entwickelt
  31. elanvoll: mit Schwung und Begeisterung
  32. elo­quent: redegewandt, wortreich
  33. eminent: sehr, außerordentlich, äußerst
  34. explizit: ausdrücklich, deutlich
  35. formidabel: beeindruckend, großartig
  36. frappant: verblüffend, überraschend, frappierend
  37. fulminant: ausgezeichnet, toll, großartig
  38. ge­ne­rös: großzügig
  39. gra­vie­rend: schwerwiegend
  40. ikonisch: bildhaft, anschaulich
  41. illuster: berühmt, namhaft, Bewunderung hervorrufend
  42. il­lus­t­ra­tiv: veranschaulichend, erläuternd
  43. im­per­ti­nent: ungehörig, frech, unverschämt
  44. in­ad­äquat: unangemessen, unpassend
  45. in­ak­ku­rat: unsorgfältig, ungenau
  46. infernalisch: höllisch, teuflisch, unerträglich
  47. informell: lässig, locker, leger
  48. ingeniös: erfinderisch, schöpferisch
  49. initial: anfänglich, beginnend
  50. in­sis­tent: beharrlich, hartnäckig
  51. insolent: anmaßend, unverschämt, frech
  52. ir­re­le­vant: unerheblich, ohne Bedeutung
  53. kausal: ursächlich
  54. klandestin: geheim, heimlich
  55. kon­ge­ni­al: einem Genie ebenbürtig
  56. kon­sis­tent: stabil, beständig
  57. kon­s­ter­niert: bestürzt, fassungslos
  58. kon­ti­nu­ier­lich: ununterbrochen
  59. konträr: entgegengesetzt, gegensätzlich
  60. kurios: merkwürdig, skurril
  61. lapidar: kurz und knapp, pointiert
  62. larmoyant: weinerlich
  63. legitim: gesetzlich anerkannt, rechtmäßig
  64. loyal: vertragstreu, redlich,
  65. lu­k­ra­tiv: einträglich, gewinnbringend
  66. lu­zi­fe­risch: teuflisch, bösartig
  67. ma­li­zi­ös: boshaft
  68. marginal: geringfügig, unwichtig
  69. martialisch: kriegerisch
  70. me­di­o­ker: mittelmäßig
  71. mokant: spöttisch
  72. morbid: kränklich, angekränkelt, brüchig
  73. nebulös: verschwommen, unklar
  74. neu­r­al­gisch: besonders empfindlich, anfällig für Störungen
  75. ob­li­ga­to­risch: bindend, vorgeschrieben, verbindlich
  76. obsolet: überflüssig, nicht mehr üblich
  77. ob­s­ti­nat: starrsinnig, unbelehrbar
  78. opportun: gelegen kommend, von Vorteil
  79. opulent: üppig, verschwenderisch
  80. os­ten­ta­tiv: betont, provozierend, zur Schau stellend
  81. pe­ku­ni­är: geldlich, finanziell
  82. penibel: kleinlich
  83. perfide: verschlagen, hinterhältig, gemein
  84. per­ni­zi­ös: unheilvoll, verderblich, bösartig
  85. pittoresk: malerisch
  86. pointiert: gezielt, scharf zugespitzt
  87. prä­de­s­ti­niert: in hohem Maße geeignet
  88. prägnant: etwas in knapper Form genau treffend
  89. präsent: anwesend, gegenwärtig
  90. prätentiös: Eindruck machen wollend, sich wichtig machen
  91. prekär: schwierig, heikel, misslich
  92. pre­zi­ös: gekünstelt, unnatürlich (auch: pre­ti­ös)
  93. pro­non­ciert: eindeutig, entschieden, betont
  94. prosaisch: nüchtern, sachlich, trocken
  95. re­d­un­dant: mehrfach vorhanden, wiederholt
  96. relevant: bedeutsam, wichtig
  97. renitent: widersetzlich, bockig
  98. re­nom­miert: angesehen, geschätzt
  99. respektabel: Respekt verdienend, achtbar
  100. restriktiv: einschränkend, beschränkend
  101. ru­di­men­tär: unvollständig, nur noch in Ansätzen vorhanden
  102. sa­k­ro­sankt: unantastbar
  103. satanisch: böse, boshaft, teuflisch
  104. saturiert: satt
  105. servil: kriecherisch, untertänig
  106. si­byl­li­nisch: rätselhaft, orakelhaft
  107. skurril: seltsam, befremdlich
  108. stringent: logisch, schlüssig, überzeugend
  109. su­b­lim: erhaben, verfeinert
  110. sub­si­di­är: behelfsmäßig
  111. subtil: mit Feingefühl, mit Sorgfalt
  112. superb: ausgezeichnet, vorzüglich
  113. to­le­ra­bel: annehmbar, erträglich
  114. tradiert: überliefert, traditionell
  115. trist: trostlos, freudlos
  116. tri­um­phant: triumphierend, siegreich, erfolgreich
  117. trivial: durchschnittlich, alltäglich, gewöhnlich
  118. un­prä­ten­ti­ös: bescheiden
  119. vakant: im Augenblick frei, nicht besetzt, offen
  120. ve­he­ment: heftig, ungestüm
  121. versiert: Bescheid wissend, geschickt

 

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Fazit

Die richtige Wahl von Adjektiven erfordert viel Fingerspitzengefühl und ein hochkarätiges Hintergrundwissen zum jeweiligen Fachthema. Ein falsches Wort kann dich entweder wie einen Trottel oder einen Blender dastehen lassen.

Wähle deine Worte daher mit Bedacht.

Verwende nur Adjektive, deren Bedeutung du wirklich kennst und bevorzuge diejenigen, die üblicherweise im jeweiligen wissenschaftlichen Kontext eingesetzt werden. Die Liste von oben kann dich dabei unterstützen und dir wertvolle Anregungen liefern. Um eine gründliche, eigenständige Prüfung kommst du allerdings nicht herum.

Überlade deine Texte außerdem nicht mit Adjektiven. Setze sie sparsam ein und achte darauf, dass sie perfekt passen. Diese sprachliche Präzision in Kombination mit dem gezielten Einsatz raffinierter Beschreibungen lässt deine Studienarbeit in neuem Glanz erstrahlen und verleiht jedem deiner Texte den letzten Schliff.

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

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