Wie du mit der Fokus-Frage beim Lernen konzentriert und motiviert bleibst

Wie du mit der Fokus-Frage beim Lernen konzentriert und motiviert bleibst

von Tim Reichel

von Tim Reichel

Wenn du erfolgreich studieren möchtest, musst du konzentriert und motiviert arbeiten. Die Fokus-Frage hilft dir dabei und zeigt dir, wie du...

Bild: Elijah Hail / unsplash.com

Lie­be Kon­zen­tra­ti­on,

lei­der konn­te ich dich heu­te zu unse­rer Ver­ab­re­dung am Schreib­tisch nicht antref­fen. Ich habe knap­pe zwei Stun­den auf dich gewar­tet und mir wäh­rend­des­sen die Zeit mit lus­ti­gen Vide­os und „wich­ti­gen Auf­räum­ar­bei­ten“ ver­trie­ben.

Da du auch unse­rem Mee­ting im Hör­saal fern­ge­blie­ben bist (und das zum wie­der­hol­ten Mal), woll­te ich nur mal nach­fra­gen: Wo bist du?

Ist alles okay bei dir? Oder habe ich dir etwas getan?

Es wäre super, wenn du noch­mal vor­bei­schaust, denn so lang­sam müss­ten wir mit dem Ler­nen anfan­gen. Du weißt schon, Klau­su­ren und so. Ohne dich geht das nicht so gut.

Lie­be Grü­ße und hof­fent­lich bis bald

Ach ja, die gute alte Kon­zen­tra­ti­on.

Hält sich an kei­ne Ter­min­ab­spra­che und ist schnel­ler wie­der weg, als sie gekom­men ist. Kommt dir bekannt vor? Dann habe ich etwas für dich, das bes­ser funk­tio­niert als jeder Lie­bes­brief und jede Ver­miss­ten­an­zei­ge: die Fokus-Fra­ge.

 

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Die Fokus-Frage

Das Kon­zept der Fokus-Fra­ge habe ich zum ers­ten Mal in Gary Kel­lers Buch „The One Thing“ (Affi­lia­te-Link) ken­nen­ge­lernt und seit­dem benut­ze ich es täg­lich. Es ist einer mei­ner per­sön­li­chen Pro­duk­ti­vi­täts-Joker und daher möch­te ich dir in die­sem Arti­kel zei­gen, wie auch du mit einer simp­len Fra­ge kon­zen­trier­ter und moti­vier­ter stu­die­ren kannst als jemals zu vor. Kom­men wir direkt zur Sache. Die Fokus-Fra­ge lau­tet:

Wel­ches ist die EINE Sache, die ich tun kann, sodass alles ande­re ein­fa­cher oder sogar über­flüs­sig wird?

Als ich die­se Fra­ge zum ers­ten Mal las, war ich ent­täuscht. Ich hat­te mehr erwar­tet. Trotz­dem folg­te ich Gary Kel­lers Rat und gab der Sache eine Chan­ce. Zu die­sem Zeit­punkt schrieb ich an mei­ner Dok­tor­ar­beit und konn­te men­ta­le Unter­stüt­zung durch­aus gebrau­chen. Nach­dem die Fokus-Fra­ge ein paar Tage lang auf einem klei­nen, gel­ben Post-it an mei­nem Schreib­tisch hing, merk­te ich erstaun­li­che Fort­schrit­te. Ich war ziel­stre­bi­ger bei der Arbeit, ließ mich weni­ger ablen­ken und hielt län­ger durch.

Ich hat­te das Gefühl, genau zu wis­sen, was ich woll­te und ich war bereit, alles dafür zu tun, um mei­ne EINE Sache zu errei­chen. Mei­ne Kon­zen­tra­ti­on war mes­ser­scharf und in mir zün­de­te stünd­lich ein Feu­er­werk an neu­er Moti­va­ti­on. Die Fokus-Fra­ge funk­tio­nier­te.

War­um das so ist, schau­en wir uns jetzt an.

 

Warum die Fokus-Frage so gut funktioniert

Fra­gen an sich haben kei­nen Nut­zen. Sie hel­fen dir im ers­ten Moment nicht wei­ter, wenn du in einem Moti­va­ti­ons­tief steckst oder an Kon­zen­tra­ti­ons­schwie­rig­kei­ten lei­dest. Auf den zwei­ten Blick kön­nen dir Fra­gen aller­dings wert­vol­le Hin­wei­se dar­auf geben, wie du ein Pro­blem lösen und gro­ße Auf­ga­ben bewäl­ti­gen kannst. Und genau das ist der Zweck der Fokus-Fra­ge. Sie ist ein Impuls, der dich dazu zwingt, eine Ant­wort dar­auf zu geben, was gera­de in dei­nem Leben wich­tig ist.

Die Fokus-Fra­ge drängt dich dazu, Prio­ri­tä­ten zu set­zen („Wel­che ist die EINE Sache, …“), bringt dich zum Han­deln („…die ich tun kann, …“) und schützt dich vor Ori­en­tie­rungs­lo­sig­keit und Ablen­kun­gen („…sodass alles ande­re ein­fa­cher oder sogar über­flüs­sig wird.“). Jedes Mal, wenn du die Fokus-Fra­ge beant­wor­test, wird dir etwas kla­rer, was du errei­chen möch­test und wel­che Schrit­te auf die­sem Weg zu tun sind.

Die­ses Zusam­men­spiel macht die Fokus-Fra­ge so stark.

 

Wie du mit der Fokus-Frage konzentriert bleibst

Die Anfor­de­run­gen in einem moder­nen Stu­di­um sind kom­plex. Fast täg­lich ändern sich dei­ne Plä­ne. Neue Auf­ga­ben kom­men hin­zu. Alte Ver­pflich­tun­gen, die ges­tern noch brand­ak­tu­ell waren, spie­len heu­te kei­ne Rol­le mehr. Trotz­dem darfst du nicht die Über­sicht ver­lie­ren und ori­en­tie­rungs­los in den Tag hin­ein­le­ben. Kurz: Du musst lau­fend dei­ne Prio­ri­tä­ten ändern und trotz­dem dei­ne lang­fris­ti­gen Zie­le im Blick behal­ten.

Die Fokus-Fra­ge ist das idea­le Werk­zeug, um dich dabei zu unter­stüt­zen.

Auf der einen Sei­te lenkt sie dei­ne Kon­zen­tra­ti­on auf eine ein­zi­ge Auf­ga­be; auf der ande­ren Sei­te sorgt sie dafür, dass dein Glo­bal Pic­tu­re, dei­ne Visi­on von dei­nem Stu­di­um, all­ge­gen­wär­tig ist. Durch den Satz­teil „sodass alles ande­re ein­fa­cher oder sogar über­flüs­sig wird“ wird dei­ne „eine Sache“ kon­ti­nu­ier­lich in Rela­ti­on gesetzt. Du siehst dein Han­deln daher immer in einem grö­ße­ren Zusam­men­hang und nie­mals iso­liert.

Ein­zig Ablen­kun­gen und Klei­nig­kei­ten, die dei­ne Auf­merk­sam­keit steh­len wol­len, wer­den aus­ge­grenzt. Durch den Fokus auf wirk­lich nur EINE Sache bün­delst du dei­ne men­ta­le Ener­gie und bleibst in einem hohen Maß kon­zen­triert. Egal, ob beim Ler­nen, Recher­chie­ren oder Schrei­ben: Sobald du dei­ne EINE Sache bestimmt hast, wirst du fest­stel­len, wie sehr sich dein Fokus ver­engt und dei­ne Kon­zen­tra­ti­on zunimmt.

 

Wie du mit der Fokus-Frage motiviert bleibst

Aber das Bes­te ist: Schon nach kur­zer Zeit ent­wi­ckelt die Fokus-Fra­ge eine pro­duk­ti­ve Eigen­dy­na­mik. Stell dir dein Stu­di­um als eine Rei­he von Domi­no­stei­nen vor, die mit einem klei­nen Abstand von­ein­an­der auf­ge­stellt wur­den. Um letzt­end­lich dein Stu­di­um zu meis­tern und dei­nen Abschluss zu erhal­ten, musst du jeden ein­zel­nen Domi­no­stein umwer­fen. Und wie gelingt dir das am bes­ten? Rich­tig, indem du ganz vor­ne beginnst.

Auch hier­bei hilft dir die Fokus-Fra­ge.

Sie for­dert dich dazu auf, den ers­ten Domi­no­stein zu fin­den und mit aller Ent­schlos­sen­heit umzu­wer­fen. Sobald du das geschafft hast, wirst du fest­stel­len, dass die fol­gen­den Domi­no­stei­ne als Reak­ti­on dar­auf bereit sind, umzu­fal­len oder bereits umge­fal­len sind. Das Schwie­rigs­te (der Anfang) ist gemacht – der Rest folgt dann auto­ma­tisch. Dei­ne „eine Sache“ steht ganz vor­ne in der Rei­he und übt die größ­te Wir­kung auf alle ande­ren „Stei­ne“ aus.

Jetzt musst du nur noch dran­blei­ben.

 

Beispiele

Genug Theo­rie. Damit du die Fokus-Fra­ge direkt aus­pro­bie­ren kannst, habe ich drei ein­fa­che Anwen­dungs­bei­spie­le aus dei­nem Stu­den­ten­all­tag für dich zusam­men­ge­stellt.

Ler­nen

  • Fokus-Fra­ge: Wel­ches ist die EINE Sache, die ich für mei­nen Lern­fort­schritt tun kann, damit alles ande­re ein­fa­cher oder sogar über­flüs­sig wird?
  • Mög­li­che Ant­wor­ten: Die Vor­le­sungs­fo­li­en wie­der­ho­len, ein Kapi­tel aus dem Lehr­buch zusam­men­fas­sen, Kar­tei­kar­ten erstel­len usw.

Prü­fung

  • Fokus-Fra­ge: Wel­ches ist die EINE Sache, die ich für mei­ne Prü­fung tun kann, damit alles ande­re ein­fa­cher oder sogar über­flüs­sig wird?
  • Mög­li­che Ant­wor­ten: Einen Lern­plan erstel­len, das Lehr­buch über­flie­gen, die Vor­le­sung besu­chen usw.

Stu­di­en­ar­beit

  • Fokus-Fra­ge: Wel­ches ist die EINE Sache, die ich für mei­ne Bache­lor­ar­beit tun kann, damit alles ande­re ein­fa­cher oder sogar über­flüs­sig wird?
  • Mög­li­che Ant­wor­ten: Den ers­ten Satz in Kapi­tel 2 schrei­ben, eine Quel­le zusam­men­fas­sen, ein Dia­gramm erstel­len usw.

Gar nicht so schwie­rig, oder? Im Gegen­teil: Das Stel­len und Beant­wor­ten der Fokus-Fra­ge ist ein­fach. Trotz­dem machen es die meis­ten Stu­den­ten nicht und ver­har­ren statt­des­sen in einem Zustand läh­men­der Unpro­duk­ti­vi­tät. Sie beschäf­ti­gen sich mit unnö­ti­gen Din­gen anstatt mit ihrer EINEN Sache. Und das musst du ver­mei­den.

Daher mein Tipp: Stell dir die Fokus-Fra­ge mehr­mals täg­lich.

Schrei­be dir eine Erin­ne­rung und lass sie dir auf dei­nem Smart­phone alle zwei oder drei Stun­den anzei­gen. Zusätz­lich kannst du auch Erin­ne­rungs­zet­tel in dei­ner Woh­nung oder an dei­nem Schreib­tisch befes­ti­gen, damit du wenigs­tens ein­mal am Tag, dar­über nach­denkst, wel­ches dei­ne EINE Sache ist. Je öfter du dir die­se Fra­ge stellst und dann ent­spre­chend danach han­delst, des­to bes­ser. Für dich, dein Stu­di­um und dein Glück.

 

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Fazit

Wenn du beim Stu­die­ren erfolg­reich sein möch­test, musst du kon­zen­triert und moti­viert arbei­ten. Die Fokus-Fra­ge hilft dir dabei und zeigt dir, wie du dei­ne Ener­gie sinn­voll ein­set­zen kannst. Sobald du die­se klei­ne Fra­ge beant­wor­test – und zwar regel­mä­ßig – wirst du nie wie­der im Unistress unter­ge­hen oder den Über­blick ver­lie­ren. Du weißt zu jeder Zeit, was aktu­ell das Wich­tigs­te auf dei­ner To-do-Lis­te ist und kannst dich so von Auf­ga­be zu Auf­ga­be han­geln.

Die­se Fokus­sie­rung wird eine unge­ahn­te Moti­va­ti­on in dir aus­lö­sen, weil du ab jetzt effi­zi­ent und klug mit dei­ner Zeit umgehst. Ablen­kun­gen und Neben­säch­lich­kei­ten spie­len von nun an kei­ne Rol­le mehr bei dir. Denn du küm­merst dich aus­schließ­lich um dei­ne EINE Sache.

Also: Was ist die eine Sache, die du tun kannst, sodass alles ande­re ein­fa­cher oder sogar über­flüs­sig wird?

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher. Hier erfährst du mehr über Tim Reichel.

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