Wächst dir dein Studium über den Kopf? Dann kann dir dieser Gedanke helfen

Tim Reichel

Überfordert im Studium? Deine Überforderung ist selbstgemacht und beruht auf einem falschen Gedankenmuster. Zum Glück liegt die Lösung für dieses Problem auch bei dir...

Bild: Kristopher Roller / unsplash.com

Dein Kalender ist voll. Deine To-do-Liste noch voller. Und dein Kopf platzt gleich.

Das Limit ist erreicht. Du kannst nicht mehr, bist müde. Kurz vorm Aufgeben. Du arbeitest und lernst rund um die Uhr. Den ganzen Tag lang – und das seit Wochen. Doch es reicht nicht. Du kommst nicht hinterher. Auf eine erledigte Aufgabe kommen drei neue hinzu. Dein Studium hat es geschafft: Es hat dich an den Rand einer ausgewachsenen Krise geführt.

Burnout? Vielleicht.

Überforderung? Auf jeden Fall.

Ich weiß, wie du dich fühlst. Hilflos. Alleingelassen. Überfordert. Gelähmt. Dem Andrang deiner täglichen Verpflichtungen nicht mehr gewachsen. Der Gedanke an die nächste Prüfungsphase löst Panik bei dir aus. Vor lauter Zukunftsangst liegst du nachts manchmal wach und kannst nicht schlafen. Dein Kopf lässt dich nicht.

Darum helfen wir ihm jetzt.

Mit einem einfachen Gedanken.

 

Überfordert? Das ist das Problem!

Dein Studium wächst dir über den Kopf. Doch mit diesem Problem stehst du nicht alleine da. Viele Studenten fühlen sich überfordert mit ihrer aktuellen Situation. Sie haben den Eindruck, die Kontrolle über ihr Studentenleben zu verlieren – und das, obwohl sie fleißig sind und ihr Bestes geben, um ihren täglichen Anforderungen gerecht zu werden.

Doch es reicht nicht. Die Zeit reicht nicht, um den kompletten Stoff zu lernen; die Energie reicht nicht, um jeden Tag acht, zehn oder zwölf Stunden konzentriert zu arbeiten; das Geld reicht nicht, um ohne Nebenjob über die Runden zu kommen.

Mit der Zeit nimmt dieses Es-reicht-nicht-Gefühl Besitz von deiner Denkweise. Anfangs sind es nur wenige Momente, in denen dir diese Ressourcenknappheit bewusst wird, doch allmählich fühlst du dich überfordert und immer weiter in die Ecke gedrängt, bis du irgendwann denkst: „Ich schaffe das alles nicht.“

Und dann steckst du fest.

So kannst du dich befreien:

 

Dieser Gedanke kann dir helfen

Überforderung ist kein exklusives Problem von Studenten. Viele Menschen fühlen sich ihren Aufgaben nicht gewachsen. Doch dieser beklemmende Zustand wird in den meisten Fällen durch ungünstige Gedankenmuster verursacht. Gedankenmuster, die dir weismachen wollen, dass du jede noch so kleine Verpflichtung und alle erdenklichen To-dos, die dir in die Quere kommen, anpacken und in Perfektion erledigen musst.

Doch dieser Gedanke ist falsch.

Er ist falsch und gefährlich. Er sorgt dafür, dass du einen Leistungsanspruch an dich selbst stellst, den du niemals erfüllen kannst. Und das sorgt dafür, dass du die Orientierung verlierst, dich verzettelst und krank wirst. Wenn du dich das nächste Mal überfordert fühlst und denkst „Ich schaffe das alles nicht.“, dann habe ich eine gute Nachricht für dich:

Du kannst nicht alles schaffen.

Dein Studium ist so ausgelegt, dass du niemals alles lesen, zusammenfassen und lernen kannst, was es zu lesen, zusammenzufassen und zu lernen gibt – zumindest nicht in der vorgegebenen Zeit und mit deinen endlichen Ressourcen. Verglichen mit deinen persönlichen Rahmenbedingungen ist der Workload deines Studiums unendlich groß. Daher ist es unmöglich für dich, alle Aufgaben, Verpflichtungen und To-dos zu erledigen:

Du kannst nicht alles schaffen. Deshalb musst du nicht alles schaffen.

Dein Studium ist so ausgelegt, dass es dich aus deiner geistigen Komfortzone führt. Es soll dich überfordern, damit du über dich hinauswächst. Das ist hart und ungemütlich – aber effizient. Es ist zum Teil grob und gemein – aber es fördert deine Weiterentwicklung. Allerdings nur, wenn du einen wesentlichen Punkt dabei beachtest:

Du kannst nicht alles schaffen. Deshalb musst du nicht alles schaffen. Darum darfst du nicht versuchen, alles zu schaffen.

Wenn du weißt, dass du niemals allen Anforderungen gewachsen sein wirst und es immer mehr zu tun gibt als Zeit, Energie und andere Ressourcen zur Verfügung stehen, darfst du eines nicht tun: trotzdem versuchen, alles zu schaffen. Denn wenn du das tust, stellst du dich selbst vor eine unmögliche Herausforderung. Du quälst dich ohne die Aussicht auf Erfolg. Du schadest dir langfristig und treibst dich in den persönlichen Ruin.

Doch wie löst du dieses Problem?

 

Die Lösung für deine Überforderung

Deine Lage sieht komplizierter aus als sie in Wirklichkeit ist. Denn: Jeder Mensch mit Verantwortung sieht sich mit der beschriebenen Knappheit konfrontiert. Heißt: Es ist normal, überfordert zu sein. Doch wie gehen deine Leidensgenossen mit diesem Problem um?

Die Lösung für das Ungleichgewicht besteht nicht darin, mehr oder härter – sondern klüger und selektiver zu arbeiten. Die Grundregel dazu lautet:

Du musst nicht alles schaffen – du musst nur alles im Blick behalten.

Du musst wissen, welche Aufgaben und Verpflichtungen für dich von Bedeutung sind. Du musst den Überblick behalten und darfst zwischen deinen To-dos und Terminen nicht die Orientierung verlieren. Denn wenn du diese Übersicht nicht hast, entsteht die beschriebene Ohnmacht von oben und das Gefühl der Überforderung kehrt zurück.

 

Fazit und Aufgabe für dich

Deine Überforderung ist selbstgemacht und beruht auf falschen Gedankenmustern. Du bildest dir deine ungünstige Situation zwar nicht ein, aber du manövrierst dich durch einen falsch verstandenen Leistungsanspruch an dich selbst in einen mitreißenden Strudel Richtung Burnout.

Zum Glück liegt die Lösung für dieses Problem auch bei dir selbst und beginnt damit, dass du deine Denkweise umstellst: Du kannst nicht alles schaffen. Deshalb musst du nicht alles schaffen. Darum darfst du nicht versuchen, alles zu schaffen. Und weiter: Du musst nicht alles schaffen – du musst nur alles im Blick behalten.

Zum Abschluss habe ich drei Aufgaben für dich, die dir helfen werden, dich weniger überfordert zu fühlen. Los geht’s:

  1. Schreibe die neuen Gedankenmuster von oben („Du kannst nicht alles schaffen…“) fünf mal auf und wiederhole sie danach fünf Mal laut vor einem Spiegel!
  2. Verschaffe dir einen Überblick über alle Aufgaben und Verpflichtungen, die dich aktuell oder in Zukunft betreffen! Sammle wirklich ALLES, was dir einfällt auf einer Liste und nimm jeden noch so kleinen Teilschritt auf!
  3. Sortiere deine Liste und setze Prioritäten! Welche Aufgaben sind wirklich wichtig? Welche sind dringend? Welche kannst du vorerst oder generell vernachlässigen?

Mit diesem einfachen Drei-Schritte-Plan kann es dir gelingen, deine mentale Überforderung zu besiegen. Mach dir klar, dass du nicht alles schaffen musst und konzentriere dich darauf, den Überblick zu behalten. Setze dann kluge Prioritäten und überlade deine freien Kapazitäten nicht mit Arbeit. Kurzfristig kann diese Art der persönlichen Ausbeutung zwar funktionieren; langfristig wird sie dich aber kaputtmachen.

Und das musst du verhindern.

PS: Wenn du dabei Hilfe brauchst und dein Zeitmanagement von Grund auf verbessern möchtest, dann sieh dir mein Buch an: den Bachelor of Time. In diesem Buch zeige ich dir, wie du deine Zeit besser nutzen kannst, unglaublich produktiv wirst und gleichzeitig entspannt deine Freizeit genießen kannst. Hier entlang, bitte.

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

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