7 Dinge, die wichtiger sind als dein Notenschnitt im Studium

Tim Reichel

Notenschnitt im Studium: Dein Notenschnitt darf nicht das wichtigste in deinem Studium sein. Es gibt Dinge, die sich um ein Vielfaches positiver auf deinen Erfolg ...

Bild: Ryan McGuire / gratisography.com

Da ist das Ding.

Endlich hältst du es in der Hand. Nach so vielen Jahren. Nach so viel Arbeit. Endlich hast du es geschafft.

Da ist es: dein Zeugnis.

Und ein richtig gutes noch dazu. Deine Noten sind toll und dein Notenschnitt kann sich wirklich sehen lassen. Mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht begutachtest du dieses eine Dokument, für das du so viele Strapazen auf dich genommen hast. Die Belohnung für ein anstrengendes Studium. Dein langersehntes Ziel.

Und nach zwei Sekunden fragst du dich: Und das war es?

Leider ja.

Viele Studenten gehen fälschlicherweise immer noch davon aus, dass ihre Noten das wichtigste im Studium sind – dabei stimmt dieses Gerücht schon lange nicht mehr. Worauf Personaler wirklich im Bewerbungsprozess achten, habe ich dir bereits in diesem Artikel gezeigt. (Kleiner Tipp: Noten spielen keine große Rolle).

Doch selbst das, was dein potenzieller Arbeitgeber über dich und deine Noten denkt, ist nicht so wichtig. Wichtig ist nur, was du langfristig aus deiner Studienzeit mitnehmen kannst und was dir dann ein Leben lang gut tut. Und das hat wenig mit deinem Notenschnitt zu tun. Eigentlich hat es damit rein gar nichts zu tun.

Es zählen andere Dinge.

 

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Diese 7 Dinge sind wichtiger als dein Notenschnitt

Ja, dein Notenschnitt ist wichtig. Aber: Deine Noten sind nicht das wichtigste in deinem Studium. Es gibt Dinge, die mehr zählen – weil sie dir mehr bringen. Hier sind sieben Stück davon:

 

1. Persönliche Entwicklung

Jeder Mensch, der sich bewusst für ein Studium entscheidet und Lebenszeit investiert, verfolgt damit ein übergeordnetes Ziel: Weiterentwicklung. Jeder Student möchte sich während der Zeit an der Uni verbessern. Schlauer werden. Besser werden. Glücklicher werden.

Und an der Spitze dieses Entwicklungswunsches steht deine persönliche Entwicklung. Wie schaffst du es, dich als Persönlichkeit zu entfalten? Wie kannst du deine besten Charakterzüge fördern? Wie gelingt es dir, deine Intelligenz und dein Verständnis bestmöglich einzubringen? Wenn du dein Studium dazu nutzt, um dich persönlich weiterzuentwickeln, ist diese Zeit das beste Investment deines Lebens.

 

2. Lernfähigkeit

Dein Studium dient nicht ausschließlich dem Zweck, dir Unmengen an Fachwissen beizubringen. Es geht vielmehr darum, dass du lernst, wie es ist, etwas zu lernen. Und: Dein Ziel sollte es sein, dass du lernst, dir selbstständig neue Dinge beizubringen. Ohne Uni. Ohne Professor. Ohne Kommilitonen. Selbstständig.

Wenn du beim Studieren eine produktive Lernfähigkeit entwickelst, sind deiner Leistungsfähigkeit keine Grenzen gesetzt. Dein Potenzial wird unendlich groß und du kannst dich dein Leben lang mit neuen, interessanten Dingen auseinandersetzen. Denn du hast ja gelernt, wie du dir diese Dinge alleine aneignen kannst. Und das macht dich unschlagbar.

 

3. Selbstständiges Arbeiten

Neben einer eigenständigen Lernfähigkeit verfügen erstklassige Studenten über eine weitere Fähigkeit, die jeden Einserschnitt in den Schatten stellt: eigenständiges Arbeiten.

Menschen, die neue, bisher unbekannte Aufgaben selbstständig angehen, bearbeiten und erledigen können, sind selten zu finden. Dementsprechend heiß sind sie auf dem Arbeitsmarkt (und überall sonst) begehrt. Wenn du dir im Studium eine schnelle Auffassungsgabe antrainierst und dir dazu noch angewöhnst, mutig und entschlossen zu handeln, wird aus dir ein Macher par excellence.

 

4. Soziale Kompetenz

Für Egoisten ist in unserer vernetzten und arbeitsteiligen Gesellschaft kein Platz mehr. Nur fachlich gut zu sein, reicht heute nicht mehr, wenn du nach deinem Studium sofort in einem Job mit Verantwortung durchstarten möchtest. Zusätzlich brauchst du eine gewisse soziale Kompetenz.

Damit meine ich nicht, dass du gute Witze erzählen oder viel Bier trinken kannst, sondern: Es geht darum, dass du angemessen auf dein Umfeld reagieren kannst. Du musst zuhören können. Erklären können. Teamfähig sein. Die Interessen anderer verstehen. Ein ehrliches Mitgefühl entwickeln. Ethisch handeln. Darum geht es. Wenn du dich ausschließlich um dich (und um deinen Notenschnitt) kümmerst, verkümmern diese sozialen Fähigkeiten allerdings.

 

5. Analytische Fähigkeiten

Egal, was du nach deinem Studium tun wirst: Es wird nicht einfacher. Deine Aufgaben werden immer komplexer und die Probleme, vor die du gestellt wirst, erscheinen immer größer. Doch wenn du im Studium an deiner analytischen Arbeitsweise gefeilt hast, wird das alles kein Problem für dich sein.

Analytisches Denken hat einen schlechten Ruf. Akademiker werden häufig dafür belächelt, wenn sie Situationen objektiv betrachten und dann in ihre Einzelteile analysieren. Dabei ist diese Fähigkeit Gold wert und wird dir in deinem späteren Arbeitsleben viele Türen öffnen. Besonders die zum Herzen deines Chefs.

 

6. Transferfähigkeit

Wenn du dich in deinem Studium ausschließlich darauf verlässt, in Prüfungen auswendig gelernte Definitionen und Standardbeispiele abzurufen, erhältst du damit vielleicht einen Hochschulabschluss (mit einem passablen Notenschnitt) – im richtigen Leben nutzt dir diese „Strategie“ leider gar nichts. In der realen Welt bringen dir auswendig gelernte Dinge nichts. Hier sind Verständnis und Transferleistungen gefragt.

Du musst lernen, bekannte Methoden, Prozesse und Modelle in neuen Situationen anwenden zu können. Du musst Schlüsse ziehen, Verbindungen erkennen und dein Wissen transferieren. Denn sonst bleibt es nur im theoretischen Teil deines Kopfes und nützt dir nichts.

 

7. Selbstmotivation

Wenn es eine Sache gibt, die erfolgreiche Studenten draufhaben müssen, dann ist es Selbstmotivation. Jeder Student trägt fast täglich einen Kampf mit sich selbst aus. Zur Vorlesung, ja oder nein? Lernen, ja oder nein? Weiterlernen, ja oder nein? Studienarbeit schreiben, ja oder nein?

Selbstmotivation ist die Studenten-Schlüsselfähigkeit. Wenn es dir schon im Studium immer wieder gelingt, die eigene Prokrastination zu überwinden und hartnäckig an deinen Zielen zu arbeiten, wirst du nicht nur ein zufriedeneres und glückliches Studentenleben führen – du wirst auch darüber hinaus zu einer aktiven Persönlichkeit und kannst dein Leben nach deinen Vorstellungen gestalten. Wenn du es schaffst, dir regelmäßig selbst in den Arsch zu treten und dich von Aufgabe zu Aufgabe zu motivieren, wirst du im Leben erfolgreich sein – sonst nicht.

 

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Fazit

Dein Notenschnitt darf für dich nicht das wichtigste im Studium sein. Es gibt andere Dinge, die mehr zählen; Dinge, die sich deutlich positiver auf dein Leben nach der Uni auswirken.

Hör auf damit, nur noch auf deine Noten zu schielen und deinen Notenschnitt zu optimieren. Denn sobald du beim Studieren höhere Ziele in deinen Fokus stellst und nicht mehr mit Sabber vorm Mund der nächsten Note hinterherjagst, wird sich dein Studentenleben grundlegend verändern. Du wirst zu einem schlauen, selbstbewussten Studenten, der den wahren Sinn eines Studiums verstanden hat.

Eine Sache verspreche ich dir: Sobald du nicht mehr versuchst, deine Noten zu optimieren, sondern alles daransetzt, dich nachhaltig zu verbessern und deine persönliche Entwicklung zu fördern, wirst du um ein Vielfaches besser abschneiden, als du es dir je ausmalen konntest. Gute Noten sind nämlich eine logische Folge deiner neuen Arbeitsweise – aber bei weitem nicht die Beste.

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

  • Hey Tim,

    Als jemand, der damals im Studium auch viel zu oft einfach nur den guten Noten hinterhergerannt ist, muss ich dir leider absolut recht geben: Die Noten sind hinterher weit weniger wichtig als vieles andere. Heute, fast 10 Jahre später, bin ich ein bisschen traurig darüber, dass mir das damals noch nicht klar war.

    Viele Grüße,
    Jan

  • Hallo Tim, ich kann Dir vollkommen zustimmen: Ohne gewisse Soft Skills kommt man nicht weit. Doch für das eigene Ego ist es trotzdem recht gut, wenn man gute Noten hat. Und manche Arbeitgeber (es handelt sich häufig um recht große Firmen) erwähnen bereits in der Stellenanzeige, dass sie ausschließlich Bewerbungen von Absolventen wünschen, die ihr Studium mit Gut oder besser abgeschlossen haben.

    • Hallo Joana,

      du hast recht: Natürlich erwähnen viele Unternehmen bereits in der Stellenausschreibung, dass gute Noten erwünscht sind. Trotzdem liegt es an jedem Einzelnen selbst, ob er sich auf diesen Kennzahlen-Irrsinn einlässt – oder eben nicht. 🙂

      Ich denke ünrigens nicht, dass sich kluge Personaler eine zu starke Fokussierung auf Noten leisten können, wenn sie ihr Unternehmen mit starken Nachwuchskräften ausstatten wollen. Die Zeiten sind vorbei.

      Schöne Grüße
      Tim

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