„Das kann ich mir nie merken!“
Zu viel, zu kompliziert, zu abstrakt: Beim Lernen für deine Klausuren wirst du jedes Semester vor neue Herausforderungen gestellt. Berge von Vorlesungsfolien, Übungsaufgaben und Fallstudien warten auf dich. Ein Meer aus Papier muss zusammengefasst, gelernt und im besten Fall auch noch verstanden werden.
Bei so viel Stoff, der nur zu einem überschaubaren Teil spannend und interessant ist, stellst du dir schnell die Frage: Wie soll ich das alles in so kurzer Zeit nur in meinen Kopf bekommen?
Eigentlich ist das nicht machbar. Aber nur eigentlich.
Denn es kommt auf die Technik an. Damit du dir deinen gesamten Lernstoff leichter merken und in Rekordzeit abspeichern kannst, hilft es, wenn du dir eine kreative und einfache Lerntechnik zu Nutze machst. Die gute alte Eselsbrücke.
Und wie du das genau anstellst, zeige ich dir in diesem Artikel. Aber der Reihe nach.
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Was ist eine Eselsbrücke?
Eine Eselsbrücke ist nichts anderes als eine kreative Merkhilfe und unterstützt das Einprägen von Fakten. Besonders hilfreich ist diese Mnemotechnik beim Auswendiglernen von Vokabeln, Formeln oder technischen Zusammenhängen.
Dabei stellt die Eselsbrücke einen Zusammenhang zwischen langweiligen Informationen (ohne persönlichen Bezug) und „merkwürdigen“ Verbindungen her, den du dir viel besser merken kannst und im Langzeitgedächtnis behältst.
Ein klassisches Beispiel aus der Schulzeit zum Merken der vier Himmelsrichtungen (Norden, Osten, Süden, Westen) ist die Eselsbrücke „Niemals Ohne Seife Waschen“. Oder zum Einprägen der Planeten unseres Sonnensystems (Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun): „Mein Vater Erklärt Mir Jeden Sonntag Unseren Nachthimmel“. (Früher noch mit Pluto…)
Beim Lernen mit Eselsbrücken nutzt du die assoziative Arbeitsweise deines Gedächtnisses und kannst dir dadurch deutlich mehr Inhalte merken. Und dazu hast du unendlich viele Möglichkeiten.
Arten von Eselsbrücken
Eselsbrücken lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen. Unter den bekanntesten Merksätzen kommen diese hier besonders häufig vor:
- Merksatz aus Anfangsbuchstaben
Beispiel: „Niemals Ohne Seife Waschen“. Siehe oben. - Merksatz aus Wortbausteinen
Beispiel: „Gar nicht wird gar nicht zusammengeschrieben“. - Abkürzungen aus Anfangsbuchstaben
Beispiel: „KLAPS-Regel“ aus der Mathematik = „Klammer, Punkt, Strich“. - Merksatz als Reim
Beispiel: „He, she, it, das S muss mit“. - Nummerieren, Zahlen
Beispiel: „7-5-3 – Rom schlüpft aus dem Ei“. (Zur Gründung Roms 753 v. Chr.)
Neben diesen Beispielen gibt es noch weitere Überkategorien und natürlich jede mögliche Mischform oder Kombination.
Damit deine Eselsbrücke auch wirklich funktioniert und im Gedächtnis bleibt, zeige ich dir jetzt, worauf du bei der Kreation achten musst. Es reicht nämlich nicht, wenn du dir nur einen lustigen Satz ausdenkst. Deine Eselsbrücke muss mehr können.
Anforderungen an Eselsbrücken
Warum sind einige Merkhilfen über Jahrzehnte lang bekannt und werden von Generation zu Generation weitergegeben? Weil sie funktionieren.
Damit deine Eselsbrücke die nötige Power bekommt und wirklich „merkwürdig“ wird, kannst du dich an diesem Anforderungskatalog orientieren.
Gute Eselsbrücken sind:
- Einfach
- Kurz
- Kurios
- Eindeutig
- Logisch
- Einprägsam
- Ansprechend
- Persönlich
- Emotional
Eine Eselsbrücke ist immer individuell und sollte sich auf deine eigenen Erfahrungen und Vorlieben stützen. Es kommt nur darauf an, wie die Eselsbrücke für dich passt. Und dabei hilft die EMK-Regel.
EMK und zwar laut!
Wenn deine Eselsbrücke erfolgreich sein soll, muss sie sich in deinem Köpfchen gegen Tausend andere Gedanken und unzählige Neuronen-Verbindungen durchsetzen. Eine Eselsbrücke braucht also Aufmerksamkeit.
Und wie bekommt man ganz billig Aufmerksamkeit? Indem man laut ist – mit einem lauten Knall.
Eselsbrücken Müssen Knallen! (EMK)
Egal welche Merkhilfe du dir baust: Bau sie laut! Sei kreativ und erschaffe etwas wirklich Merkwürdiges. Etwas, das hängen bleibt.
Es spielt keine Rolle, was deine Freunde, Kommilitonen oder Professoren von deiner Eselsbrücke halten. (Sie müssen im Zweifel nie von ihr erfahren.) Dein Merksatz kann völlig geisteskrank, pervers oder weltkriegsauslösend sein. Hauptsache er funktioniert. Merk dir: EMK!
Ein bisschen Inspiration
Wenn du direkt starten möchtest, aber noch ein paar Anregungen für deine neue Super-Eselsbrücke brauchst, findest du hier ein paar Beispiele.
Web:
Bücher:
- Weinrebe: Eselsbrücken – 400 Merkhilfen und wie man selber welche baut (Affiliate Link)
- Schmidt: Eselsbrücken: So helfen Sie Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge (Affiliate Link)
- Riedel: Eselsbrücken: Die besten Merksätze und ihre Bedeutung (Affiliate Link)
Es gibt sogar ein Gesellschaftsspiel dazu:
- Schmidt Spiele: Eselsbrücke (Affiliate Link)
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Fazit
Eselsbrücken können dir das Lernen erleichtern und deine Gedächtnisleistung um ein Vielfaches erhöhen.
In diesem Artikel habe ich dir gezeigt, welche Arten von Eselsbrücken es gibt, worauf du beim Brückenbau achten musst und wo du Beispiele findest. Deine Merksätze müssen individuell sein und zu dir passen. Wenn du dann noch die EMK-Regel beachtest, wirst du dir demnächst fast alles merken können. Und das auch noch spielerisch.
Selbst wenn deine Eselsbrücken am Anfang nicht perfekt sind: Allein dadurch, dass du dich kreativ mit deinem Lernstoff auseinandersetzt und aus verschiedenen Perspektiven betrachtest, bleiben die Inhalte besser hängen.
Damit hast du auf jeden schon Fall gewonnen.
Ein absolut spannendes Thema!
Das Tolle bei Eselsbrücken (und sind sie noch so bescheuert – die bescheuerten sind ja irgendwie die Besten) ist, dass sich jeder Lerntyp eigene Brücken bauen kann. Visuell aktive Leute könnten zum Beispiel mit der visuellen Mnemotechnik arbeiten und sich einen Raum vorstellen, oder das eigene Zimmer, und sich komplizierte Formeln mit Gegenständen merken, die im Zimmer stehen (das hat bei mir immer ganz gut geklappt bisher… aber da ist ja jeder anders).
Hi Robin,
das sehe ich genauso wie du – vielen Dank für die Ergänzung! 🙂
Für jede und jeden ist etwas Passendes dabei. Einfach mal kreativ werden!
Schöne Grüße
Tim
Ich kann mich immer noch an eine der Eselsbrücken aus meiner Schulzeit erinnern. Meine Mutter ist wirklich Meisterin in erschaffen von Eselsbrücken und sie waren allesamt sooo bescheuert, dass ich erstens heute immer noch darüber lache und ich mir zweitens diese Dinge immer noch merke! 😀
Da war z.B. Chemie, 7. oder 8. Klasse müsste das gewesen sein, wo wir die Trennverfahren lernen mussten und auf welcher Basis das jeweilige Verfahren funktioniert. (also z.B. durch die unterschiedlichen Löslichkeiten der zwei Stoffe oder die unterschiedliche Dichte) Meine Mutter hat also die Anfangslaute der Trennverfahren genommen und die „Fi(e)se Floextichro“ erschaffen! Die Unterschiede der Stoffe waren dann ihr „Tedi Bilösilö“ 😀 Ich kann echt nicht mehr viel dazu sagen, weiß kaum was in diesen Verfahren passiert, etc. Aber ich kann sie alle aufzählen und ich weiß durch welche Unterschiede der Stoffe sie funktioniern!
Und ich weiß auch noch, wie ich gelacht hab und sie für bescheuert erklärt hab! Aber ja, es funktioniert, auch noch nach Jahren.
Oder als ich immer „U“ und „I“ in der Phyisk verwechselt hab und mir nicht merken konnte, was für Spannung und was für Stromstärke steht. Und meine Mutter dann irgendwann ankam mit: „Spannung: uuuuuuhh“ Ich hab damals echt gelacht, aber seit dem auch nie, nie wieder Probleme gehabt. Saß ich beim Test, hab ich mir einfach vorgesprochen: Spannung: uuuuuh und zack 😀
Mal sehen, ob ichs auch mal selbst schaffe mir so geile Eselsbrücken auszudenken! Sie funktionieren und am aller besten, wenn man richtig drüber lachen muss und sich denkt: Wie dumm! No way, dass ich mir das SO merke!
Hey,
vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht und die weiteren Beispiel! 🙂
So lange deine Eselsbrücken funktionieren, solltest du mit ihnen weiterarbeiten. Der Erfolg gibt dir ja Recht!
Alles Gute und liebe Grüße
Tim