Brich diese 5 Regeln aus der Schule, wenn du erfolgreich studieren möchtest

Tim Reichel

In der Uni brichst du aus dem engen Regelkorsett der Schule aus. Du lässt dich nicht mehr einengen, sondern erschaffst deine eigenen Regeln.

Bild: Tony Rojas / unsplash.com

Regeln sind wichtig, schon klar. Sie geben unserem Leben eine Struktur. Sie „regeln“ unser Zusammenleben und bilden die Grundlage für viele Bereiche in unserem Alltag. Ganz besonders gilt das für die Stationen auf unserem Bildungsweg – Kindergarten, Schule, Ausbildung, Hochschule.

Insbesondere während der Schulzeit wirst du an ein enges Korsett an Regeln gewöhnt, das dir eine Form vorgibt, dich aber auch einengen kann. So klingelt bei dir morgens um 6:15 Uhr der Wecker, weil um 7:06 Uhr der Schulbus fährt. Dein Stundenplan sagt dir, wann du in welchem Unterricht zu sitzen hast. Gefehlt wird nur mit Entschuldigung. Für deine Tests und Klassenarbeiten musst du den kleinteilig vorgegebenen Stoff lernen. Und nachmittags – oder spätestens bis zur entsprechenden Stunde – erledigst du deine Hausaufgaben.

Doch eben diese Regeln gelten nur in der Schulzeit. Nur in der Schule werden einige Verstöße so geahndet, dass du direkte Konsequenzen spürst. Mehr noch: Genau diese Regeln sind nun – in der Uni – dafür da, um von dir gebrochen zu werden.

Im Studium musst du aus dem engen Regelkorsett der Schule ausbrechen. Du lässt dich nicht mehr einengen, sondern erschaffst ein eigenes Regelwerk. Ein Regelwerk, das zu dir, deiner Persönlichkeit, deiner Situation und deinen Zielen passt. Denn nur mit deinen eigenen Regeln wirst du erfolgreich.

 

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Brich diese 5 Regeln aus der Schule, um erfolgreich zu studieren

Natürlich gibt es allgemeingültige Regeln, die auch nach deiner Schulzeit weiterhin gelten: Pünktlichkeit, Ehrlichkeit und so weiter. Daneben gibt es aber eine ganze Reihe an Regularien und Glaubenssätzen, die du in der Uni getrost vergessen kannst. Warum das so ist, welche Regeln du aus der Schule brechen solltest und wie du diese durch deine eigenen ersetzt, um erfolgreich zu studieren, zeige ich dir jetzt.

Brich die folgenden fünf Regeln:

 

1. Höre auf Mama und Papa!

Ob Eltern oder Lehrer – während du zur Schule gehst, zeigen dir deine Bezugspersonen den Weg. Sie bestimmen, wann du morgens aufstehst und sie sagen dir, was richtig und was falsch ist. Sie nehmen nicht nur Einfluss auf dein Denken, sondern auch auf dein Handeln. Spätestens wenn du zur Uni gehst, musst du dich von Helikoptereltern und kontrollierenden Lehrern befreien.

Das fängt schon damit an, dass du dir den für dich passenden Studiengang selbst aussuchst und voll hinter deiner Entscheidung für dieses Studium stehst. Denn dann wird es dir leicht fallen, eigenständig pünktlich zur Vorlesung zu kommen und deinen Tag, dein Leben und Lernen zu organisieren. Werde selbstständig und traue dir zu, selbst zu denken. Deine Eltern werden dich sicher weiterhin auf deinem Weg begleiten und dir ab und zu hilfreiche Tipps geben können. Aber sie sind nicht verantwortlich für dein Leben – das bist nun nur noch du!

 

2. Iss, was auf den Tisch kommt!

Oder auch: Lerne, was der Lernplan dir diktiert. In der Schule kümmern sich deine Lehrer darum, dir in diversen Fächern Stoff gemäß eines festgelegten Curriculums zu vermitteln. Das ist sicher auch gut so, um dir eine solide Allgemeinbildung mit auf den Weg zu geben und dich an Problemlösungswege in unterschiedlichen Bereichen heranzuführen.

In deinem Studium aber wirst du zum Experten. Damit dir dieser Schritt auch wirklich gelingt, musst du selbst tätig werden. Du kannst dich nicht – wie in der Schule – auf irgendwelche vorgegebenen Ablaufpläne verlassen. Überlege dir deswegen ganz genau, wer du später sein und was du mit deinem Studium erreichen möchtest. In den allermeisten Studiengängen musst du spätestens im Master deine Fächer frei kombinieren. Stelle dich dieser Verantwortung und achte bei deiner Studienplanung darauf, dass du deine Kurse klug und auf dein Ziel und deine Interessen abgestimmt auswählst.

 

3. Lerne auf Befehl!

In der Schule gibt es eine regelmäßige Kontrolle deines Lernfortschritts. Durch Hausaufgabenkontrollen, kleinere Tests, größere Klassenarbeiten und Klausuren bekommst du ständiges Feedback zu deiner eigenen Leistung. Du wirst so gezwungen, regelmäßig und in überschaubaren Portionen zu lernen und das Gelernte abzurufen. Du wirst an die Hand genommen und durch das Schuljahr geführt. In der Uni funktioniert das anders. Während des Semesters interessiert sich niemand für deinen Lernfortschritt. Niemand schaut nach, ob du in der Vorlesung mitgeschrieben oder den Stoff zu Hause nachbereitet hast. Tests und Leistungsüberprüfungen im Semester sind eher die Ausnahme.

Die Regel ist, dass du am Semesterende, während der vorlesungsfreien Zeit, Prüfungen ablegst, die den Stoff des gesamten Semesters umfassen. Um diese Prüfungen bestehen zu können, ist es wichtig, dass du deine eigene Lernroutine entwickelst. Im Optimalfall arbeitest du während des Semesters konstant mit und verhinderst damit, dass sich kurz vor den Prüfungen eine für dich unbezwingbare Fülle an Lernstoff angesammelt hat. Du bist dafür verantwortlich, deine Prüfungstermine und die jeweilige Stoffmenge und -schwierigkeit im Blick zu behalten. Sorge selbstständig dafür, dass du rechtzeitig abliefern kannst.

 

4. Sammle gute Noten für mündliche Mitarbeit!

In der Schule stehst du in einem Fach nicht so gut. Was machst du? Du hältst ein freiwilliges Referat oder beteiligst dich in den verbleibenden Wochen verstärkt im Unterricht. Der Lehrer honoriert das und deine Note verbessert sich. Im Studium gibt es keine Noten für mündliche Mitarbeit. In Vorlesungen hörst du meist zu und in Übungen und Seminaren freuen sich deine Dozenten zwar, wenn sie nicht nur in müde Gesichter schauen, sondern sich im besten Falle nette Diskussionen ergeben, auf dem Papier hast du aber nichts von deiner Beteiligung.

Allerdings, nur weil sich deine Mitarbeit nicht auf dem Papier auswirkt, bedeutet das nicht, dass sie dir nichts bringt. Im Gegenteil kann es sehr sinnvoll für dich sein, an deinen Univeranstaltungen aktiv teilzunehmen. Stelle Fragen, wenn du etwas noch nicht richtig verstanden hast. Beteilige dich an Diskussion und sage deine Meinung. Der einzige Unterschied zur Schule: Du tust es nicht, um adhoc deine Note zu verbessern, sondern aus Interesse und um den Stoff wirklich zu verinnerlichen.

 

5. Fehle nur mit Entschuldigung!

In der Schule darfst du nicht unentschuldigt fehlen. Und meist ist Krankheit die einzig gültige Entschuldigung. In allen anderen Fällen musst du zum Unterricht, ob du willst oder nicht – ob du es für sinnvoll hältst oder nicht. Im Hochschulbereich wird zwar immer mal wieder über die Einführung der Anwesenheitspflicht diskutiert, aktuell steht es dir  jedoch in vielen Studiengängen und Veranstaltungen frei, hinzugehen oder eben nicht.

Nimm diese Entscheidungsfreiheit bitte nicht zum Anlass für kopfloses, flächendeckendes und rein durch mangelnde Motivation bedingtes Fernbleiben von deinen Vorlesungen und Seminaren. Fast genauso falsch wäre es aber, zu jeder Veranstaltung hinzugehen, nur um anwesend zu sein. Schaue dir deswegen deine Veranstaltungen genau an, teste aus, welche nützlich für dich sind. Wenn du dann ganz genau einschätzen kannst, dass dir Vorlesung xy oder Seminar z wirklich nichts bringen, investiere die Zeit lieber sinnvoll zu Hause, in der Bib oder im Lernraum. Fehle also nicht entschuldigt, sondern kontrolliert!

 

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Fazit

Zwischen Schule und Studium gibt es einen gewaltigen Unterschied. Und eben diesen Unterschied musst du erkennen, wenn du erfolgreich studieren möchtest. Natürlich existieren auch an der Uni einige Regeln und Vorschriften, die du einhalten musst. Dabei handelt es sich insbesondere um strukturelle Vorgaben und Mindeststandards wie die rechtzeitige Anmeldung von Prüfungen, das Sammeln von Credit Points oder die Abgabe deiner Abschlussarbeit.

Mit dem starren Regelkorsett deiner Schulzeit, das deinen gesamten Tag strukturiert und dich fast automatisch auf die Erfolgsspur bringt, hat das allerdings wenig zu tun. Um in der Uni erfolgreich zu sein, musst du dich aus diesem Konstrukt lösen und stattdessen eigene Regeln entwickeln. Triff selbstständig verantwortungsvolle Entscheidungen und organisiere deinen Alltag so, dass er zu dir und deiner Situation passt.

Dabei wirst du ständig mit neuen Möglichkeiten konfrontiert werden, die dich herausfordern. Doch diese Abzweigungen sind deine Chance – erinnere dich an deine Ziele und gestalte dein Studium so, dass es zu dir passt und dich persönlich wachsen lässt. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass sich deine Zielsetzungen im Laufe des Studiums ändern, weil sich deine Interessen verschieben oder du andere Prioritäten setzt. Doch das ist nicht schlimm, sondern vielmehr das Schöne an deiner neu gewonnenen Freiheit!

Erst wenn du eigenverantwortlich handelst und dein Leben aktiv gestaltest, wird aus dir ein echter Student. Dann fühlst du dich frei und unabhängig; dann macht Studieren Spaß. Und: Erst dann wirst du dein volles Entwicklungspotenzial freisetzen und über dich hinauswachsen.

PS: Wenn du dabei Hilfe brauchst und dir den Start so einfach wie möglich machen möchtest, dann wird dir dieses Buch dabei helfen: Ersti-Hilfe – 112 Tipps für Studienanfänger

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

  • Nr. 4 stimmt so kategorisch nicht. Zumindest an dem Lehrstuhl, an dem ich arbeite, besteht die Note für ein Seminar aus den Teilen Hausarbeit, Vortrag und Diskussion. Und letzteres betrifft nicht nur die Diskussion zum eigenen Vortrag, sondern auch zu den anderen Themen.

    • Hallo,

      vielen Dank für deinen Kommentar.

      Ich bin natürlich vom Regelfall ausgegangen. Und in der Regel ist es so, dass mündliche Mitarbeit an der Uni nicht in die Note einfließt. Sogar bei dem von dir beschriebenen Fall ist der Vortrag zwar manches Mal Voraussetzung fürs Bestehen, die Note wird aber oft auf Basis der schriftlichen Abgabe festgesetzt. Aber sehr schön natürlich, dass es bei euch anders ist und ihr so individuell auf eure Studenten eingehen könnt! ?

      Schöne Grüße
      Tim

  • An meiner Uni, sowohl auch an den Unis von Freunden und Bekannten in ganz Deutschland ist auch die Anwesenheit nicht so ein „einfaches“ Thema. Auch wenn die Einführung der allgemeinen Anwesenheitspflicht ein dauerhaftes Diskussionsthema ist, so ist es an Universitäten mittlerweile doch Gang und Gebe, dass zwar in Vorlesungen keine Anwesenheitspflicht besteht, in Seminaren jedoch schon.

    Die Stundenpläne der meisten Studierenden bestehen aus 70% Seminaren, somit ist eine Anwesenheitspflicht fast immer irgendwo gegeben… Leider. Denn manche Seminare bestehen ausnahmslos aus schlecht aufbereiteten Präsentationen der Kommilitonen, was fast pure Zeitverwendung ist.

    • Hallo liebe Lavinia,

      ich war tatsächlich während meines Studium selbst von Anwesenheitspflicht in allen Veranstaltungen geplagt.
      Allerdings kommt es sehr stark darauf an, was und wo man studiert. So ist ein ingenieurwissenschaftliches Modul meist ganz anders aufgebaut als ein geisteswissenschaftliches usw.

      Danke dir für deine Ergänzung ?

      Schöne Grüße
      Tim

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