Die 7 goldenen Regeln, mit denen chaotische Studenten ihr Studium meistern

Tim Reichel

Chaotische Studenten haben es nicht leicht. Wenn sie im Studium erfolgreich sein möchten, brauchen sie ein paar nützliche Regeln und Tricks...

Bild: Noah Hinton / unsplash.com

Bist du ein Chaot?

Ich schon. Manchmal zumindest.

Gut, ich arbeite an einer deutschen Elite-Universität und schreibe Bücher über Zeitmanagement; aber es gibt Tage, an denen ich zu nichts zu gebrauchen bin. Tage, an denen ein betrunkener Vierjähriger koordinierter zu Werke geht als ich. Ich stolpere dann von Aufgabe zu Aufgabe und reize eine Deadline nach der anderen aus – wenn ich sie nicht komplett vergesse.

Das alles passiert, weil das Chaos in meinem Kopf die Kontrolle übernimmt. Meine schöne Struktur ist dann Geschichte. Meine selbst ausgedachten Managementkonzepte, die mich sonst durch den Tag führen, sind plötzlich nutzlos. Alles greift ins Leere.

Als ich noch studiert habe, gab es diese Tage häufiger. Aus Tagen wurden schnell Wochen; aus Wochen wurden Monate. Chaosmonate. Trotzdem habe ich mein Studium ganz gut abgeschlossen und direkt im Anschluss eine Promotionsstelle bekommen. Und das obwohl ich häufig chaotisch und ohne einen wirklichen Plan unterwegs war.

Eine Sache habe ich gelernt: Selbst die größten Chaoten können erfolgreich studieren, wenn sie sich an ein paar einfache, solide Regeln halten. Regeln, die ihr Überleben im täglichen Uniwahnsinn sichern und mit denen sie ihr Chaos bändigen können.

Und du schaffst das auch. Ich zeige dir wie.

 

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Chaotisch bedeutet nicht erfolglos

Zuerst räumen wir aber mit einem hartnäckigen Vorurteil auf: Nur, weil jemand chaotisch veranlagt ist, bedeutet das nicht, dass er auch erfolglos bleibt.

Natürlich kann fehlende Struktur in der Arbeitsweise nervig sein und dich auf Dauer ausbremsen. Aber Chaoten sind keine Versager. Sie arbeiten und leben nur anders als jemand, der einem strengen System folgt. Chaoten hingegen haben kein System. Sie machen einfach. Und dieses Machen kann von Fall zu Fall um ein Vielfaches effektiver sein, als zögerliches Abwarten und Planen, bevor erstmal über eine Handlung nachgedacht wird.

Auf der anderen Seite heißt das nicht, dass sich chaotische Menschen komplett auf ihrer Narrenfreiheit ausruhen und sich völlig ziellos treiben lassen können. Das würde nach hinten losgehen. Das Chaos würde irgendwann zwangsläufig ihren Untergang einleiten.

Deshalb brauchen Chaoten ein paar Grundregeln, die ihnen den Rücken freihalten.

 

7 goldene Regeln für chaotische Studenten

Wenn du schon immer wissen wolltest, wie sich chaotische Studenten erfolgreich durchs Studium kämpfen, dann wirf einen Blick auf diese sieben goldenen Regeln:

 

Regel 1: Hör auf zu planen!

Chaotische Studenten planen ihren Unialltag nicht – und das ist auch gut so. Denn Pläne funktionieren bei Chaoten nicht. Erstens weil sie keine funktionierenden Pläne aufstellen können und zweitens, weil sie sich eh nicht daran halten würden.

Pläne schmieden wäre also Zeitverschwendung. Und deshalb kannst du es direkt bleiben lassen und dich voll und ganz auf dein spontanes Studentenleben konzentrieren. Aber:

 

Regel 2: Suche dir einen roten Faden!

Keinen ausgeklügelten Plan zu haben ist eine Sache; sich völlig orientierungslos ins Studium zu stürzen und das Beste zu hoffen, ist fahrlässig und dumm. Selbst wenn dir detaillierte Tages- und Wochenpläne nicht liegen, brauchst du trotzdem einen roten Faden.

Du brauchst eine grobe Idee von dem, was du erreichen möchtest. Eine klare Grundstruktur, die dir Übersicht verschafft und zeigt, wo es lang geht. Ein prima Werkzeug, mit dessen Hilfe du dein Studium einfach und klar strukturieren kannst, ist der Studienverlaufsplan. In diesem Artikel zeige ich dir, wie er funktioniert.

 

Regel 3: Schreibe alles auf!

Im Kopf eines Chaoten liegt das Verfallsdatum von Informationen nicht besonders weit in der Zukunft. Entweder kreisen chaotischen Menschen gerade tausend Dinge gleichzeitig durch den Kopf oder die Annahmezentrale steht auf Durchzug. In jedem Fall werden wichtige Infos schnell vergessen oder gar nicht erst wahrgenommen.

So löst du dieses Problem: Schreibe dir alles auf! Sammle alle wichtigen Informationen und Gedanken auf Papier. Notiere dir alles, was du nicht vergessen darfst oder irgendwann mal wichtig sein könnte. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du dabei vorgehen kannst.

 

Regel 4: Nimm dir ein Vorbild!

Wenn du nicht in deinem Chaos untergehen möchtest, brauchst du ein paar nützliche Orientierungspunkte. Ein Studienverlaufsplan und das Aufschreiben helfen dir zwar schon ganz gut, doch am wirkungsvollsten ist es, wenn du dir ein Vorbild suchst, an das du dich halten kannst.

Umgebe dich daher regelmäßig mit gut organisierten Kommilitonen oder Freunden, die ihre Studienplanung fest im Griff haben. Nutze sie nicht aus, aber schaue dir ihre Strategien an und halte dich ungefähr an ihre Vorgehensweise. Wie sieht ihr Stundenplan aus? Welche Vorlesungen besuchen sie? Wann melden sie sich für ihre Prüfungen an? Wann starten sie die Klausurvorbereitung? Das alles ist für dich kein Muss – es ist nur eine Orientierungshilfe.

 

Regel 5: Denke in Schritten!

Chaotische Studenten sind Prokrastinationsweltmeister. Aufgaben werden konsequent ignoriert und bis zur letzten Minute aufgeschoben. Auf diese Weise nutzt du zwar effektiv die Macht der Deadline aus, aber wirklich vielversprechend ist dieses Vorgehen nicht – und entspannt schon gar nicht.

Denn früher oder später werden dich deine Verpflichtungen einholen. Und sie kommen nicht allein. Sie bringen Stress und Leistungsdruck mit. Gewöhne dir deswegen an, in Schritten zu denken. Teile deine großen Aufgaben in kleine, überschaubare Schritte ein und erledige dann ganz locker einen Schritt nach dem anderen. Das ist nicht kompliziert oder spießig – es nimmt deinen großen Aufgaben den Schrecken und rettet deine Freizeit.

 

Regel 6: Kümmere dich nur um eine einzige Sache!

Wenn es eine Sache gibt, die chaotische Studenten lieben, dann ist es Multitasking. Am liebsten erledigen sie 42 Dinge gleichzeitig und schauen nebenbei noch ihre Lieblingsserie.

Doch Multitasking ist gefährlich. Es macht dich ineffizient, ineffektiv und unzufrieden. Du erledigst viele Dinge zur gleichen Zeit, dafür aber in schlechter Qualität und hast dadurch das Gefühl, am Ende nichts wirklich geschafft zu haben. Kümmere dich deswegen immer nur um eine einzige Sache, denn dadurch bündelst du deine Kraft und Konzentration auf genau eine Aufgabe. Ablenkungen und Nebensächlichkeiten blendest du aus – es steht nur deine aktuelle Aufgabe im Fokus. Nur so kommen Chaoten weiter.

 

Regel 7: Steh dazu, ein Chaot zu sein!

Chaot zu sein, ist an der Uni verpönt. Chaoten werden als lustige Trottel, die nichts drauf haben, wahrgenommen. Und deshalb verstellen sich viele Studenten und pressen sich selbst in ein System aus Plänen und Checklisten, obwohl sie wissen, dass es nicht das Richtige für sie ist.

Wenn du chaotische Züge hast, dann steh dazu! Du musst natürlich nicht damit angeben, wie toll du deine Unterlagen verkramen kannst und wie wenig du für die letzte Prüfung gelernt hast. Das wäre dämlich. Doch wenn du Schwierigkeiten bei deiner Studienorganisation hast oder häufiger wichtige Fristen übersiehst, dann nimm diese vermeidlichen Schwachstellen an. Nur so kannst du Gegenmaßnahmen finden, die zu dir passen – und erst, wenn du offen zu deinem Chaotendasein stehst, werden dich deine Freunde und Kommilitonen unterstützen.

 

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Fazit

In jedem von uns schlummert ein kleiner Chaot, der hin und wieder mal raus will. Und in einem Bologna-Studiensystem, das von Zwängen und Fristen geprägt ist, solltest du dir viel öfter diese Freiheit nehmen und deine chaotischen Züge ausleben.

Denn ansonsten verwandelst du dich in eine leblose Studiermaschine, der außer Noten und Credit Points nichts mehr wichtig ist. Und das wäre schade und traurig.

Deshalb: Sei ein Chaot – aber ein erfolgreicher.

Übertreibe es nicht. Halte dich an die sieben goldenen Regeln und gibt deinem Chaos eine solide Basis.

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

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