So kannst du schnell und einfach einen Matchplan für deine nächste Prüfung erstellen

Tim Reichel

Ein Matchplan kann dir dabei helfen, besser und entspannter durch deine Prüfung zu kommen. Studenten, die einen Matchplan haben, erzielen bessere Noten...

Bild: Ryan McGuire / gratisography.com

Da steht sie. Schwarz auf weiß. Um auf Nummer sicher zu gehen, aktualisierst du ein weiteres Mal die Webseite. Doch es ändert sich nichts. Deine Note steht fest – und sie ist deutlich schlechter ausgefallen, als du es dir erhofft hast.

Gut, nach dem Verlauf deiner Klausur hast du irgendwie damit gerechnet, aber zufrieden bist du nicht. Insbesondere deswegen nicht, weil du dich wie ein Verrückter auf die Prüfung vorbereitet hast. Länger und intensiver als sonst. Du wolltest ein gutes Ergebnis.

Warum konntest du deine Fähigkeiten nicht abrufen?

Ich sage dir warum: Weil du den gleichen Fehler wie tausende andere Studenten gemacht hast. Du hast dich darauf vorbereitet, WAS in der Prüfung drankommen könnte. Aber du hast dich nicht darauf eingestellt, WIE deine Prüfung ablaufen wird. Du hast dich ausschließlich um die Inhalte gekümmert, nicht aber um die Prüfung selbst. Du hattest einen Lernplan, aber keinen Matchplan für den Prüfungstag. Und das hat dir in der Stunde der Wahrheit das Genick gebrochen.

Damit dir das nie wieder passiert, zeige ich dir in diesem Artikel, wie du dir schnell und einfach einen Matchplan für deine nächste Prüfung erstellen kannst und auf diese Weise nie wieder unangenehm überrascht wirst oder unter deinen Möglichkeiten bleibst.

Keine Sorge, es ist wirklich nicht schwierig.

 

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Was ist ein Matchplan?

Bevor wir loslegen, müssen wir erst klären, was genau ein Matchplan ist. Der Begriff „Matchplan“ kommt ursprünglich aus dem Sport und beschreibt die strategische Ausrichtung eines oder mehrerer Sportler für den anstehenden Wettkampf. Wichtige Bestandteile sind unter anderem taktische Züge, Zielsetzungen, Gegneranalyse und Szenarienbetrachtung.

Übertragen auf dein Studium bzw. deine nächste Prüfung bedeutet das: In einem Matchplan legst du fest, wie du dich während deiner Prüfung verhalten wirst.

Es geht dabei nicht um eine inhaltliche Auseinandersetzung, sondern einzig und allein darum, deine Handlungen in verschiedenen Prüfungssituationen im Vorfeld zu planen. Auf diese Weise hast du immer eine genaue Vorstellung davon, was in welcher Situation zu tun ist. Du behältst einen kühlen Kopf, vermeidest Panik und kannst dich mit deiner ganzen Energie auf die Prüfungsfragen konzentrieren.

Noch nicht überzeugt? Dann sehen wir uns die Vorzüge eines Matchplans nun etwas genauer an.

 

Warum du einen Matchplan für deine nächste Prüfung brauchst

Unzählige Studenten kennen das Konzept des Matchplans nicht. Erstens, weil es ihnen niemand beigebracht hat und zweitens, weil sie während ihrer Prüfungsvorbereitung eine gefährliche Tunnel-Wahrnehmung etablieren. Das bedeutet: Je intensiver sich diese Studenten mit den Prüfungsinhalten beschäftigen, desto weiter entfernen sie sich von der realen Prüfungssituation. Sie denken ausschließlich ans Lernen und vergessen dabei, dass die Prüfung an sich eine mentale und praktische Vorbereitung erfordert.

Doch genau dabei können dir Matchpläne helfen.

Dies sind die sieben wichtigsten Vorteile eines Matchplans:

  • Du setzt dich intensiv mit der Prüfungssituation auseinander
  • Deine Organisation am Prüfungstag wird um Welten besser
  • Du kannst besser auf unerwartete Probleme während der Prüfung reagieren
  • Du hast weniger Stress und reduzierst deine Prüfungsangst
  • Deine Konzentration während der Prüfung steigt
  • Du wirst gelassener und selbstbewusster
  • Deine Prüfungsergebnisse fallen deutlich besser aus

Klingt gut, oder?

Und jetzt zeige ich dir, wie du einen Matchplan für deine nächste Prüfung aufstellst.

 

So erstellst du einen Matchplan für deine nächste Prüfung

Matchpläne sind einfach. Sie funktionieren immer und können in nahezu allen Situationen angewandt werden. Dabei basiert jeder Matchplan auf dem folgenden Grundgedanken: Überlege dir, wie deine bevorstehende Herausforderung ablaufen könnte!

Bezogen auf deine Prüfung lassen sich von diesem Grundsatz fünf kleine Arbeitsschritte ableiten:

  • Schritt 1: Stelle die Rahmenbedingungen fest!
  • Schritt 2: Bestimme ein Ziel für deine Prüfung!
  • Schritt 3: Lege Meilensteine und potenzielle Hindernisse fest!
  • Schritt 4: Plane den zeitlichen Ablauf deiner Prüfung!
  • Schritt 5: Spiele verschiedene Szenarien durch!

Wenn du alle Schritte durchlaufen und abgearbeitet hast, steht dein Matchplan – mehr ist es nicht. Sehen wir uns das jetzt im Detail an.

 

Schritt 1: Stelle die Rahmenbedingungen fest!

Als erstes geht es darum, die Prüfungssituation so gut wie möglich abzuschätzen. Dazu listest du sämtliche Rahmenbedingungen auf, die du im Vorfeld deiner Prüfung feststellen kannst. Diese Fragen können dir dabei helfen:

  • An welchem Tag findet die Prüfung statt?
  • Um wie viel Uhr geht es los?
  • Wie lange dauert die Prüfung?
  • In welchem Hörsaal wird die Prüfung ausgerichtet?
  • Wie kommst du dahin?
  • Wann musst du losgehen oder losfahren, damit du rechtzeitig da bist?
  • Sind Hilfsmittel bei der Prüfung zugelassen?
  • An welche Utensilien musst du unbedingt denken?

Sammle alle wichtigen Informationen zu deiner Prüfungssituation und stecke auf diese Weise den Rahmen so eng wie möglich ab.

 

Schritt 2: Bestimme ein Ziel für deine Prüfung!

Im zweiten Schritt geht es darum, deine Ziele und Erwartungen an die Prüfung festzulegen. Diese Zielfragen helfen dir dabei:

  • Was möchte ich bei dieser Prüfung erreichen?
  • Welche Erwartungen habe ich an mich selbst?
  • Passen diese Erwartungen zu meinen bisherigen Handlungen?
  • Welches Ergebnis möchte ich erzielen?
  • Mit welcher Note möchte ich abschließen?
  • Was müsste ich dafür tun?

Nur wenn du dir über deine Ziele im Klaren bist, kannst sie erreichen. Wenn du nicht weißt, wo du hinmöchtest, wirst du niemals den richtigen Weg dorthin einschlagen. Du wirst dich verlaufen und langfristig unglücklich werden. Nimm diesen Schritt deswegen nicht auf die leichte Schulter und bestimme deine Ziele mit Sorgfalt.

 

Schritt 3: Lege Meilensteine und potenzielle Hindernisse fest!

Eine Prüfung ist nichts weiteres als eine Folge von großen und kleinen Problemen, die es zu lösen gilt (Meilensteine). Und genau damit beschäftigt sich dieser dritte Schritt. Überlege dir, welche Herausforderungen während deiner Prüfung auf dich zukommen könnten und ziehe dabei auch mögliche Schwierigkeiten in deine Überlegungen mit ein:

  • Wie ist deine Prüfung aufgebaut?
  • Wie viele Aufgaben und Teilaufgaben wird es geben?
  • Wie groß ist der Umfang einer Prüfungsaufgabe?
  • Welche Arten von Aufgaben wird es geben?
  • Wie sehen alte Prüfungsaufgaben aus?
  • Was könnte während der Prüfung passieren?
  • Welche Ereignisse könnten dich während der Prüfung stören?

Sobald du alle Meilensteine und möglichen Hindernisse zusammengestellt hast, weißt du ziemlich genau, auf welche Prüfungselemente du dich gefasst machen kannst. Als nächstes bringen wir Ordnung in diese Sammlung.

 

Schritt 4: Plane den zeitlichen Ablauf deiner Prüfung!

Nachdem nun die Rahmenbedingungen (Schritt 1) und die einzelnen Elemente (Schritt 3) deiner Prüfung bekannt sind, bringst du diese in eine zeitliche Abfolge und planst auf diese Weise deine Prüfungssituation durch. Das könnte zum Beispiel so aussehen:

  • 10:00 Uhr: Prüfungsbeginn
  • 10:05 Uhr: Begrüßung und Erläuterungen des Dozenten
  • 10:10 Uhr: Unterlagen werden ausgeteilt, Beschriftung, Einlesezeit
  • 10:15 Uhr: Start Bearbeitungszeit, Aufgabe 1
  • 10:30 Uhr: Aufgabe 2
  • 10:45 Uhr: Aufgabe 3
  • 11:00 Uhr: Aufgabe 4
  • 11:10 Uhr: Kontrolle
  • 11:15 Uhr: Ende der Bearbeitungszeit, Abgabe der Unterlagen

In diesem einfachen Beispiel dauert die Prüfung 60 Minuten und es gibt vier ähnlich große Aufgaben.

Meinen Studenten empfehle ich häufig, den Matchplan deutlich VOR Prüfung beginnen zu lassen und wenigstens die Anfahrt mit in die Planung aufzunehmen. Das könnte dann so aussehen:

  • 8:00 Uhr: Aufstehen
  • 8:15 Uhr: Wirklich aufstehen
  • 8:20 Uhr: Anziehen und Bad
  • 8:45 Uhr: Frühstücken
  • 9:00 Uhr: Abfahrt zur Prüfung
  • 9:30 Uhr: Ankommen am Hörsaal
  • 10:00 Uhr: Prüfungsbeginn
  • s.o.

Wenn du deinen gesamten Prüfungstag (vom Aufstehen bis zum Ende der Prüfung) planst, gibt dir das ein gutes Gefühl. Du fühlst dich sicher und gut vorbereitet. Du musst nicht überlegen, was zu tun und kannst dich voll auf deine Prüfung konzentrieren, weil du weißt, dass die restliche Organisation schon erledigt ist.

 

Schritt 5: Spiele verschiedene Szenarien durch!

Wie alle Pläne haben auch Matchpläne ein entscheidendes Problem: Sie treten (fast) niemals genauso ein, wie du es dir gedacht hast. Dein Plan kann noch so gut und fundiert sein, es wird immer ein winziges Detail geben, dass deine Wunschvorstellung torpediert und dich zum Umschwenken zwingt. Aus diesem Grund gehört es zu einer guten Planung dazu, verschiedene Alternativen bzw. Ausweichpläne parat zu haben.

Überlege daher, welche Verläufe für deine Prüfung möglich sind und erstelle für jede Situation einen kurzen, eigenen Matchplan. In der Regel reicht es schon aus, wenn du eine angemessene Reaktion für potenzielle Probleme festlegst. Gehe dabei auch verschiedene Szenarien durch und denke zum Beispiel darüber nach, was im besten oder schlimmsten Fall in deiner Prüfung passieren kann. Diese Fragen geben dir Orientierung:

  • Wie könnte deine Prüfung ablaufen?
  • Wie sind deine Prüfungen bisher abgelaufen?
  • Was könnte im besten Fall passieren (Best-Case-Szenario)?
  • Was könnte im schlimmsten Fall passieren? (Worst-Case-Szenario)?
  • Welche Probleme könnten auftauchen?
  • Wie würdest du darauf reagieren?
  • Wie hast du bisher auf solche Probleme reagiert?
  • Wie könnte eine Alternative zu deinem Matchplan aussehen?
  • Ist dein Matchplan realistisch?
  • Ist dein Matchplan vollständig?

Achte darauf, dass du deine Planung an dieser Stelle nicht übertreibst. Es gibt unendlich viele Szenarien – aber du musst nicht alle planen. Wichtig ist nur, dass du einen realistischen Matchplan aufstellst, der es dir ermöglicht, auf Probleme und Unvorhergesehenes flexibel zu reagieren.

 

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Fazit

Ein Matchplan kann dir dabei helfen, deutlich besser in Prüfungen abzuschneiden als jemals zu vor. Matchpläne sind strategische Planungswerkzeuge, die dir während einer Prüfungssituation den Rücken freihalten. Sie geben dir Struktur und Orientierung, sodass du dich auf dein Kerngeschäft konzentrieren kannst: deine Prüfung.

Weiterhin sorgt ein Matchplan dafür, dass du dich mental auf deine Prüfung vorbereitest. Du setzt dich frühzeitig mit dem Prüfungsverlauf auseinander, denkst über möglichen Hindernisse nach und machst dich mit der bevorstehenden Herausforderung vertraut. Auf diese Weise reduzierst du deinen Prüfungsstress und fühlst dich weniger überfordert. Außerdem steigt dein Selbstbewusstsein.

Doch das Beste ist: In nur fünf kleinen Schritten kannst du deinen eigenen Matchplan aufstellen. Wie das geht, habe ich dir in diesem Artikel gezeigt.

Wenn du das nächste Mal vor einer schweren Prüfung stehst, dann erinnere dich an diese Anleitung und erstelle deinen eigenen Matchplan. Es dauert nicht länger als eine halbe Stunde – aber dafür wirst du deine Prüfung um einiges entspannter und erfolgreicher über die Bühne bringen.

Viel Erfolg dabei!

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

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