Studieren mit ADHS: Ein persönlicher Erfahrungsbericht und Tipps für mehr Erfolg im Studium

Sara Dörwald

Studieren mit ADHS ist nicht einfach, doch du kannst dir trotzdem ein glückliches und erfoglreiches Studentenleben aufzubauen. Diese Tipps können dir helfen

Bild: Andrei Lazarev / unsplash.com

In Deutschland leiden schätzungsweise zwei Millionen Menschen unter ADHS, ohne dass es je festgestellt wurde. Bei denen, die eine diagnostizierte ADHS im Kindesalter hatten, sind es 30-50%, die diese ins Erwachsenenalter mitnehmen. Depressionen, Selbstzweifel, Antriebsstörungen, Suchtpotential… all das gehört zu den sogenannten „Komorbiditäten“, also den parallel auftretenden Symptomen einer ADHS.

Besonders schwierig ist dies für Studenten – sie sollen sich selbst organisieren und disziplinieren, ihre Zeit einteilen, ihren Pflichten nachkommen – und der externe Druck kommt eigentlich erst in der Prüfungsphase, wenn es oft schon zu spät ist, um das Semester richtig zu retten. Und ganz ehrlich – vier gewinnt ist ein eher mäßig cooles Motto für das gesamte Studium.

Mal geht das, ja. Aber immer?

Wenn du (wie ich) unter ADHS leidest oder eine betroffene Person kennst, werde ich dir jetzt ein paar Infos aus erster Hand geben, die dir beim Studieren helfen können. Eine Sache noch vorab: Ich weiß, dass ADHS ganz verschiedene Ausprägungen annimmt. Meine Sichtweise und Erfahrungen sind individuell. Ich spreche damit bestimmt nicht für alle – das ist auch gar nicht mein Anspruch. Ich möchte nur ein bisschen helfen.

 

Konzentriert lernen mit ADHS: Leseprobe

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ADHS – meine Geschichte

Hi. Ich bin Sara, bald 28 Jahre alt und studiere Soziale Arbeit in Dortmund. In diesem Alter wollte ich eigentlich schon „viel weiter“ sein, wie man das so schön sagt. Sprich: Mann, Kinder, Wohnung oder Haus, ein fester Job (ja, ist ein Klischee, aber hey, das ist echt so!). Dass ich noch studiere, liegt an mehreren Dingen, die irgendwie alle auf eine Sache zurückzuführen sind: ADHS.

Nur, dass ich den allergrößten Teil meines Lebens keine Ahnung hatte, dass ich ADHS habe. Und das macht das Leben schwierig und kompliziert. Denn:

  • Ich kann mich nicht „einfach konzentrieren“
  • „Motivier‘ dich mal“ bringt nichts.
  • Ich MUSS manchmal rumzappeln – das kann sehr nervig sein.
  • Und manchmal gucke ich komplett leer und verpeilt in die Gegend – genau wie das Zappeln ist das kontraproduktiv in der Schule (und im Studium)
  • Ich plane viel und gerne – nur setze ich die Pläne nicht um.
  • Ich bin begabt, habe Energie (naja, oft jedenfalls) und will eine Menge erreichen – nur dummerweise alles auf einmal.

Mit all dem umzugehen, ist – positiv gesagt – eine Herausforderung. Mir ist noch niemand begegnet, der eine Herausforderung auf Anhieb bewältigt hätte. Erstmal fliegt man auf die Klappe und später gewinnt man. Und in genau diese Erfahrungen nehme ich dich jetzt ein wenig mit.

 

Planlos

„Liebe Sara, wenn dich etwas interessiert, passt du gut auf und machst gut im Unterricht mit. Du könntest aber aufmerksamer sein, wenn es um Dinge geht, die du nicht so interessant findest.“

Dieser oder ähnliche Sätze standen vier Jahre lang in meinen Zeugnissen in der Grundschule. Meine Mutter hatte von Anfang an den Verdacht, dass ich AD(H)S haben könnte. Kommentar der Ärzte: Das Kind ist nur aktiv und lebendig, es hat kein ADHS. Ja, klar. Den ganzen Tag rumgetobt, ausgetobt, bewegt und abends trotzdem nicht müde.

Was den sprachlichen Bereich angeht hochkonzentriert, in Lesen und Schreiben von Anfang an Lob und gute Noten. Mathe? Von Anfang an verhasst, bis zur 13 hat sich das durchgezogen. Das Abi mit Ach und Krach geschafft (mal ehrlich, auf die 3,2 bin ich nicht stolz…) und keinen Plan gehabt, was ich mit mir anfangen soll.

 

Nach der Schule

Also erstmal ins Ausland. Nicht Australien, aber immerhin weit weg – Uruguay. Ich hab es dort geliebt – die spontane und relaxte Lebensart, kein Druck, viel Freiheit, mich auszuprobieren, das alles kam mir sehr entgegen. Die Familie, in der ich war, eher weniger – zu viele Erwartungen, die mich in die Enge getrieben haben.

Pflichten, die ich nicht verstanden habe. Keine Listen, an denen ich mich hätte orientieren können. Die Projekte, die ich mir selbst ausdenken und verwirklichen durfte, waren dagegen der Wahnsinn. Das waren Sachen, die mich begeistert haben, an die ich mich ohne Kalender erinnern konnte, in die ich meine Energie gesteckt habe. Alles andere? Vergessen, verpeilt, egal.

 

Ausbildung und Arbeit – scheitern (nicht) optional?

Nicht erst im Ausland habe ich gemerkt, dass ich Sprachen liebe und sie recht mühelos lernen kann (naja, die Grammatik jetzt nicht so. Logik ist nicht meine Stärke.) Also machte ich eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin, hatte sehr gute Noten, bestand die IHK-Prüfung echt gut und bekam einen Job, der Spaß machte. Ging gern zur Arbeit. Mein Schreibtisch war organisiert wie nie, weil ich versucht habe, das Chaos in meinem Kopf damit zu bekämpfen. Checklisten waren darauf festgeklebt, alle Arbeitsabläufe festgehalten, ich hatte mir ein Glossar zum Nachschlagen erstellt und alle Eventualitäten bedacht. Nach drei Monaten wurde mir gekündigt. Das passierte genauso noch einmal.

Das warf mich völlig aus der Bahn. Was war denn falsch mit mir? Versagensängste und Gedanken, dass ich dumm und ungenügend bin, komplett undiszipliniert, dass ich nicht wirklich lebensfähig bin – all das stürmte auf mich ein. Ich wollte hinschmeißen. Nicht mein Leben, aber alle Pläne. Wollte abhauen und mich irgendwo verkriechen. Aber das geht ja auch nicht so wirklich.

Plan X: Neustart. Also an der Uni eingeschrieben, die Wartesemester retteten mich durch die Warteliste hindurch – mit meinem Schnitt wäre ich sonst nicht reingekommen. Nach fünf Semestern (von denen ich nur drei so wirklich studiert habe), brach ich ab. Mal wieder.

 

Vielleicht endlich angekommen?

Wenn man nicht ganz weiß, wo man hingehört, ist ein Praktikum oft eine gute Möglichkeit zur Horizonterweiterung. Und weil ich von „normal“ genug hatte, schnupperte ich in einen meinem normalen Leben völlig fremden Bereich hinein – Arbeit mit Drogenabhängigen und Obdachlosen. Am ersten Tag war mir klar – das ist es. DAS will ich machen. Das Studium der Sozialen Arbeit begann ich in Dortmund, wo ich jetzt im dritten Semester bin. Ich liebe es.

Es ist abwechslungsreich, ich mache das Schwerpunktprofil „Straffälligenhilfe“. Ich habe einen Nebenjob in der Drogenhilfe, der mir richtig viel Spaß macht, arbeite hier für Studienscheiss, habe eine Hochschulgruppe gefunden, in der ich mitarbeite. Meine Woche ist mit Aktivitäten so vollgepackt wie nie zuvor – und ich gehe darin auf. Zwischendurch brauche ich meine ruhige Zeit, Zeit nur für mich. Einsamkeit, Spaziergänge, Zeit, um meine Gedanken aufzuschreiben, Gedichte oder Lieder zu verfassen. Zeit, Musik zu hören. Und dann gehts wieder mit Kraft in den Alltag.

 

Mein ADHS und seine Freunde

Ich kämpfe immer noch mit meinem ADHS. Mit den Konzentrations- und Motivationsproblemen. Mit der Antriebslosigkeit und den teils sehr starken depressiven Episoden, die bei mir mit dazu gehören und mich immer wieder einholen – gerade in der dunklen Jahreszeit kommen die richtig raus. Mein ADHS wurde erst vor einem halben Jahr diagnostiziert und ich habe noch keine Behandlung gefunden.

Ritalin und Medikinet vertrage ich nicht und alternative Behandlungsmethoden gibt es zwar, aber die sind mit starken Ressentiments belegt und ich habe mich damit noch nicht zum Arzt getraut. Auch die Krankenkassen sind da skeptisch… und so kämpfe ich momentan mit meinem Terminkalender an meiner Seite um die Vorherrschaft über die Unorganisiertheit in meinem Leben. Wir gewinnen meistens.

 

Tipps und Strategien, die (nicht nur mir) weitergeholfen haben

Im Lauf der letzten Jahre habe ich viele Bücher und Artikel gelesen, Videos gesehen und Informationen zusammengesucht, wie ich am besten mit meinem ADHS umgehen soll. Auf YouTube habe ich einen sehr empfehlenswerten Kanal gefunden – How to ADHD. Vielleicht hilft dir ja einiges von meinen Erfahrungen und Informationen weiter.

 

25-5-25 – Die Pomodoro-Technik

Vor einem Aufgabenberg zu sitzen, ist unglaublich frustrierend. Aber, um es mit einem Glückskeksspruch zu sagen: Jede lange Reise beginnt mit einem ersten Schritt. Für mich ist dieser erste Schritt oft eine 25-Minuten-Lerneinheit. Meistens wird daraus mehr, sodass ich in Pomodori, also in 25-Minuten-Blöcken, arbeite. Sieh dir diese Technik hier an!

 

Die gute, alte To-do-Liste

Die muss ich allerdings abends erstellen, sonst vergesse ich am nächsten Tag die Hälfte. Dazu benutze ich meistens Papier, wobei ich jetzt den Nachfolger von Wunderlist, nämlich „Microsoft ToDo“ entdeckt habe. Dort kann man To-dos auch einfach verschieben, nach Priorität markieren und sortieren. Hier sind ein paar Tipps dazu.

 

I like to move it, move it! Oder so ähnlich.

20 Runden um den Block. Oder 10 km. Ein paar Hampelmänner, Liegestützen. Die Alternative: sich auf den Boden legen und 20 Minuten in die Luft starren, dabei tief atmen. Manchmal kühlt mich das runter und ich kann wieder klar denken. Manche nennen das meditieren…

 

Die Hände beschäftigt halten – jonglieren

Hast du auch immer einen Stift in der Hand und spielst damit? Oder einen Knetradiergummi? Beim Denken zu jonglieren aktiviert mein Gehirn und hält die Hände beschäftigt. Ob man das jetzt mit Fackeln, Bällen oder Schnapsflaschen macht, ist Ansichtssache. Bei mir funktioniert es am besten mit Bällen.

 

Willkommen in meinem Gedächtnispalast!

Ich habe mir das von Sherlock Holmes abgeguckt. Die Idee eines Gedächtnispalasts kannte ich schon vorher, habe aber begonnen, sie mir zu eigen zu machen. Wusstest du, dass „Sensei Paolo kickt fies“ eine echt gute Möglichkeit ist, sich die vier Entwicklungsphasen nach Piaget zu merken? Der Merksatz ist bei mir im Keller platziert. Ein Vorläufer und Wegbereiter ist die Loci-Methode.

 

Das Genie beherrscht das Chaos

Das Chaos in meinem Kopf auf dem Papier wiederzufinden, mit Verbindungen zu versehen und so Ordnung herzustellen, hat mich schon durch einige Klausuren gerettet. Im allgemeinen Sprachgebrauch nennt man dieses sortierte Chaos „MindMap“. Dabei gibt es keine ideale Variante einer MindMap. Google mal ein wenig, vielleicht findest du da Inspiration. Oder du legst einfach aufs Geratewohl los.

 

Selbstgemachte Tapeten

Besagte Mind-Maps, Bilder, Informationen und Zeitstrahle hängen dann kreuz und quer in meinem Zimmer und manchmal stehe ich jonglierend oder pen-spinnend davor und wiederhole sie. Ein Stück weit ist dies auch eine Verknüpfung mit der oben bereits genannten Loci-Methode.

 

Verfinsterte Aussicht

Manchmal schnappe ich mir einen Non-Permanent-Marker und schreibe Notizen auf die Fensterscheibe. Mal sind das Definitionen, mal Bilder oder Zusammenhänge. Das geht auch mit einem Spiegel. Ungewöhnliche Orte bleiben bei mir im Kopf besser hängen und damit auch die Informationen.

 

Lockere Tagesstruktur

Struktur ist sehr wichtig für mich, aber ich habe gemerkt, dass wenn der Tag zu strukturiert ist und ich eine einzige Sache nicht schaffe, ich frustriert bin. Dann kommt ein „jetzt ist es auch egal“ und ein „der Tag ist eh gelaufen.“ Also lasse ich Puffer zwischen den Terminen, lege grob fest, was ich schaffen will und wenn ich nicht alles schaffe – morgen ist ein neuer Tag.

 

Step by Step, little by little

Je niedriger die Ziele, desto einfacher sind sie zu erreichen und desto mehr Belohnungsmomente gibt es. Die Dopaminausschüttung bei einem simplen Abhaken eines einfachen und schnell erreichten Ziels trägt mich durch manche Frustration hindurch. Mehr dazu kannst du hier lesen.

 

Wer zuerst kommt, schafft das meiste

Je früher ich mit dem Lernen beginne, desto weniger macht die immer mal wieder vorkommende Prokrastination aus. Denn ich habe Puffer eingeplant. Die letzten zwei Semester hat das sehr gut geholfen und mir (nach nur 13 Jahren Schule und fünf Semestern Studium davor) gute Noten beschert. Einen guten Lernplan zu erstellen, ist gar nicht so schwierig und, wenn du es total verplant hast, gibt es hier auch noch Tipps.

 

Es gibt sicher noch viele weitere Strategien und Techniken, die ich erst noch ausprobieren müsste… vielleicht hast du ja auch eine Empfehlung an mich?

 

Konzentriert lernen mit ADHS: Leseprobe

Konzentriert lernen mit ADHS (Meine besten Tipps für Schule und Studium) von Sara Dörwald erschienen im Studienscheiss Verlag

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Fazit: ADHS im Studium

Studieren ist ohnehin nicht immer einfach – und mit ADHS schon gar nicht. Mit dieser Krankheit kommt nochmal eine Schippe Schwierigkeiten und Hindernisse oben drauf. Doch wie du gelesen hast, muss dich das nicht daran hindern, ein glückliches und erfolgreiches Studentenleben aufzubauen. Es kommt darauf an, wie du deine Probleme anpackst. Ein paar geeignete Methoden habe ich dir in diesem Artikel gezeigt – weitere kannst du in meinem Buch, Konzentriert lernen mit ADHSfinden. Darin zeige ich dir, wie du Schritt für Schritt deine Konzentration verbessern und im Studium richtig durchstarten kannst. Eine kostenlose XXL-Leseprobe bekommst du hier: Konzentriert lernen mit ADHS (Leseprobe)

Das war jetzt meine Sicht der Dinge, doch wie ist es bei dir? Geht es dir auch so oder ganz anders? Hast du noch mehr Tipps? Was hilft dir weiter? Wie kommst du mit deinem Alltag klar? Schreib mir, schreib in die Kommentare – weiterlernen und neue Dinge auszuprobieren, ist eine der wertvollsten Dinge, die ich mir im Lauf der letzten Jahre angeeignet habe. Kann ich dir nur empfehlen.

Sara Dörwald


Sara ist Autorin und hat Soziale Arbeit in Dortmund studiert. Trotz oder gerade wegen ihrer ADHS-Diagnose kennt sie sich hervorragend mit Organisation und Zeitmanagement im Studium aus.

  • Hallo,

    ich würde gerne einen Tip weitergeben der mir und meiner Mutter gegen Winterdepression geholfen hat. Im Dezember 2014 habe ich Folgende Lampe gekauft Philips HF3419/01 EnergyUp White (eine Tageslichlampe) mit ca 180Euro nicht ganz günstig, aber flimmerfrei und ansonsten ein Top Produkt. (Sicher gibts da heute auch was tolles, Mal nen Test lesen und beim eigenen Augenlicht kein billig mist kaufen)
    Im Winter jeden Tag 15 Minuten davor setzten oder nach Berdarf und Wetterlage wie oft man sonst Sonne Tanken konnte. Bei mir war es eine Morgenritual beim Frühstück ( so platziert damit das licht die Augen auch erreicht).
    Mir und meiner Mutter hat das sehr geholfen. (Uns fehlte das Sonnenlicht)

    Schöner Bericht gerne mehr davon!

  • Hallo,
    ich habe die Diagnose erst vor ein paar Tagen bekommen, vermutet habe ich schon länger das etwas nicht stimmt aber erst jetzt mit 56 die Gewissheit. Auch ich habe alles alte hin geschmissen und begann jetzt von neuem. Studiere jetzt erneuerbare Energien im ersten Semester an der TH-Aschaffenburg. Mathe wie bei Dir Horror aber ich versuche es weil ich Technik affin bin, die Thematik mich fasziniert und ich hoffe mit meinen Ideen als Ingenieur die richtigen Leute zu begeistern um die Welt ein wenig besser zu machen. Ich weis nicht ob ich es schaffe jedoch ich weis wenn ich es nicht versuche dann werde ich es mir nicht verzeihen. Manchmal braucht es mutige Entscheidungen um eigene Träume zu verwirklichen.
    Danke für Deinen Artikel, er hilft mir weiter und gibt wieder einen Motivationsschub.

    • Hallo Artur,

      das freut mich, dass mein Artikel dir geholfen hat!

      Wenn dich die Technik dahinter begeistert und du wirklich dabei bleibst, kannst du auch Matheprobleme überwinden!
      Mein Interesse an außerschulischem Mathe wächst auch und ich werd mich mal dransetzen, etwas zu verstehen.

      Und zu deinem letzten Satz: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

      Viel Erfolg bei deinem Neuanfang =)

      Liebe Grüße
      Sara

  • Hallo!
    danke für diesen Artikel, er hat mir gerade wieder ein wenig Hoffnung gemacht. Ich bin in den letzten Zügen meines Studiums stecke aber total fest, weil ich nurnoch Hausarbeiten schreiben muss und mir die Arbeitsweise wirklich absolut nicht liegt. Es fühlt sich alles wie ein unmöglicer Aufgabenberg an und ich kann mich kaum konzentrieren, egal, ob ich will oder nicht. Heute musste ich dann feststellen, dass ich von einer Hausarbeit wieder abgemeldet worden bin, obwohl ich sie seit Monaten fast fertig habe, aber ich habe es einfach nie geschafft, sie abzuschließen. So etwas passiert mir ständig, ich komme fast zu jeder Vorlesung zu spät, gebe fast keine Studienleistung pünktlich ab. Es ist bei mir im Moment leider vor allem unglaublich frustrierend. 🙁 In der Schule, als ich Druck und Struktur hatte hat das besser funktioniert und ich hab mit einem NC von 1,5 Abi gemacht. Aber im Studium komme ich einfach nicht klar und jedes Mal, wenn ich etwas wieder vergessen oder nicht ges hafft habe, dann frustriert das und sänkt die Motivation noch mehr. Sorry, ich muss mich hier wohl gerade mal auskotzen 😛

    • Hallo Lola,

      das freut mich sehr, dass der Artikel dich wieder ein wenig hoffnungsvoller gemacht hat! Genau für so etwas soll er nützlich sein.
      Ich kenne das mit den Hausarbeiten und der Selbstorganisation wirklich sehr gut.
      (Das wird nächstes Semester ein großer Spaß. 2 Projekte, diverse Seminaraufgaben, eine oder zwei Hausarbeiten und die Bachelorarbeit…)

      Wärmstens möchte ich dir noch mal explizit den Kanal „How to ADHD“ auf YouTube empfehlen.
      Er hat mir in vielerlei Hinsicht geholfen, meine Probleme besser zu verstehen und zu bearbeiten.

      Und hey, auskotzen ist immer wieder notwendig – umso besser, wenn der andere weiß, wovon man redet 😉

      Ich wünsche dir eine trotz Lernerei besinnliche und entspannte (Vor-)Weihnachtszeit!

      Liebe Grüße
      Sara

  • Hallo,

    das hast du wirklich gut ge- und beschrieben.

    Ich kenne das – studieren mit ADHS. Die Schule und mein Abitur waren purer Krieg für mich, mit fast identischem Ausgang wie bei dir. Ich erkenne vieles aus meinem Leben in deinem wieder, wahnsinn!

    Die Diagnose kam bei mir auch erst nachdem ich meinen Job los war und am Ende des ersten Studiums. Mittlerweile kann ich über die Dinge lachen, die mir vor allem in der Zeit passiert sind, damals hat es mich aber schon ziemlich aus der Bahn geworfen, dass ich mich nicht disziplinieren konnte und mich einfach nicht in den Griff bekam.

    Das klingt jetzt so, als wäre das heute das völlige Gegenteil. Das ist nicht unbedingt der Fall. Ich kann immer noch ziemlich anstrengend und nervig für mein Umfeld sein, Dinge tun, ohne drüber nachgedacht zu haben, Chaos in kürzester Zeit verbreiten und alles, was so dazu gehört. Nur wirft es mich heute nicht mehr so schnell aus der Bahn, weil es zum einen nicht mehr ausnahmslos immer passiert und zum anderen, weil ich weiß, woran das liegt.

    Ich studiere jetzt wieder, habe nochmal von vorn begonnen und bin sehr glücklich mit vielem.

    Was mir besonders hilft:
    Ein offener Umgang mit meiner ADHS. Das heißt nicht, dass ich es jedem erzähle, tatsächlich erzähle ich das von selbst sehr wenigen Menschen. Aber ich gehe an den wichtigen Stellen mittlerweile offen damit um. Im Studium schreibe ich Klausuren getrennt von den anderen Studenten in einem extra Raum und bekomme ein wenig mehr Zeit. Das hilft mir, weil ich dadurch zwischendurch herumlaufen kann und es auch niemanden stört, wenn ich anfange mit meinem Stift zu klackern. Die zusätzlich Zeit ermöglicht mir, die Aufgabenstellungen so oft zu lesen, wie es eben nötig ist, damit ich sie inhaltlich aufnehmen kann.

    Auf diese Weise habe ich es tatsächlich geschafft, zum aller ersten Mal Bestnoten hinzulegen. Damit hätte auch ich nie gerechnet.

    Ich höre jetzt auf, ansonsten wird das ein nie-endender-Roman… 😉

    Ganz viele liebe Grüße,
    Vanessa

    • Hallo Vanessa,

      es freut mich, dass du dich so gut darin wiederfindest. Also, nicht, weil das alles so toll wäre, sondern weil mir das mal wieder bestätigt, dass ich nicht auf einsamer Flur damit bin.

      Wo du gerade von separaten Prüfungsräumen und mehr Zeit sprichst… das sollte ich wohl auch mal beantragen. Oder Ohropax tragen bei der nächsten Klausur 😉

      Ich wünsche dir weiterhin im Studium viel Erfolg – wir rocken das!

      Liebe Grüße
      Sara

  • Hallo Sara. Danke für den hilfreichen Artikel. Ich erkenne mich einfach so gut wieder in dem was du schriebst. Ich habe im Bekanntenkreis niemanden mit demselben Problem deswegen wünsche ich mir oft mich mit jemanden darüber auszutauschen der mich da besser versteht. Gibt es die Möglichkeit dich auch per email zu kontaktieren? 🙂 Viele Grüße! Amisya

    • Hallo Aysima,

      es freut mich, dass dir der Artikel weiterhilft! Dann habe ich mein Ziel erreicht 🙂

      Wir können uns gern austauschen (ich schreibe dir) und ich hoffe, dass ich dir damit auch wirklich helfen kann.
      Ich kenne das Gefühl, sich mit niemandem so richtig austauschen zu können, von daher ist das eine wertvolle Idee!

      Liebe Grüße,
      Sara

  • Hallo Sara,
    ich lebe mit der Diagnose (allerdings ohne H) seit ungefähr 15 Jahren…und ich erkenne mich auch so gut in deinem Artikel wieder. Ich studiere ebenfalls „Soziale Arbeit“ und das Online-Studium (dank Corona :/) fiel mir so schwer im Sommersemester. Zuhause ist das Motivieren einfach noch schwerer.
    Inzwischen schreibe ich mir jeden Morgen einen Tagesplan, nutze eine App für die Pomodoro-Technik und auch eine ToDo-Listen-App wird regelmäßig gefüllt.

    Leider habe ich auch kaum Personen in meinem Umfeld, mit denen ich mich über ADS unterhalten kann. Das macht den Umgang damit manchmal echt nicht einfach.

    Liebe Grüße
    Susanne

    • Hallo Susanne,

      das ist interessant, dass auch ohne das „H“ Wiedererkennungswert besteht und ich freue mich, dass du damit etwas anfangen konntest!
      Das Corona-Semester war wirklich unglaublich schwierig und ich bin gespannt, wie das noch wird. Gut, dass du zumindest ein paar Techniken gefunden hast, die dir weiterhelfen.
      Ich wünsche dir von Herzen, dass du noch Leute findest, mit denen du reden kannst – ich habe über Unikontakte eine gefunden, die ebenfalls ADHS hat. Vielleicht kannst du ja einfach mal in eure Facebookgruppe schreiben, wenn ihr so etwas habt und nachfragen – du bist da sicher nicht allein.

      Alles Liebe,
      Sara

  • Danke für den Artikel! Hat jemand vielleicht Tipps für das Schreiben von Hausarbeiten? Ich weiß nicht, ob ich ADHS habe, einiges spricht dafür, anderes dagegen aber ich habe momentan einfach riesige Probleme mit meiner Abschlussarbeit… Ich komme mit der Literaturrecherche nicht zurecht, verlier ständig den Überblick und brauche ewig für alles. Ich habe ein bisschen Angst, dass ich das Studium deshalb schmeißen muss, was für mich aber eigentlich nicht in Frage kommt 😮
    Hat damit jemand Erfahrung?

    Liebe Grüße an alle 🙂

    • Hallo Kartoffelkäfer,
      das kann ich nachvollziehen… ich sitze gerade selbst an meiner Bachelorarbeit und das Buch war auch nicht gerade einfach. Meine Tipps:
      Mach Minischritte. Meine Ziele sind oft sehr klein (eine Definition schreiben oder beim Buch: einen Absatz schreiben). Pro Tag. Das klingt nach sehr wenig, aber es summiert sich und manchmal bekommst du einen Motivationsschub und schaffst viel mehr als nur einen Absatz.
      Setze dir Deadlines. Ich habe tägliche Deadlines, nicht wöchentlich oder gar monatlich.
      Mach jeden Tag was. Und wenn es nur ein Minischritt ist.
      Suche dir eine Partnerin/einen Partner. Schreibt euch jeden Tag, was ihr erledigen müsst.
      Das sind meine Non-Plus-Ultras, hoffentlich hilft dir etwas davon. Viel Erfolg bei deiner Abschlussarbeit!
      Liebe Grüße
      Sara

  • Hallo Sara,
    hallo Tim,

    meine Diagnose ADHS/ADS (Mischform) habe ich seit Oktober 2019. Bis dahin habe ich mich jeden Tag gefragt, was eigentlich nicht mit mir stimmt. Beruflich war ich bisher erfolgreich, aber das Chaos in meinem Kopf wurde immer größer. Ich wollte immer unbedingt studieren und stand damit vor meiner bisher größten Herausforderung, was ich auch merke, wenn ich mich mit Kommilitonen vergleiche. Die ackern das mal eben so durch, während ich auf meinem Stuhl klebe und Eichhörnchen beobachte und mich dann natürlich ärgere.

    Jetzt habe ich dieses Buch gesehen und gekauft. Nach ersten Einblicken muss ich sagen : Wow. Danke.
    Weil es mir hilft, zu erkennen, dass es anderen genau so geht und weil es Möglichkeiten gibt, mit dem Chaos im Kopf gut zu leben.

    Danke dafür!
    Leni.

    • Hallo Leni,

      danke für deine Rückmeldung! Ja, diese Gefühle von Chaos im Kopf und Unzulänglichkeit sind wirklich fies; umso besser, dass du inzwischen weißt, woran es liegt.
      Es freut mich sehr zu hören, dass dir das Buch schon jetzt geholfen hat und ich hoffe, dass du viel davon umsetzen kannst und Erfolgserlebnisse bekommst!
      Ich wünsche dir viel Erfolg und Durchhaltevermögen im Studium, gerade auch in der jetzigen Situation.

      Viele Grüße, Sara

  • Hallo,
    Vielen Dank für diesen tollen und ehrlichen Artikel, der fast eins zu eins aus meinem Erfahrungsschatz stammen könnte. Ich habe mich Jahre lang gefragt, was mit mir nicht stimmt, wie andere das alles schaffen und warum ich die einfachsten Dinge nicht oder niemals fristgerecht schaffe. Für meine Eltern war ich immer nur faul und chaotisch, aber da ich trotzdem ein durchschnittliches Abi geschafft habe, haben sie keinen Handlungsbedarf gesehen. Der wahre Kampf ging erst danach los. Ein Jahr lang Party ohne Pause und der verzweifelte Versuch, herauszufinden, wo ich beruflich und im Leben hinwill. Ich habe insgesamt zweimal das Studium abgebrochen und zwei Ausbildungen vorzeitig beendet.
    Erst mit 27 und der Aussicht Mutter zu werden, beschloss ich, dass ich Wege finden muss, da durch zu kommen.
    Ich studiere nun auch etwas soziales und es klappt besser als alles zuvor, aber mit Kind und Selbstprganisierten Gruppe arbeiten plus 100 fristen für praxisaufträge und Hausarbeiten bin ich immer noch regelmäßig über allen Limits.
    Vor zwei wochen erst habe ich den Hinweis auf ADS bekommen und die Literatur hierzu hilft mir bereits enorm.
    Vielen Dank für diesen Mut machenden Beitrag. Es ist ein harter Weg mit vielen Komorbiditäten und wenn man das so lange unerkannt mit sich herumtragen muss, wird das Päckchen nicht unbedingt kleiner.
    Viel Kraft an alle, die betroffen sind.

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