Machst du diese 7 unnötigen Fehler in deiner Klausur?

Tim Reichel

Viele Fehler in deiner Klausur sind unnötig. Es sind strategische Fehler, die durch schlechte Planung und unzureichende Organisation zustande kommen.

Bild: Tadeusz Lakota / unsplash.com

Ich hätte wetten sollen. In jedem Semester, jeder Klausurphase sehe ich die selben Fehler. Nicht, weil mein Lehrstuhl ständig die gleichen Aufgaben stellt oder ich zu lange auf dem selben Thema sitze. Nein, es ist etwas anderes. Es liegt an den Studenten: In jeder Klausur machen sie die gleichen Fehler.

Unnötige Fehler. Und deshalb doppelt bitter.

Meinen Kollegen und mir ist es aufgefallen. Ein kurzes Gespräch mit Freunden von anderen Hochschulen und eine Google-Recherche bestätigen den Eindruck: Einige Fehler tauchen in Klausuren immer wieder auf. Egal, welche Uni. Egal, welches Fach.

Eines haben diese Fehler gemeinsam: Sie sind vermeidbar. Mit einfachsten Mitteln.

Viele deiner Kommilitonen – und vielleicht auch du selbst – ihr bringt euch unnötig um wertvolle Punkte in der Klausur. Nicht weil ihr dumm oder faul seid. Ich tippe eher darauf, dass euch niemand gezeigt hat, wie man eine schriftliche Prüfung strategisch angeht.

Ins Schwarze getroffen?

Dann wird dir dieser Artikel helfen.

 

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Fehler während der Klausur: Diese 7 Fehler solltest du vermeiden

Dieses Mal gehe ich eine Wette ein. Ich wette, dass du mindestens ein Drittel deiner verlorenen Punkte durch strategische und organisatorische Fehler in der Klausur liegen lässt. Eher sogar mehr.

Klingt viel? Ist es auch.

Deshalb habe ich die 7 häufigsten Fehler während der Klausur für dich zusammengestellt. Vermeide die folgenden Fehltritte und dein nächstes Klausurergebnis wird deutlich besser ausfallen als erwartet.

Hand drauf.

 

Fehler 1: Du fängst einfach an

Nachdem die Bearbeitungszeit läuft, schreiben viele Studenten wie wild drauf los. Sie wollen keine Zeit verlieren und das Beste aus den wenigen Minuten, die ihnen zur Verfügung stehen, machen. Doch mit dieser Vorgehensweise erreichen sie genau das Gegenteil. Sie schaden sich selbst, weil sie kopflos an die Sache herangehen und sich blind ins Getümmel stürzen.

Viel klüger und sinnvoller ist es, wenn du dir zunächst einen Überblick über die Klausur verschaffst. Wie ist die Prüfung aufgebaut? Wie viele Aufgaben gibt es? Und welche Themen werden angesprochen? Überfliege die Klausur, mach dir den Aufbau klar und lege dann eine Strategie für die Bearbeitung fest. Außerdem solltest du die Klausurregeln und Anmerkungen deines Prüfers beachten. Diese stehen meist auf dem Aufgabenblatt oder auf einem zusätzlichen Dokument. Manchmal werden sie auch mündlich mitgeteilt. Nur wenn du die Rahmenbedingungen deiner Klausur kennst, kannst du für ein optimales Ergebnis sorgen.

 

Fehler 2: Du teilst deine Zeit nicht richtig ein

Wer in der heutigen Zeit studiert, weiß, wie wichtig ein solides Zeitmanagement ist. Ohne eine kluge Zeiteinteilung sind moderne Studiengänge kaum noch zu bewältigen. Seltsamerweise vergessen viele Studenten genau das, sobald sie im Hörsaal vor ihrer Klausur sitzen. Nach der Einlesezeit beginnen sie mit der Beantwortung der Fragen und kämpfen sich durch die Klausur. Doch in den meisten Fällen schaffen sie es nicht bis zur letzten Aufgabe – weil ihnen die Zeit dazu fehlt.

Während deiner Klausur musst du gut mit der verfügbaren Zeit haushalten. Du musst sie streng rationieren, deine Klausur einteilen und die restlichen Minuten dabei stets im Blick behalten. Ansonsten beschäftigst du dich zu lange mit einer Aufgabe, setzt falsche Prioritäten und verlierst damit kostbare Reserven für die restliche Klausur. Bestimme deshalb zu Beginn deiner Prüfung feste Zeitlimits für jede Teilaufgabe und orientiere dich daran.

 

Fehler 3: Du liest die Aufgabenstellung nicht richtig

Seit über fünf Jahren arbeite ich an einer Universität und ich lege meine Hand dafür ins Feuer: Viele Fehler sind vermeidbar, wenn die Prüflinge (und dazu zählst du auch) die Anweisungen und Hintergrundinformationen aus der Aufgabenstellung richtig lesen würden. Viele Studenten übersehen wichtige Hinweise oder relevante Angaben und liefern deswegen eine falsche Antwort oder vergessen notwendige Aspekte in ihrem Lösungsvorschlag.

Besonders bei längeren Textaufgaben kannst du wertvolle Hinweise nur dann erkennen, wenn du die Aufgabenstellung gründlich liest, unterstreichst und Notizen machst. Überfliegst du die Problemstellung hingegen nur, werden dir viel wahrscheinlicher Flüchtigkeitsfehler unterlaufen, die du später unter großem Zeitaufwand korrigieren musst. Im schlimmsten Fall verzettelst du dich komplett, lässt dich verwirren und kannst die Punkte der Aufgabe komplett vergessen.

 

Fehler 4: Du wählst die falsche Reihenfolge

Bevor du mit der Klausur beginnst, musst du eine Frage klären: Bauen die Fragen in deiner Klausur aufeinander auf oder können die Aufgaben in beliebiger Reihenfolge bearbeitet werden? Im ersten Fall solltest du chronologisch vorgehen, aber nicht zu lange bei Aufgaben verweilen, die dir Schwierigkeiten bereiten. Überspringe diese Teilschritte und kehre später zu ihnen zurück, wenn du noch Zeit hast.

Falls du die Bearbeitungsreihenfolge selbst festlegen darfst, solltest du dir diejenigen Teilaufgaben zuerst vornehmen, die du sicher und schnell beantworten kannst. Auf diese Weise sammelst du die meisten Punkte und kannst dich danach an die schweren Aufgaben heranmachen. Dieses Vorgehen ist eine Art Risikomanagement und bewahrt dich davor, deine Zeit mit unklaren oder zu schweren Aufgaben zu verschwenden.

 

Fehler 5: Du bist zu perfektionistisch

Perfektionismus kann dir in einer Klausur das Genick brechen. Viele Studenten bleiben viel zu lange an bereits gelösten Aufgaben hängen, weil sie noch am Text feilen, einen Schönschreibewettbewerb gewinnen möchten oder Ewigkeiten für eine Skizze brauchen. All das bringt dir letztendlich keine weiteren Punkte – es kostet dich nur Zeit. Und Zeit hast du nicht.

Während einer Klausur kannst du dir keinen Perfektionismus leisten. Achte allerdings darauf, dass deine Lösungen so qualitativ hochwertig sind, dass dir keine Punkte für den Stil abgezogen werden können. Je nach Fach und Studiengang werden hierfür Teilpunkte vergeben, die für deine Note entscheidend sein können.

 

Fehler 6: Du berücksichtigst die Zusammenhänge nicht

Sobald die Klausur beginnt, setzen viele Studenten einen Tunnelblick auf. Sie lesen die Aufgabenstellung und beantworten stumpfsinnig die Frage – bis sie irgendwann festhängen. Der häufigste Grund: Sie sind nicht in der Lage, Transferleistungen anzustellen, weil sie das große Ganze nicht im Blick haben. Sie erkennen die Zusammenhänge innerhalb eines Themengebiets nicht und dass, obwohl sie es beim Lernen stets auf dem Schirm hatten.

Schreibe deine Klausur deswegen nicht blind herunter. Versuche, die einzelnen Aufgaben und Probleme in einen übergeordneten Zusammenhang zu bringen und im Rahmen des kompletten Stoffs, den du für die Prüfung gelernt hast, zu sehen. Wenn du diese Weitsicht mitbringst und das Global Picture deines Dozenten im Blick behältst, kannst du die Idee hinter den Aufgaben schneller verstehen und mehr Punkte holen.

 

Fehler 7: Du beachtest die Punkteverteilung nicht

In jeder Klausur bist du darauf aus, so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Daher solltest du diejenigen Aufgaben bevorzugen, die die beste Punktausbeute für dich versprechen. Es klingt banal, doch viele Studenten ignorieren die Punkteverteilung. Sie bearbeiten primär die Fragestellungen, die als nächstes an der Reihe sind oder sie suchen sich die angenehmsten heraus.

Je nach Klausur können die zu holenden Punkte gleichmäßig oder asymmetrisch über die Aufgaben verteilt sein. Und diese Verteilung musst du in deine Klausurstrategie aufnehmen. Lege deinen Fokus auf Teilaufgaben, die die meisten Punkte bringen. Passe deine Zeiteinteilung (Fehler Nr. 2) entsprechend an und plane für Aufgaben mit vielen Punkten mehr Zeit ein. Diese simple Gewichtung wird deine Leistung deutlich verbessern.

 

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Fazit

Viele Fehler während der Klausur beruhen nicht auf mangelndem Wissen. Es sind strategische Fehler, die durch schlechte Planung und unzureichende Organisation zustande kommen. Diese Fehler sind so unnötig wie nichts anderes – doch mit der Kenntnis dieser Punktevernichtungseinheiten wird es dir gelingen, deine Klausuren in Zukunft besser anzugehen.

Bewahre am Anfang deiner Klausur Ruhe und verschaffe dir einen Überblick. Teile deine Zeit klug ein und behalte die Punkteverteilung im Blick. Lies die Aufgabenstellung gründlich, achte auf Zusammenhänge und wähle eine sinnvolle Bearbeitungsreihenfolge. Sei nicht zu perfektionistisch und passe deine Planung je nach Klausur flexibel an.

Wenn du diese Fehler vermeidest, wirst du mehr Punkte sammeln und seltener unter Prüfungsstress leiden. Du kannst dich gelassener durch deine Klausur arbeiten und mehr von dem Wissen abrufen, das du dir vorher antrainiert hast.

Viel Erfolg bei deiner nächsten Klausur!

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

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