20 Ausreden, die zwischen dir und einem glücklichen Studium stehen

Tim Reichel

Täglich belügen sich tausende Studenten selbst. Sie erfinden Ausreden, damit sie nichts für ihr Studium tun müssen und stattdessen gemütlich die Beine...

Bild: Ryan McGuire / gratisography.com

„Eigentlich wollte ich ja zur Vorlesung gehen. Aber eben ist mir ein Haar ausgefallen. Das ist mir jetzt zu heikel. Gesundheit geht vor!“

So oder so ähnlich belügen sich täglich tausende Studenten selbst. Sie erfinden Ausreden, damit sie nichts für ihr Studium tun müssen und stattdessen gemütlich die Beine hochlegen können. Sie machen sich etwas vor und stehen sich und einem glücklichen Studentenleben selbst im Weg.

Irgendetwas findet sich immer, wenn es um Arbeitsvermeidung geht; denn das Repertoire an Ausreden ist bei vielen Studenten umfangreicher als das Literaturverzeichnis des Profs.

Und du bist auch einer von dieser Sorte.

Doch du bist deinen Ausreden nicht schutzlos ausgeliefert – du kannst etwas tun. Und deshalb habe ich in diesem Artikel 20 typische Studenten-Ausreden für dich gesammelt und enttarnt, damit du dich auf diese Weise nie wieder selbst sabotierst.

 

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20 Ausreden, die dich beim Studieren ausbremsen

Heute ist dein Glückstag. Denn auf die folgenden 20 Ausreden fällst du ab jetzt nicht mehr herein:

 

1. „Ich habe zu wenig Zeit.”

Willkommen im Club. Wir alle haben zu wenig Zeit, aber: Wir haben alle gleich wenig davon. Und: Wenn du für etwas keine Zeit hast, ist dir die Sache nur nicht wichtig genug. Überlege deshalb, was für dich wirklich von Bedeutung ist und setze eindeutige Prioritäten in deinem Leben. Dann hast du immer Zeit.

 

2. „Ich habe keine Lust.”

Studieren ist Arbeit. Und Arbeit hat wenig mit Lust zu tun. Wenn du deinen Einsatz im Studium davon ahgängig machst, wie viel Lust du hast, wirst du garantiert scheitern und niemals erfolgreich und glücklich werden. Fürs Studieren brauchst du keine Lust – du brauchst einen starken Willen. Mehr nicht.

 

3. „Ich bin heute nicht in Form.“

Deine Form spielt beim Studieren keine große Rolle. Natürlich gibt es Phasen, in denen du superproduktiv bist und eine Aufgabe nach der anderen im Rekordtempo erledigst. Doch dieser Flow-Zustand ist selten und wird dir nur alle paar Wochen wiederfahren. In der Zwischenzeit musst du mit deiner reduzierten Antriebskraft zurechtkommen und dich mit 90, 70 oder 50 Prozent deiner Leistungsfähigkeit zufriedengeben. Mach dir Folgendes klar: Lerneinheiten mit 50 Prozent sind immer noch besser als Lerneinheiten mit 0 Prozent.

 

4. „Das mache ich später.“

Dinge auf später zu verschieben ist eine der wirkungsvollsten Methoden, um sich selbst zu belügen und für immer unzufrieden zu bleiben. Alles, was du auf „später“ oder „morgen“ verschiebst, stufst du unterbewusst als unwichtig ein und wirst es mit hoher Wahrscheinlichkeit vergessen oder niemals erledigen. Gewöhne dir deshalb an, wichtige Aufgaben sofort anzupacken – und wenn es nur ein winziger erster Schritt ist, mit dem du in Schwung kommst. Falls du Aufgaben wirklich verschieben musst: Terminiere sie und lege ein konkretes Erledigungsdatum fest.

 

5. „Ich habe noch Zeit.“

Solange es der Zeitplan hergibt, schieben viele Studenten ihre Aufgaben auf. Das Problem dabei: Durch dieses Aufschieben werden wichtige Deadlines in einem kurzen Zeitraum konzentriert und verbinden sich zu einer Superstressphase. Wenn du noch genug Zeit hast, bedeutet das nicht, dass du momentan Arbeit vermeiden kannst – es bedeutet, dass du Stress vermeiden kannst, wenn du jetzt am Ball bleibst. Ansonsten holen dich deine aufgeschobenen Deadlines später ein.

 

6. „Ich fühle mich nicht so gut.“

Oh nein, das tut mir echt leid. Hier ist dein Taschentuch. Leider nimmt deine Hochschule weniger Rücksicht auf deine Befindlichkeiten. Um genau zu sein, nimmt sie gar keine Rücksicht. Es ist ihr egal. Das Tagesgeschäft geht weiter – auch, wenn du mit deinem Kopf unterm Arm mit Migräne im Bett liegst. Beiße auf die Zähne und wachse über dich hinaus.

 

7. „Es ist zu warm/zu kalt.”

Seitdem es das Wetter gibt, wird es von Studenten als Ausrede genutzt. Ob zu warm, zu kalt, zu windig oder zu trist: Produktives Lernen ist heute einfach nicht möglich. Und morgen auch nicht. Daher ein Tipp von der Wetterfee: Hör sofort auf damit, deine Leistungsfähigkeit von externen Einflüssen abhängig zu machen. Du hast deine Arbeitsweise selbst in der Hand und nichts kann dich aufhalten. Nicht einmal Hoch Berta aus der Tagesschau.

 

8. „Ich habe zu viel zu tun.“

Kommst du auch zwischen deinem Nebenjob, der ganzen Hausarbeit und deiner Familie nicht zum Lernen? Dann habe ich einen Vorschlag für dich: Reduziere deinen Nebenjob, stelle deine Hausarbeit ein oder kümmere dich weniger um deine Familie. Klingt hart? Ist es auch. Aber wenn du mehr studieren möchtest, musst du von etwas anderem weniger tun – sonst geht dein Zeitplan nicht auf. Verwirre dich nicht selbst. Lege fest, was dir wichtig ist und mache es.

 

9. „Das lohnt sich nicht mehr.“

Falls du auch zu der Das-lohnt-sich-für-die-paar-Minuten-nicht-mehr-Fraktion gehörst: Doch, es lohnt sich! Und zwar jedes Mal. Jede Minute, die du in dein Studium steckst, ist gut angelegte Zeit. Es ist eine Investition in dich selbst. Und die kann auch manchmal zwanzig, zehn oder sogar nur zwei Minuten groß sein. Hauptsache du machst etwas und arbeitest an deinen Zielen.

 

10. „Ich muss vorher noch…“

Eine solide Vorbereitung ist wichtig – keine Frage. Doch sie darf nicht als Ausrede dienen, um die eigenen Aufgaben aufzuschieben. In 99 Prozent der Fälle hast du alles, was du brauchst, um loszulegen. Du musst vorher nichts mehr machen. Es ist alles da. Du bist bereit. Du musst nur anfangen. Jetzt.

 

11. „Das ist zu anstrengend.“

Ja, ein Studium ist anstrengend. Überraschung, Überraschung. Wer hätte das gedacht? Wenn du davon ausgehst, dass du deinen Hochschulabschluss hinterhergeworfen bekommst, muss ich dich leider enttäuschen. Im Studium bekommst du nichts geschenkt; du musst dir alles (oder wenigstens Vieles) selbst erarbeiten und hart dafür schuften. Aber: Das muss jeder. Doch wenn du nicht dazu bereit bist, die Ärmel hochzukrempeln, wirst du nicht weit kommen. Den nächsten Semesterbeitrag solltest du dir dann besser sparen und dich sofort exmatrikulieren.

 

12. „Ich werde heute eh nicht mehr fertig.“

Musst du auch nicht. Es wäre nur superpraktisch, wenn du heute anfangen würdest. Denn dann könntest du morgen vielleicht fertig werden. Niemand hat gesagt, dass du heute alles auf ein Mal erledigen musst – also schiebe die Komplexität deiner aktuellen Aufgabe nicht als Ausrede vor.

 

13. „Ich kann das nicht.“

Es kann sehr gut sein, dass du deine aktuellen Lernunterlagen noch nicht kannst oder die Inhalte nicht verstehst. Noch nicht. Niemand beherrscht seine neuen Aufgaben auf Anhieb perfekt. Jeder muss sich durch einen nervigen Lernprozess quälen und sich Schritt für Schritt nach vorne kämpfen. Aber du wirst das schaffen. Ändere dein Mindset von „Ich kann das nicht.“ in „Ich kann das noch nicht – aber bald.“.

 

14. „Ich kann das nicht ohne fremde Hilfe.“

Doch.

 

15. „Das kommt eh nicht in der Prüfung vor.“

Bist du einer dieser Studenten, die nur für die nächste Prüfung lernen? Schade, denn dann bist du ein Idiot. Woher ich das weiß? Ich war lange selbst einer dieser Idioten. Erst als ich anfing, ein breites Wissen aufzubauen und Verständnis für die Inhalte zu entwickeln, wurde ich mit einer tiefen Begeisterung und anhaltender Motivation für mein Studium belohnt. Willst du das auch haben? Dann hör auf, nur an deine nächste Prüfung zu denken. Sei kein Idiot.

 

16. „Das brauche ich nie wieder in meinem Leben.“

Ich kann verstehen, dass dir große Teile deines Lernstoffs weltfremd und unwichtig vorkommen. Doch das sind sie nicht. Denn so lange du studierst und auf deinen Abschluss hinarbeitest, ist es völlig egal, wie du zu den Inhalten stehst. Du musst sie nur draufhaben und verinnerlichen. Du kannst sie gerne kritisch hinterfragen und als ungeeignet einstufen – aber lernen musst du sie trotzdem. Ein Boykott des Lernstoffs bringt dich nicht weiter.

 

17. „Die Anderen sind eh besser als ich.“

Rede dir nicht ein, dass deine Kommilitonen besser sind als du. Es gibt an jeder Uni Studenten, die so tun als wären sie die klügsten, wüssten alles und hätten ihr Studium perfekt im Griff. Das stimmt aber nicht. Jeder deiner Kommilitonen ist genauso ahnungslos und unsicher wie du. Jeder startet mit den gleichen Voraussetzungen und es liegt an dir, das Beste aus deiner Position zu machen. Was die Anderen tun, ist dabei völlig egal. Kümmere dich um dich. Das reicht.

 

18. „Ich habe genug gemacht.“

Beim Studieren kann man nicht genug machen. Es gibt immer etwas zu tun oder neue Dinge zu lernen. Die Wissensgebiete sind derart komplex, dass du sie niemals vollständig erfassen oder jedes Detail vollständig verstehen kannst. Ruhe dich deswegen nicht auf deinem Halbwissen aus. Wiederhole den Stoff, den du bereits gelernt hast und vertiefe dein Detailwissen. Du bist nicht fertig. Du bist niemals fertig. Niemand ist jemals fertig.

 

19. „Ich habe kein Glück.“

Dann habe ich gute Nachrichten: Für ein erfolgreiches und glückliches Studium brauchst du gar kein Glück. Worauf es wirklich ankommt, sind eine solide Strategie, Durchhaltevermögen und ganz besonders die Fähigkeit, sich ständig selbst motivieren zu können.

 

20. „Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.“

Anstatt auf den perfekten Moment zu warten und zuerst einen ausgeklügelten Plan aufzustellen, ist es manchmal besser, einfach irgendwo zu starten. Mach dir nicht zu viele Gedanken über dein Vorgehen, sondern starte erst einmal und schaue dann, was sich ergibt. Du bekommst keinen Uniabschluss, wenn du über das Studieren sprichst. Du bekommst keinen Uniabschluss, wenn du vom Studieren träumst. Du bekommst erst dann deinen Abschluss, wenn du wirklich etwas dafür tust. Du musst handeln. Immer und immer wieder.

 

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Fazit

Viele Studenten scheitern an ihren eigenen Ausreden und verbauen sich selbst den Weg in eine schöne und glückliche Zukunft.

Dabei sind Ausreden eine ganz natürliche Funktion der menschlichen Psyche: Sie beschützen dich vor unangenehmen Veränderungen. Das Problem ist nur, dass sich diese Veränderungen in der Regel nur kurzfristig schlecht anfühlen – im Anschluss erzeugen sie einen positiven nachhaltigen Effekt und sorgen dafür, dass du deinen Zielen ein großes Stück näherkommst.

Deswegen darfst du nicht auf deine Ausreden hereinfallen.

Du darfst ihnen nicht glauben und dich nicht dazu verleiten lassen, deine Arbeit zu vernachlässigen. Am einfachsten gelingt dir das, wenn du dir deine Ausreden bewusst machst und in einer Liste sammelst. Indem du deine Ausflüchte analysierst und sie dir objektiv vor Augen führst, wirst du feststellen, wie lächerlich und haltlos sie eigentlich sind – und damit verlieren sie beim nächsten Störmanöver ihre Wirkungskraft.

Fallen dir noch weitere Ausreden ein? Welche Ausflüchte stehen häufig zwischen dir und deinem persönlichen Glück?

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

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