Klausureinsicht: 13 Tipps für mehr Erfolg

Klausureinsicht: 13 Tipps für mehr Erfolg

von Tim Reichel

von Tim Reichel

Eine Klausureinsicht ist kein Basar. Damit du bei deiner nächsten Klausureinsicht erfolgreich bist, habe ich für dich meine 13 besten Tipps zusammengestellt.

Bild: Ryan McGuire / gratisography.com

Eine Klau­sur­ein­sicht ist kein Basar. Vie­le Stu­den­ten schei­nen das noch nicht begrif­fen zu haben und ver­hal­ten sich in einer Ein­sicht wie auf dem Wochen­markt: Es wird gefeilscht, gehan­delt und um jeden Punkt gerun­gen. Im Lau­fe mei­ner Hoch­schul­kar­rie­re habe ich schon vie­le Klau­sur­ein­sich­ten erlebt. Erst als Stu­dent, dann als HiWi und mitt­ler­wei­le auch als wis­sen­schaft­li­cher Assis­tent auf der ande­ren Sei­te.

Ich weiß daher, wie so eine Ein­sicht ablau­fen kann und sehe von Jahr zu Jahr die­sel­ben dum­men Feh­ler: Es wird um jeden ein­zel­nen Punkt gestrit­ten, sämt­li­che Schrit­te der Kor­rek­tur wer­den ange­zwei­felt und natür­lich hat der Prü­fer an allem Schuld … Damit du bei dei­ner nächs­ten Klau­sur­ein­sicht erfolg­reich bist, habe ich für dich in die­sem Arti­kel mei­ne 13 bes­ten Tipps zusam­men­ge­stellt.

 

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Die Rahmenbedingungen

In der Klau­sur­ein­sicht kannst du dir dei­ne geschrie­be­ne Klau­sur samt Kor­rek­tur und Bewer­tung anse­hen. Dazu steht dir aus­rei­chend Zeit zur Ver­fü­gung, damit du die Lösungs­we­ge und die Bewer­tung dei­ner Prü­fung nach­voll­zie­hen kannst. Eigent­lich ganz ein­fach. Aller­dings kann so eine Klau­sur­ein­sicht sehr unter­schied­lich orga­ni­siert sein. Der Ablauf wird dabei meist von dem jewei­li­gen Lehr­stuhl bestimmt und ori­en­tiert sich an der Grund­aus­rich­tung dei­ner Fakul­tät.

Das heißt kon­kret: Wäh­rend in der einen Klau­sur­ein­sicht inter­ak­tiv mit dem Auf­sichts­per­so­nal ver­han­delt und dis­ku­tiert wer­den darf, sind Unter­hal­tun­gen in der ande­ren Ein­sicht streng ver­bo­ten. Anmer­kun­gen zur Kor­rek­tur oder Bewer­tung kön­nen dann nur schrift­lich abge­ge­ben wer­den. Gene­rell gilt:

Je inter­ak­ti­ver eine Klau­sur­ein­sicht orga­ni­siert ist, des­to mehr Mög­lich­kei­ten hast du, um dei­ne Note posi­tiv zu beein­flus­sen.

Und für genau eine sol­che inter­ak­ti­ve Klau­sur­ein­sicht, in der du kom­mu­ni­ka­tiv sein darfst und den Betreu­ern Fra­gen stel­len kannst, habe ich 13 Tipps für dich. Wenn du dich an die­se Rat­schlä­ge hältst, kannst du das Meis­te aus dei­ner Klau­sur­ein­sicht her­aus­ho­len und viel­leicht noch den einen oder ande­ren Punkt ergat­tern.

 

1. Gute Vorbereitung

Berei­te dich auf den Ein­sichts­ter­min vor und sieh dir noch­mal genau dei­ne Lern­un­ter­la­gen an. Du soll­test ganz beson­ders noch­mal die Kapi­tel durch­ge­hen, die in der Klau­sur vor­ka­men, damit du voll im The­ma bist und die Kor­rek­tur auch gut nach­voll­zie­hen kannst.

Außer­dem kannst du dann auf mög­li­che Rück­fra­gen des Prü­fers oder des Betreu­ers reagie­ren und zei­gen, dass du das The­ma „ja eigent­lich“ ver­stan­den hast. Wenn es um die Bewer­tung eines alter­na­ti­ven Lösungs­we­ges geht, kann eine gute Vor­be­rei­tung in der Ein­sicht Gold wert sein.

 

2. Punkte zählen

Hört sich blöd an – ist aber wich­tig!

Bevor du dich in der Ein­sicht auf die Inhal­te dei­ner Klau­sur stürzt, soll­test du zunächst die Bewer­tung über­prü­fen und die Punk­te zusam­men­zäh­len. Es kommt häu­fi­ger vor, als du denkst, dass bei der Kor­rek­tur ein­zel­ne Punk­te über­se­hen oder am Ende falsch addiert wer­den.

Sieh dir des­we­gen die Bepunk­tung jeder Teil­auf­ga­be an und über­prü­fe das Ergeb­nis am Ende dei­ner Klau­sur oder auf dem Bewer­tungs­bo­gen.

Gele­gent­lich wer­den sogar gan­ze Lösungs­sei­ten über­se­hen und bei der Kor­rek­tur nicht berück­sich­tigt. Das kann im Ein­zel­fall gan­ze Noten­sprün­ge aus­ma­chen! Damit dir das nicht pas­siert, soll­test du zu Beginn der Klau­sur­ein­sicht ein paar Minu­ten in das Punk­te­zäh­len inves­tie­ren.

 

3. Korrekturhinweise prüfen

Danach gehst du eine Ebe­ne tie­fer und über­prüfst die Kor­rek­tur­hin­wei­se in dei­ner Klau­sur. Dei­ne Prü­fer ver­se­hen dei­nen Lösungs­weg in der Regel mit Kom­men­ta­ren und Anmer­kun­gen, damit du spä­ter nach­voll­zie­hen kannst, an wel­chen Stel­len du Feh­ler gemacht hast.

Gehe jeden ein­zel­nen Hin­weis durch!

Gele­gent­lich kommt es vor, dass für den glei­chen Feh­ler mehr­fach Punk­te abge­zo­gen wer­den. Wenn du die Kor­rek­tu­ren aller­dings sorg­fäl­tig über­prüfst, kannst du sol­che Feh­ler auf­de­cken und behe­ben las­sen.

 

4. Gespräch starten: Der erste Eindruck zählt

Nach­dem du die For­ma­li­tä­ten gecheckt und dir einen genau­en Über­blick über die Kor­rek­tur ver­schafft hast, kannst du das Gespräch mit dem Prü­fer oder dem Betreu­er star­ten. Der Gesprächs­ein­stieg ist dabei ent­schei­dend.

Du soll­test ver­su­chen, von Anfang an einen posi­ti­ven Ein­druck zu ver­mit­teln. Dein Gesprächs­part­ner muss das Gefühl haben, dass du ger­ne mit ihm redest und dass es dir nicht nur dar­um geht irgend­wel­che Punk­te abzu­stau­ben.

Begin­ne das Gespräch nicht mit:

Ey, du hast mir zu wenig Punk­te gege­ben!

Son­dern eher so:

Ent­schul­di­gung, kön­nen Sie mir bit­te kurz hel­fen? Ich habe eine Fra­ge zu Auf­ga­be 2.

Nicht ver­ges­sen, in der Klau­sur­ein­sicht gilt das Glei­che wie beim Blind Date: Der ers­te Ein­druck zählt.

 

5. Freundlich sein

Der nächs­te Tipp schließt hier naht­los an: Sei freund­lich zu dei­nem Gegen­über!

Hoch­schul­mit­ar­bei­ter sind auch nur Men­schen und wol­len dir bestimmt nichts Böses. Zumin­dest die meis­ten.

Vie­le Stu­den­ten ver­ges­sen in der Klau­sur­ein­sicht aber alles, was Sie in Sachen gute Manie­ren gelernt haben und pol­tern direkt drauf los:

Die Bewer­tung ist unfair.

Eure Kor­rek­tur ist eine Frech­heit.

Ich muss hier doch Punk­te für bekom­men.

Genau solch ein Ver­hal­ten führt aber dazu, dass die Betreu­er vor Ort sofort abblo­cken und gar kei­ne Dis­kus­si­on auf­kom­men las­sen.

Dar­um: Mach du es bes­ser und sei immer freund­lich zu dei­nen Gesprächs­part­nern in der Ein­sicht. Auch wenn es schwer fällt.

 

6. Korrektur akzeptieren

Wenn du an der Bewer­tung einer Auf­ga­be etwas aus­zu­set­zen hast, soll­test du nicht gene­rell die Kor­rek­tur dei­nes Prü­fers kri­ti­sie­ren. Nimm die Kor­rek­tur erst­mal so an und akzep­tie­re den Lösungs­weg.

Anstatt die Kor­rek­tur anzu­zwei­feln, ist es klü­ger in einem Gespräch Inter­es­se für den Lösungs­weg zu zei­gen und zu ver­su­chen, den Feh­ler nach­zu­voll­zie­hen.

Falls du in der Klau­sur einen alter­na­ti­ven Lösungs­weg gewählt hast, kannst du auf die­se Wei­se über­zeu­gend dar­auf hin­wei­sen, dass dein Ansatz genau­so rich­tig ist. Wenn der Prü­fer näm­lich sieht, dass du wirk­lich Inter­es­se an der Lösung hast, wird er eher gewillt sein, dir noch ein paar Zusatz­punk­te zu geben.

 

7. Nicht klugscheißen

In einer Klau­sur­ein­sicht soll­test du auf gar kei­nen Fall damit anfan­gen, dei­ne Prü­fer zu beleh­ren. Bit­te hal­te dich nicht für klü­ger als die Auf­ga­ben­stel­ler (auch wenn du es bist), denn damit ver­schaffst du dir in der Regel kei­ne Vor­tei­le.

Selbst wenn dei­ne Prü­fer in der Kor­rek­tur oder bei einer Erklä­rung einen Feh­ler gemacht haben, soll­test du ihnen das nicht unter die Nase rei­ben. Fra­ge statt­des­sen gezielt nach und wei­se so indi­rekt auf den Feh­ler hin. Gib dei­nen Prü­fern immer die Chan­ce, ihr Gesicht zu wah­ren und hilf ihnen dabei, ihre Auto­ri­tät zu ver­tei­di­gen.

Die­ser klei­ne Griff in die psy­cho­lo­gi­sche Trick­kis­te kann schnell für den einen oder ande­ren Zusatz­punkt sor­gen.

 

8. Nicht feilschen

Fan­ge nicht damit an, um irgend­wel­che Punk­te zu feil­schen.

Erin­ne­re dich an den Anfang die­ses Arti­kels: Die Klau­sur­ein­sicht ist kein Basar.

In der Ein­sicht geht es pri­mär dar­um, den Lösungs­weg und die Bewer­tung der Klau­sur­auf­ga­ben nach­zu­voll­zie­hen.

Du soll­test nicht zwang­haft ver­su­chen, für jeden Lösungs­an­satz und jede Zei­le dei­ner Klau­sur noch Punk­te zu bekom­men. Dei­ne Prü­fer reagie­ren schnell genervt, wenn sie mer­ken, dass du unent­wegt Punk­te her­aus­schla­gen möch­test.

Und damit ver­baust du dir die Chan­ce in strit­ti­gen Situa­tio­nen, in denen es wirk­lich Bewer­tungs­spiel­raum gibt, ein posi­ti­ves Ergeb­nis zu erzie­len.

 

9. Eigene Fehler eingestehen, aber…

Wenn du Feh­ler in der Klau­sur gemacht hast: Gib es zu.

Ver­ren­ne dich nicht in wider­sprüch­li­chen Erklä­run­gen oder schie­be die Schuld auf die „unkla­re Auf­ga­ben­stel­lung“.

Wenn du im Gespräch mit dem Prü­fer auf einen Feh­ler zu spre­chen kommst, soll­test du ganz offen kom­mu­ni­zie­ren, dass du an die­ser Stel­le nicht rich­tig gele­gen hast. Zei­ge aber gleich­zei­tig, dass du es bes­ser weißt und dass du die Auf­ga­be im Grun­de ver­stan­den hast. (Natür­lich müs­sen dann auch rich­ti­ge Ansät­ze zu erken­nen sein.)

Wenn dir das gelingt, kannst du vor­sich­tig fra­gen, ob du trotz des Feh­lers nicht doch eini­ge Teil­punk­te erhal­ten kannst.

 

10. Keine blöden Vergleiche

Spa­re dir über­flüs­si­ge Ver­glei­che wie:

In der Klau­sur im letz­ten Jahr war das aber noch anders.

oder

Der Typ da vor­ne hat doch auch die Punk­te bekom­men.

Sol­che Ver­glei­che brin­gen nichts und erzeu­gen bei dei­nen Prü­fern sofort eine Abwehr­hal­tung. Eine neu­tra­le und sach­li­che Dis­kus­si­on über dei­nen Lösungs­weg ist dann fast nicht mehr mög­lich.

Noch schlim­mer ist es, wenn du die­se Ver­glei­che öffent­lich machst, sodass ande­re Teil­neh­mer sie mit­be­kom­men. Damit stellst du die Prü­fer öffent­lich an den Pran­ger, was jede Art von Unter­stüt­zung sofort im Keim ersti­cken lässt. Außer­dem machst du dich bei dei­nem Kom­mi­li­to­nen unbe­liebt.

 

11. Bloß keine Drohungen

Du darfst in der Ein­sicht auf gar kei­nen Fall mit irgend­wel­chen Dro­hun­gen um die Ecke kom­men und dei­ne Prü­fer unter Druck set­zen. Ers­tens bringt das nichts, zwei­tens machst du dich lächer­lich und drit­tens gibst du das Über­ra­schungs­mo­ment auf, falls du eine der Dro­hun­gen wirk­lich wahr­ma­chen möch­test.

Dro­hun­gen wie

Das wer­de ich dem Dekan mel­den!

oder

Das sage ich mei­nem Anwalt, wir sehen uns vor Gericht!

kannst du dir also spa­ren.

Hier­mit erreichst du genau das­sel­be, wie mit öffent­li­cher Kri­tik: Dei­ne Prü­fer blo­cken ab und las­sen kei­ne neu­tra­le Dis­kus­si­on dei­ner Lösung zu.

 

12. Nicht betteln

Eini­ge Stu­den­ten ver­su­chen in der Ein­sicht mit jedem Mit­tel an Punk­te zu kom­men. Wenn nichts davon funk­tio­niert, kommt der Knie­fall:

Bit­te, bit­te, bit­te. Ich brau­che doch nur noch 3 Punk­te.

Bet­teln hilft in der Klau­sur­ein­sicht nicht. Dei­ne Prü­fer müs­sen bei der Bewer­tung fair sein und behan­deln alle Kan­di­da­ten gleich. Wenn sie von die­sem Gleich­be­hand­lungs­an­satz abwei­chen, gibt es prü­fungs­recht­lich mäch­tig Ärger.

Daher kannst du dir das Bet­teln spa­ren und dich auf inhalt­li­che Argu­men­te kon­zen­trie­ren.

 

13. Die Klausureinsicht versöhnlich beenden

Ver­su­che die Klau­sur­ein­sicht mit einem posi­ti­ven Ein­druck zu been­den.

Auch wenn du wäh­rend der Ein­sicht mit den Prü­fern dis­ku­tiert und teil­wei­se hart ver­han­delt hast, soll­test du das Ende der Klau­sur­ein­sicht dafür nut­zen, um in guter Erin­ne­rung behal­ten zu wer­den.

Falls du die ent­spre­chen­de Klau­sur noch ein wei­te­res Mal schrei­ben musst, baust du dir so gute Chan­cen für die nächs­te Ein­sicht auf und wirst viel­leicht schon mit einer posi­ti­ven Grund­stim­mung emp­fan­gen.

Viel­leicht siehst du einen der Hoch­schul­mit­ar­bei­ter auch in dei­nem spä­te­ren Stu­di­um wie­der und hast dann bereits ers­te Sym­pa­thie­punk­te gesam­melt.

 

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Fazit

Vie­le Stu­den­ten beneh­men sich in der Klau­sur­ein­sicht furcht­bar dane­ben und legen sich damit selbst Stei­ne in den Weg: Sie zer­stö­ren ihre Chan­ce etwas zu ler­nen und mit etwas sozia­lem Geschick noch den einen oder ande­ren Punkt mit­zu­neh­men.

Damit dir so etwas nicht pas­siert, habe ich für dich mei­ne bes­ten Tipps und Tricks für eine erfolg­rei­che Klau­sur­ein­sicht zusam­men­ge­stellt.

Eines soll­test du jetzt schon ver­stan­den haben: In einer Klau­sur­ein­sicht geht es nicht nur dar­um, zusätz­li­che Punk­te abzu­stau­ben. Es geht um mehr. Es geht dar­um, die eig­nen Feh­ler zu erken­nen, die­se zu akzep­tie­ren und dar­aus zu ler­nen. Nur so ent­wi­ckelst du dich wei­ter.

Des­we­gen heißt es übri­gens auch „Ein­sicht“.

Jaja, das hört sich nach einer blö­den Moral­pre­digt an, ich weiß. Aber wenn du wirk­lich erfolg­reich wer­den willst, soll­ten ein paar Punk­te in einer Klau­sur nicht das wich­tigs­te in dei­nem Leben sein. Geh einen Schritt wei­ter!

… wenn man dich aber bei dei­ner Prü­fung unfair behan­delt oder unge­recht bewer­tet hat, hört der Spaß auf und du musst dich weh­ren. Dann legst du näm­lich Wider­spruch gegen die Prü­fung ein und fech­test das Ergeb­nis an. Wie das genau geht, zei­ge ich dir hier

Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher. Hier erfährst du mehr über Tim Reichel.

  • Ich war in 10 Semes­tern nur ein ein­zi­ges Mal bei der Klau­sur­ein­sicht und bereue, den Schritt nicht schon frü­her gemacht zu haben. Ich muss­te ein­se­hen, dass ich die schlech­te Note ver­dient hat­te, habe aber durch das Gespräch mit dem Prof. immens viel gelernt. Seit­dem haben sich mei­ne Noten noch­mal sicht­lich ver­bes­sert, denn jetzt weiß ich end­lich, was ich immer falsch gemacht habe. Wäre ich frü­her zu so einem Ter­min gegan­gen hät­te ich ins­ge­samt einen bes­se­ren Abschluss machen kön­nen.

    • Hi Lui­sa,
      vie­len Dank, dass du dei­ne Erfah­rung mit uns teilst! 🙂
      Ich ken­ne eini­ge Stu­den­ten, die noch nie in einer Ein­sicht waren und sich gar nicht bewusst sind, was sie ver­pas­sen. Sehr gut, dass es bei dir “Klick” gemacht hat und du seit­dem erfolg­rei­cher bist. Bes­ser spät als nie!
      Schö­ne Grü­ße
      Tim

  • Ich war schon in vie­len Ein­sich­ten, aber es war jedes mal sinn­los. Vie­le haben immer das Bild, dass man noch Punk­te in der Ein­sicht reis­sen kann, doch das ist lei­der nicht so, bzw. war es nicht bei mir.

    In einer Klau­sur hat­te ich wegen einem Punkt nicht bestan­den. In der Ein­sicht habe ich 3 Auf­ga­ben in der Klau­sur gese­hen, bei denen ich viel­leicht noch einen Punkt holen könn­te. Eine gute Kin­der­stu­be habe ich erfah­ren und ich weiß, durch freund­li­ches und respekt­vol­les Auf­tre­ten und Ehr­lich­keit kommt man immer wei­ter.
    Auch in der Ein­sicht habe ich ver­sucht so freund­lich und zuvor­kom­mend auf die zu prü­fen­de Per­son zu wir­ken, doch es nütz­te nichts. Ich bekam den einen Punkt nicht.

    Bei ande­ren Ein­sich­ten war es genau das­sel­be: Es zählt ein­zig was auf dem Papier steht und dar­über zu reden bringt nichts. Für ein prü­fen­des Insti­tut ist die Ein­sicht eben eine Pflicht­ver­an­stal­tung und kei­ner denkt “Juhu Ein­sicht heu­te, mal schau­en wel­che Prüf­lin­ge wir noch bestehen las­sen kön­nen”, son­dern kei­ne hat eig so rich­tig Lust dar­auf.
    Für das Insti­tut die nicht bestan­de­ne Klau­sur wie­der zu kor­ri­gie­ren ob der Prüf­ling doch bei Auf­ga­be x einen Punkt bekom­men könn­te, anschlie­ßend die Note neu ans Prü­fungs­amt melden,…ist viel auf­wen­di­ger als wie wenn der Stu­dent die Klau­sur ein­fach noch­mal schreibt.

    Ich wer­de in kei­ne Ein­sich­ten mehr gehen, weil ich bis­her immer ent­täuscht wur­de. Auch 2,3 Stun­den anste­hen bis man dran­kommt und dann doch kei­ne Unter­stüt­zung bzw Ent­ge­gen­kom­men des Insti­tuts zu erfah­ren, brauch ich mir nicht mehr geben.

    • Hi Dani­el,
      vie­len Dank für dei­nen Kom­men­tar.
      Wirk­lich scha­de, dass du bis­her so blö­de Erfah­run­gen mit Klau­sur­ein­sich­ten gemacht hast. Ich kann nach­voll­zie­hen, dass einem dann irgend­wann die Moti­va­ti­on fehlt und das Gan­ze nur noch nervt. Vor allem, wenn sich die Lehr­stüh­le, wie in den von dir beschrie­be­nen Fäl­len, so stu­den­ten­feind­lich ver­hal­ten. Das kommt lei­der immer wie­der vor.
      Ich wür­de dir trotz­dem raten, nicht auf­zu­ge­ben und wei­ter­hin in die Klau­sur­ein­sich­ten zu gehen (2–3 Stun­den war­ten ist schon krass!!). Es ist schließ­lich dein Recht, die Akten­ein­sicht zu neh­men und das soll­test du nicht von unfreund­li­chen Hoch­schul­men­schen neh­men las­sen.
      Ich wün­sche dir jeden­falls, dass es bei dir in Zukunft bes­ser läuft und du dir nen posi­ti­ves Mind­set auf­bau­en kannst. 🙂
      Schö­ne Grü­ße
      Tim

  • Hi, ist es rich­tig, dass man den glei­chen Feh­ler nur ein­mal “geahn­det” bekom­men darf? Also, wenn ich jedes­mal ver­ges­se, das Gesetz zu benen­nen (ich habe $ und Co.angegeben und oft­mals SGB/BGB ver­ges­sen ?), darf man mir auch in einem ande­ren, neu­em Fall/Aufgabe des­halb den Punkt nicht abzie­hen? Vor­ab Dan­ke für die Ant­wort, Jana

    • Hi Jana,

      ich glau­be was du meinst, sind sog. “Fol­ge­feh­ler” oder?

      Oft ist es so, dass Fol­ge­feh­ler inner­halb einer (Teil-)Aufgabe nicht dop­pelt nega­tiv gezählt wer­den dür­fen. Dann machst du den Feh­ler sozu­sa­gen ein mal und bekommst dann in der jewei­li­gen Auf­ga­be nur einen ein­zi­gen Punkt­ab­zug. Ich den­ke, du kannst dei­nen Lehr­stuhl ganz offen auf die The­ma­tik anspre­chen und nach­fra­gen, ob es bei dei­ner Bewer­tung um einen Fol­ge­feh­ler han­delt oder nicht. Viel­leicht hat dei­ne Fachschaft/Studentenvertretung hier­zu auch schon Erfah­rungs­wer­te, die du vor­her abschöp­fen soll­test.

      Hilft das erst­mal?

      Schö­ne Grü­ße
      Tim

  • An mei­ner alten Uni haben wir die Klau­su­ren sogar im Ori­gi­nal wie­der aus­ge­hän­digt bekom­men — kein Grund zur Ein­sicht, da man das Ding in der Hand hat­te. Ziem­lich prak­tisch. An mei­ner jet­zi­gen uni lei­der nicht der Fall…

  • Ich habe eine Klau­sur ges­tern geschrie­ben war alles gut. Ich habe alle Ant­wor­ten zuerst im Fra­gen­bo­gen mar­kiert und wegen Zeit­druck habe ich total ver­ges­sen die in Ant­wort­sbo­gen zu über­tra­gen.
    Wird mei­ne Klau­sur bewer­tet und wenn nicht, gibt es noch Chan­cen dass der Prof im Ein­sicht die Klau­sur kor­ri­giert?
    Schö­ne Grü­ße,
    Davi ?

    • Hi Davi,

      die Fra­ge kön­nen wir dir nicht beant­wor­ten, son­dern nur dein Prü­fer und im Zwei­fel dei­ne Prü­fungs­be­hör­de. Frag ein­fach direkt nach, wei­se auf den Feh­ler hin und hof­fe, dass dein Prü­fer in der Sache kulant ist. 🙂

      Hilft das erst­mal?

      Schö­ne Grü­ße
      Tim

  • Hal­lo! In die­sem Arti­kel habe ich mehr auf die Rat­schlä­ge gehofft, was muss man machen wenn der Betreu­er wirk­lich kein Recht hat. Ich war schon oft­mals auf einer Klau­sur­ein­sicht und mei­ne Erfah­run­gen sind sehr unter­schied­lich. Und immer nett sein hilft nicht. Z.B war ich auf einer Klau­sur­ein­sicht, wo man tat­säch­lich allen die fal­sche Lösung als rich­ti­ge ange­rech­net hat und die rich­ti­ge als fal­sche. Ich war sehr nett und habe dar­auf ange­deu­tet, aber der Typ hat­te wenig Ahnung und wenig Lust auf irgend­wel­che Dis­kus­si­on. Er hat­te ein­fach die Lösun­gen und die Ant­wort: ” Wir haben alle so bewer­tet”. Und da ich immer so nett bin, war die Ein­sicht für mich erfolg­los. Ein Freund von mir ist zu der glei­chen Klau­sur­ein­sicht gekom­men und nach lan­gem nicht net­tem Gespräch hat­te er die Ehre mit dem Pro­fes­sor zu dis­ku­tie­ren und der Prof hat zuge­ge­ben, dass die all­ge­mei­ne Lösung falsch ist und sie haben allen die Noten ver­än­dert.

    • Hi Ali­sa,

      sol­che Fäl­le gibt es lei­der auch — da hast du Recht. Zum Glück sind das aber Aus­nah­men.

      Wenn die Fron­ten kom­plett ver­här­tet sind und du so der­ma­ßen unge­recht und schroff behan­delt wur­dest, kann ich ver­ste­hen, dass Freund­lich­keit das letz­te Mit­tel ist, was dir in den Sinn kommt. 🙂

      Dann hilft oft nur ein har­ter Kurs­wech­sel oder der for­mel­le Weg über eine schrift­li­che Beschwer­de und/oder die Hil­fe eines Anwalts.

      Lie­be Grü­ße
      Tim

  • Moin Tim,

    ein sehr infor­ma­ti­ver Arti­kel von Dir.
    Dan­ke dafür!

    Mir ist bekannt, dass man als Stu­dent das Recht auf eine Kopie der Klau­sur hat, was sich letzt­lich aus Art. 19 IV GG, dem effek­ti­ven Rechts­schutz, ablei­tet.

    Ein pas­sen­des Urteil wäre “Bay. VGH, Urteil vom 30.4.1998, Az. 7 B 97.2986”.

    Hast Du even­tu­ell noch wei­te­re Geset­zes­be­le­ge bzw. Urtei­le, die das Recht auf eine Kopie der Klau­sur bele­gen?

    Freund­li­che Grü­ße
    Anto

    • Hey Anto,

      dan­ke für die Quel­le!

      Ist die Geset­zes­la­ge nicht von Bun­des­land zu Bun­des­land noch­mal unter­schied­lich inter­pre­tiert? Wenn du noch wei­te­re Geset­zes­be­le­ge brauchst, dann kann ich ger­ne Kon­takt zu einem unse­rer Prü­fungs- oder Ver­fah­rens­rechts­an­wäl­te her­stel­len — mail mich ein­fach an. 🙂

      Schö­ne Grü­ße
      Tim

  • Ich war vor ein paar Wochen bei mei­ner ers­ten Ein­sicht und mir haben nur 3 Punk­te zum Bestehen gefehlt. Die Prü­fung ging nicht gut aus, da 77.5% der Stu­den­ten durch­ge­fal­len sind und die Klau­sur ver­dammt streng kor­ri­giert wur­de.
    Ich habe mir mei­ne Prü­fung ange­se­hen und auch ein paar Fra­gen gestellt um mei­ne Feh­ler zu ver­ste­hen. Ich bereue aber, dass ich mir die Kor­rek­tur nicht noch genau­er ange­se­hen habe und noch mehr nach­ge­fragt habe.
    Ich glau­be ich hät­te locker die 3 Punk­te bekom­men, wenn ich mehr getan hät­te 🙁
    Aber egal, beim nächs­ten mal mache ich es bes­ser!

    • Hey Dania,

      vie­len Dank für dei­nen klei­nen Erfah­rungs­be­richt. Beim nächs­ten Mal kannst du in der Ein­sicht viel­leicht etwas ziel­ge­rich­te­ter vor­ge­hen und dir vor­her einen Plan zurecht­le­gen. Grund­sätz­lich hast du es aber schon rich­tig gemacht — dran­blei­ben!

      Viel Erfolg bei dei­nen nächs­ten Klau­su­ren.

      Lie­be Grü­ße
      Tim

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