Mit jedem neuen Semester stellst du dir die gleiche Frage. Sie beschäftigt dich mehrere Wochen und spukt schon lange in deinem Kopf herum, bevor die ersten Vorlesungen starten. Sie lässt dich nachts nicht schlafen und niemand kann dir die Antwort abnehmen.
Die Frage lautet: Was soll ich wählen?
In fast allen Studiengängen hast du unterschiedliche Wahlmöglichkeiten und kannst dir deine Vorlesungen (oder zumindest einen Teil davon) selbst zusammenstellen. Während die ersten zwei bis drei Semester deines Studiums noch stark reguliert sind und einem mehr oder weniger fixierten Studienverlaufsplan folgen, hast du danach viele Freiheiten und kannst deine Vorlesungen selbst wählen. Natürlich je nach Hochschule und Studiengang.
Doch genau darin liegt die Schwierigkeit: Welche Module sollst du aus dem riesigen Lehrangebot auswählen? Welche Vorlesung ist die richtige für dich? Und woran kannst du deine Entscheidung festmachen?
Nun, die Antworten auf diese Fragen sind unglaublich individuell; sie mit einem Satz zu beantworten würde der komplexen Situation nicht gerecht werden.
Darum helfe ich dir anders. Ich habe sieben Leitfragen für dich entwickelt, die dich durch deinen Entscheidungsprozess führen und deine Wahl aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Dadurch kannst du die (für dich) wichtigsten Aspekte gegeneinander abwägen und am Ende eine kluge Entscheidung treffen.
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Warum die Wahl der richtigen Vorlesung so schwierig ist
Eine Sache vorab: DIE richtige Vorlesung gibt es nicht.
Deine Wahlentscheidung ist nicht schwarz oder weiß, sondern hat viele Facetten. Du musst abwägen, Prioritäten setzen und Kompromisse eingehen. In den seltensten Fällen ist deine Wahl von Anfang an klar; du musst einen Entscheidungsprozess durchlaufen, Informationen sammeln und herausfinden, was du genau in deinem Studium erreichen möchtest.
Am Ende entscheidest du dich dann für deine beste Option oder für das kleinste Übel – je nach Situation und Timing.
Dadurch wird deine Auswahl deiner Vorlesungen auf der einen Seite interessant und spannend; auf der anderen Seite besteht die große Gefahr, dass du Fehler machst, relevante Punkte übersiehst und dadurch falsche Entscheidungen triffst.
Einige der häufigsten Fehler schauen wir uns jetzt mal genauer an.
Häufige Fehler bei der Wahl von Vorlesungen und Modulen
Bei der Wahl einer Vorlesung spielen verschiedene Bewertungskriterien eine Rolle. Und deshalb kann deine Entscheidungsfindung sehr fehleranfällig sein.
Hier sind die 5 häufigsten Fehler:
- Du informierst dich nicht ausreichend über eine Vorlesung und kennst die Rahmenbedingungen nicht.
- Du läufst deinen Kommilitonen hinterher und triffst keine eigene Entscheidung.
- Du entscheidest dich einseitig und wählst das vermeintlich leichteste Modul, weil du möglichst wenig Aufwand für eine maximal gute Note investieren möchtest.
- Du gehst voreingenommen an deine Wahlentscheidung heran und übersiehst dadurch interessante Möglichkeiten.
- Du entscheidest dich spontan – aus dem Bauch heraus, anstatt eine individuelle Lösung zu erarbeiten.
Nachdem du jetzt weißt, auf welche Fehlerquellen du achten solltest, zeige ich dir nun, wie du eine passende Vorlesung finden kannst.
7 Fragen, mit denen du die richtige Vorlesung findest
Keine Sorge: Die Wahl der richtigen Vorlesung ist gar nicht so kompliziert, wie du jetzt vielleicht vermutest. Gut, du solltest verschiedene Aspekte berücksichtigen, aber letzten Endes bleibt es deine persönliche Entscheidung — und die kann nie falsch sein, wenn du dir ein paar vernünftige Gedanken dazu gemacht hast.
Damit dir das gelingt, habe ich sieben Leitfragen für dich entwickelt, die dir dabei helfen werden, deine möglichen Vorlesungen zu bewerten und eine kluge Auswahl zu treffen. Die Fragen geben dir Orientierung und zeigen dir, auf welche Punkte es ankommt. Wie wichtig jede Frage ist und mit welchem Faktor sie in deine Abwägung einfließt, entscheidest du selbst.
Legen wir los.
1. Inhalt: Wie sehr interessieren dich die Inhalte?
Informiere dich über die genauen Inhalte der Vorlesung und finde heraus, welche Themen behandelt werden. Achte dabei weniger auf den Titel des Moduls und schau dir eher das Inhaltsverzeichnis der Vorlesung oder die Struktur des Skripts an. Nur so bekommst du einen repräsentativen ersten Eindruck und kannst abwägen, ob dich die Inhalte wirklich interessieren oder ob es sich um eine „Vorlesungsmogelpackung“ handelt.
2. Roter Faden: Wie passt die Vorlesung in deinen bisherigen und zukünftigen Studienverlauf?
Achte darauf, dass die Vorlesung zu deinen bisherigen Studienleistungen passt. Sind möglicherweise Vorkenntnisse nötig oder kannst du das Modul einfach so belegen? Ist die Vorlesung eine verbindliche Vorleistung für spätere Wahlmöglichkeiten oder kannst du die Veranstaltung isoliert betrachten? Frage dich immer, welchen Stellenwert die Vorlesung in deinem gesamten Studium haben wird. Sieh dir dazu auch deine Prüfungsordnung an.
3. Dozent: Wie gefällt dir die Art der Lehre? Wie findest du den Dozenten?
Neben dem inhaltlichen und strategischen Aspekt zählt besonders die menschliche Dimension. Versuche deswegen den Dozenten und den betreuenden Lehrstuhl einzuschätzen. Hast du bereits andere Vorlesungen von dem Dozenten besucht? Wie hält er seine Vorlesungen ab? Ist der Dozent ansprechbar? Hat er eine Sprechstunde? Und wie gestaltet er seine Prüfungen? Ein richtig guter Dozent und kann aus einer lahmen Vorlesung eine mitreißende Superveranstaltung machen, die dich begeistert und motiviert.
4. Aufwand: Wie ist der Lernaufwand einzuschätzen?
Manche Vorlesungen, die auf dem Papier, vom Arbeitsaufwand her gleichwertig sind, können sich in der Praxis stark unterscheiden. Die Anzahl der ECTS oder SWS kann in manchen Fällen verwirrend und irreführend sein. Besorge dir deshalb schon vorab alte Unterlagen oder organisiere dir einen Zugang zu Online-Lernräumen, um das Lehrmaterial zu sichten. Es geht nicht darum, dass du dir nur solche Vorlesungen aussuchst, die möglichst wenig Aufwand erfordern, sondern im Mittel ein gesundes Kosten-Nutzen-Verhältnis findest.
5. Organisation: Wie ist die Organisation der Lehrveranstaltung?
Sieh dir an, wie deine möglichen Vorlesungen organisiert werden. Ist eine klare Struktur zu erkennen? Wie ist die Informationspolitik des Lehrstuhls? Macht der Ablauf einen eher chaotischen oder einen geordneten Eindruck? Wenn das Modul inhaltlich top ist, aber die Planung der Vorlesungs- und Klausurtermine mehr Koordination erfordert als deine letzte Studienarbeit, sollte dir das zu denken geben.
6. Termine: Wie liegen die Vorlesungs- und Prüfungstermine?
Informiere dich frühzeitig über die genauen Termine deiner Veranstaltung. Sammle alle Vorlesungstermine und achte dabei auf zeitliche Überschneidungen zu anderen Modulen. Insbesondere wenn es sich dabei um Pflichtveranstaltungen handelt. Wenn zusätzlich Übungs‑, Seminar‑, Praktikums- oder Blockveranstaltung vorgesehen sind, bist du gut beraten, diese Termine frühzeitig einzuplanen. Außerdem wolltest du dir frühzeitig die Prüfungstermine ansehen, mögliche Überlappungen in der nächsten Klausurphase auszuschließen.
7. Noten: Wie fallen die Noten in diesem Modul aus?
Ich bin der Letzte, der dir sagt, dass du bei einem Modul nach Note wählen sollst. Auch jetzt rate ich dir nicht dazu, aber: Achte darauf, dass sich deine Zeit und dein Arbeitseinsatz beim Studieren lohnen. Es gibt Wahlmodule und Vorlesungen, die deutlich schwerer sind als andere und es gibt Dozenten, die im gleichen Fachbereich viel schlechter benoten als ihre Kollegen. Wenn dich eine Vorlesung wirklich interessiert und du Herausforderungen magst, soll dich das nicht abschrecken – achte bitte nur darauf, dass du dich durch eine ungeschickte Wahl nicht unter Wert verkaufst.
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Fazit
Die Wahl der richtigen Vorlesung(en) ist in deinem Studium eine der größten organisatorischen und strategischen Herausforderungen.
Viele Studenten gehen diesen Prozess falsch an oder messen ihm zu wenig Bedeutung bei. Dadurch schmälern sie nicht nur die Qualität ihres Studiums an sich, sondern versauen sich außerdem die Noten und die nachhaltige Zufriedenheit. Und das ist schade.
Damit dir das nicht passiert, habe ich dir sieben Leitfragen gezeigt, die dir in deinem Entscheidungsprozess etwas Orientierung geben und dir vor Augen führen, worauf es in deinem Studium ankommen kann.
In wie weit diese unterschiedlichen Aspekte für dich von Bedeutung sind, entscheidest du selbst. Welche Schwerpunkte du am Ende setzt, ist deine Sache – das kann dir niemand abnehmen. Wichtig ist, dass du mit Struktur und Verstand an die Sache herangehst und eine sinnvolle Entscheidung triffst, zu der du stehst.
Wenn du das schaffst, bist du viel weiter als der Rest deiner Kommilitonen und legst den Grundstein für ein erfolgreiches Studium, das deine wirklichen Interessen widerspiegelt.