10 Dinge, die du nicht in der Schule gelernt hast, aber für ein erfolgreiches Studium brauchst

Tim Reichel

Raus aus der Schule - rein in die Uni. Doch damit dein Traum vom erfolgreichen Studium nicht frühzeitig platzt, habe ich einige Tipps für dich...

Bild: JJ Thompson / unsplash.com

Raus aus der Schule – rein in die Uni.

Das klingt für dich nach Freiheit, lernen, worauf du Lust hast, netten neuen Leuten und jeder Menge Spaß. Du freust dich darüber, dem engen Korsett der Schule entfliehen und dich endlich nur noch mit Dingen beschäftigen zu können, die dich wirklich interessieren. Du kannst es kaum abwarten, in großen Hörsälen zu sitzen, deine Kommilitonen und Professoren kennenzulernen und echte Uniluft zu schnuppern.

Und diese Vorfreude ist absolut berechtigt.

Aber leider habe ich auch eine schlechte Nachricht für dich: Du bist auf deine Zeit an der Uni nicht gut vorbereitet.

Eigentlich bist du überhaupt nicht vorbereitet – du wirst ins kalte Wasser geworfen; ins Haifischbecken. Doch du musst nicht alleine ans rettende Ufer schwimmen. Ich helfe dir: Damit dein Traum vom erfolgreichen Studium nicht frühzeitig baden geht, zeige ich dir in diesem Artikel, was du für ein erfolgreiches Studium brauchst.

Die folgenden zehn Dinge hast du nicht an der Schule gelernt – niemand hat sie dir beigebracht. Doch sie sind essenziell wichtig für dich.

 

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Diese 10 Dinge lernst du nicht in der Schule

An der Uni musst du dich ganz anders organisieren als in der Schule. Du bist jetzt auf dich allein gestellt und kannst dich weder darauf verlassen, dass deine Eltern dich morgens pünktlich zum Bus schicken, noch, dass dir irgendjemand den Stoff für die nächste Klausur vorbetet. Du musst erwachsen werden und dich selbst managen.

Wie dir das gelingt, zeige ich dir jetzt.

 

1. Eigene Ziele setzen (und verfolgen)

In der Schule bestimmt der Lehrplan, was du können musst. Deine Lehrer setzen die Ziele für dich und sagen dir ganz genau, was du erfüllen musst, um gute Noten zu bekommen. Gute Noten und ein guter Schnitt im Abi sind die Hauptziele für Schüler.

An der Uni können deine Ziele ganz anders lauten. Als Student brauchst du eine Vision. Eine Vision von dem, wer du werden möchtest. Anhand deiner Vision bestimmst du deine eigenen Ziele. Diese Ziele müssen keinesfalls nur mit guten Noten zu tun haben. Sie können auch deine persönliche Entwicklung, Auslandserfahrungen oder gute Netzwerke beinhalten – kurzum all das, was du brauchst, um dein Hauptziel, deine Vision, erreichen zu können.

Überlege dir, wer du werden möchtest und setze dir persönliche Ziele. Denke dabei immer daran, auch Unterziele zu definieren, damit du dich nicht gleich zu Beginn selbst überforderst. So gehst du übrigens nicht nur am Anfang deines Studiums vor. Dein Plan muss nämlich in regelmäßigen Abständen – am besten immer zum Semesterstart – kontrolliert und angepasst, deine Unterziele neu definiert werden.

 

2. Entscheidungen treffen

In der Schule entscheiden andere für dich: Eltern, Lehrer, Ministerium, Direktor, Lehrplan, Lernstandserhebungen – an der Uni ist das etwas anders. Natürlich gibt es auch hier Vorgaben, zum Beispiel eine Prüfungsordnung für deinen Studiengang, an die sich alle halten müssen, aber du hast größere Spielräume für eigene Entscheidungen.

So gibt es in einigen Studiengängen Module, die aus unterschiedlichen Wahlmöglichkeiten bestehen. Das bedeutet, dass du dir deine Vorlesung oder dein Seminar aus einem Portfolio an Angeboten selbst aussuchen kannst. Darüber hinaus gibt es in viele Studiengängen diverse Vertiefungsrichtungen, die dir ermöglichen, Spezialist auf einem ganz bestimmten Gebiet zu werden.

Im Laufe deines Studiums wirst du immer wieder mit Entscheidungsmöglichkeiten konfrontiert, die dich herausfordern. Diese Abzweigungen sind deine Chance – erinnere dich an deine Vision und triff eine kluge Wahl. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass sich dein Hauptziel im Laufe deines Studiums ändert, weil sich deine Interessen ändern. Das ist nicht schlimm, sondern das Schöne an deiner neu gewonnenen Freiheit!

 

3. Selbstdisziplin

Während der Schulzeit wirst du richtig schön gepampert – so sehr, dass fast nichts schiefgehen kann. Im Studium ist dann plötzlich keiner mehr da, der deinen Wecker mimt und dir deine Schulbrote schmiert. Keiner achtet darauf, ob du in den Vorlesungen anwesend bist. Es gibt kaum noch formale Verpflichtungen, keine Hausaufgaben und in der Regel wird während des Semesters nicht mal dein Lernfortschritt kontrolliert.

Und genau das verleitet dazu, zwischendurch die Beine hochzulegen und das Studium Studium sein zu lassen. Faul sein kann zwischendurch  ganz schön sein, aber wenn du dadurch deinen Tagesablauf nicht auf die Reihe bekommst, wirst du im schlimmsten Fall den Anschluss verlieren und am Ende scheitern.

Die Lösung: Du musst eine gewisse Selbstdisziplin aufbringen und darfst dich nicht hängen lassen. Sorge für einen geregelten Tagesablauf, kümmere dich um einen geordneten Alltag und behalte dein Studium im Blick. Gehe auch zu deinen Vorlesungen und lege im Semester kurze Lernsessions ein, um den Stoff rechtzeitig nachzuholen. Später kann es durchaus auch einmal sinnvoll sein, Urlaub zu nehmen oder Inhalte zu Hause zu erschließen und dafür eine Vorlesung sausen zu lassen – aber zunächst brauchst du eine geordnete Struktur.

 

4. Auf kurzfristige Erfolge verzichten

Normalerweise bist du es gewohnt, ständig Feedback zu deinen Leistungen zu bekommen: Regelmäßige Klassenarbeiten, kleine Tests, Hausaufgaben und Noten für die mündliche Mitarbeit. An der Uni gibt es all das nicht mehr. Meistens jedenfalls.

Deinen Professoren ist es egal, ob du den Stoff kontinuierlich nacharbeitest; es gibt keine Tests zwischendurch und du bekommst auch kein Halbjahreszeugnis. Du hast deine Klausuren am Semesterende, in der vorlesungsfreien Zeit, und erhältst ganz am Schluss deines Studiums ein Zeugnis über deinen gesamten Werdegang.

Das bedeutet für dich: Du musst langfristig denken und dich selbst kontrollieren. Wenn du studierst, musst du das große Ganze im Blick behalten. Denke nicht von Klausur zu Klausur, sondern betrachte dein Studium als großes Projekt, dass langfristig erfolgreich sein muss. Gib dich nicht damit zufrieden, kurzfristig gute Noten zu schreiben, sondern stelle deine persönliche Entwicklung und die Förderung deiner methodischen Arbeitsweise in den Mittelpunkt. Dann nimmt dein Studium automatisch Fahrt auf.

 

5. Verantwortung übernehmen

Sobald du dein Studium aufgenommen hast, gibt es keine Eltern oder Lehrer mehr, die wechselseitig die Verantwortung für deine Leistung übernehmen. Alles, was du tust oder nicht tust, fällt nur noch auf eine Person zurück: dich.

Kein Professor wird einen Elternsprechtag einberufen und deinen Eltern mitteilen, dass du nicht ordentlich für seine Klausur gelernt hast oder nicht in der Vorlesung warst. Niemand wird sich ungefragt anbieten, dir bei der Nachbereitung des Lernstoffs zu helfen. Das ist nun dein Bier – es ist gleichermaßen dein Risiko und deine Chance.

Also: Mach etwas daraus! Übernimm die Verantwortung für dein Handeln, denke an deine Ziele, arbeite an dir, setze sinnvolle Prioritäten und stehe zu deinen Entscheidungen. Nur, wenn du die Verantwortung für dich selbst übernimmst, wirst du erfolgreich und glücklich durchs Studium gehen.

 

6. Der eigene Chef sein

Während deiner Schulzeit verstehen sich gleich mehrere Leute gewissermaßen als deine Chefs, seien es deine Lehrer oder deine Eltern. Dieser Einfluss wird an der Uni stark abnehmen, weil niemand mehr so richtigen Zugriff auf dich hat – deine Eltern sind nicht mehr in greifbarer Nähe (oder können nicht wirklich mitreden) und deine Professoren wollen und können gar nicht deinen Chef spielen.

Diese Rolle musst du also übernehmen. Du bist selbst verantwortlich für dich und deine Unternehmung „Studium“. Es liegt in deiner Hand, wann du aufstehst, ob du zur Uni gehst, wann du mit dem Lernen anfängst, wie häufig du auf Partys gehst und wieviel du dort trinkst.

Sei ein guter Chef, motiviere dich, sei verantwortungsvoll und hab Spaß – achte dabei immer darauf, dass du dein Studium nicht gefährdest, sondern vorwärts bringst.

 

7. Energie aufteilen

Schulstoff wird in der Regel in schöne, kleine Häppchen zerteilt und mundgerecht vom Lehrer präsentiert. Der Lernstoff an der Uni hat einen ganz anderen Umfang und du bekommst vielmehr Input in wesentlich kürzerer Zeit – und das kann ganz schön viel Energie kosten.

Gehe deswegen sorgsam mit dir und deinen Energiereserven um. Nimm den Stoff auf, überlege dir ein gutes Ordnungssystem, in das du deine Vorlesungs- und Lernunterlagen ablegen kannst, und bearbeite alles Stück für Stück. Mache dir dazu einen realistischen Zeitplan, indem du festlegst, wann du welche Inhalte bearbeitest und lernst. Warte nicht bis zur letzten Minute, denn dann hast du keine Chance mehr, nach einem sinnvollen Plan vorzugehen.

Überlege frühzeitig, wie du vorgehen möchtest und starte so mit der Bearbeitung deiner Lernunterlagen, dass du Zeit für Ausgleich findest und am Ende nicht vor akutem Stress untergehst. Dann wird dir die Puste nicht so schnell ausgehen und du wirst genügend Energie haben, deine bestmöglichen Leistungen abzurufen.

 

8. Sich selbst eine Pause gönnen

Die Schule gibt dir ein Pausensystem vor. Außerdem endet sie meist gegen Mittag, so dass du am späten Nachmittag oder Abend noch genügend Zeit für deine Hobbys hast. Und in den Ferien fährst du wie selbstverständlich in den Urlaub. Die Struktur der Uni verleitet dich schnell dazu, den ganzen Tag durchzupauken, abends kein Ende zu finden und deine Freizeitbeschäftigungen zu vernachlässigen.

Suche dir bewusst Raum für kleine oder größere Auszeiten zwischendurch. Das kann die tägliche Stunde für dich sein, in der du liest, Sport machst, dich mit Freunden triffst, kochst oder sonstigen Beschäftigungen ohne Studienbezug nachgehst. Oder, etwas größer gedacht, die Auszeit zwischen der Klausurenphase und dem nächsten Semester, während der du in den Urlaub fährst oder zu Hause einfach mal machst, wonach dir der Sinn steht, ohne an dein Studium zu denken.

Pausen vom Studium sind wichtig und gehören unbedingt in deine Planung. Gönn sie dir!

 

9. Langfristig planen

Was dir in der Schule auch abgenommen wird, ist die Planung. Du gehst von Jahrgangsstufe zu Jahrgangstufe, von der Unter- in die Mittel- in die Oberstufe bis du schließlich dein Ziel, das Abitur, erreicht hast. Alles ist vorgeplant – du brauchst dich um nichts zu kümmern.

Auch in der Uni gibt es ein vorgefertigtes Ziel, deinen Abschluss. Anders als in der Schule hängt es aber sehr stark von dir ab, in welcher Zeit und mit welchen Maßgaben du das Ziel des Abschlusses erreichst. Plane deswegen langfristig deinen Weg. Besorge dir einen Studienverlaufsplan und passe ihn an deine eigenen Bedürfnisse an.

Nur mit Hilfe einer flexiblen und individuellen Planung kannst du selbstbestimmt und erfolgreich studieren.

 

10. Sich selbst verzeihen

Fehler werden in der Schule bestraft – durch Rotstift, Punktabzüge und schlechte Noten. Und zu Hause gibt es je nachdem auch noch ein paar ernst Worte. Dabei wirst du selbst gar nicht in die Lage versetzt, dich selbstbestimmt mit deinen Fehlern auseinanderzusetzen.

Im Studium werden falsche Antworten in Prüfungen natürlich geahndet und führen zu einer schlechteren Bewertung der Leistung. Wichtig ist aber, dass du spätestens an der Uni lernst, dir selbst zu verzeihen. Denn Fehler macht jeder. Sie gehören ganz selbstverständlich zu deinem Lernprozess dazu. Den entscheidenden Unterschied macht am Ende, wie du mit ihnen umgehst.

Sei deswegen nicht nachtragend mit dir selbst, sondern lerne aus deinen Fehlern und mache es beim nächsten Versuch einfach besser. Übe dich darin, loszulassen und nach vorne zu schauen.

 

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Fazit

Egal, ob du schon länger studierst oder bald erst mit deinem Studium anfängst: Die Basics für eine erfolgreiche Unilaufbahn bekommst du nicht in der Schule beigebracht. Du bekommst sie gar nicht beigebracht, sondern musst selbst für dich herausfinden, wie Studieren funktioniert.

Als Student bist du für dich selbst verantwortlich. Du bestimmst, wo dein Weg hingehen soll und wie du ihn gestalten möchtest.

Plane deinen Weg, aber lasse Veränderungen zu. Verfolge deine Ziele, aber gönne dir Freiräume und Pausen. Übernimm Verantwortung, aber verzeihe dir Fehler.

Erst dann wird aus dir ein echter Student. Dann macht Studieren Spaß und deine Zeit an der Uni wird zu einem der schönsten Abschnitte deines Lebens.

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Tim Reichel


Dr. Tim Reichel ist Autor, Wissenschaftler und der Gründer von Studienscheiss. Seit über 10 Jahren arbeitet er als Fachstudienberater und löst Probleme im Studium. Außerdem hält er Vorträge, veranstaltet Seminare und schreibt Bücher.

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